Hallo
@KingDom,
die Total Expense Ratio ist trotz des "Total" im Namens leider nur die halbe Wahrheit, denn sie beschreibt nur die Ausgaben des ETF, aber keine eventuellen (nicht vorhersehbaren) Sondereinnahmen.
Als einfaches Beispiel verleihen quasi alle Fonds ihre Wertpapiere wochenweise gegen eine "Leihgebühr" - diese wiederum kommt dem Fonds zu gute und kann so übers Jahr hinweg auch 0,1-0,3% Zusatz-Performance ausmachen und so den Effekt der TER schmälern.
Wenn du verschiedene ETFs des gleichen Index vergleichst, solltest du dich daher frei nach dem Motto "wichtig ist, was hinten raus kommt" eher an der Trackingdifferenz oder den Gesamtperformances der ETF über die letzten Jahre hinweg orientieren. Die Trackingdifferenz gibt an, wie "genau" der ETF dem Index gefolgt ist (je kleiner, desto besser), die Gesamtperformance bildet die echte Kursveränderung (ggf. inklusive Ausschüttungen) und damit auch schliesslich den Gewinn/Verlust im Depot ab.
Bei so einem Vergleich kommt oft genug heraus, dass nicht zwangsweise der "TER-günstigste" ETF das Rennen macht, sondern die Plätze 2-5 auch vorn liegen können, weil sie z.B. bessere Einnahmen verbuchen konnten.
