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Das angepriesene "Kostenlose Bargeldabheben" mit der comdirect VISA Karte ist NICHT kostenlos!

TomM
Autor ★★
11 Beiträge

Am 6.5.2018 habe ich mit meiner Comdirect-VISA-Karte an einem Geldautomaten in Kuala Lumpur (Malaysia) 1500 MYR abgehoben. Nach eigenen Angaben erhebt die comdirect Bank dafür keine Gebühr und auch keinen Aufschlag auf den Devisenkurs.

Mir wurde für diesen Vorgang ein Devisenkurs von 4,6359 MYR/EUR in Rechnung gestellt. Diesen Kurs kann ich absolut nicht nachvollziehen. Für den (maßgeblichen) Bankarbeitstag vor der Abhebung (Fr., 4.5.) wurden im internationalem Devisen-Handel folgende Geldkurse für MYR/EUR gehandelt (auf oanda . com nachvollziehbar):  Min: 4,68870 Max: 4,73512, Mittelwert: 4,71327. Dabei betrug der Spread zwischen Geld- und Briefkurs (z.B. beim Mittelwert Geld 4,71327 -  Brief 4,71899) nur 0,12%, ein Wert, den ich für akzeptabel halte und den ich so auch von der comdirect erwartet hätte. Auf meine Reklamation hin wurde mir mitgeteilt, daß die comdirect gar nicht die echten Kurse aus dem internationalen Devisenhandel verwendet, sondern (Fantasie)-Kurse der Commerzbank.

 

Der von der Commerzbank in Rechnung gestellte Geldkurs von 4,6359 MYR/EUR (vom 4.5.2018) weicht um unglaubliche 1,7% vom Mittelkurs (4,7159) ab. Eine Geld-Brief-Spanne von 3,45% ist im Devisenhandel selbst für etwas exotischere Währungen vollkommen und total inakzeptabel und absolut unprofessionell!
 

Lt. oanda wurde im internationalen Devisenhandel weder am Tag der Abhebung noch in den Tagen davor oder danach jemals auch nur annähernd ein so schlechter Kurs erreicht, wie die comdirect ihn mir berechnet hat. Eine Abweichnung in der 4. Stelle nach dem Komma kann ich akzeptieren, aber ein Auf- bzw. Abschlag von 1,7%  auf den Mittekurs ist im Devisenhandel ein Unding! 

Der Kurs, den die comdirect / Commerzbank mir berechnet hat, war sogar deutlich schlechter als die Kurse die ich vor Ort an der popligsten Wechselstube für den Tausch von Bargeld! bekommen hätte (4,68).

Die Werbung für die comdirect-Visa-Karte mit "kostenlosem weltweitem Geldabheben" ist unseriös und sogar klar falsch, wenn die Gebühren in falschen Umrechnungskursen versteckt werden.

44 ANTWORTEN

Towo
Experte ★★
315 Beiträge

@Goliath74

 

Ja ich bin mal gespannt.

 

Konnte man nicht noch vor 1,5 Jahren in Nicht-Euro-EU-Ländern kostenlos mit Girocard Geld abheben? Das war ja dann günstig gewesen.

sayhelloto
Autor
4 Beiträge

Die gebührenfreie Advanzia Mastercard Gold benutze ich auch zum Geldabheben im Nicht-Euro-Raum. Bei 1,53 % Zinsen pro Monat ist das immer noch besser als andere Karten, zumal man den Betrag direkt nach der Abhebung überweisen kann und so nur für wenige Tage Zinsen zahlt. Die Umrechnungskurse sind sehr fair.

kammann
Experte ★★
258 Beiträge

Früher war es tatsächlich günstiger, größere Beträge mit der Girocard (bzw VPay/maestro) zu bezahlen - es gab eine Mindestgebühr beim Einsatz im Ausland (ich glaube es waren 0,77€), aber der Wechselkurs entsprach dem offiziellen Kurs von Visa (bei VPAY) bzw Mastercard (bei maestro). Seit einiger Zeit werden aber VPay und VISA Kartenzahlungen einheitlich über den ungünstigen Wechselkurs der Commerzbank + 1,75% abgerechnet. Gerade für Währungen beliebter Reiseländer (Polen, Kroatien, Ungarn) sind somit die comdirect Karten im Einsatz ca. 3-5% teurer als bei Verwendung von Karten anderer Banken, die die offiziellen Kurse der Kreditkartenanbieter verwenden (Advanzia wurde schon genannt, Revolut, Curve, DiPocket kann man noch hinzufügen).
Der Vollständigkeithalber: Die von der Commerzbank veröffentlichten Kurse für USD, CHF und GBP weichen "nur" um 1-2% von Devisenmittelkursen ab, vermutlich sind die vielen Geschäftskunden etwas kostensentiver als ein Privatkunde, der einmal im Jahr einen Urlaub außerhalb des Euro-Raums macht.

Towo
Experte ★★
315 Beiträge

Mich würde auch mal der Grund für den extrem ungünstigen Kurs für Israelische Schekel interessieren.

Unsere Nachbarländer (Schweiz, Tschechien, Polen) sind auch teurer als so manches exotische Reiseland (Mongolei nur 0,35% Aufschlag).

sako
Autor ★
7 Beiträge

die visakarte von comdirect hat einen sehr schlechten umtauschkurs. ich habe in POLEN sofort hintereinander, unter gleichen bedingungen, am 4.5.19,  einen betrag von PLN 2200,00 mit der visakarte von comdirect und der visakarte von DKB abgehoben. bei comdirect wurden : PLN 2200,00 = € 521,54, bei DKB : PLN 2200,00 = € 515,22 abgebucht.

Zur Info : DKB richtet sich nach firstdata.de 

In Polen bitte nur die Visaautomaten mit dem EURONET - Symbol verwenden !! Festgelegten Umtauschkurs ablehnen - Auszahlung in PLN !!

Elbblick
Experte ★★★
657 Beiträge

Warum nur die von Euronet?

sako
Autor ★
7 Beiträge

... anderseits habe ich gestern, 10.5.19 die vpay-karte in einem lebensmittelgeschäft eingesetzt. da bekommt man auch gleich den betrag in € angezeigt. heute wurde auf meinem konto bereits der vorgang vermerkt. das erstaunliche: der umrechnungskurs ist fast gleich identisch mit www.finanzen.net/devisen... auf dieser seite informiere ich mich immer über den aktuellen stand € / pln. also eine sehr erfreuliche nachricht, zugunsten von comdirect. ich beobachte das weiter und werde dann evtl. beim bezahlen von visa auf vpay umsteigen. vpay werde ich am automat nicht einsetzten.

kammann
Experte ★★
258 Beiträge

Das Feature nennt sich Direct Currency Conversion (DCC) und der dabei angewandte Wechselkurs ist immer mindestens 5% schlechter als der offizielle Kurs von Visa, den man hier https://misc.firstdata.eu/CurrencyCalculator/fremdwaehrungskurse/calendar abrufen kann. Visa teilt die Einnahmen aus DCC mit dem Händler und bewirbt es ziemlich aggressiv, da auf der Händler auf diese Weise seine eigenen Kosten für die Kartenakzeptanz mehr als kompensieren kann. Es muss kundenseitig aber immer deaktivierbar sein und alle Banken empfehlen unisono dies auch zu tun, denn es gibt einige Länder (ich glaube Ungarn ist darunter), wo der DCC Aufschlag auch deutlich höher als die 5% ist. Da bei der Commerzbank der eigene Wechselkurs (außer bei USD und GBP) auch oft 3-4% schlechter als der von VISA direkt ist, ist die Differenz zum DCC-Kurs natürlich geringer. Trotzdem würde ich diesen Aufschlag lieber der eigenen Bank zukommen lassen als VISA.

Elbblick
Experte ★★★
657 Beiträge

Schnickschnack. Nicht Visa kassiert beim DCC, sondern der Acquirer der wiederum etwas davon dem Händler abgibt.

 

 

Frnk
Experte ★★
380 Beiträge

Nicht nur das. Visa entgehen dadurch sogar die Einnahmen aus der Währungsumrechnung. 

 

Und wenn Visa DCC mal technisch entgegenwirk, ruft das die Kartellwächter auf den Plan. Wie weiland hier. https://www.accc.gov.au/media-release/visa-ordered-to-pay-18-million-penalty-for-anti-competitive-co...

 

Auch Interessant: Mastercard erließ unlängst eine neue Richtline, dass DCC für Prepaid-Karten, mit denen man vorab in Fremdwährungen wechseln kann, ein DCC-Verbot. Im Kontext des oben verlinkten Visa-Urteils argumentiert Mastercard, dass bei Prepaid-Karten, bei denen der Kunde z.B. vor seinem Urlaub die Karte mit USD auflädt, jener ja bereits zum Zeitpunkt der Aufladung mit USD eine Entscheidung für den dann angebotenen Kurs getroffen hat und dadurch dann schlechterdings kein Mitbewerber benachteiligt werden kann.