@InTheLongRun
Neulich hat ein ARD-Marktbericht die steigenden Kurse als ?konstruktiv? bezeichnet. D.h. im Umkehrschluss, dass fallende Kurse ?destruktiv? wären.
Value Investoren wie ich freuen sich, wenn die Kurse ganz tief fallen, weil dann ein Investment viel rentabler ist. Spekulanten müssen sich eigentlich auch die Hälfte der Zeit über tiefe Abstürze sich freuen, weil man dann optimal einsteigen kann.
Hallo,
vielleicht ein paar meiner Gedanken zu diesem erwähnten ARD-Geschwafel und deinen Folgerungen zu fallenden Kursen:
Privatanleger setzen zu Recht zu 99% auf steigende Kurse, nicht nur, weil es nach oben auf den Weg in den Orbit keine Grenzen gibt, während unten immer Trümmer herumliegen (unter 0 geht eben nicht), sondern weil es eindeutig erwiesen ist, dass die Kurse oder Indizes (Dow, DAX, Stoxx, Nasdaq, S&P usw) langfristig gesehen immer gestiegen sind.
Beiden, Value-Investoren oder Spekulanten können somit zwischenzeitliche Ausreißer nach unten auch völlig egal sein, sie nutzen diese bei qualitativen Aktien sowieso zum Nachkauf oder Einstieg.
Durch Studien ist aber erwiesen, dass die Angst vor den bösen Schwankungen (fallende Kurse) stärker schmerzt, wie die Freude an Gewinnen und deshalb geben zittrige Hände ihre Aktien oft zu Tiefstpreisen aus der Hand. Gründe dafür finden sich immer (11.09.2001 Terroranschlag, platzende Vermögensblasen, Hyperinflation, Eurozerfall oder jetzt die Schuldenorgien der Länder).
Retten vor dem Chaos kann uns demnach also nur noch Wald und Immobilien, Gold, Kunst, Oldtimer und - hätte ich beinahe vergessen, natürlich der Bitcoin um dem bösen Fiatgeld zu entfliehen.
Mit klaren Gedanken stellt man jedoch nicht nur fest, dass die Börse seit Gedenken immer schwankt (das ist nun mal so) sondern auch, dass die Schwankungen nicht stärker werden, sondern nur gefühlsmäßig stärker werden.
Wie ich angesichts der Wahnsinnsverschuldung so etwas einfach behaupten kann, sehe ich nicht das Damoklesschwert (wieder mal) über dem Parkett schweben (gähn) welches droht herunter zu fallen um ein Blutbad anzurichten?
1987 haben 500 Verlustpunkte gereicht, um als berümtester Crash in der Börsengeschichte seinen Platz zu finden (20% an einem Tag). Wenn der Dow Morgen um mehr wie 600 Punkte fällt, werden dann die Zeitungen schreiben, Amerika hat einen Systemcrash?
Niemand wird das nur eine Zeile wert sein, der Einbruch wäre dann zwar höher wie damals, aber heute sind es ja nicht einmal 2 % (zwei Prozent).
Lassen wir uns nicht anstecken und verrückt machen, ein Sparbuch war die Börse noch nie!
Früher mal eine der cleveren Ideen der Banken um unbedarfte Sparer abzugreifen, also Geldgewinn ohne Risiko, heute eher ein Risiko ohne Geldgewinn.
Ach ja, was ich ja ursprünglich sagen wollte; hoffentlich musst du nicht zu lange warten, bis du dich so richtig freuen kannst.
Leider habe ich nämlich keine Ahnung, wann das sein wird.
Und für jene, welche dann ihre Schmerzen nicht mehr ertragen können, habe ich auch einen Rat.
Einfach nicht mehr in sein Depot schauen.
Grüßle - Shane
) Börse ist keine Einbahnstrasse.
