am 26.02.2020 00:15
Was nervt dieses Virus.
5-stellig Gewinne verloren, Depot jetzt unter dem Breakeven, HQ sitzt mitten im norditalienischen Pestgebiet, Messeabsagen, Produktion leidet an Unterversorgung von Elektronikbauteilen, Mitarbeiter geraten in Panik, Kunden schreien nach Ware....und jetzt geht es erst bei uns los. Warten wir mal ab, was da noch auf uns zu kommt. Da ist gerade erst der Anfang gemacht....bis dato war China noch weit weg.
26.02.2020 00:26 - bearbeitet 26.02.2020 00:35
26.02.2020 00:26 - bearbeitet 26.02.2020 00:35
Hallo, leider kann man das Kauf-und Verkaufsverhalten von Börsianern nicht vorhersagen und wenn eine Herde einmal am laufen ist, ist sie schwer zu stoppen.
Ob es sich tatsächlich nur um eine überfällige Korrektur wie von nmh beschrieben handelt, darüber kann man streiten, einfach nur Gewinnmitnahmen sind es bestimmt nicht mehr.
Vorab: wir haben derzeit definitiv aber keine Systemkrise!
Zweifellos leisten die Zeitungen und das Fernsehen ihren Beitrag mit ihrer subjektiven Berichterstattung in welcher immer nur die Angst geschürt wird. Der Mischkonzern 3M arbeitet inzwischen rund um die Uhr, so hoch ist die Anfrage nach den Atemschutzmasken durch das Corona-Virus.
Aber bleiben wir mal sachlich - dieses Jahr hatten wir durch Grippe schon über 1000 Sterbefälle, im Straßenverkehr dürften in Deutschland bereits wieder mehr als 500 Menschen gestorben sein, und die Malaria kostet täglich sogar etwa 1000 Menschen das Leben.
Wen interessiert das ernsthaft ohne Heuchelei ? - doch keinen Menschen. In Deutschland haben wir noch keinen einzigen Toten und man könnte glauben, Italien ist durch Corona vom Aussterben bedroht, so sehr wird das Thema unseriös aufgeblasen.
Unser Kontinent hat Ebola, Pocken, Masern, Vogelpest, Sars und Schweinepest überlebt und wird auch diese Coronaepidemie überstehen. Nur ist es nicht vorhersehbar, ob sich der DAX nun an seiner 200 Tage-Linie bei etwa 12.550 stabilisieren kann oder weitere Abverkäufe folgen.
Die Party scheint vorerst vorbei zu sein und ich halte es für einfältig, sich gegen den oben bereits erwähnten Herdentrieb zu stellen, und zu früh wieder auf Schnäppchenjagd zu gehen.
Im Prinzip werden alle Aktien durch die Bank ohne direkten Grund abgestraft, (egal ob Siemens oder BASF) die Profis flüchten in Anleihen, obwohl die Wirtschaftsdaten gut sind. Auch an der Eurex (und den USA) überwiegt noch die Zuversicht, das Put/Call Verhältnis zeigt, das die Profis noch auf steigende Kurse setzen.
Dennoch bin ich vorsichtig, die Anleger sind nervös und ich befürchte der kurzfristige Optimismus ist verflogen, so dass die Erholung etwas auf sich warten läßt. Es sollte deshalb noch genug Zeit bleiben, um neue Positionen einzugehen, bestehende aufzustocken und auch Schnäppchenkäufe zu tätigen. Eile erscheint mir nicht geboten.
Grüßle - Shane
am 26.02.2020 08:27
UPDATE zur Marktlage
Erstens vollste Zustimmung zu dem obigen Beitrag von @Shane 1 .
Zweitens: Die 200-Tage-Linie des DAX liegt aktuell bei ca. 12630 (sie steigt mit etwa 4 Punkten pro Tag). Dort gurkt der DAX jetzt rum. Ich kann nicht hellsehen, aber mein Gefühl sagt mir, dass es nach einigen Tagen Zwischenerholung weiter nach unten geht. Der DAX dürfte also unter seine 200-Tage-Linie fallen. Dann ist der Aufwärtstrend erstmal vorbei. Das ist keine Tragödie, aber man sollte wachsam bleiben. Gute Nachricht: die meisten meiner "Sterneaktien" liegen noch deutlich über ihrem 200-Tage-Durchschnitt. Dort einfach stur die Stopkurse einhalten.
nmh
am 26.02.2020 08:47
Das Corona-Virus wurde durch die Medien bereits als ultimative Bedrohung gebrandmarkt. Natürlich hat somit eine Ausbreitung in Europa Folgen.
In solchen Situationen lege ich mich vorsichtig mit einem Dax-Put auf die Lauer. (--> @Chrissel: Natürlich kauft der Tod immer am liebsten Puts.) Darüber hinaus habe ich bereits mit einem @haxo-Gold-Bull reagiert. @NR und @Noxx haben dies bereits an anderer Stelle hinlänglich beschrieben.
Die nächste Einkaufstour kommt bestimmt. Man kann nicht immer Kuchen essen - manchmal muss es auch Torte sein.
Herzlichst,
"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich!"
Gevatter Tod
am 26.02.2020 09:28
@nmh aus reinem Interesse:
Gibt es in deinem System denn Aktien, die seit einer Woche gestiegen sind?
In meinem Depot und in meiner Watchliste finde ich leider keine (außer Puts/Zertifikate).
Wie immer besten Dank!
am 26.02.2020 10:20
am 26.02.2020 10:42
Ja, wenn ich jetzt einw enig selbst recherchiere, finde ich doch vereinzelt Titel, die in der/den letzten Wochen/n gestiegen sind.
Aber das sind alles keine Titel aus den Sternenlisten - gibt es da (positive) Ausreißer? 🙂
am 26.02.2020 10:50
@GetBetter schrieb:
Deine Frau gibt einen aus hab ich so gehört? 😄
Man kann im Informer doch schnell mal nachschauen.
Es gibt in bestimmten Index noch hier und da Gewinner mit einem Plus im Betrachtungszeitraum "1 Woche" (Borussia Dortmund zum Beispiel, Puma), in den größeren Indizes (oder sagen wir mal Hauptindizes, ihr wisst was ich meine xD) nicht viele.
Im NASDAQ machen sich noch Pharmaunternehmen wie Gilead Sciences oder Regeneron Pharmaceuticals oder Biomarin Pharmaceuticals gut.
Im S&P500 sind noch E Trade Financial oder Newmont ganz gut dabei.
Da hört's im wesentlichen aber auch fast schon auf. Insgesamt zwei Hände voll von Unternehmen - der Rest sieht rot.
am 26.02.2020 10:55
Hallo, das hier ist mein erster Beitrag in diesem Forum, aber ich dachte ich gebe mal zu dieser Einschätzung meine Meinung ab. Covid-19 ist definitiv um einiges gefährlicher/virulenter als eine einfache Grippe. Die bisherige Sterberate ist nämlich nur ein kleiner Teil des Gesamtbildes (obwohl diese immernoch ca. 20x so hoch ist wie die einer normalen Grippe). Die Anzahl der schweren Fälle (ca. 20%) kombiniert mit der hohen Basisreproduktionszahl (momentan 3, aber das ist wahrscheinlich eine starke Unterschätzung, da viele Infektionen, die mild verlaufen nicht gemeldet werden) ist besorgniserregend. Wenn innerhalb einer kurzen Zeit ein großer Teil der Bevölkerung infiziert wird und 20% dieser Menschen Sauerstoffbeatmung brauchen werden Krankenhäuser in Deutschland mit Sicherheit an ihre Belastungsgrenzen stoßen, vor allem in urbanen Regionen. Man kann in den ärmeren Ländern in Afrika wegen schlechtem Gesundheitssytem wahrscheinlich eher mit einer Sterberate von 15% rechnen. Aussagen wie "bis jetzt ist ja noch keiner gestorben" unterschätzen den Ernst der Situation. Ich denke, dass wir in den nächsten zwei Wochen mit einer großen Zahl an Infektionen in der EU und den USA rechnen können. Spannend wird wie die Regierung in Deutschland reagieren wird. Der einzige Grund, weshalb die Infektionen in China weniger werden sind die extremen Maßnahmen die die Chineseische Regierung vorgenommen hat.
Gruß
taran
P.S: Danke an alle (besonders @nmh), die hier im Forum ihre Strategien teilen. Ich habe dank euch als Neuling sehr erfolgreich investieren können.
am 26.02.2020 11:09
Schön wäre es, wir hätten unterschiedliche Einschätzungen. Leider fahren wir hier dieses Mal beide auf derselben Schiene.
Die 12630 wurden heute schon krachend unterboten, mit aktuell 12470 wird es langsam ungemütlich.
Wie gerne würde ich eingestehen, mich gewaltig getäuscht zu haben.
Dennoch gebe ich als Info für alle Leser kein Stück meiner Papiere aus der Hand. Nur weil panikartige Verkäufe stattfinden, sind Konzerne wie SAP, Siemens, Allianz, Church & Dwight, Royal Dutch Shell usw. doch heute nicht schlechter wie letzte Woche, als die Welt noch in Ordnung war!
Auch wenn bestimmt bei vielen nun ein beklemmendes Gefühl einzieht und man sich kaum noch getraut auf die Kurse zu schauen, weil man das Gefühl hat, es zieht einem den Hals zusammen - jetzt ahnt ihr, was Kostolany mit den Schmerzen meinte, welche man vor dem Gewinn hat.
Es ist der Preis, welchen wir Börsianer bezahlen müssen, zusammen mit der Erkenntnis, dass die Börse nicht berechnet werden kann. Wer diese Schmerzen heute nicht aushält, muss sich hier im Bord verabschieden und der Börse den Rücken kehren.
Zuvor solltet ihr aber daran denken, Gewitter reinigen die Luft und vor allem, nach jedem Gewitter scheint auch wieder die Sonne.
Ich wünsche daher jedem Einsteiger den erforderlichen Mut und unseren Schnäppchenjägern im Bord neidlos fette Beute.
Grüße - Shane