Soeben einen interessanten Kommentar eines Analysten erhalten:
„Wer innerhalb von nur einer Woche Staatsanleihen für 375 Milliarden Dollar kauft und Hypothekenpapiere für weitere 250 Milliarden Dollar, den darf man durchaus als „Mega-Investor“ bezeichnen. Und zukünftig könnte sogar noch mehr investiert werden. Der Mega-Investor hat vor kurzem Anleihe-Käufe „in einem quasi unbegrenzten Ausmaß“ angekündigt.
Natürlich handelt es sich bei diesem Investor mit unbegrenzter Liquidität um die US-Notenbank FED. Sie hat vor gut einer Woche die Schleusen für Anleihekäufe weit aufgemacht und will so ihren Teil dazu beitragen die ökonomischen Auswirkungen der Corona-Krise abzumildern. Aber die meisten Experten bezweifeln, ob dafür alleine unbegrenzte Anleihekäufe ausreichen. Die Forderungen werden lauter, dass die FED jetzt auch auf dem Aktienmarkt aktiv werden soll. Genauer gesagt wird nicht der Kauf von Aktien sondern der von ETFs auf Aktien empfohlen. Hier gab es zuletzt enorme Mittelabflüsse. Allein aus dem iShares Core S&P 500 ETF wurden in den zurückliegenden vier Wochen 5,2 Milliarden Dollar abgezogen und damit fast ein Drittel des Gesamtvolumens.
Japan kauft schon
Die japanische Notenbank kauft schon seit einiger Zeit Aktien-ETFs und will die Käufe mit einem Volumen von derzeit 110 Milliarden Dollar pro Jahr sogar noch ausweiten. In den USA wurde der mögliche Kauf von Aktien-ETFs durch die Notenbank bisher eher als kritisch oder gar gefährlich eingestuft, aber in der aktuellen Ausnahme-Situation wird er mittlerweile von immer mehr Experten sogar gefordert. Denn weiter und vor allem längerfristig fallende Aktienkurse beeinflussen irgendwann auch die Realwirtschaft und das Konsumverhalten der Aktionäre.
Geht die Erholung weiter?
Noch sind es Forderungen und Gerüchte, aber allein eine steigende Wahrscheinlichkeit, dass die FED bald auch Aktien bzw. Aktien-ETFs kauft, könnte zu einer Fortsetzung der Erholung am Aktienmarkt beitragen. Ohnehin wird sich im Laufe dieser Woche zeigen, ob die Erholung wirklich nur eine technische Reaktion auf das vorangegangene Kursdebakel war oder mehr dahinter steckt.“
Anm.: Ob das reicht, um einen weiteren Absturz der globalen Märkte zu verhindern, wage ich zu bezweifeln. In den Köpfen vieler Investoren hat sich mittlerweile ein Ziel verankert, und das ist beim Dax die Marke von ca. 6.500. Und Zielmarken werden i.d.R. hartnäckig anvisiert.
