zur Marktlage: keine Angst vor der Korrektur

[nmh]

Liebe Börsenfreunde (m/w),

sehen wir jetzt die Korrektur, auf die wir so lange schon warten? Ich weiß es nicht. Ich melde mich kurz, um darauf hinzuweisen, dass bisher nichts angebrannt ist. Im DAX geht es zur Stunde um 2 Prozent nach unten, viele von Euch sind das schon gar nicht mehr gewohnt. Die 200-Tage-Linie im DAX liegt bei 14150 Punkten, so weit darf es nach unten gehen, ohne dass die Hausse ernsthaft in Gefahr wäre. Eine erste Unterstützung ist bei 15300 Punkten zu erkennen. Und weltweit notieren 83 Prozent aller Aktien über ihrer 200-Tage-Linie, die bei 87 Prozent aller Aktien sogar steigt -- der Markt ist völlig gesund und nicht in Gefahr.

Berechtigte Bedenken hinsichtlich einer vierten Viruswelle (danke für die Meisterschaft mit voll besetzten Stadien und Fans ohne Masken), steigenden Ölpreisen und geopolitischen Spannungen bremsen den Dax aktuell, und nach der Rekordfahrt der letzten Monate ist das auch kein Wunder.

Einige Sterneaktien korrigieren ebenfalls -- eine schöne Chance, nachzukaufen. Nicht sofort heute, aber in den nächsten Tagen und Wochen peu-à-peu. Alle empfohlenen Aktien bleiben eine Kaufempfehlung, solange die 200-Tage-Linie nicht nach unten durchbrochen wird. Und da ist noch viel Luft. Immerhin erkennt man vorsichtige Tendenzen, dass die Sektorrotation vorbei ist. Seit einigen Wochen läuft Growth wieder besser als Value, was mit der Enstpannung an der Inflationsfront zusammenhängt.

Mit Aktien aus China wäre ich sehr vorsichtig. Wie Ihr wisst, empfehle ich die nur als Beimischung. Die Regierung in Peking hat vor allem die in den USA gelisteten Titel "auf dem Kieker". Wie man es in einer Diktatur nicht anders erwartet werden schon mal drakonische Maßnahmen getroffen, aktuell beispielsweise gegen den Uber-Konkurrenten Didi und auch gegen Manbang und Kanzhun. Je nach Dauer des Verbots, Neukunden aufzunehmen, kann es durchaus sein, dass eines der Unternehmen final die Hände heben muss. Mit diesen politischen Rahmenbedingungen ist das kein Markt, auf den man als Privatanleger seinen Schwerpunkt setzen muss. Gleiches gilt im übrigen für die beliebten russischen Aktien.  

Knallharte Profis, die genau wissen, was sie tun, dürfen sich in dieser Marktphase auch wieder mit Discount-Put-Plus-Optionen absichern, beispielsweise PF5734 oder PF5733 oder als ganz heiße Spekulation PF5731 oder PX6QTN -- im Juli bei comdirect gebührenfrei handelbar. Nicht für Einsteiger geeignet!

Fazit: Möglicherweise sehen wir in den nächsten Wochen eine gesunde Korrektur. Bleibt entspannt und haltet nur Eure Stopkurse streng ein. Bis zu den von mir empfohlenen Stopkursen (siehe Tabelle) ist noch sehr viel Luft; ich gehe fest davon aus, dass bei einem Großteil der Trendaktien Eure Stopkurse halten werden. Die Grundtendenz am Aktienmarkt mit Blick auf die nächsten Monate und Jahre bleibt aufwärts gerichtet.

Beste Grüße aus einem regnerischen München

nmh

[Zilch]

@ulibrazil der @Okkulele123 nutzt gerne Tradingview, ich selber nutze Guidants für meine Charts. Da kannst du dir einen anzeigen lassen und über den Indikator "SMA" die GD200 anzeigen lassen. Auch was wir uns anzeigen lassen ist unterschiedlich. Eines von beiden ist aber, wenn du irgendwann richtig Chartanalyse betreiben willst, sehr gut. Ich finde die beiden Tools aber auch für die GD200-Anzeige schön. Grafisch als auch, dass der absolute Wert angezeigt wird. Bei Guidants zumindest geht's aber nur am Rechner. Mobil braucht man wiederum Premium-Konten wie es scheint. 

@Sparplanfan wenn jemand per Sparplan investiert und allgemein weiß, was er tut und Vertrauen hat ist das eine sehr gute Sache. Ich gehe auch davon aus, dass die wieder steigen werden und in zehn Jahren deutlich höher stehen als heute. Ich bin einfach nur die "warnende Stimme" für eben jene stille Mitleser, die vielleicht psychologisch nicht damit klar kommen könnten, dass sie jetzt kaufen und in zwei Wochen (oder zum Jahresende weil das Tapering wirklich beginnt oder so) steht der Kurs tiefer, weil noch mal nachkorrigiert wurde oder weil doch eine Baisse kommt. Nicht ohne Grund warnt @nmh zur Vorsicht, auch wenn alle hier schon wieder gefühlt in totale Euphorie verfallen und fleißig kaufen. Ob sich deswegen, weil es vielleicht die allgemeine Stimmung widerspiegelt, an der Gesamtsituation was geändert hat (der seit Jahresanfang fallende RSL zum Beispiel) wäre deswegen interessant zu wissen.

Meine persönliche Meinung: bei Aktien die seit Jahren steigen habe ich auch nachgekauft (Warehouses de Pauw zum Beispiel, Apple, etc). Time in the market beats timing the market.

Ich bin auch mit Derivaten unterwegs, und da warte ich lieber etwas länger und auf die richtigen Signale. Ist aber eine andere Geschichte.

[Sparplanfan]

@Zilch Bin auch deiner Meinung. Wichtig ist im Allgemeinen, dass man immer handlungsfähig bleibt und zur Not (ob durch Stopkurse oder sonstwo) Geld mobilisieren kann, sollten plötzlich Traum-Einstiegskurse vorhanden sein. Wir Newbies haben ja viel häufiger die gegenteilige Erfahrung gemacht, dass Aktien wie Esker, Sea Ltd. oder Crowdstrike ein paar Tage später 5 oder 10% teurer sind und ein paar Monate später 30% teurer.

[KeepMoving]

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@Zilch  schrieb:

Nicht ohne Grund warnt @nmh zur Vorsicht, auch wenn alle hier schon wieder gefühlt in totale Euphorie verfallen und fleißig kaufen.

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@Zilch 

Na ja, ich war und bin mal wieder (u.U. zu) vorsichtig, und vermutlich verpasse ich mal wieder die wirklich netten Schnäppchenpreise, bzw. habe ich sie schon verpasst, sollte es nicht doch nochmal ein gutes Stück runter gehen... 😆

[KWie2]

Hallo,

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@KeepMoving  schrieb:
... vermutlich verpasse ich mal wieder die wirklich netten Schnäppchenpreise, bzw. habe ich sie schon verpasst, sollte es nicht doch nochmal ein gutes Stück runter gehen... 😆

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Wenn ich alles richtig sehe, hast Du Dir die perfekte Antwort ja schon selbst gegeben?

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@KeepMoving  schrieb (und zwar in der Signatur):
"Far more money has been lost by investors preparing for corrections, or trying to anticipate corrections, than has been lost in corrections themselves.”
(Peter Lynch)

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Gruß: KWie2

[Zilch]

@KeepMoving du kannst natürlich versuchen den Tiefpunkt zu finden und einzusteigen. Und dann war es falsch und geht noch weiter runter, dann ist das ärgerlich oder? 😉

Ich sage mir wenn es 15% runter geht und dann gewisse Indikatoren Kaufsignale geben und gleichzeitig gewisse Kursmarken erreicht sind ist das Risiko eines Rücksetzers zwar nicht null, aber geringer. Kann falsch sein, aber wenn ich richtig liege waren die 5% weniger Rendite eben Versicherungsgebühren.

Und in 15 Jahren wenn die Kursziele von @nmh übertroffen wurden interessiert es alles eh nicht 😉

Alles eine Sache der Sicht 🙂 

[NR]

Die US-Märkte sind ja fast schon wieder auf vor-Korrektur-Niveau (was, nur um das auch zu sagen, nichts heißen muss -- Doppeltop bevor der endgültige Absturz kommt ist ein Klassiker, allerdings war da doch sehr viel Kaufdruck in den Charts, von daher sehe ich momentan keinen Grund, solche Szenarien anzunehmen).

Für den Dax hätte ich gerne vorher wenigstens noch die Box:

Mal schauen, ob er weiter so schön regelmäßig läuft.

[Zilch]

@NR ich bin überraschte dass du bei den vielen Linien überhaupt was siehst, war aber selber vor kurzem mal mit lediglich Fibonacci und alten Unterstützungen/Widerständen unterwegs und war überrascht wie treffsicher das war. Zum Beispiel Montag immer zwischen zwei Linien gependelt, konnte man sehr genau nach traden. 

[Okkulele123]

@Zilch  Er malt einfach überall ne Linie rein, damit dann eine auf jeden Fall passt. 

(und jetzt schnell weg... ⛷ ) 

[NR]

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@Okkulele123  schrieb:

@Zilch  Er malt einfach überall ne Linie rein, damit dann eine auf jeden Fall passt. 

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Naja ... letzten Endes logischerweise, oder? Das ist der Arbeitschart, und die Vorgehensweise ist immer gleich: Potentiell sinnvolle Marken zu finden, an denen der Kurs sich mit einer größeren Wahrscheinlichkeit wie erwartet verhält. Dort sitzen dann Trigger die das eine oder das andere hypothetische Szenario bestätigen, und so kommt man dann in der Markt oder wieder raus.

Ich war zugegeben zu faul, alte Marken zu löschen bzw. das ist jetzt kurz-, mittel- und langfristig in einem Chart, aber das Wesentliche ist ja extra markiert.

[KeepMoving]

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@Zilch  schrieb:

@KeepMoving du kannst natürlich versuchen den Tiefpunkt zu finden und einzusteigen. Und dann war es falsch und geht noch weiter runter, dann ist das ärgerlich oder? 😉

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Hey@Zilch ,

einen wirklichen Tiefpunkt versuche ich nie zu finden. Ich weiss, dass ich den nie, oder wenn nur mal aus Glück, treffen würde. 😉

Mir geht es eher darum einfach nicht in total blöden Situationen (charttechnisch) bei einer Aktie einzusteigen. Auf lange Sicht ist selbst das bei guten Aktien oft egal, das sehe ich auch so.

Aber so ein Hauch von Charttechnik ist trotz allem ja ganz interessant und hilft vielleicht nicht am allerungünstigsten Punkt zu kaufen. Ist jetzt aber auch mehr Spielerei und etwas unnötige Versuche der (leichten) Optimierung.

Na ja, so lange es Spass macht, wirds nicht schaden. 🙂

Wie macht ihr das bei Aktien, die eine Weile immer so knapp unter ihrem Rekordhoch rumkrebsen? Beispiel Alphabet.

Langfristig egal. Kann man sicher einfach kaufen.

Aber aus technischer Sicht?

Würde mal als Charttechnikamatööör meinen, man wartet mal ab bis das Papier das Rekordhoch nachhaltig überschreitet als Kaufsignal.

Oder es prallt nochmal ab und man sammelt dann eben umgekehrt für ein paar € weniger ein.

So knapp unter Rekordhoch scheint mir technisch eben so ein Niemandsland zu sein.

Weder netter Preis, noch Kaufsignal.

Grüße

KM