am 17.10.2025 15:11
Hello liebe Community,
Ich möchte ca. 600 € gut anlegen. Wie hoch ist der beleihungswert bei manchen Aktien oder ETFs mit dem Wertpapierkredit bei Comdirect? Was sind eure Erfahrungen?
Aktuell habe ich folgende Wertpapiere Sparpläne laufen von McDonald's 50 € monatlich und LVMH 50 €. Bei McDonald's sehr gut läuft und eine gute dividendenaktien ist und LVMH ist ein luxuskonzern. Das läuft ja immer. Die Reichen haben wir immer genug Kohle für Luxus oder was sagt ihr dazu? Würde mich über Interaktion freuen. Bin neu hier in der Community auf. Comdirect
am 17.10.2025 20:56
Herzlich willkommen hier in der Community @Paddy4.3 !
Schön, dass du dich mit Aktienanlagen beschäftigst und den Weg in unsere tolle Community gefunden hast!
Zu den von dir genannten Einzelaktien hast du ja schon Antworten bekommen.
Auch ich empfehle gerne, erstmal eine gesunde ETF Basis aufzubauen, damit bei kleinem Budget das Risiko so klein, wie möglich ist!
Es bietet sich ein ETF auf den MSCI world (Industrieländer) oder ein ETF auf den ACWI all world (Industrie- und Schwellenländer) an.
Du kannst per Sparplan und/oder Einmalzahlungen füttern.
Bauchschmerzen bereitet mir das Thema Wertpapierkredit! Vor Aktivierung bitte sehr umfassend mit dem Thema auseinandersetzen!
Viel Spaß am schönsten Nebenhobby der Welt!
am 17.10.2025 21:29
@Paddy4.3 schrieb:Welche ETFs würdest du unverbindlich empfehlen bzw. Welchen hast du ?
Was steht denn da in fett rot in meiner Signatur?
Gruß Crazyalex
am 17.10.2025 22:27
Ich könnte dir jetzt einige BasisETFs aus meinem umfassenden Core-Satelite ETF Portfolio oder Dividenden Portfolio nennen. Das wäre aber für einen Einstieg kaum zielführend, denn ich kenne deine Anlageziele, deinen Anlagehorizont und deine eigenen Vorstellungen dazu überhaupt noch nicht.
Zunächst eigene Überlegungen zum Thema machen, Infos einholen und eigene Ergebnisse festlegen. Dann mit anderen Idee abgleichen. Nix einfach übernehmen. Im Forum findest du dazu viele Anregungen.
Für mich wichtige Fragen sind dann grundsätzlich, sollte der BasisETF USA lastig sein oder weniger USA enthalten, Emerging Markets dabei, Technologie im Übergewicht oder weniger davon. Auf Dividende orientiert sein oder thesaurierend. Ein ETF oder eine Kombination aus 2 oder 3.
Welche Einzelwerte sind mir in der Top 10 besonders wichtig, welche Gewichtung. Auswählen anschauen und vergleichen. Bei fondsweb.com,
justETF, extraetf, Finanzfluss und anderen Finanztipgebern.
Die Auswahl ist recht umfangreich.
am 18.10.2025 06:49
Hallo @Paddy4.3, hallo Community,
mit deiner Suche nach sehr guten Einzelaktien für deinen Vermögensaufbau bist du absolut auf dem richtigen Weg. Auch wenn du - leider - mit dieser Frage wieder eine einstellige Anzahl User anlockst, die aus persönlicher Überzeugung heraus sagen: Du bist zu klein für das Beste, nehme bis 50.000 Euro den Durchschnitt. Das ist aus der Sicht des Fondsvertriebs so, weil beispielsweise eines der beliebtesten Produkte 0,3 % Jahresverwaltungsgebühr hat, die dann zwischen Hersteller und Vertriebsorganen aufgeteilt werden:
Quelle: Symbolbild eines sehr oft vertriebenen Standardproduktes der "Roten"
Und natürlich gibt es exotischere Produkte, die dem Verkauf mehr liefern. Eine Beratung zu Einzelaktien erscheint aufgrund der wirtschaftlichen Zwänge schwierig, wenn das Entgelt der Tarifgruppe 5 dann auf die notwendige Zeit alleine schon für die neuen Formulare und die Beratung heruntergerechnet werden müssen. Deshalb ist es verständlich, wenn der Anbieter in der Filiale das durchschnittliche Standardprodukt verkauft. Bei dem die Zeit für die Beratung einmal und die Provisionen, dann 5 oder 10 Jahre anfallen.
Leider haben es selbst die drei größten Sp1rkassen der Republik nicht geschafft Kurstabellen wieder in die Schaufenster zu bringen, dort sind fast nur lachende Personen zu sehen.
Lass dich als Kunde niemals abwerten und gehe deinen Weg! Du bist nicht der Durchschnitt. 😉
Bei den Aktien kannst du folgenden Weg gehen, der auch unterhaltsam und lehrreich ist:
1.) In den comdirect Informer mit der Wertpapierkennnummer gehen und die Charts der letzten Jahre ansehen und gedanklich immer die Dividende addieren.
2.) Nutze jetzt insbesondere das riesige Cornucopia an Informationen, was comdirect den Kunden kostenfrei zur Verfügung stellt:
Bei großen Aktien die Einschätzung der Analysten:
Quelle: comdirect Informer, eingeloggter Zustand/Kundenansicht, abgerufen am 18.10.2025
3.) Ein kurzer Blick auf die Bilanz ob das Unternehmen wächst und Geld verdient:
Quelle: comdirect Informer, eingeloggter Zustand/Kundenansicht, abgerufen am 17.10.2025
Dann siehst du, dass deine Idee fundiert ist. Übrigens: Leider liegt auch die Münchner tageszeitung falsch: Diese hat laut Impressum eine einzige (!) Wirtschaftsredakteurin und diese macht leider keine so detaillierten Auswertungen wie du sie anfertigen kannst, wenn du magst. Sie hat gerade erst diese Woche den "professionellen" Tipp abgegeben, man solle doch drei bis fünf Monatsgehälter auf dem Tagegeld haben.... Ein Tipp, der in der NIedrigzinsphase nicht mehr adäquat erscheint.
Deshalb: Gehe deinen Weg, lass dich nicht mit dem Standard abspeisen. Mache diese Analyse für zwei bis fünf Aktien und eröffne den Wertpapiersparplan. Da die Gebühren proportional sind, erleidest du dadurch keinen Nachteil.
Bei jedem Quartalsabschluss kannst du dann sehen, wie es sich entwickelt. Bei amerikanischen Aktien wie McDonald's Dividende draufrechnen nicht vergessen, die wird dort jedes Quartal gezahlt.
Viel Schwung beim Start deiner Wertpapierreise!
Liebe Grüße
Gluecksdrache
18.10.2025 07:47 - bearbeitet 18.10.2025 08:06
Hallo @Glücksdrache
Da muss ich dir entschieden widersprechen!
Wenn du als Privatanleger kein umfassendes Einzelaktienportfolio anlegen kannst, generierst du in der Regel eine deutliche Underperformance, auch langfristig. Ohne eine gewisse Diversifikation wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit keine nennenswerte Performance erreichen. Das Risiko, dass einzelne Aktien durchfallen oder langfristig unter Marktperformance bleiben, ist n.m.Erfahrung beträchtlich, auch bei Substanzwerte oder sog. Compounderaktien.
Siehe Vergleich Core MSCI World vs. LVMH und McDonalds. Die Underperformance ist nach 5 Jahren deutlich zu erkennen.
Wer kauft denn überhaupt bei der Sparkasse, was für Standardprodukte meinst du eigentlich? Was brauche ich Kurstabellen im Schaufenster? Ich habe Smartphone! Welche Provisionen?
Ich kaufe und verkaufe meine ETF fast kostenfrei, nur ein Spread fällt an. Oder mit einer überschaubaren Gebühr.
Es stehen eine Vielzahl von BasisETF zur Verfügung, die sehr unterschiedliche Anlageprofile bereithalten und langfristig rückblickend zwischen 10-15% p.a. generieren. Welcher Privatanleger generiert denn mit einer handvoll Einzelaktien oder generell mehr?
Nachtrag:
Beim iShares Dow Jones Global Titans 50 sieht es noch schlechter für die beiden Einzelaktien aus.
Auch gegenüber einem breit aufgestellten DividendenETF:
18.10.2025 08:12 - bearbeitet 18.10.2025 08:13
18.10.2025 08:12 - bearbeitet 18.10.2025 08:13
Hallo @Klimaaprima,
dem Fragesteller liegen nunmehr beide Grundströmungen der Geldanlage vor, er kennt die "Spielmechanik" des stationären Vertriebs und kann sich für das entscheiden, was subjektiv das Beste ist und der Zielerreichung dient.
Dabei gibt es kein richtig und falsch, er findet seinen eigenen Weg. Die sog. "BVI-Methode" zur Darstellung der Fondsrenditen lässt ganz gezielt Gebühren- und Provisions- Komponenten außen vor.
Und: Logischerweise erzielen beispielsweise Anleger, die in den "oberen" Teil der Renditeverteilung der Aktien eines 1.300 Aktien umfassenden Indexes (einem bestimmten MSCI) investieren mehr als diejenigen, die exakt den Durchschnitt kaufen. Das ist eine rein mathematische Frage und keine Frage des "entschieden widersprechens". Es zeigt auch die Methode der sog. synoptischen Überlastung, die verschiedene Branchen sehr gerne anwenden! Als ob die 0,0irgendwas Prozent Anteil des am wenigsten vertretenen Wertes irgendwas am Endergebnis ändern, wenn du 1.300 Aktien nimmst.
Dennoch bieten die Aktienindices eine wertvolle Hilfe: Diese können ein erstes Sieb und Warnzeichen sein. Aktien einer großen Volkswirtschaft, die es noch nicht in den Index geschafft haben, stehen noch am Anfang. Aktien, die wegen Underperformance aus einem Index herausfliegen, senden ein Warnsignal.
Hier einmal dein Chart in der Langfristperspektive:
Quelle: comdirect Webseite, eingeloggter Zustand/Kundenansicht, abgerufen am 18.10.2025
Und der Fonds arbeitet auch mit der Wiederanlage der erzielten Dividenden, sodass dieser künstlich besser aussieht, als bei Einzelaktien. Den "blauen" Chart muss man viermal im Jahr um die Dividende abheben, was den Abstand noch weiter vergrößert.
Mit ein bisschen Engagement kann es jeder Anleger schaffen mit den "besten 10" oder "besten 5" Aktien den 500er-Mischkorb zu schlagen. Wie gesagt, der Fragesteller kennt jetzt verschiedene Ansätze, es verbietet ja auch niemand, dass er zwei Quartale einen Test mit zwei zusätzlichen Sparplänen zu 25 Euro im Monat mit einem 1.300er Korb fährt und dann Echtdaten vorliegen hat.
Wichtig ist: Der Privatkunde braucht Selbstbewusstsein und soll sich von der Denkweise verabschieden, dass er nur "Retail" oder "standardisiertes Massenkundengeschäft" sei.
Wenn wir beide, @Klimaaprima und ich, dies geschafft haben - dann ist alles perfekt. Und ich danke dir ausdrücklich dafür, dass du erneut den 1.300er Korb ins Gespräch bringst. Nach vielleicht noch einigen weiteren Antworten liegt die Entscheidung im Spielfeld des Fragestellers.
Egal welche Route er wählt: Der bedeutendste Schritt in der Niedrigzinsphase ist zumindest zu einem Teil die Welt der Festverzinslichen zu verlassen.
Liebe Grüße
Gluecksdrache
am 18.10.2025 08:52
1300 Aktien?
Der iShares Global Titans50 hat 50 Aktien im Portfolio. Der VanEck Developed Markets 114.
Viele BasisETF kommen mit 100-200 Einzelaktien aus.
Dabei gibt es kein richtig und falsch, er findet seinen eigenen Weg.
Bin ich im Ansatz bei dir. Welche Anlagestrategie für den Privatanleger zielführend mit weniger Expertise und Zeitaufwand "renditefreundlich" umsetzbar sein könnte, eine aber durchaus entscheidene Überlegung.
Mit ein bisschen Engagement kann es jeder Anleger schaffen mit den "besten 10" oder "besten 5" Aktien den 500er-Mischkorb zu schlagen.
Welche Einzelaktien sind den für die nächsten 10 oder 15 Jahren die "Besten 10/5" aus dem 500er- Mischkorb? Welcher Mischkorb ist den überhaupt im Angebot? Mir fehlen insgesamt deinerseits konkrete Aussagen dazu. Und immerhin, du bis schon bei 10 Einzelaktien....
Es zeigt auch die Methode der sog. synoptischen Überlastung, die verschiedene Branchen sehr gerne anwenden!
Sorry, aber "synoptischen Überlastung" habe ich bei zu vielen Worthülsen und bei kryptischen Hinweisen..... 🤪😶
am 18.10.2025 10:28
Hallo @Klimaaprima,
danke für deine Antwort. Der Fragesteller steht am Anfang der Wertpapierreise 😊, selbst wenn einer von uns die perfekte Lösung hätte - dürften wir diese nicht liefern. Weil die Erfahrung sich in dessen gesamtem, wirtschaftlichen Leben auszahlen wird.
Liebe Grüße
Gluecksdrache
am 18.10.2025 10:42
@Glücksdrache schrieb:
......
Mit ein bisschen Engagement kann es jeder Anleger schaffen mit den "besten 10" oder "besten 5" Aktien den 500er-Mischkorb zu schlagen.
.....
Das ist ja praktisch, super einfach und äußerst beruhigend, lieber @Glücksdrache !
Mit nur 10 oder gar 5 Einzelwerten die Masse schlagen.
Da sollte man doch ernsthaft über eine Strategieänderung nachdenken!
Zu den 5 oder bis zu 10 Aktien, zählst du also McDonalds und LVMH dazu?
Woher weißt du, wie diese in den nächsten 20 Jahren performen?
Was ist mit Nokia, Wirecard und co?
Nun, wir wissen nicht, wo @Paddy4.3 gerade im (Anlage)Leben steht, deshalb kann man auch keine Ratschläge geben zu den beiden gefragten Werten geben. Aber ein Sparplan mit 50 Euro lässt zunächst vermuten, dass ein Dip sehr schmerzhaft sein wird.
Ein SL wird natürlich Abhilfe schaffen.
Ich bin sehr froh, dass ich mit meiner Strategie wirklich sehr gut gefahren bin. Und da war 40 Jahre keine Einzelaktie dabei. Ich hatte einfach keine Zeit, mich darum zu kümmern.
Ein Einzelaktiendepot braucht größere Pflege als ein ETF Depot.
am 18.10.2025 10:51
Man muss das nur konsequent weiterdenken: wieso sollte ich die 5 oder 10 besten Aktien nehmen, wenn ich damit ja 9 bzw. 4 Aktien habe, die schlechter performen als die Beste!?
-> den Schund also gleich weglassen und nur die beste Aktie nehmen! -> Wirecard o.ä. 😉
Ich denke damit wir deutlich, dass mit zunehmender Einschränkung der Anzahl der Wertpapiere das Risiko irgendwann so steigt, dass es nicht mehr sinnvoll/tragbar ist.
Für den Anfänger habe ich meine Empfehlung ja abgegeben: Suppe haben, bevor das Salz dazu kommt...
Und für den Fortgeschrittenen stellen sich solcherlei Fragen nicht mehr - sodass diese auch nicht beantwortet werden müssen 😉
Solltest du Anfänger sein -> ETF-Sparplan (FAQ vorher konsultieren) - Fragen, die sich dann noch ergeben, klären wir, natürlich gerne!
Solltest du kein Anfänger sein, dann stell bitte qualifiziertere Fragen 😉
Gruß Crazyalex