Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Welche US-Aktie soll es werden? Und Frage zu Stopkursen

f84hS7sacy
Autor ★
4 Beiträge

Hallo liebe Community,

 

ich lese schon seit über einem Jahr hier regelmäßig mit. Vor allem die Beiträge von @nmh finde ich sehr interessant. Die Sternelisten sind für Börsenneulinge sehr hilfreich.
Bevor ich meine Fragen stelle, noch einige Informationen zu meiner Person:
Ich bin Anfang 20 und habe jeden Monat einen fixen Betrag zur Verfügung, den ich in einen ETF-Sparplan stecke. Ich bespare hierbei den MSCI World und MSCI EM im Verhältnis 80:20. Mit dem Thema Börse beschäftige ich mich seit 2,5 Jahren und habe hauptsächlich Erfahrungen im Bereich Fonds und ETFs gesammelt. Aber es liegen auch ein paar Einzelaktien in meinem Depot. Das Problem ist, das mein Depot unter einem Extremen Home Bias leidet.
Ich habe momentan etwa 2.000 Euro übrig, die ich in eine Einzelaktie investieren möchte. Es kommen aufgrund des Home Bias nur USA-Aktien in Frage. Japanische Aktien habe ich auch nicht auf meiner Watchliste und die Emerging Markets sind mir für Einzeltitel deutlich zu riskant. Ich möchte in einen Dividenden Wert investieren, da diese Werte meist einen schönen und konstanten Kursverlauf haben. Auch ist hier die Volatilität deutlich geringer, was ich als (für mein Alter) risikoscheuer Anleger sehr begrüße. Ich kann mich aber zwischen John Deere, McDonald’s, 3M, Waste Management, Ecolab und Johnson & Johnson nicht entscheiden. Vielleicht kann mir hier jemand etwas helfen. Die WKNs habe ich hier nicht mit angegeben, sollte wohl bei den Bluechips nicht von Nöten sein.
Auch würde ich gerne (entgegen der Meinung von nmh) an der NYSE ordern, da die Aktien dann auch dort verwahrt werden. Nur bin ich mir nicht sicher, ob das steuerlich nachteilhaft sein könnte. Wird die Aktie beim Verkauf dann auch dort besteuert? Ich hatte mal eine US-Aktie in Deutschland (über das LiveTrading) gekauft und bei der Veräußerung wurde die entsprechende Steuer an den deutschen Fiskus abgeführt. Würde sich das denn bei einer anderen Verwahrstelle ändern? Ich habe die Befürchtung, dass dann an Deutschland und die USA was abgeführt wird, so wie es beispielsweise bei Dividenden der Fall ist.
Die Währung sollte ja bei einer ausländischen Order trotz normalem (in Euro geführtem) Verrechnungskonto kein Problem sein. Ich gehe davon aus, dass bei Dividenden und der Order einfach nur die Währung mit dem aktuellen Kurs gewechselt wird.
Auch wüsste ich gerne, wie man Stopkurse nachziehen sollte. Ich habe ein par Aktien mit ordentlichem Gewinn im Depot und die Stopkurse von anno dazumal sind jetzt eigentlich viel zu gering. Wie soll man dort verfahren?
Auch zweifle ich mittlerweile an, ob ich als langfristiger Investor überhaupt Stops im Markt haben sollte oder lieber nur gedankliche Stops setzten sollte. Wenn beispielsweise der Markt um 50% einbricht und meine Einzelaktie nur um 25%, dann kann es sein das trotz relativer Stärke verkauft wird. Das kann doch nicht zielführend sein, oder?
Habt ihr eigentlich bei Aktien, die noch von der Abgeltungsteuer befreit sind, auch Stops im Markt oder verzichtet ihr dort auf diese?
Ich hoffe ihr könnt mir bei der ein oder anderen Frage weiterhelfen.

 

MfG

 

Peter M. 

45 ANTWORTEN

Coyote38
Experte ★★
278 Beiträge

@f84hS7sacy 

Nun bin ich ja "bekanntermaßen" kein "Einzelwert-Fetischist", sondern mache mir Gedanken zu ETF's ... eben, weil ich eine breite (Risiko-)Diversifizierung schätze.

 

Und genau aus dem Blickwinkel würde ich auch an Einzelwerte "rangehen". John Deere ist sehr fachspezifisch auf Landmaschinenbau ausgerichtet, McDonalds traue ich (in Zeiten von ökologisch korrekt und "veggie-vegan" und so ... Smiley (zwinkernd)) langfristig nicht über'n Weg.

 

Meine ganz subjektive (und in keiner Weise mit irgendetwas anderem als meinem Bauchgefühl begründete) Wahl wäre so ein Konsumgüter-Produzent wie Johnson & Johnson oder so eine "American Company Manufacturing Everything" (ACME) wie 3M mit einer Produktpalette "vom Klebezettel bis zur Panzerabwerrakete" ... da ist es fast unmöglich, dass die mit ihren "gefühlt 100.000" Geschäftsfeldern tatsächlich mal keine "Geschäfte" machen ...

 

Schwindelfreie Grüße vom freundlichen Coyoten

hmg
Experte ★★
476 Beiträge

@Coyote38  schrieb:

Meine ganz subjektive (und in keiner Weise mit irgendetwas anderem als meinem Bauchgefühl begründete) Wahl wäre so ein Konsumgüter-Produzent wie Johnson & Johnson oder so eine "American Company Manufacturing Everything" (ACME) wie 3M mit einer Produktpalette "vom Klebezettel bis zur Panzerabwerrakete" ... da ist es fast unmöglich, dass die mit ihren "gefühlt 100.000" Geschäftsfeldern tatsächlich mal keine "Geschäfte" machen ...

 

Schwindelfreie Grüße vom freundlichen Coyoten


@f84hS7sacy 

Sehe ich genauso wie @Coyote38 , auch wenn ich mich bei weitem nicht zu den von Dir eigentlich angesprochenen Börsenexperten zählen würde.

 

Ausserdem haben die beiden von den genannten Firmen bei weitem die beste und längste Dividendenhistorie, was für Dich ja auch wichtig zu sein scheint (für mich übrigens auch).

 

Warum willst Du denn unbedingt an der NYSE ordern? Bei so stark liquiden Titeln sehe ich eigentlich keine Vorteile, nur sehr viel höhere Ordergebühren für Kauf und Verkauf. 

 

hmg
Experte ★★
476 Beiträge

@f84hS7sacy 

Nachtrag: Bei 2000 Euro zu investierendem Kapital wären auch je 1000 Euro in 3M und J&J bei vertretbaren Ordergebühren möglich (wenn Du über Livetrading in Deutschland orderst). Ggf. könntest Du dann ja bei Kursrücksetzern im Verlauf günstig aufstocken.

f84hS7sacy
Autor ★
4 Beiträge

Hallo @Coyote38 und @hmg,

 

vielen Dank für eure Beiträge. Ihr konntet mir schon sehr helfen.

Meine Tendenz ging stark in Richtung Johnson & Johnson oder McDonald's.

MCD verdient ja - im Gegensatz zu anderen Fast-Food-Ketten - ein beachtlichen Anteil des Geldes mit der Vermietung der Immobilien. Und die haben ja immer zügig auf neue Trends reagiert, beispielsweise kamen schnell die McCafe in die Filialen, als das mit Starbucks etc. aufkam. Das finde ich an McDonald's so lukrativ, nicht das Geschäft mit der Vergabe von Franchise-Lizenzen.

J & J ist natürlich im Pharma und Konsumgüter Bereich sehr breit aufgestellt.

 

Ich habe ja noch ein bisschen Zeit mir weitere Gedanken darüber zu machen. Sind ja keine spekulativen Aktien, also spielt Timing keine große Rolle.

 

Ich würde an der NYSE die Order aufgeben, weil ich mir durch das höhere Handelsvolumen einen geringeren Spread bei faireren Kursen erhoffe. Außerdem könnte ich später noch mit Optionen handeln. Spielt zwar momentan noch keine Rolle aber wer weiß, vielleicht beschäftige ich mich in Zukunft noch mit dem Thema. Hierbei wäre natürlich ein späterer Lagerstellenwechsel deutlich teurer. Außerdem wird in meinen Augen Privatbesitz in den USA höher eingeschätzt, aber das ist natürlich nur ein subjektiver Eindruck. Aber bei den aktuellen Entwicklungen in DE und der EU wäre es mir etwas lieber, wenn ein Teil der Aktien im Ausland gelagert werden. Oder schätzt ihr das Risiko einer Enteignung o.ä. gering ein?

 

Wäre schön, wenn mir jemand bzgl. der Fragen mit der Steuer und den Stopkursen (nmh?) noch weiterhelfen könnte.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@f84hS7sacy:

 

Vielen Dank für Dein nettes Feedback. Es freut mich, dass meine Beiträge für Dich hilfreich sind.

 

Aktien handelst Du bitte nicht an der NYSE. Die wesentlich höheren Gebühren machen den Vorteil eines eventuell etwas geringeren Spreads mehr als deutlich kaputt. Und als Einsteiger kommen Optionen für Dich erst in vielen Jahren in Frage, so dass die Frage der Lagerstelle ebenfalls nicht relevant ist. Ich empfehle Dir, immer nur das LiveTrading zu nutzen. Der ausserbörsliche Handel hat auch noch eine Reihe weiterer Vorteile gegenüber dem Handel an der NYSE; das hast Du ja in meinen Beiträgen gelesen.

 

Steuerlich macht der Handelsplatz aber keinen Unterschied. Kursgewinne, die Du bei comdirect an der NYSE machst, werden ausschliesslich ganz normal in Deutschland besteuert (es gibt Ausnahmen, z.B. bei Fusionen oder Übernahmen, die spielen hier aber keine Rolle).

 

Und Deine Frage zu Stopkursen: Ich empfehle Dir, zumindest gedanklich für alle Aktien Stopkurse zu setzen. Auch für die vor 2009 gekauften, denn wir wollen ja nicht "Steuern sparen, egal, was es kostet", gell? Man muss nicht alle Stopkurse an der Börse platzieren, aber es hilft, die pyschologische Falle "ach, die steigt schon wieder, die verkaufe ich nicht" zu vermeiden. Denn Depotleichen, Spassbremsen, Aktien, die über Jahre einfach nur fallen, kosten Dich langfristig enorm viel Performance. Solche Aktien musst Du konsequent verkaufen. Am leichtesten geht das mit Stopkursen. Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen. Die meisten Hobbyanlager machen es leider genau umgekehrt.

 

Noch Fragen offen?

 

Viel Erfolg für Deine Börsengeschäfte und

einen schönen Start in die Woche

aus einem regnerischen München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@f84hS7sacy:

 

Noch zwei Punkte:

 

1.   Enteignung: Ich hoffe nicht, dass sowas passiert, und kann es mir auch nicht vorstellen. Aber falls doch, würde man Dir selbstverständlich auch die an der NYSE verwahrten Aktien abnehmen. Wer auch immer Dich enteignen will, zum Beispiel der deutsche Staat, wüsste von comdirect, dass Du Aktien dort verwahrt hast, und würde Dich zwingen, die zu verkaufen oder zu übertragen. Also hilft der Kauf in New York nicht gegen eine Enteignung, die hoffentlich niemals passieren wird.

 

2.   Stopkurse für Aktien deutlich im Gewinn: Als treuer Leser meiner Beiträge weisst Du, dass ich ganze Bücher über Stopkurse schreiben könnte. Aber wenn Du mir zwei oder drei Aktien nennst, erkläre ich Dir für diese Papiere gerne, wo aktuell geeignete Stopkurse liegen.

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

f84hS7sacy
Autor ★
4 Beiträge

Hallo @nmh:

 

Mhh, wahrscheinlich werde ich auch dieses Mal wieder im LiveTrading kaufen. Gibt es eigentlich eine Möglichkeit im Vorhinein fremde Spesen (Maklercourtage, börsenplatzabhängiges Entgelt etc.) ungefähr von der Höhe abzuschätzen? Klar, beim LiveTrading fallen diese Posten nicht an und bei meinen Sparplänen sind es i.d.R. fix 1,5% vom Volumen, aber mich würde generell interessieren, wie hoch diese Gebühren bei der NYSE ausfallen.

Danke für die Information, dass die Besteuerung komplett unabhängig von der Lagerstelle ist.

Ich verstehe „die Deutschen“ nicht, welche sich jeden Mist andrehen lassen, nur weil es steuerlich sinnvoll ist. In meinen Augen wird eine schlechte Anlage nicht besser, nur weil sie aus steuerlicher Sicht vom Staat gefördert wird. Aber dennoch spielt es bei meinen Entscheidungen immer eine – wenn auch untergeordnete – Rolle. Die Gesamtbilanz, was unterm Strich übrig bleibt ist das Entscheidende.

Ich werde wohl für meine langfristigen Investments auf Buy and hold Strategie bloß gedankliche Stopkurse setzen. In der Vergangenheit konnte ich mich dennoch bei unterschreiten dieser Grenze ganz gut von den Werten lösen. Somit kann ich mich dann in solchen Fällen entscheiden ob ein weiteres halten der Aktie (aufgrund von relativer Stärke o.ä.) sinnvoll ist oder ob ich tatsächlich verkaufe.

Bei kurzfristigeren Trades und volatileren Werten werde ich selbstverständlich die Stopkurse auch im Markt platzieren.

Ich kann bei Freunden häufiger, den von dir genannten Fehler beobachten, wenn diese sagen „Ich kann den Wert XYZ erst verkaufen, wenn er wieder im Plus ist“. Fast immer dürfte es sinnvoller sein, den Verlust zu realisieren und mit dem Geld in eine gutlaufende Alternative zu kaufen. Ich möchte ja keiner Aktie ewig beim Fallen zusehen. Vielleicht sollte ich denen Mal deine Beiträge über Money Management zeigen.

Also wenn ich es richtig verstehe, sollte man deiner Meinung nach auch bei älteren Titeln immer wieder die Stopkurse „nachziehen“. Was wäre dann deine Meinung zu einer Trailing-Stop Order? Damit könnte man dies schließlich automatisieren. Oder ist es bei einer geringen Anzahl von Aktien im Depot sinnvoller, die Stops selbst anzupassen? Dabei kann man sich ja auch u.a. an markanten Unterstützungen und Wiederständen orientieren, was bei einer Trailing-Stop Order nicht möglich ist.

 

MfG

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@f84hS7sacy:

 

1.  Stopkurse: Trailing-Stop-Loss finde ich gut, leider kann meine eigene EDV das nicht, ich nutze es daher nicht. Mehr dazu steht hier und hier. Bitte nachlesen!

 

2. Welche Gebühren fallen im einzelnen an der NYSE an? Ich empfehle Dir folgende: Gib eine Auslandsorder ein mit einem Limit, das realistisch ist, aber nicht sofort ausgeführt wird. Beispiel: Eine Aktie kostet im Moment 70 Dollar, dann bitte ein Limit von 65 Dollar eingeben. So daß nichts passieren kann. Diese Order platzierst Du über comdirect an der NYSE, und comdirect informiert Dich per PDF-Kosteninformation in Deiner Postbox sehr realistisch über die Kosten. Danach solltest Du die Order sofort wieder streichen.

 

Ich sehe schon, daß Du bereits einige Erfahrung an der Börse hast und daher meine Meinung teilst: Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen. Offensichtlich weißt Du, wie es geht. Also weiter so! Nur bitte nicht an der NYSE handeln, das lohnt sich nicht, wenn Du nicht gerade 50.000 Euro anlegen willst, glaub mir.

 

Viel Erfolg und beste Grüße aus München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

hmg
Experte ★★
476 Beiträge

@nmh  schrieb:

@f84hS7sacy:

 

Noch zwei Punkte:

 

2.   Stopkurse für Aktien deutlich im Gewinn: Als treuer Leser meiner Beiträge weisst Du, dass ich ganze Bücher über Stopkurse schreiben könnte. Aber wenn Du mir zwei oder drei Aktien nennst, erkläre ich Dir für diese Papiere gerne, wo aktuell geeignete Stopkurse liegen.

 

nmh

 


@nmh 

An dieser Stelle würde ich gerne einhaken und in eigener Sache nachfragen. Mein Ziel ist der Aufbau eines langfristigen Dividenden-Depots, d.h. primär Buy & Hold.

 

Bei meinen erfolgreichen Aktienkäufen würde ich Kursrücksetzer gerne zum Nachkauf nutzen, aber trotzdem mit (zunächst gedanklichem) Stop gegen zu große Verluste sichern.

 

Konkret wäre ich dankbar für Vorschläge zu

 

1. Allianz 840400, gekauft für 189,12 EUR, Nachkauf bei Rücksetzer geplant (evtl. nach der Hauptversammlung?)

 

2. BASF BASF11, gekauft für 65,15 EUR, Position derzeit ausreichend groß

 

3. ENAV A2ANNA, gekauft für 4,198 EUR, Nachkauf bei Rücksetzer geplant

 

Vielen Dank schonmal im voraus!