am 06.04.2019 08:22
... bei DKB, flatex & Consors kann man die WKN A169GM kaufen, bei comdirect nicht. Frage: Handeln die anderen Banken deshalb rechtswidrig? NEIN !!!
Bei den anderen Banken wird zu Gunsten des mündigen Anlegers auf ein "restriktives Anlageuniversum" verzichtet. comdirect hat unter dem Deckmantel "MiFID II" ohne Not eigene Regeln aufgestellt (Zitat: "unser Produktgenehmigungsverfahren", "unser Abwicklungsuniversum"), mit denen der Kunde bevormundet wird.
comdirect behauptet ja auch nicht, dass die anderen Banken rechtswidrig handeln - sie handeln eben kundenorientiert & kundenfreundlich.
am 07.04.2019 06:09
@Alpaka schrieb:... bei DKB, flatex & Consors kann man die WKN A169GM kaufen, bei comdirect nicht. Frage: Handeln die anderen Banken deshalb rechtswidrig? NEIN !!!
Ist das Deine persönliche Meinung oder entnimmst Du das irgendwelchen Gesetzestexten? Aus Kundensicht ist es natürlich vorteilhaft, wenn man Wertpapiere kaufen kann, die man eigentlich nicht kaufen können dürfte. Mir ist nur noch nicht ganz klar, wo hier tatsächlich die rechtliche Grenze verläuft, sprich wieviele Freiheitsgrade dort bei der Bank liegen.
Vielleicht begeben sich andere Banken hier doch auf rechtlich dünnes Eis und spekulieren darauf, dass die Kunden wissen, was sie tun. Und solange kein Schadensfall eingetreten ist, wird gegen diese Praxis wohl auch niemand gerichtlich vorgehen wollen.
Viele Grüße
Weinlese
am 07.04.2019 09:30
@Weinlese schrieb:Aus Kundensicht ist es natürlich vorteilhaft, wenn man Wertpapiere kaufen kann, die man eigentlich nicht kaufen können dürfte.
... warum sollte es verboten sein, die publity-Wandelanleihe (WKN A169GM) mit Risikobewertung 5 zu kaufen, wenn ich gleichzeitig die publity-Aktie (WKN 697250) mit Risikobewertung 6 kaufen darf? was hat das mit "Verbraucherschutz" zu tun?
welche Rangfolge gilt im Insolvenzverfahren? Anleihe vorrangig vor der Aktie!
am 07.04.2019 13:51
Hast Du wirklich gut erklärt. Dennoch frage ich mich bei VW-Anleihen, dass z.B. A1ZYTK, Baa2 das Basisinfo-Blatt nicht vorliegt, also nicht käuflich ist. Die genannten Umsätze müßten danach nur Verkäufe sein. Gleichzeitig ist eine andere später aufgelegte Anleihe A2LQ6 mit Rating A3 jederzeit käuflich - also liegt das Papier vor.
Warum ist das beim erstgenannten nicht der Fall? Ist es die unendl. Laufzeit, das Rating?
08.04.2019 06:13 - bearbeitet 08.04.2019 06:14
08.04.2019 06:13 - bearbeitet 08.04.2019 06:14
Wie bereits geschrieben kenne ich die genauen Anforderungen für die freie Handelbarkeit auch nicht. Die Risikoklasse scheint aber nicht der einzige Faktor zu sein, nach dem über die Handelbarkeit entschieden wird.
Ein Basisinformationsblatt liegt bei dieser Anleihe auch vor, das dürfte also ebenfalls nicht das Problem sein (witzigerweise richtet sich der Emittent mit diesen Wandelanleihen sogar explizit an Privat-/Kleinanleger).
Vielleicht ist eine weitere Bedingung trotzdem nicht erfüllt, vielleicht agiert die comdirect hier auch nur übervorsichtig. Etwas mehr Transparenz wäre tatsächlich wünschenswert. Schließlich war das ja eins der Ziele dieser neuen Richtlinie.
Viele Grüße
Weinlese
am 08.04.2019 08:15
Stellungnahme der Deutschen Kreditwirtschaft (inkl. Bundesverband deutscher Banken)
https://die-dk.de/media/files/2019-03-15_DK-STN_BMF_Review_MiFID_II_gesamt_1.2_2_Scprz3a.pdf
"Bei der Auslegung der vorliegenden Regelungen sollten die bestehenden Auslegungsspielräume genutzt werden. Neben der Reduzierung der Kosten kann über eine praxisorientierte Auslegung der geltenden Vorschriften auch eine kundenfreundlichere Ausgestaltung der Wertpapierdienstleistungen erreicht werden, z. B. durch eine Flexibilisierung von Prozessen mit direktem Kundenbezug (hier gibt es besonders viele Kundenbeschwerden)."
... anscheinend gibt es eine Bank, die der Empfehlung des Bundesverbands deutscher Banken nicht folgen möchte.
am 14.01.2024 18:47
nützt ihr, wenn ihr nach Anleihen sucht, den Comdirect Informer oder eine andere Suchmaschine?
wenn man eingibt 4 % Rendite, LZ 1-3 Jahre, Handelsvolumen über 100.000€ , nur Euro, Mindestanlage bis 10.000€
spuckt er nicht allzu viel aus- 36 Stück
außer Deutsche Bank spingt mir dann wenig ins Auge und einige davon sind zudem trotzdem mit Handelsvolumen niedrig
am 14.01.2024 19:50
@frustrierter - schon mal den von der Börse in Frankfurt ausprobiert?
am 14.01.2024 20:21
Ich nutzte u.a. den Anleihen-Finder der Börse Stuttgart:
Börse Stuttgart Anleihen-Finder
Gruß, Pramax
15.01.2024 09:25 - bearbeitet 15.01.2024 09:29
Ich hatte mich auch zum Ende der Nullzinsphase hin mit dem Gedanken getragen, mir die ein oder andere Anleihe ins Depot zu holen, bin von dem schmalen Brett aber ganz schnell wieder abgekommen, nachdem ich im Internet ein bischen quer gelesen hatte. Daher finde ich es persönlich nicht als Selbstläufer, mit Anleihen Renditen über denen aktueller Tages- oder Festgeldangeboten zu erwirtschaften, ohne ein erhöhtes Risiko in kauf nehmen zu müssen.
Viele Anleihen sind bei Mindesanlage bis 100.000 Euro zudem für den Privatanleger gar nicht zum Handel zugelassen, da der Emittent kein PrIB zur Verfügung stellt. Bei denen die ein PrIB zur Verfügung stellen, muss man sich dann Fragen warum? Eventuell weil aufgrund fehlender Bonität die Institutionellen nicht zugreifen wollen.........
Von dazu noch vielleicht versteckten Fallstricken in den Emissionsbedingungen, der Möglichkeit vorzeitier Kündigung durch den Emittenten usw. will ich gar nicht reden.
Sich ein einzelne (Unternehmens)Anleihe ins Depot zu holen hat zudem das identische Ausfallrisiko wie eine Aktie dieses Unternehmens, bei gleichzeitig durch die Rendite begrenzter Gewinnchance.
Wenn Anleihen für den normalen Privatanleger, dann lieber als ETF.
Ich persönlich setze aktuell zu Diversifizierung meines Portfolios auf Festgeld, und beim Verteilen auf verschiedene Länder und/oder Institute ist man zumindest was das Ausfallrisiko angeht einigermaßen "safe" durch die Einlagensicherung.