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Wann verkauft man eigentlich Aktien?

wullewuu
Experte ★★
383 Beiträge

Hallo,

 

ich weiß, dass der Titel irgendwie merkwürdig klingt, aber ich habe mich das tatsächlich gefragt, denn man liest und hört immer unterschiedliche Meinungen. Mich würde interessieren wie ihr es handhabt.

Ich komme auf das Thema, da ich in einem anderen Thread überlegt hatte meine Adobe Aktien abzustoßen nachdem diese nun 30% angestiegen ist, dann kamen aber einige Kommentare mit der Frage weshalb ich das tun möchte, da die Aktie doch gut läuft.

Wonach geht ihr also? Ich dachte immer, dass man auch mal Gewinne "abholen" muss, aber um ehrlich zu sein würde ich das Geld da ja dann reinvestieren. Aber ich wüsste aktuell nicht einmal was mir "besser" gefallen würde oder worin ich mehr Chancen sehe als in den aktuellen Investments. Das würde ja für das Halten der Aktien sprechen. Ich schiele aber gleichzeitig auch auf den Steuerfreibetrag und möchte diesen möglichst "ausnutzen". Wäre ja auch nicht die schlechteste Idee.

Also.. wie handhabt ihr es? Kauft ihr immer "neue" Aktien oder verkauft ihr, nehmt die Gewinne mit und kauft andere Aktien? Oder haltet ihr einfach bis.. ja bis wann eigentlich?

 

 

163 ANTWORTEN

Chrissel
Mentor
950 Beiträge

Es gibt da einen ganz tollen Thread und diverse Beiträge von nmh, aber ich finde ihn einfach gerade nicht.

Und bevor ich versuche das zu erläutern obwohl hier genug Leute sind die 10000000000x mehr wissen. Deswegen gebe ich nur folgendes von einem weisen Mann hier im Forum wieder:

"Aktien, die steigen, nicht verkaufen. Aktien, die fallen, müssen verkauft werden."

das führt zu:

"Gewinne absichern, Verluste minimieren"

Wäre es nicht möglich die Aktie zu halten. den Stop Loss soweit hochzuziehen das du weiterhin einen Gewinn mitnimmst, aber eben nur dann verkaufst wenn die Aktie auch wirklich fällt?

 

Beste Grüße

 

PS: Die Dickschrift sind alles Zitate von Herrn nmh 😃

wullewuu
Experte ★★
383 Beiträge

Hallo,

 

vielen Dank für deinen Beitrag. Diese Foren-Berühmtheit oder Prominenz mit dem Namen nmh ist mir auch schon paar Mal über den Weg gelaufen 🙂

 

Selbst Stopp Loss Orders sehe ich "kritisch". Vor einigen Monaten z.B. sind ja viele Aktien u.a. auch Amazon ordentlich in die Knie gegangen. Ich habe es ausgesessen und nun steht sie höher als jemals zu vor. Klar.. hätte ich eine SL Order gehabt, hätte ich verkauft, Gewinne kassiert und mich im Idealfall wieder billig eingekauft. Ich finde es nur sehr schwierig den Absprung festzulegen. Ich habe ja z.B. aktuell auch keine bessere Anlage Idee parat ausser die bekannten Tech Firmen.

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

Grundsätzlich ergibt diese Frage natürlich nur im Kontext Deiner Strategie Sinn. Bist Du Trader ist die Antwort anders als wenn Du Geld zwischenparkst als wenn Du langfristig anlegst.

 

Wenn es aber um letzteres geht -- da Du das Geld ja sowieso wieder anlegen würdest -- gilt das übliche: Laufen lassen, Stopp nachziehen (echt oder in Deinem Kopf). Jedenfalls dann, wenn Du maximale Rendite willst.

 

Um mal ein Beispiel zu bringen, wo ich nicht clever war (normal schreibt ja jeder nur seine Erfolge auf ... Smiley (Zunge) 😞 Anfang des Jahres war ich bei Varta investiert. Ende Mai bin ich dann raus, Kursplus 50%. Donnerwetter, nicht wahr? Tja ... und jetzt? Steht sie bei plus 100%.

 

Gab besondere Umstände, weil ich das Geld brauchte, und letztlich ist es ja auch zum Ausgeben da, aber ich hätte natürlich genauso gut eine andere Position auflösen können. Ergo: Niemand kann den Verlauf einer Aktie vorhersehen, und wenn Du meinst, zu wissen, was kommt, kommt es anders.

 

Das einzige, was gilt, ist: Solche langen Trends haben die Gewohnheit, gerne weiterzulaufen, weshalb man im Mittel über viele Aktien am besten fährt, immer erst dann zu verkaufen, wenn der Trend klar gebrochen ist.

Crazyalex
Legende
7.689 Beiträge

NMH Gewinnformel

 

und im Anschluss: Inhaltsverzeichnis

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Chrissel
Mentor
950 Beiträge

@Crazyalex  schrieb:

NMH Gewinnformel

 

und im Anschluss: Inhaltsverzeichnis

 

Gruß Crazyalex


genau den thread meinte ich, danke! 😃

tmmd
Experte ★★
276 Beiträge

Ich würde es vielleicht auch davon abhängig machen, was es für ein Titel ist. Betrachtet man aktuell die Flaute im deutschen Maschinenbau, könnte es eventuell sinnvoll sein vorhandene Gewinne mitzunehmen und bei fallenden Kursen dann wieder einzusteigen (möglichst unter dem letzten Kaufkurs).

 

Ist es ein Titel, bei dem man langfristig keine Angst zu haben braucht, da weitestgehend unabhängig, würden mich kurzfristige Rücksetzer absolut nicht stören und ich die Papiere nicht verkaufen.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Lauter perfekte Antworten. Ich kann mich nur freuen, daß Ihr alle die Börse verstanden habt und muß gar nichts hinzufügen. Wunderbar,, Danke und Glückwunsch!

 

Schönes Wochenende an alle

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Es hängt sicherlich von der persönlichen Einstellung ab. Ich beschreibe mal, wie ich es handhabe: Ich sehe Aktien als Investor, ziele also nicht auf kurzfristiges Traden usw. ab. Meine sehr wenigen Aktien habe ich, weil ich seinerzeit eine langfristige Perspektive und entsprechenden Bedarf für die Produkte gesehen habe. Dass geht in z.B. in Richtung Ernährung, Versorgung, Pharma, Medizintechnik und Verteidigung.

 

Wann also verkaufen? Eigentlich nur, wenn ich das Geld brauchen sollte, oder es Nachrichten gibt, die mich zu einer grundsätzlich neuen Einschätzung bewegen.

 

Beispielsweise habe ich letztes Jahr eine Aktie mit langfristiger Absicht gekauft, allerdings wurde jetzt eine Fusion angekündigt. Das Unternehmen danach wird nicht mehr das Unternehmen sein, was ich ursprünglich gekauft hatte und haben wollte. Also ist die Aktie nach nicht mal einem Jahr aus meinem Depot geflogen. Nahezu zu pari, aber ich hätte auch mit deutlichem Verlust oder Gewinn verkauft.

 

Anderes Beispiel: Kürzlich sprach mich mein Bruder auf eine Aktie an, die ich 2012 gekauft habe und deren Erstinvestition sich mittlerweile verfünffacht hat. Ob ich denn nicht mal verkaufen und den Gewinn realisieren wolle. Gegenfrage meinerseits war, wie ich das Geld dann anderweitig investieren solle. Dazu hatte er keine Alternative zu bieten. Gewinne realisieren, nur um die auf dem Konto zu sehen, ist also nicht mein Ding. Also halte ich die Aktie weiter. Das Unternehmen ist profitabel, die Geschäftsentwicklung weiter positiv und die Aktie hat gerade ein neues Allzeithoch gemacht.

 

Eines der besten Beispiele, wie sich das Nichtrealisieren von Gewinnen auszahlen kann, ist wohl Berkshire Hathaway. Wobei ich diese Aktie nicht direkt, sondern nur indirekt als Fondsbestandteil im Bestand habe.

 

Jemand wie @nmh , der ein riesiges Aktienportfolio überwachen muß und viel mit technischen Indikatoren arbeitet, wird naturgemäß ganz anders disponieren (müssen).

 

Man kann die Frage also nicht pauschal beantworten - es kommt auf den individuellen Anlegertyp an.

NordlichtSH
Mentor ★★
1.830 Beiträge

Wenn man den Steuerfreibetrag ausnutzen will, könnte man eine gut gelaufene Aktie auch verkaufen und anschließend zurückkaufen.

 

Kostet dann allerdings die Bankgebühren für Kauf und Verkauf.