11.03.2020 21:26 - bearbeitet 11.03.2020 21:30
Hallo miteinander,
ich fange gerade an mich - wie so viele - mit dem Thema Geldanlage/ Aktien zu beschäftigen.
Meine Strategie ist es konservativ und langfristig in Aktien und ETFs zu investieren.
Allerdings habe ich folgende Frage:
Wenn man Aktien kauft und innerhalb von z.b. 3 - 6 Monaten wieder verkauft (aufgrund einer positiven, für einen selber ausreichenden Kursentwicklung) könnte man daraus ja kleinere Gewinne ziehen.
Hier werden dann zum einen Kosten für Kauf und Verkauf abgezogen sowie mind. 25% steuerlicher Abzug (zzgl. Solidaritätssteuer)
Überblicke ich das Szenario richtig?
(Es gibt ja auch Broker, bei denen die Ordergebühr sehr niedrig ist und keine Handelsprovision anfällt)
Ob das sinnig und/oder unglaublich risikoreich ist, sei dahingestellt. Aber ich konnte mir die Frage bisher nicht beantworten.
Danke schonmal für eure Antworten 🙂
Liebe Grüße
am 11.03.2020 21:56
Die 25% Steuern werden erst fällig, wenn Dein Freibetrag von 801 Euro aufgebraucht ist. Dafür musst du einen Freistellungsantrag bei Deinem Broker hinterlegen.
am 11.03.2020 22:02
Hallo @mika, herzliche willkommen in der Krabbelgruppe,
"langfristig in Aktien und ETFs investieren" und "Aktiengewinne nach 6 Monaten einstreichen" widerspricht sch etwas.
Bezüglich Aktienkauf und -verkauf hast Du das Prinzip richtig dargestellt, die Frage ist nur, wie sinnvoll das ist.
Wenn Du viel Zeit hast, Aktien zu suchen, die in der von Dir zugrund gelegten Zeit von 3 bis 6 Monaten ausreichend stark steigen, dass es sich nach Abzug der Transaktionskosten rechnet (und nicht in die Hose geht), kannst Du das so machen.
Ansonsten ist die Anlage in einen breit aufgestellten Welt-ETF wie den Vanguard FTSE All-World die weitaus entspannendere Variante.
Grüße,
Andreas
am 11.03.2020 22:03
@mika schrieb:Wenn man Aktien kauft und innerhalb von z.b. 3 - 6 Monaten wieder verkauft (aufgrund einer positiven, für einen selber ausreichenden Kursentwicklung) könnte man daraus ja kleinere Gewinne ziehen.
Hier werden dann zum einen Kosten für Kauf und Verkauf abgezogen sowie mind. 25% steuerlicher Abzug (zzgl. Solidaritätssteuer)Überblicke ich das Szenario richtig?
Ja, Kosten für Kauf und Verkauf mindern die Rendite.
Das kannst Du dir im "Kostenausweis" bei der Order anzeigen lassen, wieviel das Prozentual ausmacht.
Hinzu kommt der "Spread", d.h. die Differenz zwischen Geldkurs und Briefkurs (Verkauf / Ankauf).
Steuerlicher Abzug nur dann, wenn der Freistellungsauftrag überschritten ist.
am 11.03.2020 22:06
Okay, danke dir.
Und bevor diese 801€ nicht erreicht sind, werden demnach keine Steuern fällig. Verstanden.
11.03.2020 22:20 - bearbeitet 11.03.2020 22:21
Danke Andreas.
Genau, einen ETF Sparplan habe ich mit einer Rate von 200€ monatlich habe ich bereits zu genau dem ETF, den du genannt hast, angelegt.
Die Frage war einfach aus Interesse, ob sowas theoretisch möglich ist und wollte überprüfen, ob mein Gedanke richtig ist 🙂
Mit kleinen Gewinnen meinte ich auch tatsächlich marginale Beträge im zwei-dreitstellige Beträge.
Angenommen man kauft 10 Aktien á 105€. 3 -6 Monate später (mit Glück natürlich) sind diese bei 118€/Aktie. Dann verkauft man diese ja zu 10*118€. Zieht die Transaktionskosten ab (sowie Steuern, wenn Freistellungsbetrag überschritten) und hat dann eine kleine Summe Gewinn. Es gibt ja mittlerweile Broker, bei denen die Transaktionskosten bei 1€ pro Kauf/Verkauf liegen.
Ob sich die "Arbeit" und das Risiko dafür lohnt ist natürlich fragwürdig 🙂
Eine weitere Frage noch: sollte der Freistellungsbetrag überschritten werden, wird die Steuer automatisch abgezogen, richtig?
am 11.03.2020 22:22
AH ok.
Das heißt, wenn der Kurs meiner Aktie stand jetzt zb. bei 100€ liegt, kann ich diese nicht für 100€ verkaufen?
Ist ja generell wichtig zu wissen, wenn man in Aktien investiert.
am 11.03.2020 22:45
Steuern werden automatisch abgezogen, keine Sorge! ![]()
Verkaufen könntest Du in Deinem Beispiel für 100 EUR.
Aber beim Kauf zahlst Du den Briefkurs mit einem Aufschlag.