@nmh schrieb:
Schade, dass Du Deine Depots bei comdirect auflöst. Aber bei der Häufung von Störungen seit Jahresbeginn (Ursache ist, wie gesagt, die Umstellung des Steuern-Systems auf HSBC Trinkaus) kann man es schon verstehen.
Da ist es doch unschön zu sehen, dass diese diese als Commerzbank-Partner auserkorene HSBC-Filiale selbst bei den eigenen Mitarbeitern aktuell in katastrophaler Wertschätzung steht.
"befürchten viele Mitarbeiter, die laufende Restrukturierung könnte noch weitreichender ausfallen, als bislang bekannt"
"Addiert (und brutto) sollen den Planungen in Deutschland 22% der Stellen zum Opfer fallen. „Die Coronakrise hat die Situation ganz klar verschärft. Der entscheidende Punkt ist aber, dass wir als 100 %-Tochter von HSBC die Off-Shoring-Möglichkeiten der Gruppe ganz anders nutzen können. Das Gros der Jobs, die in Deutschland wegfallen, wandert in Service Center der Gruppe ins Ausland ab"
"Der Sinn der Restrukturierung und die damit einhergehenden Kürzungen bei Gehältern und Boni erschließen sich zudem nicht allen Mitarbeitern – denn: Operativ brummt das Geschäft: 2020 erwirtschaftete die HSBC Deutschland bereinigt um die Umbaukosten ein Gewinnplus von 40%. Selbst unbereinigt stieg der Nettogewinn verglichen mit dem Vorjahr um 29% auf 187 Mio. Euro. Dennoch sanken die Personalkosten (2020: minus 3%) und die Boni (in unbekannter Höhe), unter anderem auch, da der britische Mutterkonzern insgesamt einen Gewinnbeinbruch um fast die Hälfte verkünden musste."
Mein Tagtraum:
- Knof-Analog zerstört im Namen der Kostensenkung interne Prozesse in einem eigentlich funktionieren Unternehmen, wertvolle Mitarbeiter verlassen das Haus und suchen sich etwas Besseres. Die Besten sind ganz leicht ganz schnell weg, die sind nämlich gefragt.
- Vor allem teuere IT-Mitarbeiter und damit IT-Prozesse werden mittels Offshoring außer Kontrolle gegeben. Im Haus verbleibt demotiviertes, fachliches Totholz sowie die letzten fähigen IT-Senior-Engineers, die aber anstelle zu arbeiten den Offshore-Zirkus bewachen müssen. Die Key-Account-Manager sind in 100% Schadensbegrenzungsmodus unterwegs. Anstelle dem Kunden (Commerzbank) klare, verbindliche Ansagen und Timelines zu geben, werden Dinge in zweifelhafter Qualität fertig, wenn sie halt fertig werden.
- Während man mit sich selbst beschäftigt ist, leiden vor allem die besonders anspruchsvollen Projekte aus dem Tagesgeschäft, wie das Onboarding einer Bank der Größenordnung der Commerzbank, die selbst genug verranzte IT-Systeme und Schnittstellen bei sich im Keller herumstehen hat.
- Im Ergebnis steigen die Preise für das Produkt, die Qualität sinkt und die PR-Abteilung erhöht den Marketing-Output um 100%, um zu kaschieren.
Wen wundert es da, dass bei der Integration der Commerzbank/Comdirect es zu erheblichen Fehlern im Output der IT-Prozesse kommt? Von obigen Mutmaßungen treffen mit guter Wahrscheinlichkeit mehr Dinge zu als nicht, und das Projekt ist in so katastrophalem Zustand und die Timelines und Bugfixes unmöglich planbar, sodass man dann auch Comdirect-Commerzbank-hausintern nicht mehr weiß, was man den Kunden sagen kann oder soll.
