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Umgang und Nutzen des Stop Loss beim Kauf und Verkauf von Aktien, ETFs und Derivaten

HarryAP
Experte
82 Beiträge

Lieber Mitglieder dieser Community,anbei möchte ich noch einmal um einen kurzen und prägnanten Meinungsaustausch bitten in Bezug auf die konsequente oder gelegentliche Nutzung von Stop Loss Order zur Verlustbegrenzung oder Gewinnabsicherung (mit einem Trailng Stopp Loss z.B.

 

Ich bitte hier vor allem gern die Mentoren und Legenden noch einmal kurz um  glühende Argumente für oder und gegen Stopp Loss Setzung (für die Befreiung von der Angst von Verlusten , @nmh,ich grüße Dich :-).

 

Für uns als stille Mitleser, Absolut Beginner, Gelegentlich Einfach Handler und Buy and Hold Anleger.

 

Dazu zwei Zusatzfragen. Beim Kauf vor allem, wieviel Prozent unter Eurem EK setzt Ihr zur Abgrenzung einen Stopp Loss (SL) ? Bei 10-15% tiefer etwa?

 

Und wenn Ihr Mentoren und Expoerten und Legenden uns zuruft,hier bietet sich ein enger SL an, von wieviel Prozent zum Kauf oder Verkaufspreis sprecht Ihr da, 5% etwa?

 

Und, wieviel unter einem angestrebten Verkaufskurs ,setzt Ihr Euren Trailing Stopp Loss an,wenn Ihr denn verkaufen wollt?

 

Ich freue mich auf einen lebhaften Meinungsaustausch zu diesem vor allem für Anfänger wichtigen Thema, um sich vom ständigen Kurs-Schauen und Verlustangst zu befreien.

 

Vielen Dank Euch im Voraus dazu.  

 

Gruß HarryAP aus dem verregneten Taunus

 

 

103 ANTWORTEN

KWie2
Mentor ★★
1.565 Beiträge

Hallo,

 


@HarryAP  schrieb:

Auch mit guten Einzelwerten werde ich besser, da bin ich sicher, besser als Indexfonds.


Dann mal viel Glück!

Brutto den Markt schlagen kann ich auch. Aber netto?

Bleib‘ Dir und Deiner Strategie gegenüber Selbstkritisch und schau‘ vielleicht mal kurz unter Spaßbremse Deutsche Kapitalertragsteuer herein. Da sind Verluste durch Tradinggebühren/Spreads noch nicht einmal berücksichtigt.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

dandelion
Experte ★
175 Beiträge

Hallo @HarryAP 

da du das Kopfgesteuertsein betonst. Am Markt agieren viele Tausende Profis in Vollzeit, mit Supercomputern und Ivy League Abschluss. 

 

Beim Verkauf bei 10-20% im Plus entgehen dir teilweise die Aktien, die dein Depot in den letzten Jahren hätten deutlich stärker wachsen lassen. Daher finde ich den Tipp zum Musterdepot zwecks mentaler Übung ganz gut (auch wenn sich Spielgeld nicht real anfühlt).

Mir geht es in meinem - realen - Depot so, dass ich mich über +48% oder +69% freue, aber denke, da geht noch was...

 

 

 

HarryAP
Experte
82 Beiträge

@KWie2 , danke für Deine Antwort. 

 

Du hast berechtigte Argumente. Ich versuche es mir jedoch auch, einfach zu machen. Manchmal feiere ich mich schon dafür, dass überhaupt etwas bei heraus kommt, weil ich etwas tue. Ob das brutto oder netto ist, mit und ohne Spreads, Ordergebühren, Quellensteuern und sonstigen Gemeinheiten, davon lasse ich mich wie auch alle anderen hier im Forum gar nicht abhalten. 

Manchmal bin ich bei erzieltem Gewinn auch bescheiden, dass mir weniger Gewinn ebenso reicht, besser als erzielter Verlustvortrag. 

 

Von daher finde ich, sollten wir hier mit weniger Bedenken und Vorbehalten unterwegs sein. Sondern uns gegenseitig gute gewinnbringende 

und aufmunternde Tipps. 

 

Lass uns die Schwarm Intelligenz  voranbringen. Jeder wie er kann. Mit Anerkennung und Respekt. 

 

Gruß HarryAP

HarryAP
Experte
82 Beiträge

Glückwunsch zu erzielten 48% oder 69% . Erzielst Du diese allein mit Geduld oder auch mit Trailling Stopp Loss Ordern ?

KWie2
Mentor ★★
1.565 Beiträge

Hallo,

 


@HarryAP  schrieb:

 

sollten wir hier mit weniger Bedenken und Vorbehalten unterwegs sein. Sondern uns gegenseitig gute gewinnbringende 

und aufmunternde Tipps.


@HarryAP: Negativ. Nein. Das wäre nicht ich.

Du kannst tun, was immer Du möchtest. Natürlich kannst Du tun, was Du willst. Natürlich kannst Du das hier beschreiben und natürlich auch ausrufen: "Das macht mich Glücklich!"

Aber solltest Du, wenn Du nicht vollständig durchgerechnet hast, was das wirtschaftlich bedeutet, andere Beraten?

 

Ich weiss, dass es Millionen "Dividendenstrategie" Anhänger gibt. Obwohl es nicht die Anleger sind, die eine Dividendenstrategie fahren. Das sind die Firmen, die um eine Anerkennung als Dividenden-Aristkraten buhlen. Die fahren eine aufwändige Geschäftsstrategie, die man als Dividendenstrategie bezeichnen könnte. Als Anleger, der das honoriert, hat man dann ein Dividenden-Portfolio.

Und wieviele der Inhaber von Dividenden-Portfolios sind bei einer Marktperformance von +8% mit 6% im Dividenden-Portfolio perfekt zufrieden, nur weil sie diese Diskrepanz nie ausgerechnet haben?

Spoiler
Ein wirklich gutes Dividenden-Portfolio kann auch hart an der Markperformance liegen. Aber wie viele kaufen Aktien dann nicht, weil sie performen, sondern weil sie z.B. im September ausschütten.

Ich werde niemanden so beraten, dass die Person mit voller Kenntnis aller Zusamenhänge anders handeln würde. Jedenfals nicht wissentlich.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

ae
Mentor ★★★
2.954 Beiträge

@HarryAP  schrieb:

@KWie2 , danke für Deine Antwort. 

 

Du hast berechtigte Argumente.

Von daher finde ich, sollten wir hier mit weniger Bedenken und Vorbehalten unterwegs sein. Sondern uns gegenseitig gute gewinnbringende 

und aufmunternde Tipps. 

 

Lass uns die Schwarm Intelligenz  voranbringen. Jeder wie er kann. Mit Anerkennung und Respekt. 

 

Gruß HarryAP


Nicht nur berechtigte Argumente, sondern sogar schlagende wurden hier vorgetragen!

 

@KWie2 hat ein Beispiel gebracht, mit der Steuer, ohne Bedenken oder Vorbehalte. 
Brutto, vor Steuern, ist es für uns Kleinanleger leichter den Markt zu schlagen, als irgend ein Fondsmanager mit seinen Vorgaben bei einem trägen Milliardenschwerem Fonds. 

Nach Steuerabzug bleibt leider wenig davon über!

 

Ein anderer Punkt, Gewinne laufen lassen, wurde ebenfalls schon mehrfach erwähnt. 
Reine Übungssache, auch wenn es schwer fällt bei einem Wert der sich verdoppelt hat. Es spricht ja nix dagegen dass er sich nochmals verdoppelt ( und nein das sind dann keine 200% Gewinn sondern sogar 300%!!! -> bitte selbst nachrechnen 😉 so kommt der Zinseszins zum tragen) 

 

Verluste begrenzen wurde hier auch schon erwähnt. Für mich die schwierigste Übung, da tue ich mich immer noch etwas schwer. Auch hier kann man den Zinseszins, halt im negativem Sinne, erkennen: ein Wert der 50% fällt muss 100% steigen um den Anfangswert zu erreichen, bei 80% muss er sich sogar vervierfachen, usw. 

Die ganze Schwarmintelligenz nützt mir übrigens nix, wenn ich mich nicht dran orientiere, weil ich eh alles besser weiß …☝🏻

 

Gruss ae

 

P. S. Das oben geschriebene ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern reine Mathematik und bestimmt hier im Forum nachzulesen 

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

HarryAP
Experte
82 Beiträge

Gecheckt, ich denke drüber nach. Wenn ich von anderen gefragt werde, sonst eh nicht, empfehle ich anderen maximal Welt Dividenden ETFs mit Einmalanlage und anschließendem Sparplan. 

 

Ich will und werde Dich nicht verbiegen, versprochen. Gelegentlich werde ich mich maximal von Dir abstoßen oder gegen Deine Thesen intervenieren. 

 

Leider fehlt mir oft die Zeit und vllt. auch noch der Intellekt, Deine Argumente zu durchdringen. 

DAS ist auf jeden Fall immer steigerungsfähig. 🙂

 

Bis bald wieder. Harry

HarryAP
Experte
82 Beiträge

@ae , @KWie2 , bitte, noch eine Frage für mein Verständnis und vllt. auch das einiger anderer hier. 

 

Wie macht man das, Gewinne laufen lassen. Wenn ich einen Titel habe, der zB 10% hochgelaufen ist, unter den ich dann einen 

Trailling Stopp Loss drunter packe mit großzügigem Puffer 5% , und der Chart fällt dann auf die Aktivierungsschwelle dieser Verkaufsorder, 

da läuft doch kein Gewinn mehr 😞

 

Ab welchem prozentualen Kursgewinn denkt ihr denn überhaupt an Gewinnabsicherung mit einem Trailling Stopp Loss? Oder entscheidet ihr das in realtime freihändig?

 

Grüße Harry

GetBetter
Legende
7.310 Beiträge

@HarryAP  schrieb:

Ich werde weiterhin Einzelwerte halten, aber besser ausgewählt (u.a. GD200 als Anhaltspunkt und was mir fundamental gefällt und zb auch beim Traderfox gut wegkommt mit Qualitätscheck und Wachstumscheck.


@HarryAP  schrieb:

Ich bin der Meinung, wenn eine Position zB 20 % Prozent gemacht hat, kann man nach erfolgreichem Trailling Stopp Loss das Geld mitnehmen und in neue hoffnungsvolle Titel investieren.

Du hast hier einen Bruch in Deiner Logik.

Werte, die bei Traderfox im Qualitäts- und Wachstumscheck einen guten Score haben, haben den vor allem deswegen, weil sie sich langfristig (!) gut und stetig entwickeln. Sie haben den nicht, weil sie gerade mal für einen kurzen Zeitraum nach oben gejazzt wurden.

 

Wenn Du aber anfänglich ausdrücklich solche Werte suchst, wieso glaubst Du dann, dass die nach nur weiteren 20% plötzlich am Zenit angekommen sind und gegen was anderes ausgetauscht werden müssten?

 

Gedankenexperiment:

Eine Deiner sorgsam ausgewählten Aktien hat die 20%-Schallmauer erreicht und wird von Dir (ggf. mit engem TSL) verkauft. Das freigewordene Geld soll neu investiert werden, Du bemühst also wieder Traderfox.

Mit relativ großer Wahrscheinlichkeit wird die gerade verkaufte Aktie auch weiterhin ein gutes Rating haben und insofern heißer Kandidat für den anstehenden Kauf sein.

Ein Wechsel des Wechselns willen macht aus meiner Sicht überhaupt keinen Sinn.

 

Ich habe Aktien mit Gewinnen von mehreren 100% im Depot. Das klappt aber natürlich nur, wenn man sie nicht nach den ersten 20% (was bei langfristig guten Werten übrigens so gut wie Nichts ist) sofort verkauft.

GetBetter
Legende
7.310 Beiträge

@HarryAP  schrieb:

Ab welchem prozentualen Kursgewinn denkt ihr denn überhaupt an Gewinnabsicherung mit einem Trailling Stopp Loss?


Aus meiner SIcht machst Du die ganze Zeit den gleichen Fehler:

Du beziehst bei Deinen Überlegungen Deinen Kaufkurs mit ein und machst ihn zur Referenz für Deine Entscheidungen.

 

Die richtige Frage wäre, was Du der Aktie für die Zukunft zutraust. Wenn Du die positiv siehst, dann gehört sie ins Depot. Wenn nicht, dann nicht.

Dein Einstiegskurs ist dagegen Vergangenheit und hat bei den weiteren Überlegungen keine Rolle zu spielen.

 

Dein Einstiegskurs spielt vor allem im Zusammenhang mit den Erwartungen zum Kaufzeitpunkt (wo der Einstiegskurs also noch nicht Vergangenheit war) ein Rolle, nämlich bei der Bestimmung der Positionsgröße.

Das wiederum ist das altbekannte Thema "Money Management", das in der Community bestens beschrieben ist und auch in diesem Thread schon mehrfach erwähnt wurde.

 

Die Antwort auf Deine Eingangsfrage lautet also: Es gibt keine solchen Schwellwert ab dem man nachdenkt. Weder einen allgemeingültigen noch einen speziellen für die einzelne Aktie. Ob ich über Gewinnmitnahmen nachdenke hat ausschließlich mit der Zukunftsperspektive des jeweiligen Wertes zu tun und evtl. mit seiner Positionsgröße im Gesamtdepot.