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Umgang und Nutzen des Stop Loss beim Kauf und Verkauf von Aktien, ETFs und Derivaten

103 ANTWORTEN

Klimaaprima
Mentor ★
1.426 Beiträge

Hsllo @HarryAP 

 

@ae und @GetBetter haben es verständlich und folgerichtig auf den Punkt gebracht.

 

Meine kurz Ergänzung dazu, 10-20% Gewinn (brutto! Nach Steuern 7-13%) sind für einen mittel- bis langfristig orientieren Anleger keine Marge zu verkaufen oder einen Trailing Stopp zu setzen.


Außer man spekuliert als Trader kurzfristig. Dafür wird man auch eher noch gehebelte Derivate nutzen. Nicht meine Liga, da bleibe ich lieber ein  "Handwerker" unter den Anlegern, Qualität und Innvovation setzt sich durch und zwar auch langfristig und über Jahre gesehen.

 

Trailing Stopp dann, wenn man davon überzeugt ist, dass ein Wertpapier überkauft ist oder  gravierenden zeitnahen Korrekturen drohen. Warum auch immer...

 

Immer im Blick halten. Viele Wertpapiere, sofern substanziell, verdoppeln (=100%) sich in einer Zeitspanne von 5-7 Jahren. Das sollte auch m.E. die Zielperformance eines ambitionierteren Aktienportfolios sein. Und dss ist auch nach meiner Erfahrung erreichbar mit einer soliden Mischungen aus Dividenden/Value und Wachstumswerten und mit einer gewissen Marktbreite.

 

Mit grundsätzlich schnelleren Gewinnmitnahmen und einem häufigen Wechsel der Wertpapier ist das nach meiner Erfahrung auf längere Sicht nicht zu erreichen. Kurzfristig mit einem sehr glücklichen Händchen vielleicht mal, aber große Zweifel.....

 

Vielleicht noch eine Frage gestattet, seit wann (Zeitraum) bis du mit deinem Konzept/ Strategie an der Börse unterwegs? 

 

 Grüße

HarryAP
Experte
82 Beiträge

@GetBetter , vielen Dank für Deine verständliche Erläuterung. Einen virtuellen, noch nicht realisierten Kursgewinn stehen zu lassen, wenn ich an die langfristige Wachstunsstory des Unternehmens glaube, das werde ich mit der Zeit besser aushalten, dies nicht sofort zu realisieren. 

 

Ich ging bisher immer von dem Ansatz aus, was ich habe, habe ich. Aber natürlich mit Spreads selbst bei fast keinen Ordergebühren 

mach ich dann mit mehrfachem Ein- und Aussteigen eines ansteigenden Titels Verlust, verstanden. 

 

Trotzdem die direkte Frage an Dich. Da hast angegeben, dass du mehrere Positionen mit hohen prozentualen Kursgewinn nicht realisiert drinstehen in Deinem Depot. Ab wann bei diesen Werten würdest Du über Teilverkäufe oder Komplette Realisationen dieser Werte nachdenken?

 

Gruß Harry

 

Noch ein Beispiel von mir: Gemessen am Gesamtdepot bin ich groß bei Equinor drin , mit derzeit 15% im Minus. 

Ich habe mir jedoch vorgenommen, sobald sie bei kaltem Winter auf 10% Gewinn steigt, will ich Sie verkaufen und mich so langsam aus Öl raus sein und bleiben. Gedanklich hier etwas verbesserungswürdig, ernst gemeint die Frage. 

 

Gruß Harry

t.w.
Legende
4.921 Beiträge

Vielleicht hilft es Dir ja, Deine Aktien nicht als irgendwelche Zahlen im Depot zu sehen, sondern als das was sie sind: Unternehmensbeteiligungen. 

 

Wenn Du Teilhaber eines Unternehmens bist, das irgendwie nicht gut läuft und Du das Geschäftsmodell auch nicht so richtig verstehst, würdest Du dann investiert sein wollen und auch langfristig bleiben? 

 

Wenn Du Teilhaber eines Unternehmens bist, dessen Geschäftsmodell Du gut verstehst und von dessen Wachstum Du in Zukunft völlig überzeugt bist, würdest Du Deine Anteile dann an mich verkaufen, nur weil ich Dir 10% mehr biete als Du mal gezahlt hast? 

Crazyalex
Legende
7.741 Beiträge

@HarryAP  schrieb:

Noch ein Beispiel von mir: Gemessen am Gesamtdepot bin ich groß bei Equinor drin , mit derzeit 15% im Minus. 

Ich habe mir jedoch vorgenommen, sobald sie bei kaltem Winter auf 10% Gewinn steigt, will ich Sie verkaufen und mich so langsam aus Öl raus sein und bleiben. Gedanklich hier etwas verbesserungswürdig, ernst gemeint die Frage. 


ja

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Klimaaprima
Mentor ★
1.426 Beiträge

 

 


@t.w.  schrieb:

Vielleicht hilft es Dir ja, Deine Aktien nicht als irgendwelche Zahlen im Depot zu sehen, sondern als das was sie sind: Unternehmensbeteiligungen. 

 

Wenn Du Teilhaber eines Unternehmens bist, das irgendwie nicht gut läuft und Du das Geschäftsmodell auch nicht so richtig verstehst, würdest Du dann investiert sein wollen und auch langfristig bleiben? 


Diese Frage auf Equinor angewendet. Pragmatisch und unideologisch betrachtet ein Marktführer bei der Exploration von Gas und Erdöl in Norwegen und außerhalb.

 

Zudem verstärkt  das Unternehmen seine Transformation in Richtung erneuerbare Energien. Beispielsweise vor Kurzem hat Equinor das brasilianischen Onshore-Unternehmens „Rio Energy“ übernommen. Somit nach Angaben (aus finanztrends) 200 MW Onshore-Windpark Serra da Babilonia im Bundesstaat Bahia, ein 600 MW Solar-Portfolio in der Entwicklungsphase sowie eine Projektpipeline von rund 1,2 GW Onshore-Wind- und Solarprojekten.

 

Überzeugt dich das Geschäftsmodell bzw. auch längerfristig?

 

Und dem lakonisch Ja von @Crazyalex schließe ich mich an....

GetBetter
Legende
7.354 Beiträge

@HarryAP  schrieb:

Trotzdem die direkte Frage an Dich. Da hast angegeben, dass du mehrere Positionen mit hohen prozentualen Kursgewinn nicht realisiert drinstehen in Deinem Depot. Ab wann bei diesen Werten würdest Du über Teilverkäufe oder Komplette Realisationen dieser Werte nachdenken?

Die Frage ist nicht "ab wann" sondern "wann". Da es keinen Schwellwert gibt (siehe oben) gibt es auch kein "ab".

 

Ein Teilverkauf käme in Frage, wenn sich der Wert spürbar schlechter als der breite Markt entwickelt (Trendumkehr) und/oder eine Position zu gut läuft und einen zu großen Anteil des Gesamtdepots einzunehmen droht. Letzteres könnte dem ein oder anderen beispielsweise jüngst bei Nvidia passiert sein (die ich selber aber leider nicht im Depot habe).

 

Die Sache mit der Trendumkehr ist da schon schwerer zu definieren, da gerade bei Werten mit hohen Gewinnen ein Verkauf gut überlegt sein will. Die Steuer schlägt in einem solchen Fall natürlich kräftig zu Buche. Insofern würde ein solcher Verkauf nicht impulsiv erfolgen sondern erst nach reiflicher Überlegung und mit dem sicheren Gefühl, dass die Schwäche längerfristiger Natur sein wird.

 

 


@HarryAP  schrieb:

Noch ein Beispiel von mir: Gemessen am Gesamtdepot bin ich groß bei Equinor drin , mit derzeit 15% im Minus. 

Ich habe mir jedoch vorgenommen, sobald sie bei kaltem Winter auf 10% Gewinn steigt, will ich Sie verkaufen und mich so langsam aus Öl raus sein und bleiben. Gedanklich hier etwas verbesserungswürdig, ernst gemeint die Frage. 


Du machst sogar direkt zwei Fehler:

  1. Du beziehst bei Deinen Überlegungen schon wieder den eigenen Einstiegskurs ein. Ob Du 15% im Minus bist spielt aber keine Rolle.
    Wichtig ist einzig, ob Du dem Wert zutraust in nächster Zeit wieder in einer Weise zu performen, wie Du es von ihm erwartest.
  2. Du begrenzt Dich nach oben. Die konkreten Zahlen in folgendem Beispiel sind aus oben genennten Gründen egal, es geht um's Konzept:
    Wenn der Wert jetzt bei -15% steht und Du bei +10% verkaufen würdest, dann bedeutet das ja, dass Du einen Wert verkaufst, der gerade kräftig gestiegen ist. Immerhin können diese 25% Prozentpunkte ja nur durch eine gute Performance aufgeholt worden sein.
    Warum willst Du aber eine aktuell gut laufende Aktie verkaufen? Es gibt keinen Grund dafür.
    Der einzige Grund wäre, wenn Du befürchten müsstest, dass sie ab dem Moment nicht mehr gut läuft. Das kannst Du aber auch erst in genau dem Moment wissen, z.B. weil es neue Informationen gibt, die den gerade erlebten Trend beenden oder umgekehren lassen könnten.  Wüsstest Du es jetzt schon, dann müsstest Du mit diesem Wissen auch jetzt schon verkaufen.

 

Das klassische Fehlverhalten:

Aktien die laufen werden aussortiert und Aktien die nicht laufen werden solange gehalten bis sie irgendwann (hoffentlich) wieder laufen.

Das Ergebnis ist eine Versottung des Depots, weil sich die schlechten Papiere (aufgrund ihrer durchschnittlich längeren Haltedauer) im Depot anreichern. Dem üblichen Anlager steht nämlich nicht beliebig Kapital zur Verfügung.

Je mehr davon in schlechten Aktien gebunden ist, desto weniger kann in in performanceträchtigen Werten stecken.

KWie2
Mentor ★★
1.570 Beiträge

Hallo,

 

 

Ich arbeite nur ganz selten mit SL und normalerweise eigentlich nicht.

 

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

KWie2
Mentor ★★
1.570 Beiträge

Hallo,

 

was wäre wohl aus Peter Lynch geworden, wenn der jeden Tenbagger bei plus 20% verkauft hätte?

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

Storm
Mentor ★★
1.550 Beiträge

@KWie2  schrieb:

Hallo,

 

 

Ich arbeite nur ganz selten mit SL und normalerweise eigentlich nicht.


Danke, ich auch, ich dachte schon ich bin mit @hvd der Einzige, der das meidet.😂

 

Bei ETFs gar nicht, wenn ich welche hätte, bei Aktien sehr selten, bei Zertifikaten bzw. Optionsscheinen fast immer, aber das nutze ich nur gelegentlich.

 

Allerdings würde ich, wenn ich echter Trendfolger-Investor wäre, das nutzen.

Denn dort gehört es wohl (?) dazu, man kauft schließlich nur wegen des Trends, wird dieser gebrochen geht es raus.


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany

Storm
Mentor ★★
1.550 Beiträge

@KWie2  schrieb:

Hallo,

 

was wäre wohl aus Peter Lynch geworden, wenn der jeden Tenbagger bei plus 20% verkauft hätte?


Wegen 10-20% steige ich gar nicht ein, ich muß schon eine bessere Perspektive buw. Einschätzung haben, dazu schaue ich mir die Aktie zu genau an.

 

Natürlich gibt es reife Firmen, die langsam vor sich hin wachsen, die kann man beruhigt ins Depot packen, und dann fast (!) vergessen.

Das Market-Timing gelingt sowieso nur wenigen, und die sind laufend mit ihrem Ohr am Markt, d.h. ganz das Gegenteil von unserem Thread-Starter.

 

Laufend umschichten ist anstrengend, und dann noch laufend verschiedene Firmen, da greift man gerne daneben, alles andere würde mich wundern.


Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie. — André Kostolany