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Fröhlichen Nikolaustag!
Heute stelle ich euch ein Unternehmen vor, das an solchen Feiertagen nicht wegen gekaufter Geschenke und damit verbundenen Konsumausgaben fröhlich ist. Naja, irgendwie schon, denn diese Geschenke sind umfangreich verpackt. Und was macht man mit solchen Verpackungen? In den Müll damit*! Das neue Gold, der versteckte Schatz in jedem Haushalt. Viele von euch haben es ja richtig erraten, und so ein leichtes Türchen tut doch auch mal gut, oder? 😉 Erfahrene Rätselfreunde des Adventskalenders wissen: es hätte auch eine Finte sein können. War es aber nicht! Herzlichen Glückwunsch an alle, die dies richtig erraten haben! Ich hoffe, ihr habt die Mail nicht vergessen 🙂
Die bekanntesten Vertreter sind womöglich Veolia aus Europa sowie Waste Management (WKN 893579) oder Waste Connections (WKN A2AKQ7) vom nordamerikanischen Kontinent. Diese Unternehmen werden regelmäßig in einschlägiger Literatur genannt, und die Vertreter aus Amerika sind ebenfalls einen Blick Wert.
Ein eher unbekannteres Unternehmen dieser Branche, das jedoch bereits in dieser Community genannt wurde und auch schon in Sternelisten vorkam, ist Casella Waste System (WKN: 910249).
Doch warum möchte ich euch eine Abfallaktie vorstellen?
Ganz einfach: Es gilt der Spruch "Gegessen, geputzt und getrunken wird immer" (abweichende und erweiterte Varianten sind möglich). Doch damit diese Produkte konsumiert werden können sind diese in der Regel verpackt, und diese Verpackung muss wieder durch jemanden verwertet werden. Somit reiht sich "verwertet** wird immer" in den bekannten Spruch mit ein. Mit diesem rezessionssicheren und nachhaltigen Geschäftsmodell verdienen die Branchenvertreter viel Geld, und da wollt ihr doch bestimmt mitverdienen, oder? Jeder weiß schließlich, dass die Menschheit wächst und der Konsum selbst in schweren Zeiten wie es auch derzeit der Fall ist nicht wirklich zurück geht.
Das Geschäft ist krisensicher: Lizenzen für neue Deponien und die Müllabholung werden zögerlich durch die öffentliche Hand vergeben, etablierte Unternehmen genießen Vorschusslorbeeren weil man keine Umweltschäden riskieren möchte. Dadurch haben die Unternehmen auch eine Preissetzungsmacht und können die Gebühren erhöhen. Durch das Lizenzsystem kommt es auch zu regionalen Monopolen, wodurch das Geschäft berechenbar wird.
Es sei noch gesagt: mein dickes schwarzes Kabel aus München hat diesen Wert ebenfalls ab und zu ausgespuckt. Ob ich hier in eine Finte getappt bin und der Nachbar das Kabel inzwischen in seinen Besitz gebracht hat? Wir werden sehen.
Wie viel Geld wird verdient?
Bei Casella Waste Systems sieht die Bilanz sehr gut aus. Das Unternehmen ist mit seinen 700 Abfuhrwagen und 2.900 Beschäftigten noch recht klein, doch auch sieben Recyclinganlagen gehören zum Portfolio der Casella Waste Systems. Man hat also die Chance am Wachstum dieses Unternehmens beteiligt zu sein, welches 1975 durch Doug Casella gegründet wurde. Nachdem 1976 sein Bruder John hinzu kam, konnte man bereits 1977 die erste Recyclinganlage im grünen Vermont eröffnen.
Während 2018 noch ca. 660 Millionen USD Umsatz generiert wurde, waren es 2021 schon ungefähr 889 Millionen USD. Die Prognose für 2022? Über 1 Milliarde USD. Im selben Zeitraum konnte der Gewinn von rund 85 Millionen USD auf nun ungefähr 100 Millionen USD erhöht werden. Das mag nach nicht viel klingen, man darf aber nicht vergessen, dass das Unternehmen nur noch 650 Millionen USD Schulden hat und diese konsequent abbaut. Auch wird stetig in neue Technologien, neuem Fuhrpark und neuen Müllplätzen investiert und bei einem Barbestand von ca. 50 Millionen in 2022 kann man behaupten: Dem Unternehmen geht es gut.
Keine Dividende, dafür Kurswachstum!
Für Dividendenliebhaber ist die Aktie leider nichts. Dafür wird man mit sehr gutem Kurswachstum belohnt:
Der Kurs zeigt sehr schön: vom Tief im Dezember 2014 kam es innerhalb von acht Jahren zu Kursgewinnen von fast 3.000%. Ihr kennt die berühmte Rechnung: Wenn ihr damals 10.000 Euro investiert hättet, so wäre euer Investment nun 310.000 Euro Wert! Nun, solche Augenwischerei brauchen wir nicht. Es hätte aber auch schon ausgereicht den Trend nach drei Jahren zu erkennen und bei 20 Euro zu kaufen: dann könntet ihr euch immer noch auf ca. 325% Wertsteigerung in fünf Jahren freuen.
"Hätte hätte Fahradkette" sagt ihr nun vermutlich zurecht. "Erstmal solch eine Aktie selber finden!" wird sicherlich kritisiert. Die Aktie wurde jedoch Anfang Oktober 2020 in dieser Community genannt. Wer danach investiert hat darf sich bis heute über immerhin rund 50% Kursgewinn im Depot erfreuen - trotz Krise, trotz Bärenmarkt.
Man wird mir wohl zustimmen wenn ich die Behauptung aufstelle, dass die fehlende Dividende nicht so schlimm ist.
Meiner Meinung nach ist dieses Investment sein Geld Wert, auch wenn das KGV mit 67 mehr als doppelt so hoch ist wie das der Konkurrenz. Natürlich geht vor einem Investment eine gründliche, eigene Recherche voraus. In meinem Depot gehört sie auf Grund des krisensicheren Geschäftes zu den "Aktien für die Ewigkeit", und auch @ehemaliger Nutzer hat mit Republic Services (WKN 915201) einen Vertreter dieser Branche in seinem äußerst soliden Wikifolio.
Jetzt genießt eure Schoko-Nikoläuse und wenn ihr das Papier in den Müll werft denkt dran: Irgendjemand wird dies wiederverwerten müssen.
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* = Oder wieder verwenden wenn möglich!
** = Eigentlich entsorgt, aber eine Verwertung bedeutet nicht unbedingt Entsorgung
++++ Achtung. Teaser für das Türchen #7 ++++
>>Auch die kurvige kleine Schwester fährt quer durch Kanada.<<
Na, wisst ihr schon, was sich hinter Türchen 7 verbirgt? Super!
Schreibt eure Lösung an adventskalender@comdirect.de
Stichwort: Türchen 7 (im Betreff)
Nennt im Text die Lösung und - ganz wichtig - euren Nutzernamen
Einsendeschluss ist der 06.12.2022 um 23:59 Uhr
Hier geht es zurück zum Adventskalender-Leitartikel: Click!
Eine schöne Aktie und ein wundervoller Wort-Beitrag, lässig zu lesen, gefällt mir.
Ein Entsorgungsunternehmen, welches 1975 durch Doug Casella gegründet wurde. Whouh!
Also ein Schelm, wer da sofort an Tony Soprano aus New Jersey und sein ->lokales Waste Management Unternehmen denkt...
Aber: Pecunia non olet und einen höheren Burggraben als den, dass ein möglicher Wettbewerber erst die nicht ganz so attraktive Tochter des stillen Teilhabers heiraten muss, kann ich mir schwerlich vorstellen.
Ich mach dir für die Aktie ein Angebot, das du nicht ablehnen kannst 
Habt ihr auch schön eure Stiefel betoniert geputzt? 
Bin gespannt auf morgen,
hx.
