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Zeit ist Geld. Den Spruch kennt jeder. Doch wie konserviert man Zeit, um daraus Geld zu machen? Indem man sie aufschreibt. Jeder kennt die berühmte Stechuhr: Eine Karte wird in ein Gerät gesteckt und die Uhrzeit des Arbeitsbeginns festgehalten. Beim Verlassen der Arbeit wird die Karte wieder in das Gerät gesteckt, die Uhrzeit festgehalten, und schon hat man die Arbeitszeit für die man entlohnt werden soll. Aus Zeit wird Geld. Einfach zu kontrollieren und schwarz auf weiß für Abrechnungen festgehalten.
Heutzutage ist das alles digital. Keine Karte wird mehr in ein Gerät gesteckt und gelocht oder gestempelt. Stattdessen wird eine Stück Plastik einfach vor ein Gerät gehalten und die Daten in einer Cloud gespeichert, damit Softwareprogramme diese verarbeiten können. Es gibt ganze Abteilungen die sich nur mit Themen wie Personal und Lohnabrechnungen beschäftigen. Eines der größten unabhängigen IT-Service-Unternehmen, welches diese Abteilungen bei ihrer zeitintensiven Arbeit unterstützt, ist Automatic Data Processing (WKN 850347).
Das 1949 von den Brüdern Henry und Joe Taub gegründete Unternehmen „Automatic Payrolls, Inc.“ hat als Lohnbüro angefangen. Doch schon 1957 wurden Großrechner und Lochkarten für die Lohnabrechnungen verwendet, weshalb sie ihr Unternehmen in „Automatic Data Processing, Inc.“ umbenannten.
Das Börsendebüt feierte ADP 1961 mit damals rund 300 Kunden und 125 Mitarbeitern in den USA. Inzwischen sind daraus, durch Übernahmen und expandieren in den europäischen Markt, weit mehr als 540.000 Kunden und mehr als 58.000 Mitarbeiter weltweit geworden.
Schauen wir uns nun an, wie gut das Unternehmen aus ihrer eigenen Zeit Geld macht.
Die heutige Marktkapitalisierung des Unternehmens beträgt rund 100 Milliarden USD. Der Umsatz, welcher beim Börsengang 1961 400.000,00 USD betrug, konnte im Laufe der Zeit auf 15 Milliarden USD (Stand Geschäftsjahr 2021) ansteigen. Doch nicht nur der Umsatz steigert sich jedes Jahr. Auch die Gewinne kann das Unternehmen Jahr für Jahr vergrößern. Daraus resultiert ein gesundes Unternehmen, welches an seinem Erfolg auch die Aktionäre teilhaben lässt.
ADP schüttet jährlich eine Dividende aus, welche stetig gesteigert wird. Für das letzte Geschäftsjahr 2021, welches am 28.06.2021 endete, bekamen Aktionäre eine Dividende von 3,70 USD je Aktie ausgeschüttet. Das entspricht einer Dividendenrendite von 1,62%.
Das Geschäftsmodell funktioniert und die Bilanzen sind stimmig. Wir wissen: Zeit ist Geld! Also kommen wir schnell zum Chart, denn die ADP-Aktionäre möchten nicht nur mit Dividenden über die Zeit ihrer Investition Geld verdienen.
Wie auch schon in meinen Beiträgen zu Intuitive Surgical (WKN 888024) und Eurofins Scientific (WKN A2QJCT) ist der Chart auf Monatsbasis über die letzten zehn Jahre zu sehen. Wer die Kursentwicklung dieses langfristigen Aufwärtstrends nachrechnet wird feststellen, dass man mit der Aktie von ADP in dem letzten Jahrzehnt eine Rendite von 17,88% pro Jahr erreichen konnte. Anleger konnten ihr Vermögen durch die Kursentwicklung alle 50 Monate verdoppeln.
In den Sternelisten kam diese Aktie erst zweimal vor. Vielleicht hat der Server gestreikt* oder die Lochkarten seiner alten Systeme waren verdreckt, weshalb die Aktie übergangen wurde? Vielleicht haben die Mitarbeiter im Rechenzentraum auch ihre Pause überzogen und Aktien bei der Auswertung nur noch überflogen, um die verlorene Zeit wieder einzuholen**? Wir können nur raten. Der langfristige Aufwärtstrend ist seit 1974 aktiv. Anleger machen also keinen Fehler, wenn sie keine Zeit verlieren und in ein marktführendes Unternehmen einer wichtigen Branche unserer digitalisierten, immer schneller werdenden Welt investieren. Automatic Data Processing ist meiner Meinung nach ein klarer Kauf.
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* = Das würde den neuen Server erklären!
** = Ich möchte nicht wissen, wie sehr die armen Mitarbeiter schuften müssen um zeitgerecht die Auswertungen fertig zu bekommen. Haben die überhaupt Pausen? Wir werden es nie erfahren!
Danke für die schöne Vorstellung @Zilch !
"Zeit" ist ein ganz tolles Stichwort: Davon habe ich in letzter Zeit (schon wieder....) gefühlt viel zu wenig und objektiv betrachtet auch nicht üppig übrig.
Und dann kommen die Türchen vom Adventskalender morgens zur Unzeit (...also auch mit "Zeit"): Nämlich relativ knapp bevor es Zeit (...) ist das Haus zu verlassen weil eben jene beschriebene Arbeitszeit ja bald anfängt. Und dann brauche ich auf dem Weg zur Arbeit ja auch noch kurz Zeit um beim Bäcker Brötchen zu holen: Schließlich ist morgens um 9 Uhr die Zeit der Frühstückspause gekommen - und da möchte man was zum Beißen haben 😉
So habe ich wenig Zeit für einen Text und wenig Zeit um eine Auswertung herauszulassen.
Heute hat es jedenfalls doch noch rechtzeitig geklappt!
Also: es ist höchste Zeit für die Auswertung:
Ich wünsche allen eine gute Zeit!
Gruß Crazyalex
Hallo @Zilch, @huhuhu, @Crazyalex,
hallo Community,
ich freue mich und staune über die vielen interessanten Werte, die im Adventskalender enthalten sind. Kann dieser Wert sogar noch mehr als Zeit konservieren?
Gibt es im großen Universum dieses Unternehmens vielleicht ein Institut, welches ein looking glass (binoculars) in die Zukunft hat?
Eigentlich kennen wir das nur vom Rechenzentrum von @nmh - Teile der Sternelisten lassen sich mit und ohne gewichtende Faktoren in die ferne Zukunft fortschreiben.
Oh nein, das geht gar nicht..... fortschreiben klingt viel zu wenig exklusiv. Besser ist extrapolieren. 😊
Und tatsächlich: Das ADP Institut, welches das gleiche Logo wie das Unternehmen selbst verwendet, und wahrscheinlich irgendwie ein verbundenes Unternehmen ist, hat eine Kennzahl. Diese nennt sich in etwa ADP Anzahl der Gehaltsabrechnungen im nicht landwirtschaftlichen Sektor.
Einmal im Monat herausgegeben erlaubt diese Zahl doch auch einen Blick nach vorn: Die regelmäßig veröffentlichten Arbeitslosenzahlen werden irgendwie spiegelbildlich dazu sein. Also was denn nun: looking glass oder binoculars?
Wie auch immer Ihr es betrachtet: Die Kennzahl erlaubt einen interessanten Einblick in die Beschäftigungslage in den USA.
Forenlegende @Zilch stellt Euch also eine Aktie vor, die mehr als ein Dienstleister für Unternehmen ist. Die aufsummierten Statistiken leuchten auch ein Stück weit in die Zukunft.
Wer ganz genau den Zusammenhang zwischen Institut und Unternehmen bzw. Markenrechtinhabern des National Employment Report™ recherchieren will, kann das gerne tun. Für meine etwaige Anlageentscheidung reicht ein Hinweis auf Umsätze und Bedeutung dieses Unternehmens.
Interessant dabei und auch für die volkswirtschaftliche Betrachtung ist: Es gibt neben der staatlichen Statistik und deren Kennzahlen viele privatwirtschaftlich erhobene Faktoren. 👍
Liebe Grüße
Gluecksdrache
Danke für die Vorstellung. Kommt definitiv auf die Watchlist. Was mir sehr gut gefällt ist, dass die Aktie seit der Finanzkrise bis auf das Corona-Tief nie Drawdowns von mehr als 20% hatte. Meistens sind es nur um die 10%. Eine richtige "Sleep well"-Aktie.
Das ist der Chart seit 1969!
