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Spekulationen zurzeit besonders schwierig?

Bobo
Experte
91 Beiträge

Liebe Community,

 

ich versuche seit etwa sechs Wochen durch Spekulation mit Hebelzertifikaten ein kleines Zubrot (paar Hundert Euro im Monat) zu verdienen. Ich greife mir im allgemeinen empfohlene Aktien (Amazon, Zalando, Hello Fresh, Bayer, LEG-Immobilien, ShopApotheke, Sartorius, …) heraus, kaufe dann ein Hebelzertifikat mit kleinem Hebel (1,5 –3), setze einen Stop-Loss entsprechend dem maximalen Kursabsturz der letzten 14 Tage, ziehe diesen ab einem bestimmten Kursgewinn auf Break-Even und ziehe ihn gegebenenfalls höher oder wandle ihn in einen Trailing Stopp Loss um.

 

Ich habe aber das Gefühl, dass dies im Moment (sprich in den letzten sechs Wochen) marktbedingt nicht funktioniert. Also nicht die Strategie ist schuld, dass am Ende nicht viel rumkommt oder ich insgesamt Verlust mache, sondern dieses dauernde Hochklettern und dann wieder Abfallen der Kurse. So stand ich bis zum 10.6. mit meinem Zertifikate-Depot 15 % im Plus (nach etwa 10 Tagen Laufzeit), aber dann hat sich der Gewinn innerhalb von Stunden halbiert und ich wurde bei fast allen Positionen ausgestoppt. In der Zeit davor haben viele Positionen es gar nicht erst drei Tage überlebt.

 

Meine Frage an diejenigen, die schon ein paar Jahre Börsenerfahrung haben: Ist es zurzeit wegen der besonderen Marktlage schwierig, mit kurzfristigen Spekulationen Gewinne zu machen, oder hätte ich dasselbe zu jedem anderen Zeitpunkt in der Vergangenheit auch erlebt, weil meine Methode doch nichts taugt?

 

Hätte man übrigens Mitte März, nach dem Einbruch, ordentlich Geld auf die Indizes DAX, S&P500, Nasdaq und wie sie alle heißen, gesetzt, oder sich vielleicht mit den Aktien der Online-Händler eingedeckt, dann wäre man in diesen drei Monaten reich geworden. Nur hat sich das wohl Mitte März keiner getraut, denn auch die meisten Profis haben diese Entwicklung nicht erwartet. Im Gegenteil, in den letzten Wochen sind viele institutionelle Anleger short gegangen und mussten mit Staunen erleben, wie die Kurse immer weiter stiegen. Und jetzt wartet die eine Gruppe der Experten auf den neuen großen Einbruch, während die andere Gruppe sagt, dass das Klettern weitergeht (von kurzen Rücksetzern wie am Mittwoch und Donnerstag) abgesehen. Beide Seiten haben gute Argumente.

 

Tja, hinterher ist man immer schlauer 🙂

 

Viele Grüße, Bobo

18 ANTWORTEN

dg2210
Legende
6.232 Beiträge

@Bobo  schrieb:

Also nicht die Strategie ist schuld, dass am Ende nicht viel rumkommt oder ich insgesamt Verlust mache, sondern dieses dauernde Hochklettern und dann wieder Abfallen der Kurse.


Das ist ein tolles Argument: meine Strategie ist richtig, aber der Markt ist falsch...

 

Was du beschreibst, ist eine Strategie für stabile Bullenmärkte; diesen haben wir z.Z. nicht, darum macht deine Strategie Verluste.

 

Du hast nun zwei naheliegende Möglichkeiten:

- Abwarten, bis wir wieder in einem stabilen Trend sind

- Strategie anpassen, z.B. größere Hebel und engere Stopps nehmen und bei den Abwärtsbewegungen mit Bären-Zertifikaten einsteigen.

 

cestmoi
Mentor ★
1.209 Beiträge

@dg2210welche Abwärtsbewegung? Die kleine Delle???

im Allgemeinen kenne ich das als "Wellenreiten" - kann man sich prima die Finger mit 100€ Scheinen verbrennen.

Bei der Suche nach Spekulant bin ich allerdings auf ein interessanten Wikieintrag gestoßen, den ich so noch nie gehört hatte, was mich allerdings auch wieder in meinem Pssimismus betärkt: Dienstmädchenhausse ... so Zeichen dafür erkenne ich dann schon

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

In so volatilen Zeiten ist eine einseitige Strategie riskant. Long Straddle erscheint mir sinnvoller.

MasterTrader
Experte
99 Beiträge

Das hört sich für mich sehr willkürlich an.

Machst du Chartanalysen, nutzt du Indikatoren oder handelst du nur nach News und Laune ?

So wie du deine Strategie beschrieben hast, wirkt diese sehr Anfällig und einfach auf mich.

 

Lieber mehr einflüsse in deine Orders nehmen.

Bobo
Experte
91 Beiträge

Hallo,

 


@MasterTrader  schrieb:

Das hört sich für mich sehr willkürlich an.

Machst du Chartanalysen, nutzt du Indikatoren oder handelst du nur nach News und Laune ?

So wie du deine Strategie beschrieben hast, wirkt diese sehr Anfällig und einfach auf mich.

 

Lieber mehr einflüsse in deine Orders nehmen.


 

ich bin kein Meister in der Chart- oder der Fundamentalanalyse. Ich achte darauf, dass die Aktie über der 200-Tage-Linie liegt und nutze die Analystenempfehlungen der Comdirect. Wenn die meisten Analysten sagen "kaufen", dann kaufe ich. Mir reicht es ja, wenn die die Hälfte der Aktien steigen, denn die anderen werden bei relativ kleinen Verlusten ausgestoppt. Wenn 5 Aktien (Zertifikate) bei –5 % ausgestoptt werden und 5 Aktien 20 % steigen, dann bin ich insgesamt im Plus. Es ist also an und für sich kein Problem, wenn manche oder sogar die Hälfte der Aktien nicht steigen.

 

Viele Grüße,

Bobo

Bobo
Experte
91 Beiträge

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


@dg2210  schrieb:

@Bobo  schrieb:

Also nicht die Strategie ist schuld, dass am Ende nicht viel rumkommt oder ich insgesamt Verlust mache, sondern dieses dauernde Hochklettern und dann wieder Abfallen der Kurse.


Das ist ein tolles Argument: meine Strategie ist richtig, aber der Markt ist falsch...

Na ja, so habe ich das nicht sagen wollen. Präziser: Der aktuelle Markt und meine Strategie passen nicht zusammen. Die Strategie ist aber nicht gundsätzlicher Quatsch, hoffe ich.

 

Du schreibst ja selbst, dass sie in stabilen Bullenmärkten funktionieren müsste.

 

Danke für deine Tipps. Ich werde vielleicht beides machen, d.h. sowohl schon ein bisschen größere Hebel und engere Stopps, vielleicht mit Verkaufslimits. Also z.B. SL 2 % unter dem Kaufkurs und Gewinnmitnahme 10 % über Kaufkurs. Dann muss die Aktie nach dem Kauf nur 1 % steigen (bei einem Hebel von 10) und ich habe einen Gewinn gemacht. Wenn sie danach wieder fällt, kann es mir egal sein. Steigt sie weiter, dann kann ich den Trick wiederholen.

 

 

 

 

MMJ
Mentor
921 Beiträge

@Bobo  schrieb:

 

Danke für deine Tipps. Ich werde vielleicht beides machen, d.h. sowohl schon ein bisschen größere Hebel und engere Stopps, vielleicht mit Verkaufslimits. Also z.B. SL 2 % unter dem Kaufkurs und Gewinnmitnahme 10 % über Kaufkurs. Dann muss die Aktie nach dem Kauf nur 1 % steigen (bei einem Hebel von 10) und ich habe einen Gewinn gemacht. Wenn sie danach wieder fällt, kann es mir egal sein. Steigt sie weiter, dann kann ich den Trick wiederholen.


@Bobo 

Eines kann ich Dir garantieren ... Du wirst mit Deiner "Strategie" reich. Sehr reich. Und zwar an Erfahrung.

 

Beste Grüße 

MMJ 

Draghi
Autor ★★★
72 Beiträge

@Bobo  schrieb:

 

Danke für deine Tipps. Ich werde vielleicht beides machen, d.h. sowohl schon ein bisschen größere Hebel und engere Stopps, vielleicht mit Verkaufslimits. Also z.B. SL 2 % unter dem Kaufkurs und Gewinnmitnahme 10 % über Kaufkurs. Dann muss die Aktie nach dem Kauf nur 1 % steigen (bei einem Hebel von 10) und ich habe einen Gewinn gemacht. Wenn sie danach wieder fällt, kann es mir egal sein. Steigt sie weiter, dann kann ich den Trick wiederholen.

 


In der Theorie klingt das durchdacht, aber 2% den SL unter EK setzten und bei 10 % Gewinn realisieren bei einem 10er Hebel...da wird  wahrscheinlich sehr oft dein SL ausgelöst werden. Dann hast du 2% und Gebühren minus gemacht. Bei deinen 10% Gewinn darfst du noch deine Gebühren abziehen.

Kannst ja mal ausprobieren und berichten nach 10 Trades. Ich vermute stark, dass du minus machen wirst.

GetBetter
Legende
7.309 Beiträge

@Bobo  schrieb:

Ich werde vielleicht beides machen, d.h. sowohl schon ein bisschen größere Hebel und engere Stopps, vielleicht mit Verkaufslimits. Also z.B. SL 2 % unter dem Kaufkurs und Gewinnmitnahme 10 % über Kaufkurs. Dann muss die Aktie nach dem Kauf nur 1 % steigen (bei einem Hebel von 10) und ich habe einen Gewinn gemacht.


... sie muss aber auch nur 0,2% fallen (bei einem Hebel von 10) und Du bist sie sofort wieder los. 

Einer gewinnt bei der Sache definitiv: die comdirect Smiley (zwinkernd)