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Sofortrente aus Kapitalverzehr

lyotard2020
Autor ★★
25 Beiträge

Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr, liebes comdirect-board,

 

vielen Dank für die Beiträge in diesem Forum, in dem ich als Anfänger sehr interessiert lese. Zudem bin ich ein grosser Fan der Schwarmintelligenz, die sich hier deutlich zeigt.

 

Ich möchte in diesem Jahr €550 000.- so anlegen, dass ich für 30J. (erwartetes Lebensalter 85J.) eine regelmässige Sofortrente beziehen kann.

Eine gesetzliche Rente werde ich als kleiner, selbstständiger Handwerker nicht bekommen (aktuelle Prognose €150.- :)).

Also auf 30 Jahre festgelegte Rentendauer mit Kapitalverzehr. €100 000.- möchte ich am Ende vererben. Die Abb_1 stellt ein entsprechendes Entnahmemodell dar.

Aktuell bin ich schon im Besitz eines geerbten Aktienpaketes, das mit der ein oder anderen Korrektur weitergeführt werden soll. Ich würde einige Werte dazu kaufen, aber zB. den Anteil der Autoindustrie halbieren (sowohl Daimer, als auch BMW Vz minus 50%). Abb_2 zeigt das schon bestehende Depot.

 

Ich habe mich nun zum ersten Mal in meinem Leben mit Anlagefragen befasst und bin entsprechend dessen recht unsicher.

Meine bisherigen Überlegungen hab’ ich nun hier bei comdirect in ein Musterdepot eingetragen, Abb_3a, und Fortsetzung Abb_3b. In diesem Musterdepot sind die oben genannten Werte enthalten (BASF, BMW Vz., Siemens, Daimler).

 

100 000.- würde ich als Tagesgeld für überraschende Ereignisse, wie zB. Dieselskandale oder Corona-Crashes wie im März ’20 zurückhalten.

Alternativ kokettiere ich aber auch mit dem Erwerb von Genossenschaftsanteilen einer Volks-/ Raiffeisenbank (Volksbank Dortmund-Nordwest) mit 3% Div. . Letzteres wäre dann natürlich im Falle eines Falles nicht verfügbar, aber ein Sicherheitsanker (Tagesgeld/ Genossenschaftsanteile 50/ 50?)

 

Wie gesagt, ich bin bei der Thematik unerfahren, daher an Euch hier die Frage, welche Fehler mache ich :)?

 

Hier nochmal eine Zusammenfassung:

 

 

Aktien (Bestand) - Kaufwert 270 000.-

- BASF (800 Stück)

- BMW Vz. (1000 Stück)

- Daimler (1000 Stück)

- Siemens (500 Stück)

- Dt. Bank (1050 Stück)

 

 

 

Aktien (neu) - Kaufwert ca. 180 000.- (zu gleichen Anteilen)

- Dt. Pfandbriefbank

- HochTief

- Euwax

- Norilsk Nickel

- LUKOIL

- Dt. Telefom

- BB Biotech

- Rio Tinto

- Royal Dutch Shell

- Allianz

- Red Elektricá

 

MSCI Cina: 35 000.-/ 30%:

- iShares MSCI China A UCITS ETF

 

MSCI World: 85 000.-/ 70%:

- Xtrackers MSCI World UCITS ETF, ISIN IE00BK1PV551, ausschüttend

 

( eventuell:

Lyxor MSCI Disruptive Technology ESG Filtered (wie MSCI China 35 000.-?))

 

World Health/ Biotec

-Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF

 

Volksbank Anteile 45 000.- à 3% (= € 1350.-)

-Volksbank Dortmund-Nordwest )

 

Viele Grüße,

Peter

Anlage_Abb_1.pngAnlage_Abb_2.pngAnlage_Abb_3a.pngAnlage_Abb_3b.png

50 ANTWORTEN

Rocky
Autor ★★
25 Beiträge

Hallo Peter,

 

hier mal ein paar Denkanstöße für dich:

 

Deine Wunscheliste besteht überwiegend aus deutschen Dividendenaktien und "alten/klassischen Industrietiteln". Das muss nicht verkehrt sein, aber die Entscheidung solltest du bewusst treffen. Spätestens seit Corona merkt man ja, wie sich immer mehr ins Digitale verlagert.

Du hast das vielleicht so gemacht, damit bei deinem Depotwert und eine entsprechend hohe monatliche Auszahlung herauskommt. Du könntest aber genauso gut andere Aktien auswählen und monatlich oder halbjährlich einige davon verkaufen. Nur mal als Alternativvorschlag. Dadurch kämen für dich ganz andere, möglicherweise profitablere Aktien in Betracht, siehe dazu die Sternelisten hier im Forum.

Die aktuelleste Liste befasst sich übrigens mit Aktienpaketen, bei denen du jeden Monat eine Ausschüttung erhälst. Amerikanische Aktien, die in deinem Musterdepot komplett fehlen,  zahlen häufig 4x pro Jahr eine (entsprechend geringere) Dividende.

 

Angesichts der recht hohen Anlagesumme würde ich dir empfehlen, den Anteil des World ETF stark aufzustocken oder eine größere Anzahl an (ausländischen) Aktien zu kaufen. Den Bestand würde ich reduzieren. Keine Aktie sollte mehr als 5% des Gesamtdepotwertes ausmachen (Diversifikation).

 

Du könntest anstelle von Einzelaktien auch dein gesamtes Kapital in den genannten World ETF stecken, wenn du dich mit dem Thema Geldanlage gar nicht groß auseinandersetzen willst.

 

Beim Thema Genossenschaftsanteile habe ich keine Erfahrung, da kann vielleicht noch jemand anders weiterhelfen.

 

Kurzes Fazit:

Lass dich nicht von der Dividendenrendite beeinflussen. Du kannst Aktien auch einfach verkaufen.

Bei Einzelaktien solltest du auf die Diversifikation nach Ländern und Branchen achten

 

Ich hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen.

Viele Grüße!

lyotard2020
Autor ★★
25 Beiträge

Hallo Rocky,

danke für die Anregung, ja, US-amerikanische Werte hab ich tatsächlich kaum auf dem Schirm. Die Erstattung der Quellensteuer erschien mir auf den ersten Blick jedenfalls bürokratisch aufwendiger -.- ?

Zudem investiert ja der MSCI World in hoher Gewichtung in US-Werte.

Ich werd' mich aber die Sache auf deine Anregung hin genauer ansehen.

Gruß,

Peter

MrMunki
Experte ★
246 Beiträge

Hallo @lyotard2020 ,

 

mit der Zielstellung ist die Fokussierung auf 100% Aktien/ETF mglw. nicht die richtige für dich => das heißt im Zweifel, dass du Verluste nicht aussitzen kannst. Dazu hast du nicht nur konservative Werte, sondern auch einige high risk Papiere mit in deiner Auswahl. Erste Frage wäre daher: Wieviel Zeit möchtest du in das Thema und in die Planung stecken?

 

V1 (zeitintensiv): diverse Grundlagen dir aneigenen, Tipps der Community nehmen - durchdringen - verstehen, dir darauf basierend eine für dich passende Strategie entwickeln. Die Anfangsbedingungen und Zielkriterien unterscheiden sich komplett von denen des "28-Jährigen Diplomanden-nach-Berufseinstieg mit wenig Anfangskapital, dafür regelmäßigem Einkommen und langem Horizont" - die Grundlagen rund um Finanzmarkt, Kapitalanlage, Aktien & ETFs ist aber dasselbe.

 

V2: Finanzmakler deines Vertrauens suchen und individuell beraten lassen (Finanzmakler ist das Äquivalent zum Versicherungsagent/Bankkaufmann, nur dass er eben in deinem Auftrag arbeitet und daher nicht das Finanzprodukt seines Arbeitgebers an dich verticken muss).

 

Hinweis zu Genossenschaftsanteilen: Genossenschaften haben per default eine Haftung der Genossenschaftsmitglieder mit ihrem gesamten Vermögen -> im Gegenzug zum Aktionär ist der Einsatz nicht auf das investierte Kapital beschränkt. Es besteht die Möglichkeit, diese Nachschusspflicht per Satzung auszuschließen - dann bist du im Falle einer Insolvenz aus dem Schneider (und nur deine Genossenschaftsanteile sind futsch) => vermutlich ist dieser opt-out der Nachschusspflicht bei vielen Genossenschaften Standard, würde mich aber nie drauf verlassen und immer in die Satzung schauen.

 

Grüße

MrMunki

Rocky
Autor ★★
25 Beiträge

Hallo Peter,

 

so wie ich das sehe, musst du dir die Quellensteuer nicht erstattetn lassen.

Als deutscher Staatsbürger (davon gehe ich jetzt mal aus) werden dir automatisch nur 15% Quellensteuer abgezogen, die dann direkt vom deutschen Finanzamt berücksichtigt wird.

Du stehst also genauso da, wie mit deutschen Aktien.

 

Siehe dazu hier: Link 

 

Viele Grüße

Rocky

Marin
Mentor ★
1.395 Beiträge

Lieber Peter,

 

man könnte jetzt sicherlich einen ganzen Roman schreiben, aber ich versuche die wichtigsten Punkte so kurz wie möglich zu fassen:

1. Lasse dich nicht von der Dividendenrendite blenden! Die höchste Dividende bringt dir nichts, wenn der Kurs der Aktie dahinschmilzt. Bitte investiere nur in Dividendentitel, die eine gesunde Mischung aus Kursstabilität und Dividende haben. Schau dir bitte mindestens den 5-Jahres-Charts einer jeden Aktie an und entscheide dann, ob du da wirklich so viel Geld reinstecken willst. Kleiner Tipp: Bei den Banken, Autoherstellern, Hochtief o.ä. dürfte die Antwort negativ ausfallen...

2. Investiere nicht nur in Dinosaurier! In deinem Porfolio dominieren Branchen wie Autohersteller, Banken, Ölförderer u.ä. Glaubst du wirklich, dass all diese Branchen in den nächsten Jahren eine rosige Zukunft vor sich haben werden?

3. Investiere in sichere Dividenden! Banken, Ölkonzerne und Autobauer zahlen zwar teilweise hohe Dividenden, kürzen diese aber auch gerne mal oder streichen sie ganz, sobald es eng wird. Siehe Bakenkrise 2008 oder das Corona-Jahr. Bitte investiere nur in Unternehmen, die sich als solider und nachhaltiger Dividendenzahler bewährt haben und die eine gesunde Ausschüttungsquote haben.

4. Falle nicht auf den "Home Bias" herein! Bitte nicht nur in Deutschland investieren, weil man die Unternehmen "ja seit Jahren kennt". Diversifiziere dein Portfolio ausreichend oder lasse diese Aufgabe am besten einen Welt-ETF übernehmen.

5. Willst du nun entnehmen oder von Dividenden leben? Du sprichst nämlich von Entnahmestrategie, investierst aber fast nur in Titel, die außer Dividenden nichts zu bieten haben. Da stimmt irgendwas nicht...bitte noch einmal überdenken.

 

Ich muss ehrlich sagen, ich habe ein richtig ungutes Gefühl bei diesem Portfolio und befürchte, du wirst sehr viel Geld verlieren bzw. sehr viel mögliche Rendite verpassen. Ich persönlich würde dir empfehlen, den Großteil tranchenweise in einen soliden, ausschüttenden Welt-ETF zu investieren. Die Ausschüttung findet in der Regel vier Mal im Jahr statt und sollte bei dir direkt einen mittleren vierstelligen Betrag ausmachen. Hinzu kannst du mit relativ solider Rendite von 5-10%/Jahr rechnen. Dazu als kleine "Notfallreserve" 5-10% in Gold, falls du das möchtest, aber das ist Geschmackssache. 100.000€ Tagesgeld? Das scheint mir persönlich zu hoch. Für was brauchst du denn 100.000€ Reserve? Ein kleinerer Betrag tut es sicherlich auch, da das Geld auf dem Tagesgeldkonto bei den aktuellen Nullzinsen sprichwörtlich schmilzt. Was die Genossenschaftsanteile angeht: Das Geld ist nicht verfügbar, also "weg", und das für relativ magere 3% Zinsen – für mich wäre das nichts.

 

Mein persönlicher Eindruck: Du solltest dich noch einmal in einschlägiger Literatur oder auch hier im Forum darüber einlesen, was eine "gute" und solide Aktie ausmacht und mit welchen Strategien man an der Börse mit der höchsten Wahrscheinlichkeit langfristig Gewinne macht. Dabei wirst du vermutlich zu der Erkenntnis kommen, dass 90% deiner gewählten Positionen nicht empfehlenswert sind.

 

Hoffe, trotz des wenig positiven Feedbacks geholfen zu haben.

buffettino
Experte ★★★
508 Beiträge

Bei US-Quellensteuer wird angerechnet und sollte keine Rolle spielen.

Alledings würde ich mir schon steuerliche Gedanken machen bei den Altbeständen. Sind sie vor 2009 erworben worden? Zumindest bei BASF und Siemens bestünde die Chance, dass sie im Plus sind. Dass diese Positionen allerdings so oder so neugewichtet werden müssen, steht, glaube ich, außer Frage.

Marin
Mentor ★
1.395 Beiträge

@lyotard2020  schrieb:

Hallo Rocky,

danke für die Anregung, ja, US-amerikanische Werte hab ich tatsächlich kaum auf dem Schirm. Die Erstattung der Quellensteuer erschien mir auf den ersten Blick jedenfalls bürokratisch aufwendiger -.- ?

Zudem investiert ja der MSCI World in hoher Gewichtung in US-Werte.

Ich werd' mich aber die Sache auf deine Anregung hin genauer ansehen.

Gruß,

Peter


US-Quellensteuer musst du dir gar nicht erstatten lassen, das übernimmt die comdirect automatisch für dich. Du kannst dich komplett zurücklehnen. Kleiner Funfact: Je nach Dollarkurs kommt dabei sogar mehr netto raus, als wenn es eine deutsche Aktie gewesen wäre. Wer auf Dividenden steht, kommt an den USA defintiv nicht vorbei.

 

Und dass der MSCI World so stark in die USA investiert, hat schon einen bestimmten Grund. Denk mal drüber nach Smiley (fröhlich)

t.w.
Legende
5.079 Beiträge

Hallo @lyotard2020,

 

ich habe Deinen Beitrag mehrfach gelesen und immer wieder gezögert zu antworten. Mir geht es ähnlich wie @Marin, das Vorhaben kommt mir zu wackelig vor. 

 

Zunächst mal ein paar Fragen.

  1. Du schreibst von 30 Jahren Entnahme, bis Du 85 bist. Bist Du heute 55 Jahre alt und die Entnahme soll sofort starten oder hast Du noch ein paar Jahre Zeit, zusätzliches Vermögen zu schaffen? 
  2. Wie viel Geld soll netto jährlich auf Deinem Konto landen?
  3. Wie viel Geld muss netto jährlich auf Deinem Konto landen? 

huhuhu
Legende
8.237 Beiträge

@lyotard2020 

 

Hallo lyotard,

 

ein paar, sagen wir kritische aber freundschaftliche Anmerkungen.

 

Zuerst einmal würde ich in einem Forum oder ähnlichem nicht solch detaillierte Angaben tätigen.

 

Ich gehe mal davon aus, das hier die wenigsten über einen solchen Betrag verfügen,

und dementsprechend auch keine Erfahrung sammeln konnten

( nicht böse gemeint)

 

Du wirst sehen das hier viele Theoretische Beispiele kommen werden.

 

Einige wenige absoluten Fachleute hier, werden Dir vielleicht auf PN antworten,

was ich auch Positiv sehen würde, und deren Tipps man sorgsam prüfen sollte.

 

Ich kann/könnte/würde Dir den Tipp ans Herz legen,

...dann über Deinen Steuerberater/RA/Notar zu gehen.

 

Die Worte sind nicht negativ gemeint, aber bei so einer Summe,

...bitte geb acht !

 

 

Alles gute und viele Grüße

P.

 

 

PS

DU weißt, es wird nirgends so sehr gelogen wie bei,

Frau (fröhlich) & Geld  Smiley (zwinkernd)

 

 

 

 

 

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