Sell in May and go away?

[Tito]

"Sogar" Börse ARD hat das Thema aufgegriffen: Klick

Ich habe es in den letzten Wochen mal gelesen, seitdem ich mich jetzt ein paar Monate verstärkt mit dem Thema Börse beschäftige. Mittlerweile ärgere ich mich schon ein wenig, dass ich das nicht gemacht habe...

Natürlich ist jetzt auch die Rede von einer überfälligen Korrektur, dazu kommt das ganze Trump-China-Gehampel.

Momentan bin ich insgesamt noch im Plus, aber ich mein Depot (nicht nur meins) fällt nun von Tag zu Tag. Gibts für euch nen Punkt wo ihr sagt "Jetzt geh ich raus"?

Die derzeitige Situation haben von euch in den vergangenen Jahren ja sicher schob viele mitgemacht. Für mich ist das halt neu und schon ziemlich "stressig". Man hat halt gar keine Ahnung wo es hingeht. Man denkt jeden Tag "heute bestimmt mal wieder aufwärts", stattdessen gehts weiter abwärts.

[TNE]

Ich persönlich bleibe ganz ruhig und sitze das aus. Der größte Vorteil der Privatperson ist die Zeit, die für einen arbeitet. Einzelaktien werden in der Regel abgesichert und Sparpläne einfach unbeirrt weiter ausgeführt. Wenn man jetzt einfach panisch udn unüberlegt reagiert, macht man nur Fehler und Verluste. 

[NR]

Punkt 1:

Generell hängt natürlich alles von der Strategie und dem Zeithorizont ab. Beides hast Du hoffentlich (für Dich) definiert. Sofern Du als Investor, bzw. Anleger unterwegs bist, was gleichzeitig Zeithorizonte > 1 Jahr impliziert, musst Du lernen, solche Situationen wie gerade zu ignorieren. Sonst fliegst Du kräftig auf die Nase i.e. verbrennst Geld. Außerdem sollte Geld anlegen auch nie stressen, es gilt wie immer die "Nachts gut schlafen"-Regel.

Kurzfristig/für Trades sieht die Sache anders aus -- ich habe (schon im April) angefangen, Gewinne dort mitzunehmen, wo ich nicht langfristig investiert sein möchte. Das betraf z.B. eine italienische Bank.

Punkt 2:

"Sell in May." Wenn Dein Englisch gut genug ist, guck gerne mal in akademische Paper, z.B. dieses hier oder dieses. Das TL;DR war dass

• Ja, es gibt wohl im historischen Durchschnitt einen überproportionalen Anteil am Jahreszuwachs zwischen November und April
• Was aber nicht heißt, dass zwischen Mai und Oktober nichts (bzw. Negatives) passiert
• Es ist auch über Branchen unterschiedlich, gute Mai/Oktober-Branchen scheinen Lebensmittel/kurzlebige Konsumgüter/Versorger, schlechte langlebige Konsumgüter, sämtliche Industrieprodukte, Stahl, Bau usw. zu sein.

Was das jetzt für Dich heißt, musst Du selbst entscheiden. Das sind Untersuchungen basierend auf historischen Daten und Durchschnittswerten, das heißt nicht, dass es in Zukunft genau so wahr ist, und insbesondere nicht, dass es dieses Jahr wahr ist, und für Deine Aktie wahr ist. Und dass es grundsätzliche auch Gewinne im Sommerhalbjahr gibt (nur eben geringere) steht ja schon oben.

Und wenn wir schon dabei sind, es gibt auch den Midterm-Effekt, wonach das dritte Jahr (also 2019) eines US-Präsidenten immer das börsentechnisch Stärkste ist, und noch einige andere ... naja. Ob man das jetzt alles berücksichtigen muss/will/soll ...

[Tito]

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@NR  schrieb:

Punkt 1:

Generell hängt natürlich alles von der Strategie und dem Zeithorizont ab. Beides hast Du hoffentlich (für Dich) definiert. Sofern Du als Investor, bzw. Anleger unterwegs bist, was gleichzeitig Zeithorizonte > 1 Jahr impliziert, musst Du lernen, solche Situationen wie gerade zu ignorieren.

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Der Plan ist größtenteils zu Ende des Jahres raus zu sein um ein Immobiliendarlehen sonderzutilgen. Der FSA ist bereits durch diverse Trades mit Gewinnen ausgeschöpft, das derzeitige Depot auch noch gut im Plus.

Wenn ich jetzt rausginge, so hätte ich in den letzten 3 Monaten viel mehr Geld gemacht als erträumt. Möchte halt ungern dabei zusehen wie sämtliche Gewinne wegbröseln...

[NR]

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@Tito  schrieb:

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Der Plan ist größtenteils zu Ende des Jahres raus zu sein um ein Immobiliendarlehen sonderzutilgen. Der FSA ist bereits durch diverse Trades mit Gewinnen ausgeschöpft, das derzeitige Depot auch noch gut im Plus.

Wenn ich jetzt rausginge, so hätte ich in den letzten 3 Monaten viel mehr Geld gemacht als erträumt. Möchte halt ungern dabei zusehen wie sämtliche Gewinne wegbröseln...

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Uhm. Da hast Du natürlich eine sehr ungünstige Zeitspanne erwischt. Eigentlich wäre ich da vermutlich spätestens nach dem Rebound der Märkte nach Trumps erster Twitter-Salve ausgestiegen und ins Festgeld gegangen, im übrigen hätte ich wie bei mir selber im April angefangen, günstige Gelegenheiten abzupassen, um die Anteile los zu werden. Jetzt sitzt Du natürlich zwischen allen Stühlen. Wenn es ein Handelsabkommen gibt, explodiert alles nach oben, aber das ist nicht sicher, und bis dahin wird es sehr wahrscheinlich an vielen Stellen "dahinbröseln".

Ich will selber noch aus ein paar Werten raus, wo ich (gute) Zahlen abwarte, um dann direkt danach zu verkaufen ... evtl. eine Möglichkeit. Ansonsten kannst Du auch gucken, welche Werte besonders heftig auf Trump reagieren (geht gut mit der Chartübersicht im Depot, einfach alles übereinanderlegen), und bei denen dann auf eine positiv-Korrektur warten, und dann verkaufen.

Oder Du sitzt es halt aus und hoffst, das Trump und China das gebacken kriegen, und bis dahin kein Extrem-Kurseinbruch kommt. Am besten mit einem festen Limit für Dich, wo Du definitiv sagst, bis hier und nicht weiter. Ich fürchte, da kann Dir keiner helfen. Wenn ich eine Kristallkugel hätte, wäre ich schon Millionär ...

[JRK]

Zwischen den Stühlen stehen?

Bleib einfach sitzen! DIe kleine Korrektur ist genau wie die im Dezember bald wieder vergessen.

BUY AND HOLD!

[Trine]

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@JRK  schrieb:

Zwischen den Stühlen stehen?

Bleib einfach sitzen! DIe kleine Korrektur ist genau wie die im Dezember bald wieder vergessen.

BUY AND HOLD!

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Und wenn die „kleine“ Korrektur doch etwas größeres wird?

Mir geht es als Anfängerin grad ganz ähnlich wie @Tito ...

Ich hoffe es wird wirklich nur eine kleine Korrektur 

[NR]

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@JRK  schrieb:

Zwischen den Stühlen stehen?

Bleib einfach sitzen! DIe kleine Korrektur ist genau wie die im Dezember bald wieder vergessen.

BUY AND HOLD!

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... ja, wenn man eine Buy & Hold-Strategie fährt. Was OP exakt nicht tut, weil er Geld investiert hat, das er zu einem bestimmten Termin komplett benötigt. Von daher hilft das hier nur, wenn du "bald" und "vergessen" quantifizieren magst. Kalenderwoche und auf ein Prozent genau würden OP wohl genügen

@Trine: Das hier ist sehr speziell auf Tito bezogen. Für alle, die langfristig (mehrere Jahre) unterwegs sind, mit Geld, das sie nicht benötigen, gilt natürlich das übliche: Stops setzen, Computer zu und raus gehen

[Trine]

@NR Computer zu und raus gehen klingt klasse...aber als Anfängerin ist das alles viieeel zu aufregend....aber ich geb mein bestes 

[Coyote38]

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@Trine  schrieb:

@NR Computer zu und raus gehen klingt klasse...aber als Anfängerin ist das alles viieeel zu aufregend....aber ich geb mein bestes 

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Hallo @Trine 

Es klingt ein wenig nach "weißer Salbe" ... aber ich habe Dir mal zwei Zitate des "Altmeisters" André Kostolany rausgesucht ...

• "Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird; ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden."
• "Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten, und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich."

Nicht nervös machen lassen ... nur weil "Old Twitterfinger" morgens auf der Toilette einmal "intellektuell schlechten Stuhlgang hatte", bricht nicht gleich die Weltwirtschaft zusammen ...

Beste Grüße vom freundlichen Coyoten.