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Schwieriger Einstieg in den Börsenhandel

Gonzo71
Autor ★★★
70 Beiträge

Ich denke mal, ich habe ein Luxusproblem. In Anbetracht der momentanen Marktbewegungen entschuldige ich mich bei allen, deren Portfolien momentan leiden, dass ich diese Fragen stelle... aber ich brauche Hilfe.

 

Ich warTeil einer Erbengemeinschaft, und wir haben entschieden, die Immobilie zu veräußern. Erste Priorität hat die jetzt frühzeitige Ablösung der Verbindlichkeiten meiner selbstbewohnten Immobilie, da naht die 10-jährige Sonderkündigung und diese Situation habe ich mit Überbrückung in 1-jährigen Festanlagen + Tagesgeld gut im Griff. Ein kleines Polster für drei Monate ohne Einkommen lassen wir noch im Tagesgeld, aber dann wird es ernst:

 

Es bleibt noch genug übrig für die Börse, und es entsteht sogar ein neues Problem: Die frei werdenden Zahlungen für Hypothekenraten würde ich sehr gerne in Sparplänen investieren. Meine Partnerin und ich sind beide 47, und spät beim Vermögensaufbau, aber 10 Jahre haben wir schon noch. Da müsste man doch was draus machen können. Abgesichert durch staatliche Renten + private Zusatzversicherungen sind wir schon, aber mehr ist besser.

 

Fazit, so "platt" wie ich es sagen kann:

* Wohin mit 100.000 + 1.000 monatlich?

* Wann?

* Wie?

 

 

Ich habe, in Vorbereitung der jetzigen Situation, die letzten 8 Wochen mit Sparplänen für 3x 25 Euro gespielt. Die Webseite mit ihren Möglichkeiten, Börse, Trades, Aktien, Fonds und ETFs usw. sind prinzipiell verstanden.

 

 

 

 

Zum "Wohin" sehe ich vier Möglichkeiten:

* Robo-Adviser (cominvest, Scalable Capital oder so)

* Aktien

* ETFs

* Managed Fonds

Eine Investition in Optionen oder Knock-Outs oder so kommt vorerst sicher nicht in Frage.

 

 

Die Vergleiche von Robo-Advisern haben mir nicht viel Vertrauen gegeben, und die (teuren) Managed Fonds will ich auch wegzulassen, daher: Ich tendiere zu Aktien + ETFs. Gute Entscheidung? Fragwürdig? Wieviel Prozent jeweils für Aktien und ETFs?

 

Details, welche ETFs oder Aktien ich mir vorstelle würde ich gerne am Ende nochmal aufgreifen!  Das wäre dann die Frage "Was" kaufen.

 

 

 

 

Zum "Wann" habe ich folgendes verstanden:

Ich habe schon eine ähnliche Frage hier gelesen, und die beeindruckende Antwort von @nmh ist, dass eine Investition in dieser Höhe über vielleicht 5 Jahre erfolgen soll, alle 6 Monate immer 10% des noch verfügbaren Betrags. Damit ist der Einstiegszeitpunkt eigentlich egal (-> ab sofort) da die nächste "Rate" in 6 Monaten sowieso eine andere Marktsituation trifft.

Das gefällt mir nicht, aber ich verneige mich demütigt und Versuche den Rat zu beherzigen. (nmh, DANKE für alle deine Beiträge. Ich lese alles und habe schon so viel gelernt - und gemerkt, dass ich viel zu wenig verstehe...)

Ich hätte schon mal überlegt, 4x im Monat einen Sparplan zu je 1.000 laufen zu lassen (also am 1., 7., 15. und 23., insgesamt 4.000 im Monat), damit würde ich das Kapital in 30 Monaten investieren. Ich will auch nicht zu viel Zeit verlieren.

 

 

 

 

Zum "Wie" hängt es jetzt vom "Wann" ab: Bei den Sparplänen stellt sich die Frage nicht, die kaufen einfach wenn es soweit ist.

Wenn ich besser eigene Trades machen soll, hätte ich mein Glück mit Käufen mit Limit und Zusatz Trailing Stop Buy probiert. Damit müsste man steigende Kurse schnell und fallende Kurse bekommen wenn, das Papier "umdreht" und wieder steigt. Das funktioniert 100%, wenn man die Werte richtig wählt. Das wird mir 99% nicht gelingen... und ich kaufe dann ja unlimitiert. Bei einem nicht sehr liquiden Papier ist das riskant, richtig. Wenn ich aber normal mit Limit kaufe, erwische ich vielleicht Papier auf dem Weg nach unten, und die fallen dann weiter.

 

 

 

 

Damit also jetzt zur letzten und sicherlich schwierigsten Frage: "Was" kaufen.

Ich gehe mal davon aus, Aktien und ETFs waren nicht die schlechtest Entscheidung.

Sehr einfach ist wahrscheinlich auch noch die Entscheidung, zu diversifizieren - aber in wie viele Aktien? 5 oder 50? Und in welche Strategie? Wachstum oder Dividende?

 

Wir sind in der besonderen Situation, dass meine Partnerin kein deutsches Einkommen hat, sondern nur ausländisches. Damit kann sie 9800 Euro quellensteuerfrei an Dividenden einnehmen (zu dem Thema haben wir noch einen Termin mit einem Steuerberater hier vor Ort, er prüft die Situation noch). Die Empfehlung, den jährlichen Freibetrag immer erst mal auszunutzen wird uns fast nicht gelingen, das ist einfach zu viel.

 

Bedeutet das in der Konsequenz dann aber auch, ich sollte nur höchste Dividenden-Aktien nehmen (Daimler, BMW, Telekom, ProSiebenSat1, Münchener Rück, Allianz, Aareal Bank) nehmen und versuchen, dieses Limit zu erreichen?

Also die Top N von https://www.dividendyields.org für die Länder Deutschland (quasi quellensteuerfrei) und GB, und dann vielleicht noch ein paar US und Frankreich, mit den Abgaben eben.

Nur Dividende klingt komisch, es müssten Papiere mit hoher Dividende sein und dann noch Wachstum erlauben, also billig sein.

 

Also Frage ist: Ist die "absolut nur Dividende" hier berechtigt, da wir steuertechnisch damit gut fahren würden, sinnvoll?

Falls ja, könnte (sollte) man anstelle Dividenden-Aktien ausschüttende ETFs nehmen? Von iShares gibt es z.B. DE0002635281 mit einer hohen Ausschüttung, und noch etliche vergleichbare die 5+% ausschütten. Die haben in der Regel aber fast kein Wachstum, sondern bleiben über Jahre auf ihrem Kurswert.

 

Wäre es besser, einen Satz zwischen Wachstum und Dividende zu wählen? Wieviel % jeweils?

 

Langfristig sollten im Depot Positionen liegen, die sich über Sparpläne weiter ausbauen lassen - das führt dann aber wieder zu Problemen mit den deutschen Namensaktien und den Gebühren für die Umschreibungen. Hmmm Hmmm Hmmm

 

Ich höre an der Stelle mal auf, Fragen zu stellen. Ich hoffe, auf dieses Posting schon  viele hilfreiche Antworten zu bekommen, und dann meine Folgefragen darauf auszurichten.

 

Vielen vielen Dank!

10 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo @Skies 

ich habe meinen Echtgelttest bei den Robos im Herbst mit der Erkenntnis abgebrochen/ beendet, dass BigData und KI 2018 auch nicht geholfen haben den Aktienmarkt besser zu lesen als wir hier. Bei aufsteigenden Märkten hätte ich Verständnis gehabt - bei sinkenden Märkten etwas weniger, weil das auch immer als Mehrwert verkauft wird. Ich schaue mir das in ein paar Jahren noch einmal an. Langfristig wird es in diese Richtung gehen. Aber ich will nicht das Versuchskaninchen sein und warte auf "Marktreife".