am 11.03.2019 19:21
Guten Abend allerseits.
Ich bin ein Spätberufener in Sachen Börse, Aktien und Investment. Glücklicherweise erlaubt es die finanzielle Situation jedoch, dass ich etwas substanzieller einsteige und so vielleicht noch etwas "Boden gutmachen" kann.
Nun habe ich mich ein wenig informiert und mir eine Meinung gebildet, was ich will ... und auch wie ich das will. Bedauerlicherweise habe ich KEINE Ahnung, ob das, was ich mir so "zusammendenke", auch tatsächlich Sinn und Verstand hat oder ob ich irgendetwas Grundsätzliches übersehe. Insofern wäre ich dankbar für ein Feedback von den "alten Hasen" zu meinen Ideen.
Anlage-Idee:
1) Einmalinvestition in ETF's MSCI World plus EM (physisch replizierend, thesaurierend) im klassischen 70/30-Verhältnis in Höhe von ca. €15.000 mit anschließendem Sparplan auf beide ETF's. Laufzeit nach jetzigem Sachstand mindestens 15 Jahre.
2) Mittelfristige Absicherung des Depots über REIT's bzw. Immobilien-ETF (ausschüttend) plus Rohstoffe (Palladium, Gold)
3) Investment in Dividenden-Aristokraten (Einzel-Titel oder ETF's) zur Generierung dauerhaften Einkommens.
Jetzt meine Fragen:
Fehlt was ...? Wo mache ich Denkfehler ...? Habe ich etwas Grundsätzliches übersehen ...?
Vielen Dank für jede Antwort.
Beste Grüße an alle.
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 11.03.2019 19:51
Hallo @Coyote38,
eine wichtige Frage ist, ob Du Deinen Freibetrag derzeit bereits ausschöpfst oder nicht. Grundsätzlich klingen Deine Überlegungen schon sehr schlüssig, man kann nur steuerlich eventuell noch etwas optimieren.
am 11.03.2019 19:57
Oh, hallo ... da habe ich ja gleich ein bekanntes Gesicht in meinem Gesprächsfaden ... 🙂
Über Dich bin ich bei meiner Lektüre hier schon des öfteren "gestolpert". Vielen Dank für Deine Antwort.
Nein, ich schöpfe meinen Freibetrag derzeit nicht aus. Wie gesagt: Ich bin ein Spätberufener und steige jetzt in der Tat erst ein.
Was heißt in dem Fall "steuerlich optimieren" ...? Ich dachte, dass mit der Novelle des Investitionssteuergesetzes 2018 die Unterschiede zwischen Thesaurierern und Ausschüttern ohnedies "eingeebnet" wurden ...
am 11.03.2019 20:03
Zum Teil ist das glücklicherweise tatsächlich so. Allerdings ist die Vorabpauschale in Niedrigzinsphasen sehr gering. Solange der Freibetrag nicht ausgeschöpft ist, ist es also durchaus noch sinnvoll, auf ausschüttende Produkte zu setzen.
Daher mein konrekter Änderungsvorschlag zu Deiner Idee:
Solange der Freibetrag nicht vollständig ausgeschöpft ist, bitte die thesaurierenden ETFs durch ausschüttende ersetzen. Sobald der Freibetrag dann durch die Ausschüttungen zuverlässig ausgeschöpft wird, die Ausschütter einfach liegen lassen und fortan Thesaurierer besparen. So kannst Du jährlich noch einmal gut 200 Euro an Steuern sparen.
am 11.03.2019 20:18
Vielen Dank für Deine erneut schnelle Antwort. Das klingt logisch, was Du da sagst.
Aber ich muss da gleich mal nachfragen:
Ich dachte, dass die Erträge aus den Thesaurierern vor dem Re-Invest sowieso versteuert werden und der Freibetrag auch in "dem Fall" greift. Die Quellensteuer muss doch im Zweifelsfall ohnedies abgeführt werden und ich hatte den Eindruck, dass in dem Zuge auch gleich der deutsche Fiskus noch mit 25% zugreift ...
am 11.03.2019 20:27
Die Quellensteuer wird auf Fondsebene berechnet, intern quasi, da hast Du gar nichts mit zu tun. Deine Steuer bemisst sich nach der sogenannten Vorabpauschale, die sich unter anderem am Kursverlauf und Basiszinssatz orientiert. Beispielhaft durchrechnen kannst Du das zum Beispiel mal hier: https://www.justetf.com/de/etf-steuerrechner.html
Das führt beispielsweise dazu, dass ein ausschüttender DAX-ETF 2018 sagen wir mal gute 2% ausgeschüttet hätte, eine thesaurierender allerdings eine Vorabpauschale von 0€ generiert hätte.
am 11.03.2019 21:00
Das ist ja eine hilfreiche Seite bei "justetf" ... danke für den Hinweis. Das hatte ich bisher nicht betrachtet ...
am 12.03.2019 09:46
@t.w. schrieb:Zum Teil ist das glücklicherweise tatsächlich so. Allerdings ist die Vorabpauschale in Niedrigzinsphasen sehr gering. Solange der Freibetrag nicht ausgeschöpft ist, ist es also durchaus noch sinnvoll, auf ausschüttende Produkte zu setzen.
Daher mein konrekter Änderungsvorschlag zu Deiner Idee:
Solange der Freibetrag nicht vollständig ausgeschöpft ist, bitte die thesaurierenden ETFs durch ausschüttende ersetzen. Sobald der Freibetrag dann durch die Ausschüttungen zuverlässig ausgeschöpft wird, die Ausschütter einfach liegen lassen und fortan Thesaurierer besparen. So kannst Du jährlich noch einmal gut 200 Euro an Steuern sparen.
Dem stimme ich zu, mit einer kleinen Ergänzung:
Es sei denn, du kannst 25.000 € oder mehr in REITs und Divivendenaristokraten investieren. Dann würden die Dividenden ausreichen, um den Freibetrag auszuschöpfen.
(Bei Ehepaaren würde der Betrag sich verdoppeln)
12.03.2019 15:45 - bearbeitet 12.03.2019 15:50
12.03.2019 15:45 - bearbeitet 12.03.2019 15:50
Hallo @Coyote38 ,
erst einmal lich willkommen im Forum.
Wenn Du an einer nicht ausufernden Besteuerung und einem echten Vermögensaufbau interessiert bist, dann solltest Du eines der wenigen Gesetze nicht vergessen, die aus dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geshchichte übernommen worden sind.
Details zum Abzug der Kirchensteuer und den damit verbundenen Details gibt es hier:
Quelle: comdirect Community
Hier geht es um wesentlich mehr, als ob eine Abgeltungsteuer/Quellensteuer zu früh oder verspätet erhoben wird, sondern um einen Zuschlag auf die Bemessungsgrundlage.
Diese Abgabe für die Mitgliedschaft in einer Religionsgmeinschaft ist schlicht weg weg und kommt nicht mehr zurück.
Für viele Steuerarten, die Dich treffen.
Ist vielleicht auch mal das Nachdenken wert?
Liebe Grüße
Glücksdrache
am 12.03.2019 15:56
@Coyote38 schrieb:Guten Abend allerseits.
Ich bin ein Spätberufener in Sachen Börse, Aktien und Investment. Glücklicherweise erlaubt es die finanzielle Situation jedoch, dass ich etwas substanzieller einsteige und so vielleicht noch etwas "Boden gutmachen" kann.
Nun habe ich mich ein wenig informiert und mir eine Meinung gebildet, was ich will ... und auch wie ich das will. Bedauerlicherweise habe ich KEINE Ahnung, ob das, was ich mir so "zusammendenke", auch tatsächlich Sinn und Verstand hat oder ob ich irgendetwas Grundsätzliches übersehe. Insofern wäre ich dankbar für ein Feedback von den "alten Hasen" zu meinen Ideen.
Anlage-Idee:
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2) Mittelfristige Absicherung des Depots über REIT's bzw. Immobilien-ETF (ausschüttend) plus Rohstoffe (Palladium, Gold)
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Jetzt meine Fragen:
Fehlt was ...? Wo mache ich Denkfehler ...? Habe ich etwas Grundsätzliches übersehen ...?
Vielen Dank für jede Antwort.
Beste Grüße an alle.
Lieber @Coyote38 ,
persönlich bin ich aufgrund der mit einem Immobilienfonds verbundenen Risiken nicht unbedingt überzeugt von einem langfristigen Investment in Büro- oder Einzelhandelsimmobilien als Immobilienfonds.
Schau Dir mal die umfangreichen Regelungen zu Wartezeiten beim Verkauf an sowie auch die Frage in welchen Regionen wirklich Wertzuwachs erzielt werden kann.
Ich würde deshalb die Kategorie der REIT durch etwas Anderes ersetzen. Auch wenn es wie ein Klassiker klingt:
Aktien aus den Sterne-Listen von @nmh könnten mehr Rendite bringen.
Wie alles natürlich nur zu Unterhaltungszwecken....
Liebe Grüße
Glücksdrache