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Relevanz des Aktieneinstiegspreises

DerStudent
Autor ★★
21 Beiträge

Guten Abend zusammen,

 

ich lese immer wieder, dass für Profis der Preis, mit dem man in ein Aktienegeschäft einsteigt, irrelevant ist. Daher meine kurze Frage; wieso ist das so? Geht es darum, die Aktie weiterhin objektiv zu betrachten, um nicht seine Rendite vom Einstiegspreis abhängig zu machen? 

 

Viele Grüße

DerStudent

8 ANTWORTEN

Necoro
Mentor ★
1.071 Beiträge

Eine Aktie (einen Fonds, ...) kaufe ich, weil ich an die Entwicklung (die Zukunft!) glaube. Der derzeitige Preis spiegelt aber nur die Vergangenheit wider -- und die ist irrelevant.

Und: Wenn ich 1000 EUR investieren möchte, ist mir ja gleich ob ich dafür nun 100 oder 20 oder 3 Stück bekomme.

DerStudent
Autor ★★
21 Beiträge

Okay, dann lass mich bitte meine initiale Bezeichnung „Einstigspreis“ korrigieren. Wenn ich einen Betrax X investiere, mache ich meinen Verkauf doch auch davon ein wenig abhängig, wie viel ich investiert habe - unabhängig von der Anzahl der Aktien.

 

Wenn ich bspw. an Tag 5 für 1000€ einsteige und an Tag 10 aussteige, weil sich die Aktie verdoppelt hat, dann würde ich das aus dem Bauch heraus machen, da sich die Verdopplung auf meinen investierten Betrag bezieht. Korrigiere mich bitte, wenn der Gedanke falsch ist. 

Necoro
Mentor ★
1.071 Beiträge

@DerStudent  schrieb:

Wenn ich bspw. an Tag 5 für 1000€ einsteige und an Tag 10 aussteige, weil sich die Aktie verdoppelt hat, dann würde ich das aus dem Bauch heraus machen, da sich die Verdopplung auf meinen investierten Betrag bezieht. Korrigiere mich bitte, wenn der Gedanke falsch ist. 


Richtig - das wäre eine Performance von 100%. Und die wäre auch 100% wenn du 100 EUR oder wenn du 10.000 EUR investiert hättest. Sie ist unabh. von deinem Einstieg (netto Provision etc).

Natürlich würde dich in deinem Beispiel der @nmh hauen, weil bei steigenden Kursen verkauft man nicht 🙂

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

Ich glaube, das hat mit Deiner Eingangsfrage aber nichts mehr zu tun, bzw. der Kontext der zitierten Aussage dort ist ein anderer. Ich denke, es geht darum, den Einstandskurs nicht als "magische Zahl" zu sehen, wenn die Aktie runtergeht. Das ist so ein psychologischen Ding -- wenn es kräftig runter geht, fällt das Verkaufen schwer, und wenn es dann wieder hoch geht, geht man erleichtert raus "ohne Verlust". Aber das ist eben genau verkehrt herum; Du hast dann gerade eine fallende Aktie nicht, und eine steigende Aktie doch verkauft.

 

In diesem Sinne solltest Du den Einstandskurs ignorieren; es ist halt einfach nur irgendeine Zahl. Wenn die Aktie fällt, musst Du nicht warten, bis sie wieder dort steht, sondern verkaufst; und die Verluste holst Du mit anderen Werten wieder auf -- oder sogar der gleichen Aktie, aber wenn sie wieder steigt.

 

Das wäre mein Verständnis der Aussage.

DerStudent
Autor ★★
21 Beiträge

Stimmt @NR , das trifft so ziemlich das, was ich meine. Ich glaube ein Verständnisproblem ist es vor allem deshalb, weil in der Depotübersicht zwar immer das Ergebnis zum Vortag angegeben wird, aber auch vor allem das Ergebnis im Vergleich zum Kauf. Und ja, es macht es schwerer - vor allem weil es dann dick und fett rot angezeigt wird. Aber ist ja spannend zu sehen, wie sehr es einen den Menschen beeinflusst. 

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

@DerStudent  schrieb:

Stimmt @NR , das trifft so ziemlich das, was ich meine. Ich glaube ein Verständnisproblem ist es vor allem deshalb, weil in der Depotübersicht zwar immer das Ergebnis zum Vortag angegeben wird, aber auch vor allem das Ergebnis im Vergleich zum Kauf. Und ja, es macht es schwerer - vor allem weil es dann dick und fett rot angezeigt wird. Aber ist ja spannend zu sehen, wie sehr es einen den Menschen beeinflusst. 


Oh, das kannst Du aber ändern. Die Tabellenansicht ist (fast) frei konfigurierbar. Und natürlich kann der Einstandskurs bzw. -betrag schon sinnvoll sein, z.B. wenn Du mit der Formel zur Verlustberechnung definiert hast, dass Du maximal X Euro verlieren willst, siehst Du so ja, wann das der Fall ist.

 

Wobei das aber eine schöne Idee wäre, @SMTcomdirect : Man legt einen Betrag oder Kurs in der Tabellenansicht fest, und lässt sich den anzeigen, statt dem Einstandskurs; und erst wenn die Aktie darunter fällt, wird sie rot. Sozusagen ein optischer Stopp. Fände ich sehr(!) hilfreich.

Crazyalex
Legende
9.377 Beiträge

...oder man setzt einen Stopkurs (mit Emailbenachrichtigung) im Musterdepot und ignoriert die Depotübersicht komplett Smiley (zwinkernd)

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Weinlese
Mentor ★
1.456 Beiträge

@NR  schrieb:

Ich denke, es geht darum, den Einstandskurs nicht als "magische Zahl" zu sehen, wenn die Aktie runtergeht. Das ist so ein psychologischen Ding -- wenn es kräftig runter geht, fällt das Verkaufen schwer, und wenn es dann wieder hoch geht, geht man erleichtert raus "ohne Verlust".


Wer mehr dazu wissen will, dieses Ding heißt Ankereffekt/Anchoring.

 

Viele Grüße

Weinlese