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Rürup-Rente in ETF - Vor-/Nachteile?

Alex123
Experte
123 Beiträge

Ich wollte hier gerne mal eine Frage einstellen zur Rürup-Rente (nicht Riester-Rente) Roboter (zwinkernd)

Richtig aktuell wird die Frage für mich erst ab 2020. Aber ich möchte mich gerne gut vorbereiten. Mich interessiert diese Altersvorsorge insbesondere wegen der hohen steuerlichen Förderung (in meinem Fall sind das gut 35% Steuerersparnisse). Sodass ich mir mal so 300 Euro Rate mtl. vorgestellt habe. Das wären dann rund 110 Euro Steuerersparniss und somit effektiv nur noch 190 Euro monatlich. In meinem Finanzplan und ETF-Sparplänen würde ich dann entsprechend umswitchen - meine Sparquote damit gleich lassen.

 

Anbieter habe ich mir mal diesen Fairriester und Allianz angeschaut (ersteren empfiehlt finanztip.de). Die Allianz bietet bei ihren Produkten wohl den ETF110 (Comstage MSCI World) an. Konnte das zwar auf deren Internetseite so nicht finden, aber würde ich anfragen.  Außerdem bespare ich den sowieso schon (siehe oben). Die Beiträge sind auch sehr flexibel handhabbar. Wenn mal kein Geld da ist, ist man nicht verpflichtet einzuzahlen.

 

Meine Frage ist, ob denn grundsätzlich was dagegen spricht sowas abzuschließen. Mir ist natürlich bewusst, dass die lebenslange Verrentung ein hohes Lebensalterziel erfordert und die Versicherung Gebühren frisst (finanztip gibt für die Allianz 1,55 % jährlich an). Aber würde das den ganzen Steuervorteil von gut einem Drittel inkl. der nachgelagerten Besteuerung kosten?

 

Entgeltumwandlung kommt für mich leider eher weniger in Frage. Mein Arbeitgeber zahlt keinen Zuschuss.

6 ANTWORTEN

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

Na ja, der Hauptnachteil wäre die geringere Flexibilität (kein Zugriff auf das Kapital, eingeschränkte Anlagemöglichkeiten je nach Anbieter, Verrentungszwang) – wobei darin auch ein Vorteil stecken kann, weil du nicht in Versuchung kommst, das ganze Geld auf den Kopf zu hauen. Weiterhin Kosten, wobei der Fairrürup (der einzige, den ich genauer kenne) eigentlich recht günstig ist, denn neben den pauschalen Gebühren fallen keine Kauf- oder Umschichtungskosten an.

 

Vorteile: Steuerlich günstiger (Gewinne werden gar nicht besteuert, und die Steuer auf dein Einkommen wird ins Rentenalter verschoben, wenn du möglicherweise einen niedrigeren Steuersatz hast); innerhalb bestimmter Grenzen pfändungsfest und nicht anzurechnen auf bestimmte Sozialleistungen.

 

Du solltest allerdings die bisherige (Netto-)Sparrate plus den Steuervorteil anlegen (oder zumindest den Steuervorteil, der deinem erwarteten Renten-Grentsteuersatz entspricht), ansonsten ist es effektiv weniger als bisher.

 

Ich habe mich dafür entschieden, aber es ist natürlich individuell.

Alex123
Experte
123 Beiträge

Ja, den fehlenden Zugriff auf das Kapital ist nicht so schön. Aber im Grunde bin ich sehr diszipliniert was solche Verträge angeht. Vorzeitig auflösen würde ich sie nicht. Ich habe sogar noch meine in den 90er Jahren abgeschlossene Lebensversicherung Roboter (zwinkernd) Behalte und zahle sie auch weiter Roboter (zwinkernd)

 

Bitte gib mir noch eine Info zu deinem Absatz "...Du solltest allerdings die bisherige (Netto-)Sparrate plus den Steuervorteil anlegen (oder zumindest den Steuervorteil, der deinem erwarteten Renten-Grentsteuersatz entspricht)..."

Meinst du damit, dass zusätzlich zu den geplanten 300 mtl. die Steuerrückerstattung aus Rürup auf den Vertrag eingezahlt wird? Das hatte ich in meiner Liquiditätsplanung so noch nicht vorgesehen. In der monatlichen Liquidität habe ich die vollen 300 berücksichtigt (also ohne die 100 Euro Steuerersparnis) - Liquidität geht auf, komme nicht ins Soll. Dann mache ich noch eine Liquiditätsplanung bei der ich die jährlichen/vierteljährlichen Beiträge und Ausgaben zwölftel/viertele - da ist die Steuererstattung auf der Einnahmenseite berücksichtigt.

 

chi
Mentor ★
1.134 Beiträge

@Alex123: Was ich meine, ist dies: Von 300 Euro in einem normalen Nachsteuerdepot (aus Einzahlungen, nicht aus Kurssteigerungen) kannst du für 300 Euro einkaufen gehen. Von 300 Euro im Rürup kannst du sozusagen nur 200 Euro zum Einkaufen verwenden (zur gegebenen Zeit), weil der Rest an den Fiskus geht. Um den gleichen Wert zu erhalten, mußt du also die Steuererstattung, die du jetzt wegen Rürup bekommst, zusätzlich in den Rürup-Vertrag stecken. Netto hast du dann in beiden Fällen gleich viel Geld übrig.

 

Beim Fairrürup kannst du jederzeit in beliebiger Höhe einzahlen, also z.B. die Steuerrückzahlung dann einzahlen, wenn sie eingeht. Vorzufinanzieren brauchst du nicht. Es kann sein, daß andere Verträge (vor allem Versicherungen) einen konstanten Monatsbeitrag voraussetzen.

Maddes8
Autor ★★
36 Beiträge

Hallo zusammen, 

 

um das Thema nach 3 Jahren nochmal aufzugreifen. Ich möchte zusätzlich zu meinem ETF Sparplan noch etwas für meine Rente tun. 
Das Geld soll dann wirklich erst für die Rente benutzt werden. (Geld im ETF Depot könnte evtl. schon früher benötigt werden)
Daher finde ich das Rürup Konzept ganz interessant, vor allem eine Rürup Rente in einen ETF.  Zudem möchte ich Steuern sparen, was hiermit auch gelingt. 

Auszahlung erst zum Rentenalter. Und Versteuerung dann bei Auszahlung im Rentenalter. 
Hat die Sache eventuell irgendeinen Haken, welchen Ich übersehe? 

Habt Ihr Erfahrungen mit einer Rürup-Rente in einen ETF? 

Antonia
Mentor ★★★
2.611 Beiträge

Hallo @Maddes8 !

 

Diese Entscheidung kann dir natürlich niemand abnehmen. Hängt von deiner persönlichen Lebens-, Arbeits- und Familiensituation ab.

 

Ich persönlich hatte mich dagegen entschieden, da ich für mich keinerlei Vorteile gesehen hatte (selbständig), sondern nur Nachteile.

Zum Beispiel unflexibel, nicht übertragbar etc.

Steuern habe ich lieber anderweitig gespart 😉

 

Schon gesehen? 

 

 

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

marsupi_l
Experte ★
206 Beiträge

Ich möchte mich dem von @Antonia gesagten anschließen. Und noch hinzufügen das ich gerne Steuern zahle. Weil da habe ich auch Gewinn erzielt. All die tollen Rentenglücklichmachkonzepte nützen doch in erster Linie dem der sie an den Mann oder die Frau bringt.

Aber jeder so wie er (sie) mag.