Optionsschein vom Markt genommen
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am 03.05.2018 18:37
Hallo,
ich bin Optionsschein-Anfänger.
Vor ca. zwei Wochen hatte ich mir den RWE OS Call
CQ5ZZ7 Laufzeit bis 11.03.2019
der Citi-Group zur Beobachtung in die Watchlist gelegt.
Heute sehe ich, dass dieser OS einfach vom Markt genommen wurde.
Wie kann das passieren, so lange vor Laufzeitende?
Ist das vermeidbar?
Worauf sollte man diesbezüglich bei einem Invest achten?
Ok, seit einigen Tagen waren schon keine Kurse zu sehen.
Gruß Lutz
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Derivate
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am 04.05.2018 15:24
Hallo @elsa1624,
erst einmal lich willkommen in der Community.
Ich schätze schon fast, dass es ein Tippfehler in der Wertpapierkennnummer ist.
@elsa1624 schrieb:Hallo,
ich bin Optionsschein-Anfänger.
Vor ca. zwei Wochen hatte ich mir den RWE OS Call
CQ5ZZ7 Laufzeit bis 11.03.2019
der Citi-Group zur Beobachtung in die Watchlist gelegt.
Heute sehe ich, dass dieser OS einfach vom Markt genommen wurde.
Wie kann das passieren, so lange vor Laufzeitende?
Ist das vermeidbar?
Worauf sollte man diesbezüglich bei einem Invest achten?
Ok, seit einigen Tagen waren schon keine Kurse zu sehen.
Gruß Lutz
Hast Du noch den Basispreis?
Liebe Grüße
Glücksdrache
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am 04.05.2018 16:15
Hallo Glücksdrache,
vielen Dank für Deine Antwort.
Den abgelaufenen OS habe ich noch nicht aus der Watchlist gelöscht und kann ihn Dir noch im Anhang zeigen.
Kannst Du damit etwas anfangen?
Leider kann ich den Basispreis nicht mehr nennen.
Gruß
Lutz
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am 04.05.2018 16:24
@elsa1624: Der RWE-Optionsschein CQ5ZZ7 (Basispreis: 22,6115) ist in den offiziellen Datenbanken (WM-Daten) als "endfällig" gekennzeichnet, obwohl gleichzeitig eine Laufzeit von 11.03.2019 angegeben ist. Ich empfehle Dir, bei der Emittentin (Citigroup) nachzufragen, die können Dir Auskunft geben. Link:
Viele Grüße aus München
nmh
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am 04.05.2018 21:33
Wenn du dort nachfragst, informiere uns hier bitte über das Ergebnis. Klingt schon merkwürdig, da es eine KO-Schwelle anscheinend nicht gegeben hat. In der Kündigungsbekanntmachung werden auch keine Gründe genannt. Liquiditätsrückgang beim Basiswert eventuell?
Viele Grüße
Weinlese
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am 04.05.2018 21:52
Hallo,
meine Anfrage hatte ich gleich an Citi verschickt, aber keine Antwort bekommen, für einen Freitag war es wohl schon zu spät.
Ist es denn üblich, dass OS so einfach vom Markt genommen werden?
Wird ein Anleger in dem Fall entschädigt oder geht er leer aus?
Sobald ich etwas höre, lasse ich es euch wissen.
Schöne Grüße
Lutz
05.05.2018 11:14 - bearbeitet 05.05.2018 11:38
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05.05.2018 11:14 - bearbeitet 05.05.2018 11:38
Es passiert in der Tat regelmäßig, daß Emittenten bestimmte Produkte vorzeitig und scheinbar ohne Grund vom Markt nehmen. Man unterscheidet dabei:
1. "tote" Produkte, in denen aktuell kein Anleger investiert ist. Auch wenn das Stellen von Preisen für solche Produkte keine nennenswerten Kosten verursacht, entscheiden Emittenten manchmal, die Produkte aufzugeben. Da kein "open interest" besteht, also momentan niemand dieses Produkt hält, stellt sich die Frage nach Entschädigung nicht. Dieser Fall ist selten, kommt aber vor - gerade im Zusammenhang mit dem Fall 3. oder 4. (siehe unten).
2. "tote" Produkte, die nicht mehr gekauft werden sollten. Beispiel: Bonus-Zertifikate, deren Barriere verletzt wurde, oder Cap-Produkte, bei denen das Underlying die Obergrenze deutlich überschritten hat (z.B. Discount-Zertifikat mit sehr niedriger Restrendite). In diesem Fall ist ein Neukauf nicht mehr attraktiv für Anleger, und Emittenten wollen Anleger davor schützen, "versehentlich" z.B. ein Bonuszertifikat mit defekter Barriere zu kaufen. Ein anderer Fall ist, daß sich durch Kapitalmaßnahmen (Sonderdividende, Bezugsrechte, Umtausch, Fusion, Spin Off/Entflechtung) beim Basiswert ein "krummes" Bezugsverhältnis (BZV) von z.B. 0,95 : 1 ergibt. Aktuell ist das bei RWE der Fall: zur Zeit haben fast alle Produkte auf die RWE-Stammaktie ein BZV von ca. 0,95 zu 1. (Grund: Sonderdividende bei RWE am 27.04.2018). Emittenten wissen, dass Anleger solche Produkte nicht mögen und nicht kaufen und nehmen solche Produkte daher vom Markt. Auch das passiert aber i.d.R. nur, falls momentan niemand investiert ist.
3. Zertifikate (vor allem solche mit endloser Laufzeit), die für den Emittenten nicht mehr darstellbar sind. Aktuell ist das bei vielen Zertifikaten auf US-Aktien der Fall, die Emittenten wegen der Section 871(m) IRC-Problematik (bitte googeln) nicht mehr ohne weiteres als Zertifikat verbriefen dürfen. Ein anderes Beispiel sind endlose Strategie-Zertifikate, die wirtschaftlich für den Emittenten nicht mehr lohnen. Oder um Dopplungen im Produktangebot zu vermeiden, beispielsweise nach der Übernahme des Zertifikategeschäfts einer Bank durch eine andere Bank. Gerade nach der Übernahme der ABN Amro-Zertifikate durch BNP wurden viele solcher Zertifikate gekündigt.
4. Zertifikate, bei denen der Basiswert nicht mehr gehandelt wird (Übernahme, Fusion, Squeeze out, Index wird nicht mehr berechnet, usw.).
In den obigen Fällen 3. und 4. erfolgen Kündigungen durchaus auch, wenn noch Anleger in den Zertifikaten investiert sind. In diesem Fall erhalten Anleger einige Wochen oder sogar Monate vor dem Rückzahlungstermin einen schriftlichen Hinweis auf die Kündigung von ihrer Depotbank und können entscheiden, ob sie das Zertifikat bis zur Kündigung halten oder aber vorher verkaufen und vielleicht in ein anderes Produkt umtauschen möchten.
Emittenten dürfen Zertifikate (und Optionsscheine) i.d.R. vorzeitig kündigen, das ist in den Emissionsbedingungen so vorgesehen. Der Anleger muss mit einer bestimmten Frist vorher informiert werden, einige Wochen oder Monate. Die Rückzahlung (Einlösung) erfolgt dann zum Kündigungstermin zwangsweise zum aktuellen Marktkurs, das ist so, als ob der Anleger sein Zertifikat oder den Optionsschein verkauft. Falls die Rückzahlung zu einem geringeren Kurs erfolgt als der Kauf, hat der Anleger Verlust gemacht - Pech!
Ich vermute stark, das von @elsa1624 genannte Produkt CQ5ZZ7 fällt unter die Kategorie 2. Denn beim Basiswert RWE haben viele Optionsscheine und Zertifikate aktuell ein "krummes" Bezugsverhältnis durch aktuelle Kapitalmaßnehmen (Sonderdividende bei RWE am 27.4.2018). Ein starkes Indiz dafür ist der "krumme" Basispreis. Die Citigroup weiß, daß Anleger solche Optionsscheine nicht gerne kaufen, und hat den Schein CQ5ZZ7 daher vom Markt genommen.
Vielleicht hilft Euch das ein wenig?
Viele Grüße aus einem sonnigen München
nmh
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am 07.05.2018 10:38
Liebe comdirect,
wow, vielen Dank für Eure ausführlichen und erschöpfenden Ausführungen. Habt Ihr wirklich toll gemacht. So etwas macht einen engagierten Service am Kunden aus!
Wie versprochen, hier die Antwort der citi:
der Optionsschein wurde wegen einer Kapitalmaßnahme im Basiswert (Sonderdividende) und der damit verbundenen Anpassung der Ausstattungsmerkmale des Scheins delisted und durch einen neuen Optionsschein (CQ6XSF) ersetzt.
Nach Kapitalmaßnahmen werden wir die vorhandene Produktpalette soweit wie möglich immer durch eine neue ersetzen. Ein Delisting ist ohne weiteres möglich, sofern alle Stücke eines Scheins in unserem Bestand sind. Dies war auch bei CQ5ZZ7 der Fall.
Sofern in dieser WKN eine Position am Markt existiert hätte, würden wir diesen weiterhin quotieren.
Bei einem realen Engagement wäre demnach nichts zum Anleger-Nachteil passiert, sondern das sind einfach normale Banken Usancen.
Ich wünsche noch eine schöne Woche!
elsa1624
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am 07.05.2018 10:52
Hallo @elsa1624,
wir freuen uns über dein Lob, aber die Ehre gebührt ja in diesem Fall nicht uns (comdirect), sondern den Usern hier in der Community. 😉
Dir auch eine schöne Woche!
Viele Grüße
Philipp
In der Kürze liegt die Wü
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am 07.05.2018 11:09
@elsa1624: Es freut mich, daß die Citibank meine Erklärung bestätigt.
@SMT_Philipp: Naja, die meisten User hier sind ja auch (fast) comdirect-Mitarbeiter - zumindest honoris causa.
nmh

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