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Neuling: Investitionszeitpunkt ETF & Chart-Zeitspannen

darnoK
Autor ★★
21 Beiträge

Hallo zusammen,

 

vorab direkt mal ein großes "Danke" an die Aktiven hier in der Community. Bereits seit einigen Wochen lese ich hier regelmäßig mit und interessiere mich besonders für das Thema Depot und Geldanlagen. Lange Zeit für mich ein rotes Tuch, ist auch mir nun klar geworden, dass eine Anlage z.B. in ETFs langfristig (!) defintiv die bessere Alternative zum Tagesgeld darstellt. 

 

Als Neuling hätte ich jedoch konkret ein paar Einsteigerfragen:

 

1.) Ich plane zuerst einmal eine Festsumme (~10-15k) in einen World-ETF zu packen und diesen dann auch langfristig zu besparen (Sparrate ab 100€/Monat). Quasi die Tagesgeldalternative. Konkret habe ich den LYX0AG im Blick. Entscheidungskriterien waren primär : comdirect Top-Preis-ETF, Währung in EUR und ausschüttend, da Sparerfreibetrag noch nicht angekratzt. Performancetechnisch sollen sich die World-ETFs ja alle nicht viel tun. Mache ich hier schon irgendeinen gravierenden Fehler oder kann ich das erstmal so umsetzen?

 

2.) Desweiteren bin ich mir noch nicht mit dem Einstiegszeitpunkt sicher - meint Ihr man sollte derzeit noch etwas warten, oder - trotz angekündigter Börsentiefflüge für 2019 - ist der Einstiegszeitpunkt egal, solange es um langfristige Investition (>5 Jahre) geht? Lohnt es sich auf den nächsten Tages- / Wochenabsturz zu warten?

 

3.) Mit einer deutlich geringen Summe möchte ich evtl. etwas "zocken". Obwohl ich hier schon Einiges zum Thema Chartbeobachtungen und -analysen gelesen habe - Stichwort "keine Tiefflieger auffangen" und "steigende kaufen, fallende verkaufen" - etwas ist mir noch nicht ganz klar: von welchen Chartbeobachtungszeiträumen sprechen wir da? Gibt es Hilfsmittel oder Artikel zu diesem Thema? Also "welche Chartzeiträume eignen sich zur Beurteilung welcher Trends/Prognosen/Rückschlüsse"?

 

Das wäre es von mir für den Anfang. Sorry, wenn besonders der Letzte Teil etwas konfus klingt, aber mir - als absoluten Neuling auf diesem Gebiet - fehlt da noch die entsprechende Eloquenz. 😉

Vielen Dank!

25 ANTWORTEN

swolpoll
Experte ★★★
727 Beiträge

@darnoK: Herzlich willkommen in der Community, Dein Plan klingt schonmal gut!

 

Zu deinen Fragen 1 und 2: Der LYX0AG ist ein Klassiker, den ich auch seit über zehn Jahren bespare. Mit dem machst Du nichts falsch. Du musst aber Wertschwankungen aushalten können und fünf Jahre sind auch eher am unteren Ende des Vertretbaren als Anlagezeitraum. 10-12 Jahre sind optimal. Und es ist kein "Tagesgeld-Ersatz" sondern eine Aktienanlage mit entsprechenden Schwankungen. In meinem ersten Spar-Jahr ging es erstmal > 50% nach unten. Aber das ist Dir sicherlich bewusst.

 

Zum Einstiegszeitpunkt: Niemand kennt den optimalen Zeitpunkt und niemand wird diesen treffen (Stichwort "Market-Timing"). Jeder der das behauptet schwätzt dummes Zeug. Aber ich denke wenn Du deine Einmalzahlung über das Jahr hinweg über höhere Sparraten "absorbierst", sprich diese bis Ende 2019 salamimäßig investierst, machst Du nichts falsch.

 

Zu drittens werden Die sicher andere Communauten kompetent antworten, ich bin kein Charttechniker...

 

Gruß,

swolpoll

 

 

nmh
Legende
9.960 Beiträge

@darnoK:

 

Zu Deiner Frage Nr. 3, falls Dir das hilft: ich lasse mir immer die Kursverläufe der letzten 2 Jahre anzeigen (2-Jahres-Chart). Aber das ist Geschmacksache.

 

nmh

 

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

t.w.
Legende
4.910 Beiträge

Ich denke auch, LYX0AG ist eine solide Anlage, damit machst Du nichts falsch. Dieser ETF bildet auch den Grundstock meiner Langfristanlage. 

 

Den Einstiegszeitpunkt kannst Du nicht optimal treffen. Statistisch gesehen ist es am besten, alles jetzt auf einmal zu investieren. Aufgrund der aktuellen Unsicherheit kann die Statistik hier natürlich gegen Dich sein. Du kannst also auch, vor allem, wenn es sich für Dich besser anfühlt, die Investition in mehrere Raten über das Jahr verteilen, wie von @swolpoll vorgeschlagen. Ich glaube, das gute Gefühl ist mit entscheidend dafür, ob Du Deine Strategie langfristig durchhältst. 

darnoK
Autor ★★
21 Beiträge

Erstmal vielen Dank an alle für die Antworten!

 

@swolpoll: Das Aktien/ETF usw. niemals "100%ig sicher" sind, ist mir selbstverständlich bewusst und war ja auch der Grund, weshalb ich jahrelang gezögert habe. Betrachtet man jedoch die World-ETFs über einen 10-Jahres-Zeitraum, so scheint die Gesamtrichtung ja schon stetig bergauf zu schieben.

Sollte dieser - dekadenlange - Trend nun zum ersten Mal durch den dritten Weltkrieg o.ä. umgekehrt werden, so hab ich warscheinlich ohnehin andere Sorgen, als die Kröten auf meinem Konto. Zumindest rede ich mir so das Investitionsrisiko schön. 😉

 

@nmh: Danke - ich nehme an, dass es hier auch wieder auf die Investitionabsicht ankommmt, also ob DayTrading, Buy&Hold oder anderes? Jedenfalls gut/interessant zu hören, dass es da nicht "die Eine" Lösung gibt...

 

@t.w.: Mein Plan wäre auch gewesen, die gesamte Summe auf einen Schlag anzulegen und dann ggf. weiter per Sparplan zu besparen. Über mehrere Raten sehe ich - genau aus diesem Statistikgrund - wenig Sinn hinter. Ich denke, nachher ärgert man sich eher, weil man auf Rendite verzichtet hat. Ähnlich wie ich mich jetzt schon ärgere, dass ich bisher jahrelang dem Geld beim inflationsbedingten Verbrennen auf dem Tagesgeldkonto untätig zugeschaut habe. ^^


Was den Einstiegszeitpunkt angeht, wollte ich nur sichergehen, dass mir als Neuling nicht gerade was gravierendes im Weltgeschehen entgeht - Marke "jeden Januar gehen die Werte hoch und im Februar sackt dann erstmal alles zusammen, wenn die Märkte realisieren dass es doch nichts war, mit diesen Neujahrsvorsätzen". 😉

Alte Hasen wie Ihr habt solche langfristigen Marktmuster garantiert eher auf dem Schirm, als so ein blutiger Anfänger wie meinereiner. Auch das Erkennen von manchen Zusammenhängen zwischen Weltgeschehen/Politik und Börsenauswirkung ist ja gar nicht so ohne.

 

Investieren kann ich eh erst ab Februar, bis dorthin ist das Geld noch festgelegt.

 

 

Alternativ schaue ich mich noch nach einem All-World-ETF um, statt dem Lyxor-World-ETF. Jedoch habe ich da bisher keinen passenden bei justETF nach den oben genannten Kriterien gefunden - geschweige denn, von der comdirect als Aktion. Vielleicht bin ich aber nur zu blöd zum Suchen. xD

 

Wäre ein All-World ggf. ratsamer, um die Schwellenländer stärker zu gewichten (=Zukunftskapital)?

 

Fürs feste Sparen möchte ich primär nur einen ETF nehmen, daher habe ich die typische 2-ETF-Lösung mit 70%-World / 30%-EM eigentlich verworfen. Falscher Fehler?

t.w.
Legende
4.910 Beiträge

Ich glaube, es könnte jetzt mit den All-Worlds etwas durcheinander kommen. Nochmal kurz aufgeräumt:

Variante 1: 70% MSCI World, 30% EM in zwei ETFs

Variante 2: ca. 90% World und 10% EM, dafür alles in nur einem ETF. Hier würde ich in das FTSE-Universum gehen und den A1JX52 besparen, dieser ist ausschüttend. Deine Kriterien Fondswährung und Top-Preis-ETF sind (entschuldige bitte) völlig irrelevant für Deine Langfristanlage. 

 

 

darnoK
Autor ★★
21 Beiträge

@t.w.: Der Knaller - ich wollte nach Lektüre dieses Artikels, in der Sekunde, bevor ich Deinen Beitrag gelesen habe, folgende Frage in den Raum werfen:
"Wie wäre es mit dem A1JX52 als allumfassende Alternative?" 😄

Das zeigt mir zumindest, dass ich verständnistechnisch nicht GANZ auf dem Holzweg bin. Und da Du mir die Kriterien Fonds-Währung und Top-Preis-ETF ohnehin ausredest (Danke für den Hinweis - da gibt es nichts zu entschuldigen :-))...

 

Wenn ich beide bei justETF gegeneinander stelle, scheint jedoch mehr für den Lyxor zu sprechen. Und ja - das ist World gegen All-World, aber dennoch...

t.w.
Legende
4.910 Beiträge

Der A1JX52 ist auf jeden Fall eine für Dich passende Anlagemöglichkeit, wenn es für Dich vertretbar ist, "nur" 10-11% Emerging Markets im Depot zu haben. Ich persönlich könnte damit gut leben, dafür, dass es die denkbar einfachste Lösung ist. 

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

Hallo @darnoK,

 


@darnoK  schrieb:

Was den Einstiegszeitpunkt angeht, wollte ich nur sichergehen, dass mir als Neuling nicht gerade was gravierendes im Weltgeschehen entgeht - Marke "jeden Januar gehen die Werte hoch und im Februar sackt dann erstmal alles zusammen, wenn die Märkte realisieren dass es doch nichts war, mit diesen Neujahrsvorsätzen". 😉

Alte Hasen wie Ihr habt solche langfristigen Marktmuster garantiert eher auf dem Schirm, als so ein blutiger Anfänger wie meinereiner. Auch das Erkennen von manchen Zusammenhängen zwischen Weltgeschehen/Politik und Börsenauswirkung ist ja gar nicht so ohne.


leider gibt es diese festen Regeln nicht, sonst würden ja die zitierten alten Hasen immer vorher verkaufen und anschließend wieder verkaufen. Ich fürchte, die Sache ist etwas komplexer.

Aktuelles Beispiel: Der Dezember ist üblicherweise ein sehr guter Monat in dem die Kurse fast immer steigen. Der gerade zu Ende gegangene Dezember war aber die Ausnahme der Regel und alles lief genau andersrum.

 

Will heißen:

Wenn Du der Meinung bist, die Kurse steiegen ab Februar, dann lege Dein Geld in einem Schuß an. Wenn Du der Meinung bist es könnte nochmal runtergehen, dann mach es wie von @t.w. empfohlen Salami-mäßig.

 

Wissen tut es niemand, sonst wären wir alle reich noch reicher.

 

t.w.
Legende
4.910 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

Will heißen:

Wenn Du der Meinung bist, die Kurse steiegen ab Februar, dann lege Dein Geld in einem Schuß an. Wenn Du der Meinung bist es könnte nochmal runtergehen, dann mach es wie von @t.w. empfohlen Salami-mäßig. 


Sachlich hast Du hier völlig recht, nur die Namen muss ich korrigieren. Ich würde eher alles auf einmal investieren. Salami nur, wenn @darnoK sich damit besser fühlt. @swolpoll ist hingegen glaube ich eher der Anhänger der europäischen Rohwurst 😉 (Klingt irgendwie nicht appetlich...)