@BeeBee
Puh, das hört sich alles nicht wirklich schön an. Und erhlich gesagt bin ich auch nicht ganz sicher was man Dir raten sollte, also fangen wir zunächst mal ganz sachlich an:
@BeeBee schrieb:
Dass es zu viele Etfs sein könnten, war mir nicht klar, ich dachte, je breiter ich streue, desto kleiner das Risiko.
Breit zu streuen ist natürlich grundsätzlich die richtige Devise. Allerdings vereint ein ETF bereits sehr viele Unternehmen so dass die Diversifikation innerhalb eines ETFs stattfindet. Durch Hinzunahme weiterer ETFs verschiebst Du üblicherweise nur noch den Anlageschwerpunkte, eine breitere Streuung erreichst Du aber nicht mehr.
@BeeBee schrieb:
Ich verstehe nicht, was Du mit 'Branchenwette' meinst.
Normalerweise sollte das Baisiinvestment ein möglich breit diversifizierter ETF sein. Breit diversifiziert bedeutet dabei: alle Regionen und alle erdenklichen Branchen abdeckend. Das würde der LYX00C ganz alleine gewährleisten (der ist aber aus steuerlichen Gründen trotzdem nicht optimal für Dich).
Mit Branchenwette hatte ich den LYX0GP gemeint. Dieser investiert ausschliesslich in IT-Unternehmen und stellt somit eine Wette auf eben diese Branche dar. Sollte die in Zukunft besser laufen als die breite weltweite Wirtschaft, dann hast Du einen Vorteil. Gleichzeitig gehst Du aber das Risiko ein das es auch genau andersherum ausgehen kann.
@BeeBee schrieb:
Der Finanzbedarf während der Rentenphase ist - insolvenzbedingt - ein Desaster. Es ist tatsächlich eine so große Lücke, die nicht mehr aufzuholen ist. Das bedeutet: Sobald ich nicht mehr arbeiten kann, werde ich in die Altersarmut rutschen und Aufstockung beantragen müssen.
Ab hier wird die Sache jetzt ernst. Leider kann ich DIr da keine großen Illusionen machen: Selbst mit 10 guten Börsenjahren wird aus 10.000 € plus 50 € monatlich kein Vermögen entstehen.
Du könntest gemäß der klassischen Empfehlung in einen möglichst breit diversifizierten Basis-ETF investieren. Da wöre aus meiner Sicht der A12CX1 (Vanguard Developed World) die erste Wahl.
Das Geld wird dadurch zwar ziemlich sicher während der 10 Jahre mehr werden.
Plan B könnte getreu eines Spruchs des Börsen-Altmeisters Andre Kostolany aussehen:
Wer viel Geld hat, kann spekulieren.
Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren.
Wer kein Geld hat, muss spekulieren.
Die oben erwähnte Variante entspräche der mittleren Zeile. Falls sich aber abzeichnet dass Deine Bemühungen keinen spürbaren Effekt haben werden, z.B. weil das Ersparte später auf die Grundsicherung angerechnet wird und Du damit mehr dem Staat hilfst als Dir, dann kann man sich die dritte Zeile mal genauer ansehen: Ein höheres Risiko gehen und hoffen.
Das kann entweder durch einen ETF realisert werden (meine erste Wahl wäre dann einer auf den NASDAQ100, z.B. den ETF011 oder A0F5UF) oder noch direkter in eine Top-Einzelaktie (z.B. Microsoft).
Das wäre zugegebenermaßen relativ riskant aber aus meiner Sicht verantwortbar. Definitiv habe ich einen solchen Rat hier noch nie gegeben aber Du hast leider nicht viel zu verlieren (Sorry für die harten Worte!).
Über die noch extremere Variante mag ich jetzt nicht philosophieren.
Ganz sicher solltest Du jedenfalls keine Variante wöhlen bei der 50% in Anleihen versauern. Das ist bestenfalls Geldaufbewahrung und nichts was man sich in Deiner Situation leisten kann.
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