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Hat die comdirect das Sparplangame verloren?

27 ANTWORTEN

Marten68
Experte
92 Beiträge

Also eine klassische Mischkalkulation - danke für die Erklärung. 

GetBetter
Legende
8.087 Beiträge

@Nordischgut  schrieb:

Die Bank bekommt eine Bestandsprovison von dem ETF Anbieter oder Fondsgesellschaft. Das bezahlt der Anleger automatisch mit der Kostenpauschale (TER). mit großen Volumen kommt da was zusammen.


Bestandsproviosionen gibt es bei aktiv gemanagten Fonds, bei ETFs ist sowas praktisch nicht existent.

 

@Marten68 

Die Antwort auf Deine Frage nach der Einnahmequelle bei ansonsten kostenlosen Sparplänen (oder teilweise auch Einzelkäufen) lautet "PFOF" (Payment for Order Flow). Bevor ich das hier lange erkläre am besten einfach mal danach googlen.

Avendo
Autor ★★★
44 Beiträge

"die Gebühreneinnahmen aus den gesttrigen Verkäufen belaufen sich also jeweils auf 0,00 €" 

 

Die direkten Gebühren vom Kunden? Ja. Dazu kommen allerdings Zahlungen vom Handelsplatz und von den ETF Emittenten. Bei der ING beispielsweise werden teilweise die alten 1,75 % vom Emittenten als Werbeausgaben getragen (wie bereits erwähnt bezahlt durch die TER). Da kommt also eine ganz andere Summe bei raus, womit die Rechnung hinfällig ist. Wieviel genau weiß ich nicht. Bei den Ex Ante Kosten bei Sparplanerstellung ist da gerne die Rede von etwa 15 € Zuwendungen. Die finale Summe erfährt man ja meist in der Kostenübersicht des Jahres.

 

Das dürfte eine der seltenen Angelegenheiten sein, bei der Institutionelle Anleger durch ihre Gebühren Privatanleger querfinanzieren.

Avendo
Autor ★★★
44 Beiträge

Habe einen Thread gefunden, dass es beim iShares wohl 0,15 % für die ING sind Quelle bei r/Finanzen . Wie man an dem anderen ETF sieht können es auch 0,6 % sein. Das wären also immerhin ca. 80.000 € bei 0,15 %. 

Nordischgut
Experte ★
218 Beiträge

Die Zahlungen der Emittenten und auch PFOF bekommen die Neobroker genauso wie die comdirect. Der große Unterschied sind die Kosten die eine Bank hat. Scalable zum Beispiel hat kein moderiertes Forum, das sparen die sich einfach.

GetBetter
Legende
8.087 Beiträge

@Avendo  schrieb:

Habe einen Thread gefunden, dass es beim iShares wohl 0,15 % für die ING sind Quelle bei r/Finanzen . Wie man an dem anderen ETF sieht können es auch 0,6 % sein. Das wären also immerhin ca. 80.000 € bei 0,15 %. 


Aktuelle Zahlen im direkten Vergleich von ING und comdirect (jeweils beispielhaft für einen 100€-Sparplan auf den A0RPWH):

 

GetBetter_0-1762366200113.png

 

GetBetter_1-1762366247174.png

 

Die einen kriegen also 1,44 € (0,12%) und die anderen 0,60 € (0,05%).

So gesehen macht die ING von der Sparplangebühren-Differenz von 1,5% zur comdirect also immerhin 0,07% wett.

Dann klafft aber trotzdem noch eine nette Lücke.

Floppy85
Mentor ★
1.373 Beiträge

Nennt mich dumm, aber als Kunde bin ich auch daran interessiert, dass die Bank, bei der ich bin, auch Gewinn macht und Geld verdient. Die "Alles kostenlos" Mentalität ist eine Sackgasse und ist eben kein tragfähiges Modell - dem uninformierten Kunden gefällt das natürlich erstmal, aber die Frage, wo der Haken ist, wenn alles 4free ist, sollte eigentlich Jeden ein wenig kümmern.

CurtisNewton
Legende
4.845 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

Die einen kriegen also 1,44 € (0,12%) und die anderen 0,60 € (0,05%).

So gesehen macht die ING von der Sparplangebühren-Differenz von 1,5% zur comdirect also immerhin 0,07% wett.

Dann klafft aber trotzdem noch eine nette Lücke.


Das Geschäftsmodell der Commerzbank trägt ohne weiteres, zumindest aktuell. Die Frage ist wie das in Zukunft aussieht. Wenn man sich die demographischen Verteilung der Kunden ansieht, hat, zumindest bei Depots, die etablierte Branche bereits eine ganze Generation an Kunden verloren. Die werden mit 40 nicht zur Commerzbank (oder zur Deutschen Bank, oder zu Consors, whatever) wechseln und freiwillig die zehnfachen Gebühren zahlen, nur weil sie dann zum Establishment gehören. Schaut man sich die Angebote für U30 Kunden an, die kürzlich von der comdirect (und auch von Consors z.B.) aufgesetzt wurden, bei denen man quasi die gleichen / ähnliche Konditionen wie bei Neobrokern bekommt, ist klar dass das Management sich dessen durchaus bewusst ist und anfängt, Kunden einzufangen, die man verloren hat bevor sie überhaupt hier waren.

 


@Floppy85  schrieb:

Nennt mich dumm, aber als Kunde bin ich auch daran interessiert, dass die Bank, bei der ich bin, auch Gewinn macht und Geld verdient. Die "Alles kostenlos" Mentalität ist eine Sackgasse und ist eben kein tragfähiges Modell - dem uninformierten Kunden gefällt das natürlich erstmal, aber die Frage, wo der Haken ist, wenn alles 4free ist, sollte eigentlich Jeden ein wenig kümmern.


Zwischen "Alles kostenlos" und den knapp 3 Mrd Nettogewinn der Commerzbank scheint mit ganz hauchdünn noch eine ausgedruckte Börsenorder zu passen.

 

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

Crazyalex
Legende
9.375 Beiträge

Auch beim Neobroker ist man von kostenlos entfernt: die Kosten fallen nur nicht direkt als Orderentgelt an, sondern sind "versteckt".

Letztendlich sind sie jedoch niedriger. Liegt nicht zuletzt auch daran, dass die Neobroker weniger Kundenservice bieten - dafür aber ihre Prozesse im Griff haben müssen, damit dieser auch nicht so exzessiv benötigt wird wie woanders...

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Floppy85
Mentor ★
1.373 Beiträge

Was man so liest, ist da Einiges im Argen.

 

 

@CurtisNewton 

Das würden Investoren anders sehen. Im weltweiten Vergleich verdienen Dt. Banken unterm Strich recht wenig.