19.01.2020 19:59 - bearbeitet 20.01.2020 15:31
19.01.2020 19:59 - bearbeitet 20.01.2020 15:31
Ehrlich gesagt wundert es mich, daß dieses Thema hier noch nicht aufgegriffen wurde. Kürzlich wurde eine Änderung im Steuerrecht beschlossen, die dazu führt, daß künftig Verluste aus Derivaten nur bis EUR 10.000 geltend gemacht werden können. Mag sein, daß es normale Anleger wie uns aufgrund der Größenordnung nicht betrifft ... aber in meinen Augen ist das Raubrittertum, Diebstahl und widerspricht dem Grundsatz ordentlicher kaufmännischer Buchhaltung. Aber was will man auch anderes von den Ganoven im Bundesfinanzministerium erwarten. Im Übrigen betrifft das auch Instrumente mit derivativen Komponenten, wie Zertifikate. Also aufgepasst @nmh !
am 21.01.2020 19:40
@ehemaliger Nutzer: Wenn letzeres für Dich relevant ist, Anissimov von TraderIQ macht Freitag und Sonnabend ein Webinar zum Thema: https://traderiq.net/steuern-2020-anmeldung/
am 21.01.2020 20:36
Oh mei, oh mei.
Bitte - hört in dieser Situation nicht auf irgendwelche Coaches/Broker/Emis.
Die sehen ihr Fell wegschmwimmen (vollkommen zu Recht nach der momentanen lesart) und wollen Euch ich-weiß-nicht-was schmackhaft machen.
Bitte Vorsicht!
am 21.01.2020 22:21
@A_J_L: Bisher kannte ich Anissimov als theatralisch, aber nicht irreführend. Wie gesagt, mich betrifft es ja sowieso nicht, höchstens die Nachträglichkeit der 10k-Verrechnung über die Steuererklärung, falls die letztliche Auslegung auch Turbos einschließen. Aber "hören" würde ich sowieso auf niemand, das sind alles nur Anstöße zu eigenen Überlegungen.
am 23.01.2020 17:37
Das Thema wirbelt die Communitys zurzeit ziemlich auf. Nach viel Unklarheit scheint leider (sollte das Gesetz nicht geändert werden) tatsächlich das Worst-Case stimmen:
- Bei Aktien ist es noch recht harmlos, denn hier betrifft es nur Pleite-Aktien. Hier lässt sich wohl seit 1.1.2020 nur noch maximal 10.000 Euro der Totalverluste den Gewinnen gegenrechnen.
- Bei Derivaten (worunter ja auch Optionsscheine und Hebelzertifikate fallen) kommt allerdings ein wirklicher Hammer auf uns zu. In anderen Communitys wird das rauf und runter diskutiert. Mich wundert, dass es hier noch so still ist - zumal es für Comdirect als Online-Broker und die ganze Zertifikate-Branche extrem einschneidend ist. Denn: Bei Derivaten kann man ab 1.1.2021 (so wie es aktuell aussieht) nur noch maximal 10.000 Euro (!!!) der Verluste pro Jahr den Gewinnen gegenrechnen. Hier betrifft es wohl nicht nur Totalverluste, sondern ALLE Verluste. Angenommen du machst 100.000 Euro Gewinn und 100.000 Euro Verluste im Jahresverlauf mit deinen Trades, so war das Ergebnis bisher Null - also fielen auch keine Steuern an. Ab 2021 werden allerdings nur noch maximal 10.000 der Verluste pro Jahr anerkennt. Das heißt im Klartext: Du musst bei obigem Beispiel 90.000 Euro mit knapp 25 % versteuern, obwohl du gar keinen Gewinn gemacht hast!!! Ein Wahnsinn und Irrsinn. Man läuft somit Gefahr einer möglichen Steuer-Nachschusspflicht in theoretisch unendlicher Höhe!
Ich bin KEIN Steuerberater, sondern schreibe hier nur, wie ich die ganze Sache verstanden habe - ohne Garantie auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Wen das Thema interessiert: Einfach mal googeln. Da gibt es inzwischen sehr viele Berichte zu.
Mich würde mal die Meinung von Comdirect zu dem Thema interessieren. Daher hier die Frage an das Community-Team: Wie steht Comdirect dazu und sind irgendwelche Schritte (ggf. auch Klagen) geplant? Das Ordervolumen im Derivate-Bereich würde ja - sollte es dabei bleiben - im kommenden Jahr bei Privatanlegern wegbrechen.
am 23.01.2020 17:58
@BullenTrader84 schrieb:Mich wundert, dass es hier noch so still ist
Hallo @BullenTrader84,
guckst du hier: Link
Ansonsten ist bei dem Thema auch noch zu beachten, dass es einen eigenen Verlusttopf aufmacht, d.h. du kannst auch nur Derivategewinne mit den -verlusten verrechnen.
am 23.01.2020 19:02
Da gibts doch schon einen Thread dazu @SMTcomdirect, könnt Ihr das vielleicht zusammenfassen ... dann lesen die (nein, ich schreibe jetzt nicht um 15° geneigte) Leser vielleicht die durchaus sinnvollen Einlassungen zu dem Thema.