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Gesetzesänderung Verlustanrechung bei Derivaten

35 ANTWORTEN

dg2210
Legende
7.782 Beiträge

Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:

 

Der FAZ-Artikel nennt keine Quellen, und spricht von einem Entwurf

Die für mich wichtige Frage, wie das EStG im Bezug auf Verluste anzuwenden ist,

regelt die AO bzw ein Anwendungserlass / BMF-Schreiben.

 

Ich bin für jeden entsprechenden (konkreten!) Hinweis dankbar.

 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

gwaaf
Autor ★
8 Beiträge

@dg2210 

Hier hat jemand eine Anfrage an das BMF gestellt und die entsprechenden Antworten publiziert: https://www.godmode-trader.de/artikel/die-schlimmsten-befuerchtungen-bewahrheiten-sich,8027934

dg2210
Legende
7.782 Beiträge

@gwaaf  schrieb:

@dg2210 

Hier hat jemand eine Anfrage an das BMF gestellt und die entsprechenden Antworten publiziert: https://www.godmode-trader.de/artikel/die-schlimmsten-befuerchtungen-bewahrheiten-sich,8027934


Danke. Das geht zumindest in die richtige Richtung! Zufrieden bin ich trotzdem nicht, da es keine zitierfähige Quelle ist.

Ich kann im Ernstfall einen Einspruch gegen einen Steuerbescheid nicht mit einer anonymen BMF-Meinung, die auf einer privaten Webseite veröffentlicht wurde,  begründen. 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Der FAZ-Artikel ist vom November, da befand sich noch alles im Entwurf. Mittlerweile ist das Jahressteuergesetz 2019 in Kraft getreten. Die konkrete Änderung des § 20 EStG wurde gut versteckt im "Gesetz zur Einführung einer Pflicht zur Mitteilung grenzüberschreitender Steuergestaltungen" vorgenommen. Und zwar im Artikel 5 auf Seite 2884: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Gesetzestexte/Gesetze_Gesetzesvorhaben/Abteilungen...

 

Gefunden habe ich das über diese Seite https://www.buzer.de/gesetz/13735/a233315.htm

 

Recht Dir das als Nachweis?

dg2210
Legende
7.782 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

 Die konkrete Änderung des § 20 EStG wurde gut versteckt im "Gesetz zur Einführung einer Pflicht zur Mitteilung grenzüberschreitender Steuergestaltungen" vorgenommen. Und zwar im Artikel 5 auf Seite 2884: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Gesetzestexte/Gesetze_Gesetzesvorhaben/Abteilungen/Abteilung_IV/19_Legislaturperiode/Gesetze_Verordnungen/2019-12-30-G-Mitteilung-grenzueberschreitende-Steuergestaltungen/3-Verkuendetes-Gesetz.pdf;jsessionid=86045D706F306CB03702D79F3EE9B029.delivery2-master?__blob=publicationFile&v=2

 

Recht Dir das als Nachweis?


Auf auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:

Die konkreten Auswirkungen des EStG werden in der AO, den Anwendungserlassen und (falls notwendig) weiteren erläuternden BMF-Schreiben definiert.

Diese würde ich gerne sehen, bevor ich mich substantiell zu dem Thema äußere.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Zugegeben, diese von Dir richtigerweise eingeforderten Unterlagen gibt es meines Wissens derzeit noch nicht. Die Regelung im EStG ist für mich jedoch eindeutig und die bisherigen Aussagen des BMF sind auch deutlich. Theoretisch könnte es aufgrund verfassungsrechtlicher Bedenken zu Nichtanwendungserlassen kommen. Aber ich glaube eher, daß man das durchziehen wird und den ersten Klagen in Ruhe entgegensieht. Insofern halte ich etwas Aufregung für durchaus angebracht.

corrn
Experte ★★
500 Beiträge

Hi, 

Ich habe mich Anfang des Jahres dazu auch schon mal gemeldet und einen Thread eröffnet, wurde aber damit abgespeist "Es werde sich noch eine Menge ändern und es gäbe keine Fakten!". Das stimmte so nicht ganz weil das Gesetz war schon geschrieben und galt zT seit 1.1.2020 😄 aber egal...

Jetzt haben sich höchst offizielle Leute bereits dazu geäußert.

Also alle Termingeschäfte werden ab 1.1.2021 mit nur 10.000€ Verlust angerechnet. Stand gestern !

Und das bedeutet Trading als deutscher wird sich ab da an, wenn überhaupt , nur noch als Firma lohnen ! Denn dort kann man die Verluste dann wohl noch verrechnen. <- Das ist stand heute !

 

Recht haben auch die Leute die sagen " Es wird sich noch einiges ändern ! ". 

Gesetze wurden schon immer erlassen und später geändert...

Es gibt noch keinen Grund zur Panik. Es ist ja zum Glück früh genug informiert worden. Die Zeit kann man nun für sich nutzten und evtl umdenken ! Wir sollten das geschehen jetzt aber ganz genau verfolgen und schauen was man am Ende machen kann ! 

 

Es fällt auf das alle an der Börse zu diesem Thema die Augenbraue hochziehen, was ich als gutes Zeichen interpretiere. Es scheinen sich alle einig zu sein dass es so nicht gut wäre. 'Das ist doch schon mal gut.  Wenn ihr euch die Leute in unserer Politik und deren Aussagen zur Börse mal anhört, dann weiß man doch schon bescheid was die wollen.

 

Ich bleibe trotz dessen positiv. Irgendwie wird man sich schon durchwurschteln können und wir haben ja noch fast das ganze Jahr.

 

Für die, die es interessiert:

Unser Finanzminister selbst sagte er legt sein Geld nur aufs Sparbuch ! Was ein Wurm, bei dem Einkommen kann er sich das aber leisten ! Er hat mMn dennoch keine Ahnung tut aber so ! Seine Kollegen u.a. Herr Lothar Binding scheint den unterschied zwischen Dividendenrendite und AktienKursentwicklung nicht zu kennen, da in ihren Beispielen Aktien mit 10% Dividende genannt werden, diese Aktien aber im verlauf eines Jahres um 10% gestiegen ist... Dort ging es zwar um den Kleinsparer und die Finanztransaktionssteuer, jedoch haben unsere SPezialDemokraten es geschafft sich völlig zu blamieren und das konnte man bei Twitter celebrieren. Das einzige Glück dass die SPD dabei hat ist, es sind nur 5-7% der Deutschen an der Börse. Die Masse der Bürger kennt sich damit sowieso nicht aus also fällt das eh nur den wenigsten auf und ist nicht der Rede wert...

A_J_L
Experte ★★
505 Beiträge

Ohne hier politisch werden zu wollen, aber, mir geht das schon auf den Geist.

Als Begründung für das Gesetz wird angeführt "Verluste aus Termingeschäften werden deshalb .., um das Investitionsvolumen und die daraus für Anleger entstehenden Verlustrisiken aus diesen spekulativen Anlagen zu begrenzen." (Quelle: Bundestag, Drucksache 19/15876)

Das ist die gleiche Nummer, wo irgendeiner nun vorgeschlagen hatt, dass Sportwetten nur noch bis €1000/Monat erlaubt sein sollen.

Ich bin ein freiheitsliebender Mensch und möchte schon gerne selbst entscheiden, was ich mit meinem Geld mache, und mich da nicht reglementiern lassen. Es gibt ja auch keine Vorschrift, dass ich im Spielkasino oder beim Lotto* maximal €1000/Monat setzten darf (nicht das ich das täte, ich war da das Letzte mal vor 25 Jahren), aber, das wird natürlich nicht beschränkt, weil die Gewinne der Bank da dem Staate zu Gute kommen.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ....

Grüße von neben dem leicht angeschneiten BND

_____________________

*Lotto spiele ich. Seit ca. 20 Jahren. Und ich spiele die Zahlen die meine - leider - verstorbenen Großeltern seit Beginn von Lotto nach dem Krieg gespielt haben. Jede Woche habe ich so eine schöne Erinnerung. Auch das will ich mir nicht verbieten lassen. Manchmal gewinne ich was. Unterm Strich verliere ich. Da will ich aber auch nicht davor geschützt werden.

 



Out of Rosenheim - der Oberbayern-Robo als wikifolio - Out of Kulmbach - der Robo für kurzfristige Trends als wikifolio

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

Relevanter als der 10.000,- Cap, der in der Tat nur Trader betreffen würde, ist für mich der Ansatz, die Verrechnung dann nur über die Steuererklärung zu erlauben. Jetzt mache ich die sowieso, aber komplizierter geht ja immer. Und für den zinslosen Kredit sagt Olaf auch Danke.

 

Nun ja, wird man sehen. Irgendsoeine Petition (gab's mal verlinkt hier) habe ich unterschrieben, die Herren die das beschließen habe ich nicht gewählt, und ansonsten wird das zu 100% vor Gericht landen, denn Steuern auf Verluste (20k plus, 30k minus) ist a priori nicht sehr einleuchtend.

 

Abwarten.

Necoro
Mentor ★
1.071 Beiträge

Hier auch noch einmal ein Artikel von finanz-szene.de: https://finanz-szene.de/banking/das-muessen-banken-und-fintechs-zum-bmf-steuerhammer-wissen/

 

Bis jetzt hat mich das Thema ja eher weniger tangiert, laut obiger Quelle sollen aber alle Zertifikate, d.h. auch Discount- und Bonus-~ und Aktienanleihen unter "Termingeschäfte" fallen mit allen Konsequenzen... Roboter (überrascht)

 

Und dass das so still und heimlich verabschiedet worden ist, ist an mir wirklich vorbei gegangen. Ich hatte nur mitbekommen, dass der erste Versuch (im Gesetz zur Elektromobilität) scheiterte und hatte daher gedacht, dass das vorläufig auf Eis liegt. Falsch gedacht -- und daher Entschuldigung @corrn, der besser informiert war als ich glauben wollte.