@Crazyalex schrieb:
Es gibt bei t-online mal wieder einen neuen Artikel von Herrn Kommer: "Wie sich Sparer das Leben unnötig schwer machen"
Kurzfassung:
- Markettiming funktioniert nicht.
- Viele Aktien taugen nichts
- Am besten einen Sparplan auf den MSCI World und man ist fertig.... 😉
Leider ist auch dieser Beitrag wieder deutlich unter dem "normalen" Kommer-Niveau. Der gute Doktor macht gleich zwei entscheidende Fehler:
Er kritisiert strategisches Investieren ("Markt-timing") indem er anführt, was passiert wäre, wenn ein Anleger die besten Handelstage der letzten Jahrzehnte verpaßt hätte. Dabei unterschlägt er aber, welche Folgen es gehabt hätte, wenn der Anleger auch die schlechtesten Handelstage verpaßt hätte.
In der wikipedia gibt es eine Tabelle der grössten S&P-500 Veränderungen . Dabei sieht man, daß die größten Tagesverluste der Neuzeit höher sind, als die größten Tagesgewinne. Ein Investor, der in kritischen Zeiten aussteigt und sowohl die besten als auch die schlechtesten Tage an sich vorbeiziehen läßt, macht deutlich mehr Rendite als ein Buy&Hold-Anleger.
Kommer führt auch an, daß die Gesamtrendite des Marktes im Wesentlichen durch eine Handvoll Aktien bestimmt wird, d.h. daß mehr als 90% aller handelbaren Aktien keine Rendite bringen ("Noch einmal anders gesagt: 98,7 Prozent aller Aktien in diesen 29 Jahren waren Nieten."). Dennoch rät er zu einem breit gestreuten ETF, der genau zum Großteil aus solchen Nicht-Rendite-Bringern besteht. Die logische Folge aus seiner Feststellung hätte sein müssen, daß jede Strategie, die zumindest einen Teil der 90% schlechten Werte eliminiert, besser rentiert als eine MSCI-World-Anlage.
Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)
