Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Geldmarkt Fonds/ ETF als Alternative zum Tagesgeldhopping?

alba96
Experte ★
232 Beiträge

Moin.

 

Hier und in anderen Foren werden immer wieder Geldmarkt ETFs die die Euro Short Term Rate abbilden als bessere Alternative zum ermüdenden Tagesgeldhopping alle 6 Monate empfohlen.

 

Beispiele für solche Fonds/ETF sind z.B. (ohne Gewähr, habe ich so von hier und anderen Quellen zusammenkopiert)

 

  • LU0225880524
  • DE000A0YCBQ8
  • FR0010510800
  • LU1190417599
  • LU2082999306
  • LU0290358497
  • LU0335044896

 

Ich habe mich mit diesen Produkten bisher noch gar nicht beschäftigt.
Ich suche eine Möglichkeit Cash so zu parken, dass es kein Kurs- oder Verlustrisiko gibt, aber trotzdem eine tagesgeldähnliche Rendite von ~3% abwirft.
Alles andere wäre eine spekulative Anlage; von denen habe ich genug und das will ich für meine Cashposition ausdrücklich nicht.

 

Die Fakten für Tagesgeld liegen auf der Hand:
Vorteile:
- extrem liquide
- bis 100k pro Institut vom Staat abgesichert (sofern der Staat nicht selbst Pleite geht)
- >3% wenn man die Neukundenangebote mitnimmt
- kein Verlustrisiko durch schwankende Kurse
Nachteile:
- mehr als 50k oder 100k meist nicht möglich, und wenn, dann mit dem Insolvenzrisiko der Bank behaftet
- ermüdendes Tracking der Aktionszeiträume, Neueröffnungen und Umschichtungen

 

Bei den Geldmarkt Produkten scheint vieles besser zu sein:
- keine Höchstsumme
- kein Insolvenzrisiko der Depotbank da das Depot nicht Teil der Insolvenzmasse wird
- Einmalanlage, ab dann folgt der ETF den Zinsentscheidungen der EZB (welche kurzfristig sicher erstmal stabil sind oder nach oben zeigen)

 

Aber wie verhält es sich mit den Risiken, bzw. welche gibt es?

Was ist z.B. mit dem Insolvenzrisoko des ETF Emittenten?
Oder der Liquidität an der Börse?

Fressen die Orderkosten oder Spreads die Rendite wieder auf?
Wie ist so ein Geldmarkt ETF überhaupt aufgebaut, dass er der €STR so zuverlässig folgt?

 

Gibt hier Foristen die das bereits praktizieren und ihre Erfahrungen teilen möchte (z.B. welche Produkte habt ihr, bei welchem Broker, an welchem Börsenplatz) oder einfach Experten, die Ihr Wissen zu den Hintergründen teilen möchten?

 

Danke und Ciao,

alba96

37 ANTWORTEN

GetBetter
Legende
8.087 Beiträge

@1543  schrieb:

Ja, jetzt weiß ich aber immer noch nicht, was eigentlich der Unterschied ist.


Grob unterteilt kann man sagen, dass in der TER all die Kosten zusammengefasst sind, die alleine dadurch entstehenm dass es den Fonds überhaupt gibt.

Bezahlt werden müssen nämlich beispielsweise das Fondsmanagement, Wirtschaftsprüfer, die Erstellung der gesetzlich vorgeschriebenen Unterlagen oder aus Marketingsgründen benötigten Broschüren.

 

Nicht in der TER enthalten, letztendlich aber trotzdem vom Anteilseigner zu zahlen sind durch die Aktivität des Fonds entstehende Kosten. Das sind in erster Linie Handelsgebühren, die für Zu- oder Verkäufe durch die Fondsgesellschaft entstehen.

 

All dies sind laufende Kosten, die also fortwährend anfallen und dem Fondsvermögen entzogen werden.

 

Gerade weil die TER kein vollständiges Bild der wahren Kosten zeichnet, halte ich deren Aussagekraft für dramatisch überbewertet.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Wenn ich da widersprechen darf @GetBetter . Ich vermute, Du spielst auf die Transaktionskosten an. In meinen Augen war das früher durchaus ein Thema wo gern geschnippelt wurde, aber heute nicht mehr, da die Fondsgesellschaften sich "Best-Execution" bescheinigen lassen wollen. Insofern halte ich die TER durchaus für aussagekräftig.

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

Da muß ich @ehemaliger Nutzer widersprechen.

 

Die TER ist eine regulatorische Größe, die einfach zu berechnen ist, aber (wie @GetBetter richtig sagt) wenig aussagt; vergleichbar mit dem Verdichtungsverhältnis im Zylinder eines Motors.

 

Für den Anleger ist der Tracking Error die relevantere Größe.

 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Nur, dass wir uns hier nicht falsch verstehen @dg2210 . Es geht hier um Kosten. Damit hat der Tracking Error nichts zu tun. Es sei denn, es gibt neue Definitionen von TER und Tracking Error, von denen ich noch nichts weiss. Der Tracking Error bezeichnet nur die mathematische Abweichung vom Referenzindex, hat aber nichts mit den Kosten zu tun.

 

Für mich ist die TER sehr aussagekräftig, da damit alle anfallenden Gebühren ausgewiesen werden.

CurtisNewton
Legende
4.845 Beiträge

Mein Verständnis:

 

Die Tracking Difference ist die maßgebliche Größe da sie die Abweichung der Performance des Fonds zum Vergleichsindex angibt, nach Gebühren, da ist also die TER schon mit drin. Insbesondere kann die Tracking Difference kleiner als die TER sein (Wertpapierleihe etc.)

 

Tracking Error wird in der Regel synonym zur Tracking Difference verwendet, ist aber strenggenommen die Standardabweichung der Tracking Difference.

 

 

 

 

--------------------
"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

Nordischgut
Experte ★
218 Beiträge

Die Tracking Difference muss ja nichts schlechtes sein. Wenn der ETF / Fond besser performt als der Vergleichindex gibt es auch eine Tracking Difference.

Außerdem sind mir die Kosten egal, entscheidend ist die Performance. Wenn ich heute etwas investiere, stehe dann nach Abzug der Transaktionskosten  besser oder schlechter da als wenn ich auf ein Tagesgeldkonto eingezahlt hätte ?

Falls jemand fragt, Transaktionskosten sind die Kosten die möglicherweise beim Kauf oder Verkauf anfallen, das hat nichts mit dem TER zu tun.

 

Mein Favorit ist der ETF A1H497

1543
Experte
87 Beiträge

@Nordischgut  schrieb:

 

...

Mein Favorit ist der ETF A1H497


Was ist denn an diesem Geldmarkt-ETF so besonders / anders / besser, ggü. den übrigen Verdächtigen à la DBX0AN? Kann der was besser, sprich "kommt da mehr rum"?  Ich habe nur gesehen, daß er mehr kostet, 0,35% TER ggü. 0,10% TER, ...

Nordischgut
Experte ★
218 Beiträge

Das habe ich doch gesagt, nicht nur auf die Kosten schauen.

 

Ausschüttungsrendite 3,36 % mit monatlicher Dividendenzahlung und  + 1,10  % Kursgewinn auf 1 Jahr.

 

Was interessieren mich da die Kosten. sicher findet man ETF oder Tagesgeldkonten mit 0,1 % höherer Rendite.

Aber soviel habe ich da auch nicht angelegt das dies relevant ist.

1543
Experte
87 Beiträge

Ok, dann suche ich mir mal (am Abend falls ich Zeit habe) die entsprechenden Vergleichszahlen

 

Ausschüttungsrendite

monatlicher Dividendenzahlung

Kursgewinn auf 1 Jahr

 

vom DBX0AN um vergleichen zu können. Das mittlere wird's nicht geben. Aber den Rest.

Nordischgut
Experte ★
218 Beiträge

und die Transaktionskosten nicht vergessen. Der Ankauf ist beim DBX0AN als Top Preis ETF im Sparplan kostenlos, der Verkauf bei der comdirect kostet aber einiges. Eine Ausschüttungsrendite hat der DBX0AN auch nicht. Ob da ein Vergleich überhaupt Sinn macht ?