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Frage zu Steuern / Teilfreistellung bei ETF Verkauf

PatBlueStar
Autor ★
5 Beiträge

Hallo,

ich habe eine steuerliche Frage zu Gewinnen aus ETFs:

 

ich habe einen Freibetrag von insgesamt 1.850€ bei meinem Comdirect Depot hinterlegt und möchte diesen nun bestmöglich ausnützen.

Investiert habe ich 70.000€ in den ausschüttenden ETF A1JX52. Eine Ausschüttung (von insgesamt 4 im Jahr) habe ich bereits erhalten. 

In Anspruch genommener FreibetragEUR188,61
Verbleibender FreibetragEUR1.661,39

 

Soweit so gut. Wenn ich das nun auf 4x im Jahr hochrechne komme ich auf grob 750€.

Heißt ich hätte einen Freibetrag von 1.100€ übrig.

 

Nun befindet sich der ETF ca. 5% im Plus. Mein Gedanke war nun das ich die restlichen 1.100€ mit dem Verkauf des momentanen Gewinns realisiere.

Heißt wenn ich richtig gerechnet habe könnte ich ca. 1.570€ verkaufen (Teilfreistellung 70% = 1.100€ die zu versteuern wären bzw. ja dann durch den Freibetrag abgedeckt sind).

 

Ist das soweit korrekt?

 

Gebe ich das nun allerdings in den Steuerrechner ein kommt ein ganz anderes Ergebnis heraus (siehe Anhang).

Kann mir das jemand erklären? Heißt es ich kann doch mehr verkaufen ohne den Freibetrag zu überschreiten?

Es liegt soweit ich sehe daran das die Anschaffungskosten mit einberechnet werden, kann das sein? Warum ist das so?

 

Vielen Dank für eure Hilfe und Erklärung!

19 ANTWORTEN

GetBetter
Legende
8.088 Beiträge

@PatBlueStar  schrieb:

In meiner Depotübersicht wird mir der ETF mit 3.090€ im Plus angezeigt, was ja auch Sinn macht --> Kaufkurs 97,61 - Akt. Kurs 101,92 = 4,31x717 = 3.090 Gewinn

 

Ich verstehe es so das ich wenn ich nun 30 Anteile verkaufe, mir ein Gewinn von ungefähr 3.057€ abzüglich Teilfreistellung 30% --> 2.140€ entsteht und mein Freibetrag weit überschritten wird.

Ist das richtig gerechnet?


Nein, ist es natürlich nicht. Das ist das, was Dir ganz am Anfang @Tarulia und @Crazyalex schon geschrieben haben: Du verwechselst den Wert und den Gewinn. Steuerlich relevant ist nur der Gewinn.

 

Unter der Annahme, dass Du alle 717 Anteile gleichzeitig gekauft hast (dass also der angezeigte Kaufkurs dem tatsächlich gezahlten entspricht und nicht ein gemittelter aus meheren Käufen ist) sähe die Rechnung wie folgt aus:

Du hast einen Gewinn von 4,31 € (=101,92 € - 97,61 €) pro Anteil. Realisieren willst Du bspw. steuerlich wirksame 1.100 €, das entspricht einem tatsächlichen Gewinn von 1.100 €/0,7 = 1.570 €.

Demnach musst Du also 1.570€ / 4,31 € = 364 Anteile verkaufen.

 

Die Rechnung stimmt jetzt nicht perferkt, da in den Zahlen nur die reinen Kurse, nicht aber die ebenfalls relevanten Handelskosten enthalten sind. Da Du aus verschiedenen Gründen aber sowieso keine detaillierte Berechnung machen kannst (Du kennst die Höhe der reslichen Ausschüttungen und den noch Verkaufskurs nicht), geht diese Ungenauigkeit im Grundrauschen unter.

 

Die beispielhaft erwähnten 1.100 € sind natürlich noch zu konkretisieren. Ich habe nur die nicht finale Zahl aus Deinem ersten Postung übernommen.

 

@Tarulia

Aufgrund der ganzzahligen Anteile gehe ich eher nicht von einem Sparplan sondern von einer normalen Order aus.

Idealerweise derer nur eine einzige, sonst ist natürlich Dein aufgezeigtes Vorgehen das richtige.

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,

 


@PatBlueStar  schrieb:

Oder denke ich hier falsch


Das passt schon so. Wie immer zu dem Thema das Zitat steuerliche Optimierung zum Jahresende.

Und ja: Wenn Du für die Ausnutzung ohnehin einen Trade brauchst, kannst Du auch gleich einen Thesaurier nehmen und mit dem Ver-und Rückkauf für die Steuerliche Optimierung arbeiten.

Damit hättest Du tatsächlich irgendwann im Jahr, wenn die Gewinne das Ausschöpfen des Freibetrags ermöglichen, die Kontrolle über die exakte Ausnutzung des Freibetrags für das Jahr.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

harrygo
Autor ★
7 Beiträge

Mit den Kosten für Verkauf und wieder-zurück-Kauf machst du deiner Bank mit ihren "Apothekerpreisen" ein Geschenk, dich aber kostet es einen Teil der Steuerersparnis. Schön für die Bank.

IloveETFs
Autor ★
6 Beiträge

Bisschen Off-Topic, aber bei 70k im A1JX52 solltest du schleunigst in den A2PKXG wechseln. Alleine die Dividenden fressen bei 70k schon deinen gesamten Freistellungsauftrag und du wirst steuerpflichtig: https://a1jx52.eu/rechner

Silver_Wolf
Legende
5.271 Beiträge

@IloveETFs  schrieb:

Bisschen Off-Topic, aber bei 70k im A1JX52 solltest du schleunigst in den A2PKXG wechseln. Alleine die Dividenden fressen bei 70k schon deinen gesamten Freistellungsauftrag und du wirst steuerpflichtig: https://a1jx52.eu/rechner


Ich schätze da rund 900 Euro steuerpflichtig nach Teilfreistellung.

PatBlueStar
Autor ★
5 Beiträge

Also nach meiner Rechnung wirft der A1JX52 grob 2% Dividende ab (eher weniger).

Bei 70.000 sind das im Jahr ca. 1.400€. Nach Teilfreistellung also ungefähr 1.000€.

 

Da ich verheiratet bin habe ich einen Freistellungsauftrag von 2.000€.

Heißt es bleiben mir noch 1.000€ übrig die ich erstmal noch voll bekommen muss.

 

Kann also locker nochmal das doppelte (ca. 140.000) in den A1JX52 investieren bevor ich zum A2PKXG wechseln sollte.

IloveETFs
Autor ★
6 Beiträge

Jain, das ist ein bisschen zu kurz gedacht.

Fürs erste Jahr stimmt deine Rechnung, aber die Ausschüttungen steigen ja mit der Zeit. Das heißt irgendwann liegen die Ausschüttungen über dem Freibetrag und werden versteuert (was den Zinseszinseffekt langfristig schmälert). Spiel einfach mal bisschen mit dem verlinkten Rechner von oben rum. Der zeigts find ich ganz gut. 

 

Da es mittlerweile außerdem ja auch wieder Zinsen auf Giro und Tagesgeld gibt, braucht man dafür eventuell auch etwas vom Sparerpauschbetrag.

 

 

PatBlueStar
Autor ★
5 Beiträge

Du meinst die Ausschüttungen steigen mit der Zeit da auch der Wert des ETFs insgesamt zunimmt in Zukunft?

Also laut dem Rechner habe ich noch ca. 25 Jahre Zeit bis die Dividenden meinen Freibetrag übersteigen. Daher mache ich mir darüber erstmal keine Gedanken.

By the way, wieso antwortest du eigentlich auf einen Thread der schon über ein halbes Jahr alt ist?

IloveETFs
Autor ★
6 Beiträge

Genau, die +-2% Dividende bezieht sich ja immer auf den aktuellen Wert des ETF, der ja langfristig gesehen steigt 🙂

 

Bei dir ist es mit den 2000€ Freistellungsauftrag ja dann ganz entspannt. Ich hab nur die 1000€ und jetzt erst gemerkt, dass das langfristig gesehen nicht so sinnvoll für mich ist, den A1JX52 weiter zu besparen. Und von dem gleichen "Fehler" wollte ich dich bewahren. BIn jetzt auf den A2PKXG gewechselt. Da muss ich mir um sowas keine Gedanken mehr machen.

Silver_Wolf
Legende
5.271 Beiträge

@IloveETFs  schrieb:

Genau, die +-2% Dividende bezieht sich ja immer auf den aktuellen Wert des ETF, der ja langfristig gesehen steigt 🙂

 

Bei dir ist es mit den 2000€ Freistellungsauftrag ja dann ganz entspannt. Ich hab nur die 1000€ und jetzt erst gemerkt, dass das langfristig gesehen nicht so sinnvoll für mich ist, den A1JX52 weiter zu besparen. Und von dem gleichen "Fehler" wollte ich dich bewahren. BIn jetzt auf den A2PKXG gewechselt. Da muss ich mir um sowas keine Gedanken mehr machen.


Stimmt, dafür versteuerst du dann die Vorabpauschale.  🙂