Fondsdomizil bei ETF

[Xin]

Ich bin etwas verwirrt, ich war im Informer auf den ETF "HSBC MSCI World ETF - USD DIS (DE000A1C9KL8) gestoßen. Dort ist u.a. als Ursprungsland Deutschland angegeben.

Nach den Verkaufsdokumenten würde ich auf ein Fondsdomizil in Irland tippen.

Da ich mir nicht sicher war, hatte ich den Kundenservice angeschrieben. Mir wurde dort geantwortet, das die ersten Stellen der ISIN die Länderkennung darstellen und das es sich bei dem o.g. ETF um eine deutsche Gattung unabhängig der Verwahrstelle handelt. Bitte was? Kann mir das mit der Gattung einer von euch Erfahrenen erklären?

Ich bin in der Zwischenzeit auf der Homepage von HSBC fündig geworden, dort steht als Fondsdomizil Irland. Daher stellt sich mir die Frage, ist die Angabe vom Ursprungsland "Deutschland" im Informer wirklich richtig?

[iceman]

@t.w. 

Zu den Zahlen, die kann sich jeder auf z.b. Justetf ansehen.

Im Factsheet des ETF001 ist eine Index Dividendenrendite von 3,12% angegeben.

Auszahlung war 2,98€ bezogen auf den Kurs sind das ca. 2,64%. Wenn ich die 15% wieder drauf rechne plus die TER komme ich in etwa auf die Index Dividendenrendite.

@GetBetter 

Ich habe sicher nicht die Abgeltungssteuer falsch interpretiert...

[iceman]

@t.w. 

Darum geht es ja, um den ETF der Quellensteuer zahlt und somit die Ausschüttung deutlich geringer ausfällt.

ETFs in Irland haben das Problem nicht - daher hatte ich mal nach Luxemburg gefragt.

[t.w.]

Ok, dann sind wir wieder auf einem Weg 

Also Dein Abrechnung ist korrekt und weist keine Quellensteuer aus. 

Die Frage nach dem Fondsdomizil für rein deutsche Aktien ist wirklich spannend. Ich kann sie leider nicht kompetent beantworten. Hoffen wir auf die Expertise anderer Mitglieder hier. 

Ich habe grade mal spaßeshalber zwei DAX-ETFs in Bezug auf die Ausschüttungsrendite vergleichen:

ETF001, Fondsdomizil Luxemburg, Ausschüttung 2018 2,46%

DBX0NH, Fondsdomizil Deutschland, Ausschüttung 2018 1,87%

Ob diese Differenz allerdings etwas mit einer evtl. anfallenden Quellensteuer zu tun hat, möge bitte jemand Kompetenteres hier klären. 

[GetBetter]

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@iceman  schrieb:

Auszahlung war 2,98€ bezogen auf den Kurs sind das ca. 2,64%.

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Bezogen auf welchen Kurs?

• Tag der Ausschüttung?
• Ex-Date?
• ... ?

Die Quellensteuer wird jedenfalls bereits auf Fondsebene gezahlt und taucht nicht auf Deiner ABrechnung auf (Zitat aus der Antwort von Comstage: "sind Investmentfonds eigenständige Steuersubjekte, die unabhängig vom Anleger besteuert werden.").

Ebenso wie die TER sind das tagesaktuell berücksichtigte Kosten die laufend im NAV und damit im jeweiligen Kurs bereits enthalten sind und nicht einfach wieder addiert werden können.

[iceman]

@GetBetter 

Ich hatte es damals auf den Tag der Ausschüttung berechnet - kam ein ähnlicher Wert raus - zumindest deutlich unter Index Dividende.

Ja die Quellensteuer wird intern berechnet. Aber es wird dadurch weniger Dividende ausgezahlt. Abrechnungstechnisch habt ihr alle recht - da will ich nicht widersprechen...
Für mich zählt aber was am Ende raus kommt, da ist mir egal ob es intern berechnet wird ob auf meiner Abrechnung.

[GetBetter]

@iceman

Ich fange an zu verstehen was Du meinst: Du erwartest eine Ausschüttungsquote des ETF in Höhe der Dividendenrendite des Index?

Dann wäre erstmal zu klären wie comstage die Dividendenrendite des Index berechnet. Das ist ja bei einer einzelnen Aktie schon diskutabel, bei 30 Unternehmen die alle zu unterschiedlichen Zeiten ausschütten kommt da für meine Begriffe eine Zahl raus die so-grob-in-die-richtige-Richtung geht. Man kann einfach zu viele Annahmen treffen die man auch ebenso gut anders treffen könnte.

Und dann stülpt man da noch einen ETF drüber der alles das einsammelt, selber Kosten hat und zu einem nochmal anderen Zeitpunkt ausschüttet.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau was die Rechnung bringen soll. Du hast einen ETF der den DAX abbildet – und das so gut oder schlecht wie alle anderen auch.

Was ist also eigentlich der Punkt?

[t.w.]

Ich verstehe die Überlegung so:

1. Hat @iceman durch die Steuer auf Fondsebene eine schlechtere Performance, als wenn er alle 30 DAX-Aktien in korrekter Gewichtung selbst im Depot hält, weil dort keine Quellensteuer anfällt? 

2. Könnte iceman eine bessere Performance erwarten, wenn der ETF ein anderes Domizil hat weil dort anders besteuert wird? 

-> Das können wir ja anhand eines einfachen Vergleichs schon mal ausschließen. Die 5 Jahres Performance der mir bekannten 9 älteres DAX-ETFs variieren zwischen 45,86% und 44,21%. Das sind also nicht mal 2 Prozentpunkte Unterschied auf 5 Jahre. 

Die erste Frage finde ich allerdings noch immer spannend. 

[chi]

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@iceman  schrieb:

Darum geht es ja, um den ETF der Quellensteuer zahlt und somit die Ausschüttung deutlich geringer ausfällt.

ETFs in Irland haben das Problem nicht - daher hatte ich mal nach Luxemburg gefragt.

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Das stimmt nicht – ein irischer DAX-ETF zahlt genau die gleichen 15% deutsche Quellensteuer wie ein Luxemburger oder deutscher oder französischer oder … ETF.

[GetBetter]

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@t.w.  schrieb:

1. Hat @iceman durch die Steuer auf Fondsebene eine schlechtere Performance, als wenn er alle 30 DAX-Aktien in korrekter Gewichtung selbst im Depot hält, weil dort keine Quellensteuer anfällt? 

[...]

Die erste Frage finde ich allerdings noch immer spannend. 

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Ich finde die Frage vor allem akademisch weil spätestens nach Berücksichtigung der Kosten die Sache klar ist.

Um die Frage trotzdem beantworten zu können müsste man vermutlich wissen wie hoch die Steuer ist die der ETF abführt. Dem gegenüber steht nämlich die Teilfreistellung von 30% die einem beim direkten Investment nicht zugute kommt.

Ob die Quellensteuer gemäß dem Land berechnet wird in dem der ETF beheimatet ist oder wo die EInzelaktien tatsächlich gehalten werden kann ich auch nicht sagen.

[t.w.]

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@GetBetter  schrieb:

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Ich finde die Frage vor allem akademisch weil spätestens nach Berücksichtigung der Kosten die Sache klar ist.

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Da hast Du natürlich völlig recht. Vor allem bei MSCI World und Co. dürfte es schon einen gewissen Aufwand bedeuten, sie selbst korrekt im Depot zu haben 

In der Theorie finde ich die Frage trotzdem interessant, einfach um diese Wissenslücke schließen zu können.