Faktor Zertifikat Abrechnung
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am 14.11.2024 17:39
Hallo zusammen,
ich investiere seit knapp Jahren in Einzelaktien und ETFs und habe mich nun mal mit Derivaten / Hebelprodukten etc. beschäftigt und einiges gelesen. Um in der Praxis da reinzukommen hatte ich mich mit einem kleinen 2stelligen "Spielgeld"-Betrag für die Investition in ein Faktor 3 Long Zertifikat entschieden.
Hat auch nicht gut funktioniert 🙂 und ich wurde ausgestoppt, war aber nicht weiter schlimm da wie gesagt nur ein kleiner Betrag um es zu testen.
Zu den Zahlen:
ich habe 15 Stücke eines Faktor 3 Long Zertifikat zu je 3,32 gekauft = 49,80€
Mein Stopkurs war bei 2,50€ pro Stück und wurde ausgeführt.
Ich habe nach der Ausführung 37,50€ erhalten und "nur" 12,30€ Verlust gemacht, obwohl meinem Verständnis nach bei einem Faktor 3 der Verlust bei 36,90€ hätte liegen müssen und ich nur noch 12,90€ hätte haben dürfen.
Natürlich will niemand Geld verlieren, ich verstehe es aber nicht warum die Praxis nicht mit meiner Theorie übereinstimmt. Laut Support (der Trade war bei meinem Zweitdepot) wurde der Verlust in denen ihrem System angeblich mit ca 36,50€ richtig gebucht. Aber in meinen Umsätzen steht weiterhin der erhaltene Betrag von 37,50€ und nicht 12,90€.
Mir wurde folgende Antwort gesendet
"Die beiden Orders sind noch nicht fertig abgerechnet worden. Wenn die Wertpapierabrechnung fertig ist, wirst du die korrekten Daten sehen.
Verkauf: 15*2,50 = 37,50 -> Abzüglich MMZ = 36,50 EUR
36,50 - 50,80 = -12,30 EUR
Der Faktor steckt bereits im Kurs."
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Derivate
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14.11.2024 17:44 - bearbeitet 14.11.2024 17:48
3,32-2,50 =0,82
0,82 x 15 =12,3
Passt doch. In dem Kurs des Zertifikats ist der
Hebel bereits drin. Geh da noch mal in dich und informiere dich insbesondere bei Faktorzertifikaten auch noch mal über die Wegabhöngigkeit. Übrigens sehr gut das erst mal mit Spielgeld zu probieren
"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo
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am 14.11.2024 17:55
ja rechnerisch passt das. aber meine Berechnung war
Kaufpreis pro Stück: 3,32€
Anzahl der Stücke: 15
- Gesamt: 49,80€
Stopkurs pro Stück: 2,50€
Erhaltener Betrag nach Stop-Loss: 37,50€ bzw. 36,50 wegen 1€ OrderGebühr
Verlustberechnung ohne Hebel:
Verlust pro Stück: 3,32€ - 2,50€ = 0,82€
Gesamter Verlust (ohne Hebel): 15 x 0,82€ = 12,30€
Berechnung mit Hebel:
Verstärkter Verlust pro Stück: 0,82€ x 3 = 2,46€
Gesamter verstärkter Verlust: 15 x 2,46€ = 36,90€
Am Ende also Gesamtinvestition 49,80€ - Hebelverlust von 36,90€ = Ich bekomme von meinem Investmentkapital nur 12,90 auf mein Konto ausbezahlt.
Denke ich da falsch?
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14.11.2024 18:25 - bearbeitet 14.11.2024 18:26
Der Faktor ist schon in der Preisermittlung deines Verkaufserlöses berücksichtigt. Schau doch mal was dein Basiswert in diesem Zeitraum gemacht hat.
Edit: Und bitte beachte auch dein Bezugsverhältnis.
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am 14.11.2024 18:34
Einen Crash Kurs für Faktorzertifikate findet man entweder bei Wikipedia, alternativ habe ich noch ein Video von Societe General auf Youtube gefunden.
"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo
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am 14.11.2024 18:51
danke für die Links und Infos. Ich schaue mir das direkt alles an
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am 14.11.2024 19:41
Auskunft des Brokers:
Mir wurde folgende Antwort gesendet
"Der Faktor steckt bereits im Kurs."
CurtisNewton:
In dem Kurs des Zertifikats ist der Hebel bereits drin.
Krügerrand:
Der Faktor ist schon in der Preisermittlung deines Verkaufserlöses berücksichtigt.
Die gleichlautenden Aussagen mal bitte auf der Zunge zergehen lassen.
Dein Zertifikat hat rd. 25% verloren (0,82 € von 3,32 €). Das ist die Wirkung.
Bei einem Faktor 3 bedeutet das also, dass die Ursache (der Basiswert) ein Drittel davon (also rd. 8,3%) verloren hat.
In diesen Zahlen ist der Hebel also schon eingearbeitet. Den musst Du glücklicherweise nicht noch ein zweites Mal zuschlagen lassen.
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am 14.11.2024 19:56
Auf Reddit würde man lesen
Jetzt sofort den 10x Rachehebel. 🙂
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14.11.2024 21:07 - bearbeitet 14.11.2024 21:13
Hallo, wenn du die WKN deines Scheines nicht postest, ist es schwer dir zu helfen, durch dutzende von Einzelzahlen quält sich niemand freiwillig durch.
Ich spiele sehr gern mit Derivaten herum, sind so'n bisschen mathematische Herausforderung, aber alle haben eines gemeinsam:
Irgendwie lassen sie sich von dir bezahlen.
- Klassischer "Plain Vanilla" Optionsschein: Durch Zeit. Je länger, desto wertloser
- Knock-Out: Obere/untere Grenze des Underlyings kann ihn wertlos machen
- Discount Plus: Dito, nur spielt hier die Zeit für dich, dafür sind die Grenzen (relativ) enger gesetzt, also gegenteilig zum ersten OS
- Faktor: du verlierst bei jedem frequentiellen Ausschlag. Extrem gefährlich, weil du das nicht einschät zen kannst.
Wie sich das mathematische "Phänomen" nennt, weiß ich nicht, bin für Aufklärung dankbar, es ist dasselbe Prinzip welches dafür sorgt, dass bei einer Aktie 10% Verlust nicht mit 10% Gewinn wieder wettgemacht werden.
Wenn du auch auf Physik stehst, kannst du dir das wie eine gedämpfte Schwingung vorstellen.
Fachbegriff: Pfadabhängigkeit (googeln)
Ergo: Wenn dein Underlying schön volatil schwankt, wird dein Faktorzertifikat verlieren, auch wenn der Wert später wieder beim Ausgangspreis steht.
Ich habe vor ein paar Jahren mit Faktor gespielt, eigentlich nur, weil es auf bestimmte US-Firmen keine Knock-Outs gibt, und mir eine Excel-Tabelle gebastelt, um wenigstens die Größenordnung der Pfadabhängigkeit zu sehen:
Jetzt wird's lang, sorry:
Zyklus | delta Aktie | delta Faktor | Faktor | 5 | ||
100 | 10 | |||||
5 | 105 | 5,0% | 25,0% | 12,50 | ||
5 | 100 | -4,8% | -23,8% | 9,52 | ||
5 | 95 | -5,0% | -25,0% | 7,14 | ||
1 | 5 | 100 | 5,3% | 26,3% | 9,02 | -9,8% |
5 | 105 | 5,0% | 25,0% | 11,28 | ||
5 | 100 | -4,8% | -23,8% | 8,59 | ||
5 | 95 | -5,0% | -25,0% | 6,44 | ||
2 | 5 | 100 | 5,3% | 26,3% | 8,14 | -18,6% |
5 | 105 | 5,0% | 25,0% | 10,18 | ||
5 | 100 | -4,8% | -23,8% | 7,75 | ||
5 | 95 | -5,0% | -25,0% | 5,81 | ||
3 | 5 | 100 | 5,3% | 26,3% | 7,34 | -26,6% |
5 | 105 | 5,0% | 25,0% | 9,18 | ||
5 | 100 | -4,8% | -23,8% | 7,00 | ||
5 | 95 | -5,0% | -25,0% | 5,25 | ||
4 | 5 | 100 | 5,3% | 26,3% | 6,63 | -33,7% |
5 | 105 | 5,0% | 25,0% | 8,28 | ||
5 | 100 | -4,8% | -23,8% | 6,31 | ||
5 | 95 | -5,0% | -25,0% | 4,73 | ||
5 | 5 | 100 | 5,3% | 26,3% | 5,98 | -40,2% |
5 | 105 | 5,0% | 25,0% | 7,47 | ||
5 | 100 | -4,8% | -23,8% | 5,69 | ||
5 | 95 | -5,0% | -25,0% | 4,27 | ||
6 | 5 | 100 | 5,3% | 26,3% | 5,39 | -46,1% |
5 | 105 | 5,0% | 25,0% | 6,74 | ||
5 | 100 | -4,8% | -23,8% | 5,14 | ||
5 | 95 | -5,0% | -25,0% | 3,85 | ||
7 | 5 | 100 | 5,3% | 26,3% | 4,87 | -51,3% |
5 | 105 | 5,0% | 25,0% | 6,08 | ||
5 | 100 | -4,8% | -23,8% | 4,64 | ||
5 | 95 | -5,0% | -25,0% | 3,48 | ||
8 | 5 | 100 | 5,3% | 26,3% | 4,39 | -56,1% |
5 | 105 | 5,0% | 25,0% | 5,49 | ||
5 | 100 | -4,8% | -23,8% | 4,18 | ||
5 | 95 | -5,0% | -25,0% | 3,14 | ||
9 | 5 | 100 | 5,3% | 26,3% | 3,96 | -60,4% |
5 | 105 | 5,0% | 25,0% | 4,95 | ||
5 | 100 | -4,8% | -23,8% | 3,77 | ||
5 | 95 | -5,0% | -25,0% | 2,83 | ||
10 | 5 | 100 | 5,3% | 26,3% | 3,58 | -64,2% |
Schein mit Faktor 5, angenommener Wert des Scheins ist 10, Wert der "Aktie" 100 und in festen Zyklen immer wieder um 5% steigen, wieder auf 100 fallen, nochmal 5% sinken und wieder das gleiche im neuen Zyklus.
Nach 10 Steigen und Fallen - Zyklen ist dein 10er Schein nur noch 3,58 wert und die "Aktie" ist immer noch bei 100
Meine Erfahrung: Der Faktor-Schein ist simpel zu verstehen, aber unkalkulierbar in seiner Auswirkung, deshalb lieben die Amis den ja so. (5€ ins Klischee-Schwein)
Tipp: Wenn du Thrill haben willst, fange lieber mit Knock-Outs an, die kannst du leicht berechnen.
Es gibt diesen ->schönen Derivate-Thread, wo du sicher deine Anfängerfragen stellen kannst und alle ganz nett sind.
Spannendes Thema, nicht nachlassen.
hx.
(Prof. Dr. A. Celentano, Universität Mailand, 1967, Finanzprognostiker)
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am 14.11.2024 21:23
@haxo schrieb:Wie sich das mathematische "Phänomen" nennt, weiß ich nicht, bin für Aufklärung dankbar, es ist dasselbe Prinzip welches dafür sorgt, dass bei einer Aktie 10% Verlust nicht mit 10% Gewinn wieder wettgemacht werden.
Wenn du auch auf Physik stehst, kannst du dir das wie eine gedämpfte Schwingung vorstellen.
Das ist das Fachgebiet der sog. tragischen Mathematik, in Finanzkreisen auch manchmal abkürzend als Mathematik der Anlageverluste bezeichnet. Die früher bei Lehrkörpern weit verbreitete Ansicht es handele sich um ein Spezialgebiet der Prozentrechnung wird heute als zu vereinfachend abgelehnt.
SCNR Curtis
"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo

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