am 03.08.2019 19:35
Es geht in meiner Argumentation doch gar nicht um einen tiefen Staat. Wenn das jmd so gelesen, dann wurde ich aber erheblich missverstanden. Ich glaube viel mehr das die USA sich im Falle Trumps reaktiv zur Madman-Strategie entschieden haben könnte. Aus der Not eine Tugend gemacht. Ich glaube auch nicht, dass er fürchterlich intelligent ist. Aber die Madman-Strategie könnte der Kompromiss zwischen Wahlergebnis und Politikbetrieb sein. Was ist denn die Alternative dazu: Dass die USA einen durchgeknallten Präsidenten haben, der völlig unkontrolliert über Dekrete das mächtigste (und in deren Betrachtung auch das wichtigste) Land der Welt in den Untergang führt? Wenn dem so wäre hätten sie ihn schon lange entsorgt - demokratisch oder undemokratisch.
Bis jetzt hat er der USA noch keinen Schaden zugeführt. Solitär betrachtet stehen die USA nicht schlechter da als vor seiner Wahl.
am 03.08.2019 20:29
@akonkret schrieb:Bis jetzt hat er der USA noch keinen Schaden zugeführt. Solitär betrachtet stehen die USA nicht schlechter da als vor seiner Wahl.
Der These möchte ich aber entschieden widersprechen.
Beim ausschließlichen Blick auf die Aktienkurse magst Du Recht haben, aber das Ansehen eines Landes und das Leben als Ganzes besteht aus deutlich mehr.
am 03.08.2019 20:51
Da bin ich bei Dir. Aber wenn man ihn als Politiker einstuft, dann ist er eben ein Wirtschafts- und kein Sozialpolitiker und er gehört zu den Republikanern und nicht zu den Demokraten.
Sehr viel Amerika-Kritik hängt an der Person Trump. Angenommen die hätten danach wieder einen Obama und dann wäre die Stimmung schnell wieder im grünen Bereich. Die setzen sich dann für Seenotrettung ein, unterschreiben ein neues Atomabkommen und bekennen sich du den Pariser Klimazielen. Unterm Strich alles keine Weiterentwicklung, weil es gestern schon Status Quo war. Aber USA ist dann medial wieder on track.
Das was Trump mit den Fleischzöllen in der EU erreicht hat hat TTIP (am Verhandlungstisch) nicht geschafft. Der Dieselskandal und Trumps agressive Strafzollerei haben die EU verhandlungsbereit gemacht. Keine Ahnung ob solche "Errungenschaften" dann von einem demokratischen Folgepräsidenten zurückgedreht würden.
am 03.08.2019 22:42
mit trump ist das wie mit Dauerregen: Entweder man meckert und sitzt in der Wohnung und trauert dem Sonnenschein hinterher, oder man zieht seinen Mantel an und macht sein Ding.
Wir Deutschen, wie wir halt immer sind, haben uns für das erstere entschieden.
Wenn irgendwann wieder die Sonne durchbricht stellen wir fest, dass wir fett und unbeweglich geworden sind und andere im Ölzeug bereits alle Claims abgesteckt haben .
Dann meckern wir eben darüber.
hx
am 04.08.2019 02:41
@akonkret schrieb:Sehr viel Amerika-Kritik hängt an der Person Trump. Angenommen die hätten danach wieder einen Obama und dann wäre die Stimmung schnell wieder im grünen Bereich. Die setzen sich dann für Seenotrettung ein, unterschreiben ein neues Atomabkommen und bekennen sich du den Pariser Klimazielen. Unterm Strich alles keine Weiterentwicklung, weil es gestern schon Status Quo war. Aber USA ist dann medial wieder on track.
DIe Sache ist ja leider nicht so einfach wie Licht aus, Licht ein.
Um den INF-Vertrag zu kündigen brauchte es nur einen Tweet. Wie lang der Weg zu einem neuen Abkommen wäre (allseitiges Wollen überhaupt vorausgesetzt) mag ich mir gar nicht ausmalen. Zumal das sinnvollerweise nicht mehr, wie in den 80er Jahren, einfach bilateral verhandelt werden könnte.
Und im Gegensatz zu Dir bin ich auch nicht überzeugt dass Trump der Beginn der Amerika-Kritik ist. Ich sehe ihn mehr als Katalysator durch den eine schon früher, auch in der westlichen Hemisphäre, vorhandene Skepsis gegenüber dem amerikanischen Habitus jetzt plötzlich offen ausgesprochen wird.
Die Abhöraffäre wurde beispilesweise in der Amtszeit Obama öffentlich. Die Kritik aus Politik aber auch aus der Öffentlichkeit fiel damals in meinen Augen überraschend moderat aus. Vermutlich weil man damals noch den Eindruck hatte die USA trotzdem als verlässlichen Partner betrachten zu können.
Seit Trump bestehen aber auch daran nun Zweifel so dass das schon vorher latent schwelende Misstrauen jetzt an die Oberfläche drückt.
Das ist der Schaden der durch ihn angerichtet wurde und dessen Reversibilität in Frage steht.
am 04.08.2019 22:51
Am Donnerstag gibt es wieder Zahlen zu chinesischen Inflations- und Handelsdaten.
Prognose: Die Exporte dürften im Juli gegenüber dem Vorjahr um 2,2% zurückgehen, während die Importe voraussichtlich einen Rückgang von 7,6% verzeichnen.
am 05.08.2019 10:38
Mieser Start in die Woche. Wahnsinn was die Politik dieses Mannes für einen Einfluss hat. Noch tiefer und meine Verkaufsorders werden ausgelöst 🥴
am 05.08.2019 11:30
Hallo zusammen,
eigentlich wollte ich ja einen guten Start in die Woche wünschen.
Tue ich natürlich trotzdem, auch wenn ich rot sehe.
Finde ich nicht gut.
Liebe Grüße, Frosch
am 05.08.2019 11:59
Da müssen gerade einige Frösche in den 'kalten Teich' springen
Mitte der Woche gibts Wirtschaftsdaten aus China - Spoiler, eventueller rot-Verstärker
am 05.08.2019 12:03
Och menno *seufzt*
Ich mag warmes Wasser. Und grün. Außer Gurken.
Vielleicht sollte ich einfach nicht schauen, was sich tut. Erst in ein paar Wochen wieder.
Das ist nämlich nicht gut für meine emotionale Stabilität ![]()
Liebe Grüße, Frosch...die noch lernen muss, gelassener zu bleiben