am 15.01.2023 21:08
Ich habe über Weihnachten "Principles for Dealing with the Changing World Order" von Ray Dalio gelesen.
Statt dem Original-Schmöker von Ray Dalio habe ich lediglich die Zusammenfassung gelesen: hier der Link.
Dass das dort gezeichnete Szenario mal eintreten wird, scheint mir gar nicht so abwägig. Die Frage ist nur wie lange dauert es, bis es soweit ist, und was mache ich bis dahin (also, so vielleicht die nächsten 20-30 Jahre)?
Dass große Industrienationen in eine Stagnation geraten, ist ja auch nichts Neues. Japan wäre wohl bis in die 90'er Jahre in einem Weltindex dreimal so schwer gewichtet gewesen, wie die USA. Der japanische Aktienmarkt ist dann nach Platzen einer Vermögens- und Immobilienblase in der "Verlorenen Dekade" jahrelang nur seitwärts gelaufen. Selbst wenn ich das gleiche einmal für die USA erwarte, wäre es für mich zum jetzigen Zeitpunkt noch viel zu früh, um auf den amerikanichen Markt ganz zu verzichten.
Und auch wenn Afrika ein riesiges Potential haben mag, wird es noch etliche Jahre (oder Jahrzehnte) dauern, bis man als Anleger davon profitieren kann. Die paar Afrika-ETFs, die es gibt, beinhalten hauptsächlich Finanz- und Minenaktien aus Südafrika und Ägypten. Also abwarten und Tee trinken, bzw. in die Sterne schauen.
am 15.01.2023 22:46
Danke,. Mein letztes MSCI Projekt war in 2008. Die Firma hat Fortschritte gemacht.
Ich wüsste eigentlich gerne welchen Anteil BMW oder Volkswagen in einem Deutschland ETF hätten, wenn die Unternehmen nach ihrem Anteil am BIP oder BSP gewichtet werden würden.
Die Indexgewichte pro Land und Unternehmen scheinen sich immer noch in einer Pay Wall zu verstecken.
Mein damaliger Arbeitgeber musste einen "Kleinwagen" bezahlen, um an die Gewichte heranzukommen.
In dem Factsheet Link, fand ich indirekt einen Link zu
MSCI World Value Weighted Index (USD)
Der ist für mich persönlich spannender als der BIP oder Capital gewichtete Index.
https://www.msci.com/documents/10199/9133ebac-9308-4bb7-aeec-60c1dcd2c98a
am 15.01.2023 23:07
Bzgl verlorene Dekade
Zwischen 1987 und 1999 empfand ich DAX als gut.
Zwischen 2000 und 2020 als schlecht.
Nach dem Corona Crash hat es wieder Spass gemacht, im DAX investiert zu sein.
Ich fürchte die Theorie, dass man durch nichtstun (bloser Kapitaleinsatz) zu einem ausreichenden Einkommen fürs Leben kommt funktioniert nicht für alle.
Meine These: Es gibt nicht genügend lukrative Anlagemöglichkeiten, um alle Wünsche nach einem Passiveinkommen zu befriedigen.
Eine Minderheit wird es tun können, FDP Aktienrente für alle, vermutlich nicht.
16.01.2023 15:48 - bearbeitet 16.01.2023 15:49
16.01.2023 15:48 - bearbeitet 16.01.2023 15:49
@matjung schrieb:
In dem Factsheet Link, fand ich indirekt einen Link zu
MSCI World Value Weighted Index (USD)
Der ist für mich persönlich spannender als der BIP oder Capital gewichtete Index.
https://www.msci.com/documents/10199/9133ebac-9308-4bb7-aeec-60c1dcd2c98a
Die 10 größten Positionen sind
- Banken (JPM, Citi, Bank of America)
- IT (Microsoft, Apple, Amazon, Facebook)
- Kommunikation (AT&T, Verizon)
und Berkshire (also noch mehr Apple und Banken)
Na ja. Wer's braucht, soll's kaufen.
am 16.01.2023 15:59
@matjung schrieb:Meine These: Es gibt nicht genügend lukrative Anlagemöglichkeiten, um alle Wünsche nach einem Passiveinkommen zu befriedigen.
Dieser These kann ich nicht ganz folgen. Ich glaube es ist das gegenteilige der Fall: es gibt soviele Möglichkeiten dass Erika Mustermann und Otto Normalverbraucher damit überfordert sind das passende auszuwählen. Und das ist unabhängig von der Kapitalmenge.
Nur deswegen gibt es Nepper, Schlepper, Bauernfänger, die sich mit verunsicherten Kund:innen goldene Nasen verdienen und nur deshalb ist die Aktienanlage weiter ein Stiefkind.
Grüße,
Andreas
am 17.01.2023 13:53
USA 56%! Genau da zeigt sich das Problem letztlich auch meines Depots.
Im Großen und Ganzen ist die weltweite Aktienanlage auf die USA ausgerichtet. Dort gibt es die meisten Marktführer in Schlüsselbranchen, dort gibt es zugleich Firmen, die vom Versagen der US Kartellaufsichtsbehörden profitieren.
Großer Markt, liquider Markt, aber was dort gut ist, ist auch teuer.
Vergleicht man diese 56% USA im MSCI mit dem BIP (24% bzw. 16% kaufkraftverrinigt) wird das Missverhältnis deutlich.
am 17.01.2023 21:20
Hallo @HaPa ,
als allererstes solltest Du uns wissen lassen, ob Du passiv (buy&hold) oder aktiv anlegen möchtest.
Das ist wegen der Steuerlichen Auswirkungen relevant. Ich sage nur so viel: Wir sind hier in Deutschland.
International gibt es so vieles und so viele Finanzprodukte für jedwedes Steuerrecht. Was davon in Deutschland passt oder Sinn macht, ist dann durchaus eine Frage des deutschen Steuerrechts und der Frage, wie Du anlegen möchtest.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
17.01.2023 21:42 - bearbeitet 18.01.2023 02:18
17.01.2023 21:42 - bearbeitet 18.01.2023 02:18
Hallo,
@matjung schrieb:Meine These: Es gibt nicht genügend lukrative Anlagemöglichkeiten, um alle Wünsche nach einem Passiveinkommen zu befriedigen.
Eine Minderheit wird es tun können, FDP Aktienrente für alle, vermutlich nicht.
kann ich nicht nachvollziehen.
Wir leben nicht in der besten möglichen Gesellschaft, sondern nur in einer der der besten existierenden Gesellschaften.
Die Aktienrente ist ein Schritt (von zweien) in eine bessere Gesellschaft und den zweiten wird der neoliberale Herr Finanzminister Lindner vermutlich nicht gehen: Dass man sich aus der Rentenversicherungspflicht durch individuelle Anlage in einer persönlichen Alterssvorsorge freikaufen kann: Den Wandel aus einer Rentenversicherungspflicht in eine Rentenversicherungsmöglichkeit.
Vom Grundsatz nicht nur unsererer Gesellschaft her, sondern von jedweder Marktwirtschaftlichen Gesellschaft her, rufe ich heraus:
Wer nicht investiert, verliert!
Und da gibt es die gesamte Weltwirtschaft, um sich daran sowohl aktiv (Unternehmer), als auch passiv (Anleger) zu beteiligen.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...