am 06.03.2021 22:17
Liebe Leute,
bin derzeit auf der Suche nach einem Stopkurs bei Adobe und habe mit meinem gefährlichen Halbwissen mal einen Trendkanal eingezeichnet. Zu sehen sind Wochenkurse und der SMA (40 Wochen).
Frage: Ist der Trendkanal so richtig eingezeichnet? Würde anhand des Kanals wohl bei ca. 350-360 Euro den Stop platzieren.
Freue mich über Anregungen und Hilfe...danke Euch!
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 09.03.2021 14:34
Hallo @Justin Smith ,
nochmal zum Trendkanal. Ich kann nur empfehlen, einen möglichst langfristigen Trend auszumachen. So wie von @Zilch empfohlen. Innerhalb dieses langfristigen Trends kann man dann nach kurzfristigen Trends Ausschau halten. Das macht insbesondere dann Sinn, wenn man im 1 bis 3-Monatstakt mit den Aktien traden will. Langfristige Trendanalyse ist nur im logarithmischen Chart möglich.
Aber jetzt zu den Stops. Bei einer Aktie wie Adobe, die einen langfristigen Trend über viele Jahre ausgebildet hat, wäre ich zunächst einmal optimistisch gestimmt, dass dieser Trend so weiter läuft. Das bedeutet für mein Trading, dass ich an der unteren (langfristigen) Trendlinie kaufe und nahe der oberen verkaufe. Normalerweise komme ich garnicht in die Verlegenheit, dass ich im Besitz einer Aktie bin, die an der unteren Trendlinie herumdümpelt. Das wäre für mich das Kaufniveau.
Wäre ich im Besitz von Adobe, würde ich jetzt die Aktie halten und beobachten, ob sie ihren Trend aufgibt. Niemals würde ich einen festen Stopkurs in dieser Situation einrichten. Bleibt Adobe im Trend und das ist der entscheidende Punkt, auf jeden Fall halten.
Und so könnte der Ausstieg aussehen: Gibt sie ihren Trend auf, womit grundsätzlich immer zu rechnen ist, muss sie dazu die untere Trendlinie für mehrere Tage durchbrechen (meine Kriterien). Nervös werden muss man an diesem Punkt nur, wenn der gesamt Markt eklatante Schwächen zeigt und ein absoluter Kurssturz droht. In ruhigen Zeiten kann man noch abwarten. Meistens sind die Aktien an dem Punkt bereits überverkauft, so dass nochmals eine leichte Kurserholungen möglich ist. In einer derartigen Situation gibt es oft eine kurzfristige Erholung, d.h. der Kurs stößt von unten kommend an die Trendlinie. An dem Punkt muss man sich auf jeden Fall zum Verkauf entscheiden und nicht wankelmütig werden.
am 09.03.2021 14:53
Vielen Dank @ehemaliger Nutzer ! Auf Deinen Beitrag hatte ich ehrlich gesagt gewartet / gehofft.
Eine letzte Frage noch:
Würde man den starken Corona-Dip für die Zeichnung eines Trendkanals aufgrund der Aussergewöhnlichkeit des Ereignisses "ignorieren"? Bei einigen Aktien würde die Einbeziehung dieses Dips nämlich meinen Trendkanal "verfälschen".
am 09.03.2021 16:39
Hallo @Justin Smith ,
wusste garnicht, dass meinen laienhaften Aussflüssen so viel Bedeutung beigemessen wird.
Die Frage nach den Ausreißern im Chart kann man nicht so generell beantworten. Ich hatte mal in einem Chart den Dip als Ausreißer gewertet und mir sogleich einen Rüffel eingefangen. Ich denke jedoch, man kann dass so machen, wenn man beobachet, dass die Kurse in dem ursprünglichen Trend über einen langen Zeitraum danach so weiter laufen.
Aber nach meiner Meinung ist diese Frage für Adobe gar nicht relevant. Im unten stehenden Chart habe ich mal den langfristigen Trendkanal (ab 2011) hineinkonstruiert. Dabei gehe ich in diesem Beispiel von der oberen Trendlinie aus, die die drei mit Pfeilen markierte Stützpunkte verbindet. Die untere Linie ist eine Parallelverschiegung zur oberen Linie mit einem Stützpunkt Anfang 2016. Der Tiefskurs in 2020 berührt dann die untere Linie ebenfalls, unterschreitet sie aber nicht. Die untere Trendlinie läuft heute bei 346 US-$.
Wenn man genau hinschaut, wird Mitte 2020 sogar die obere langfristige Trendlinie überschritten. diesen Fall ignoriere ich aber. Es kann jedoch sein, dass sich seit Mitte 2019 sogar ein steilerer Aufwärtstrend einstellen wird. Das lässt sich derzeit aber nicht bestätigen.
am 09.03.2021 18:21
@ehemaliger Nutzer schrieb:Dabei gehe ich in diesem Beispiel von der oberen Trendlinie aus, die die drei mit Pfeilen markierte Stützpunkte verbindet. Die untere Linie ist eine Parallelverschiegung zur oberen Linie mit einem Stützpunkt Anfang 2016. Der Tiefskurs in 2020 berührt dann die untere Linie ebenfalls, unterschreitet sie aber nicht. Die untere Trendlinie läuft heute bei 346 US-$.
Wenn man genau hinschaut, wird Mitte 2020 sogar die obere langfristige Trendlinie überschritten. diesen Fall ignoriere ich aber. Es kann jedoch sein, dass sich seit Mitte 2019 sogar ein steilerer Aufwärtstrend einstellen wird. Das lässt sich derzeit aber nicht bestätigen.
@ehemaliger Nutzer
Ich beschäftige mich noch nicht so lange mit Charttechnik und stoße bei Deinem Beitrag auf eine Frage, die mich beschäftigt.
Wenn ich parallele Trendkanäle verwendet habe, habe ich diese bisher immer unten angelegt und zwar dort, wo ich die meisten Auflagepunkte habe. Dann nach oben parallel verschoben, bis ich auch hier die meisten Auflagepunkte habe. Ist dieses Vorgehen falsch? Ok, im Endergebnis kommen wir in diesem Beispiel ungefähr auf ein ähnliches Ergebnis, aber wenn ich es grundlegend falsch mache, würde ich es natürlich gerne optimieren.
am 09.03.2021 19:44
@MMJ :
Das ist auch meine Vorgehensweise, indem ich mir die markanten Punkte nach unten aussuche und dann die Parallele nach oben verschiebe zu den meisten Berührungspunkten.
Das wende ich vor allem zur Absicherung nach unten an um einen möglichen Bruch des Aufwärtstrends zu erkennen.
Vieleicht ist es andersrum günstiger wenn man einen Kauf in Betracht zieht um nicht dann zu kaufen wenn der Kurs schon über dem langfristigen Trend hinausgeschossen ist.
Ob das richtig oder weniger richtig ist erhoffe ich mir eine Erklärung von @ehemaliger Nutzer 😉
Ich bin kein charttechniker
gruss ae
am 09.03.2021 19:56
@ae und @MMJ ich mache es auch so, weil es für mich am logischsten ist.
Die Trendlinie ist eines von vielen markanten Punkten, welches auch zum Beispiel für Stopkurse verwendet werden kann. Vor kurzem habe ich dazu noch einen Artikel gelesen, in dem geschrieben wurde, dass die Trendlinien als Widerstand oder Unterstützung dienen kann.
Da ist es für mich nur logisch, dass die Trendlinie an so vielen Punkten wie möglich verlaufen muss (wie es als gerader Strich nunmal geht), um solch eine Funktion erfüllen zu können.
Über eine Aussage von @ehemaliger Nutzer würde ich mich diesbezüglich auch freuen 🙂
am 09.03.2021 20:01
Interessanterweise lässt sich der Trendkanal bei guidants nur von oben nach unten ziehen. Zumindest habe ich noch keine Möglichkeit gefunden es andersrum zu machen. Kann man natürlich nachträglich hinbiegen wie man will, aber das scheint deren Weg zu sein.
am 09.03.2021 20:08
@Justin Smith schrieb:Interessanterweise lässt sich der Trendkanal bei guidants nur von oben nach unten ziehen. Zumindest habe ich noch keine Möglichkeit gefunden es andersrum zu machen. Kann man natürlich nachträglich hinbiegen wie man will, aber das scheint deren Weg zu sein.
Bei Guidants kannst Den den Chart auch von unten nach oben ziehen.
Wähle das Tool "Trendkanal" aus.
Markiere per Mausklick den Startpunkt.
Ziehe die Trendline dorthin, wo Du sie hinhaben möchtest.
Mit einem weiteren Mausklick bestätigst Du den Endpunkt.
Jetzt ziehst Du den Kanal hoch und bestätigst mit einem dritten Mausklick das Ende des Trendkanals.
am 09.03.2021 20:09
Ach echt? Hab ich vorhin irgendwie nicht hinbekommen. Probier ich später nochmal... Ich nehme hiermit alles zurück! ![]()
09.03.2021 20:19 - bearbeitet 09.03.2021 20:20
@ae schrieb:Vieleicht ist es andersrum günstiger wenn man einen Kauf in Betracht zieht um nicht dann zu kaufen wenn der Kurs schon über dem langfristigen Trend hinausgeschossen ist.
Dafür brauchste aber auch keinen Charttechniker, sondern nur ein bisschen Erfahrung (oder alternativ, Betrachtung von historischen Kursen). Ein Trend kann jederzeit gebrochen werden. Ergo gibt es Null Garantie, dass der Kurs jemals wieder zurückkommt.
Du kannst es nämlich auch umdrehen: Du kaufst, sobald der Trend nach oben gebrochen wird. Soweit ich informiert bin, ein übliches Mittel im Daytrading, der Stop liegt dann jeweils knapp unter der oberen Trendlinie, um Fehlausbrüche abzufangen.
Aber um das mal perspektivisch zu sehen: Wenn Du für 20 Jahre investieren willst, ist es völlig Banane ob Du oben, unten, oder sonstwo im Kanal kaufst. Worüber wir hier reden ist im Prinzip Trading auf Monatsskalen, wie Reno ja auch erwähnt hat.