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Bertelsmann Genußscheine 2001 Euro-Anleihe WKN: 522994 schmiert ab, warum?

frustrierter
Mentor
876 Beiträge

Hallo zusammen

 

kann mir einer erklären, wieso der Genussschein so abschmiert, obwohl er eine Verzinsung weit über dem aktuellen Zinssatz hat und Bertelsmann doch sicher nicht wackelt

 

https://www.finanzen.net/anleihen/522994-bertelsmann-se-kgaa-anleihe

 

 

29 ANTWORTEN

curry
Autor ★★★
60 Beiträge

@frustrierter: Ich denke das hat mit den steigenden Zinsen zu tun. Der Schein notiert aktuell bei 260% bei einem Kupon von 15% p.a. Das entspricht einer Verzinsung auf das investierte Kapital von 15 % / 260 % = 5,7 %, was ungefähr der Niveau anderer vergleichbarer Anlagen entspricht.

Wenn wir weiter steigende Zinsen auf Anleihen sehen, gehe ich davon aus, dass die Genussscheine ungefähr auf das Niveau von 15 % / "Marktüblicher Zins ähnlicher Anleihen" fallen.

 

Ergänzung: Bertelsmann hat aktuell die Ratings (langfristig) Baa2 (Moody's) und BBB (S&P). Die o.g. 5,7 Prozent entsprechen gut dem aktuellen Zinsniveau von Anleihen von Unternehmen mit vergleichbarer Bonität.

frustrierter
Mentor
876 Beiträge

lieben Dank, ok, dann bin ich beruhigt, dachte schon.....

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@frustrierter  schrieb:

Hallo zusammen

 

kann mir einer erklären, wieso der Genussschein so abschmiert, obwohl er eine Verzinsung weit über dem aktuellen Zinssatz hat und Bertelsmann doch sicher nicht wackelt

 

https://www.finanzen.net/anleihen/522994-bertelsmann-se-kgaa-anleihe

 

 


 

Ich habe aus Interesse eben die Bedingungen des Genussscheines "überflogen" und halte unter Berücksichtigung des wirtschaftlichen Gesamtumfeldes und der steigenden Zinsen, den derzeitigen Kurs dieses Genussscheines eher für geeignet das Papier zu verkaufen, als zu halten oder gar zu kaufen.

 

Wenn man berücksichtigt, dass der Genussschein nur Gewinnanteile ausschüttet, sofern ausreichend Konzernjahresüberschuss vorhanden ist, wirken 5,7% m.E. eher dürftig. Insb. da man im Falle von Konzernfehlbeträgen durch die anteilige Verlustbeteiligung auch negative Renditen erzielen kann.

 

Nur meine persönliche Einschätzung, keine Empfehlung zu irgendeiner Handlung.

PoliniMaster
Experte ★
174 Beiträge

Guten Abend,

 

Ich würde mich sehr über eine Meinung von @nmh zu diesem Thema freuen. Herzlichen Dank. 

Marin
Mentor ★
1.395 Beiträge

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

@frustrierter  schrieb:

Hallo zusammen

 

kann mir einer erklären, wieso der Genussschein so abschmiert, obwohl er eine Verzinsung weit über dem aktuellen Zinssatz hat und Bertelsmann doch sicher nicht wackelt

 

https://www.finanzen.net/anleihen/522994-bertelsmann-se-kgaa-anleihe

 

 


 

Ich habe aus Interesse eben die Bedingungen des Genussscheines "überflogen" und halte unter Berücksichtigung des wirtschaftlichen Gesamtumfeldes und der steigenden Zinsen, den derzeitigen Kurs dieses Genussscheines eher für geeignet das Papier zu verkaufen, als zu halten oder gar zu kaufen.

 

Wenn man berücksichtigt, dass der Genussschein nur Gewinnanteile ausschüttet, sofern ausreichend Konzernjahresüberschuss vorhanden ist, wirken 5,7% m.E. eher dürftig. Insb. da man im Falle von Konzernfehlbeträgen durch die anteilige Verlustbeteiligung auch negative Renditen erzielen kann.

 


Theoretisch richtige Überlegung, aber in der Praxis kann wohl Entwarnung gegeben werden. Erst gestern lief diese Nachricht über den Ticker: Bertelsmann trotzt Krise mit ambitionierten Wachstumsplänen

FakeAccount

@PoliniMaster 

 

Aber gerne doch. Beziehungsweise: Mein fauler Nachbar nmh liegt um diese Zeit schon im Bett und schläft und träumt süß von den beiden neuen Trendaktien, die er hat (Intact, WKN A0RNQW und Molina, 157781). Aus diesem Grund antworte AUSNAHMSWEISE ich stellvertretend für nmh.

 

Und viel neues kann ich auch nicht dazu sagen. Vor allem  @curry  und auch @Marin  haben schon die richtigen Antworten gegeben. Die Zinsen steigen, daher müssen auch die Anleihenrenditen steigen, und der Markt preist das ein, indem die Kurse von Anleihen fallen. Je länger die Laufzeit einer Anleihe, desto stärker wirkt sich dieser Effekt aus. Das ist reine Mathematik! Beim Bertelsmann-Schein 522994 ist die Laufzeit endlos; sehr viel mehr Laufzeit geht eigentlich nicht.

 

Über mein fest installiertes, auf das Nachbarsgrundstück gerichtetes Fernrohr sehe ich, dass auch nmh den Bertelsmann-Schein ohne Stopkurs im Depot hält (typisch: nmh hält sich nicht an seine eigenen Regeln, die er hier immer predigt: nie ohne Stopkurs. Da seht ihr mal wieder, wie wenig ernst man nmh nehmen darf).

 

Über das Fernrohr sehe ich auch, dass der Bertelsmann-Schein wegen der Kursverluste wöchentlich auf den Mahnlisten auftaucht, der der Computer von nmh meinem Nachbarn serviert. Und so wie ich nmh kenne, ärgert er sich wahnsinnig über die Kursverluste (geschieht ihm recht). Aber er verkauft nicht, weil der Schein immer noch attraktiv ist. Bertelsmann ist ein extrem zuverlässiger Schuldner, und nmh nimmt die im Moment 5,8% Rendite (15 Prozent geteilt durch 255 Prozent Kurs) gerne mit.

 

Kurze Antwort: Keine Panik, der Kursrückgang ist durch den allgemeinen Zinsanstieg bedingt.

 

Extra-Tipp: Wer sich gegen einen weiteren Zinsanstieg absichern will, kauft das Wertpapier SF5USV, das nmh schon häufig empfohlen hat. Dieses Papier profitiert von steigenden Zinsen, weil es auf einen Kursrückgang bei deutschen Bundesanleihen (FGBL = Bund-Future) setzt. Noch intensiver ist der Kursrückgang bei amerikanischen Anleihen, weil in USA die Zinsen deutlich stärker und nachhaltiger steigen als in Europa. Das entsprechende Papier für Amerika ist SF575U. nmh hat beide Papiere in den letzten Tagen massiv nachgekauft - unter anderem als Absicherung gegen weiter fallende Kurse bei Bertelsmann und den anderen Anleihen(fonds), die er besitzt. Und weil er einfach gerne Wertpapiere mag, die im Kurs steigen. Wobei man bei den beiden Zertifikaten den Kursanstieg fundamental begründen kann. Vide supra!

 

Ich hoffe, das hilft.

 

Hochachtungsvoll

der Nachbar von nmh

 

frustrierter

jetzt gehe ich noch einen Schritt weiter, wenn ich wüßte der Doller steht in 2024 noch besser als aktuell gegenüber dem Euro, dann müßte ich doch eine US Anleihe 2 jährig erwerben, mit rund 4% Rendite und dann Kursgewinn 

 

die Aktienverläufe der beiden sind ja aktuell kaum zu glauben, wie man auf sowas kommt?????

denn nicht jede Versicherungsaktie steigt etc.

 

ich bin ja eher neu hier, aber fake account und nmh mögen sich wohl nicht :-), aber sind scheinbar beide Topanalysten

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@FakeAccount  schrieb:

@PoliniMaster 

 

 

Aber er verkauft nicht, weil der Schein immer noch attraktiv ist. Bertelsmann ist ein extrem zuverlässiger Schuldner, und nmh nimmt die im Moment 5,8% Rendite (15 Prozent geteilt durch 255 Prozent Kurs) gerne mit.

 

Kurze Antwort: Keine Panik, der Kursrückgang ist durch den allgemeinen Zinsanstieg bedingt.

 

der Nachbar von nmh

 


Der allgemeine Zinsanstieg ist eine Tatsache, die es neben den unternehmensimmanenten, genussscheinspezifischen und marktgängigen Risiken zu berücksichtigen gilt:

 

Jeder Zinsanstieg führt bei diesem Genußschein zu erheblichen Kursverlusten. Ein Prozentpunkt Renditeanstieg bedeuten hier ~15% Kursverlust. (Siehe Kursverlauf der letzten 9 Monate, der vermutlich größtenteils durch den Zinsanstieg verursacht wurde.)
Die Zinsen fangen gerade erst an sich zu bewegen. Nach den nächsten Sitzungen der EZB werden diese Scheine deutlich unter den heutigen Kursen gehandelt werden. Zu aktuellen Kursen wird man nach meiner Einschätzung auf absehbare Zeit keine nominale und keine reale Rendite erzielen.

 

Aussitzen ist m.E. eine Option, aber keine Anlagestrategie.

 

frustrierter

fürchte auch ,hier muss man raus, denn die Zinsen müssen ja weiter steigen

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