06.06.2020 17:22 - bearbeitet 06.06.2020 19:52
Liebe Börsenfreunde (m/w),
die vergangenen Monate haben mal wieder gezeigt, dass in Krisen alle Assetklassen mit Verlusten gehandelt werden: Aktien, Anleihen, Bitcoin. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Sogar Gold, die Krisenwährung, ist im März gefallen. In der Panik wollen die Leute einfach nur Bargeld. Allmählich wird es besser. Klar:
Was wir in den letzten beiden Wochen jetzt aber gesehen haben ist schon fast Kaufpanik. Die Leute kaufen dann das, was am meisten gefallen ist, weil sie denken, billig ist günstig. Zockeraktien wie Lufthansa, TUI, Thyssen, Wirecard. Das, was halt so im Börsenfernsehen gezeigt wird. Thyssen, ein Unternehmen, das schon vor der Krise eine Katastrophe war, hat sich seit Mitte März verdoppelt, ebenso TUI, und die Lufthansa hat immerhin 50 Prozent aufgesattelt. All dies wird aber nicht nachhaltig sein. Bei Lufthansa geht es im Kurs seit 1995 (!!) unter sehr großen Schwankungen nur seitwärts. Wassertreten ist angesagt. Damit verdienen allenfalls Trader Geld. TUI steckt seit 1995 (!!) in einem Abwärtstrend und schwankt ebenfalls extrem stark. Die kurzfristigen Gewinne dieser Titel sollten Euch nicht blenden. Immerhin:
Auch auf breiter Front geht es aufwärts. Der DAX hat am Mittwoch (3. Juni) seine 200-Tage-Linie überschritten, und zwar erfreulicherweise nachhaltig (gleich am ersten Tag mehr als fünf Prozent und auch noch drei Tage hintereinander). Weltweit notieren inzwischen exakt 50 Prozent aller Aktien über ihrer 200-Tage-Linie, Mitte März gerade mal 5 Prozent. Damit ist die Krise am Aktienmarkt aus technischer Sicht abgehakt. Bei 56 Prozent aller Aktien steigt die 200-Tage-Linie, was für die innere Stärke der Aufwärtstrends spricht. Was spricht sonst noch für weiterhin steigende Aktienkurse? Ihr wißt:
Immer noch liegt extrem viel Geld am Seitenrand. Die Kapitalsammelstellen haben sehr viel Liquidität, das Zentralbankengeld versickert in den Kapitalmärkten. Viele der großen Player haben bisher den Einstieg verpasst und werden bei kleineren Korrekturen nachkaufen. Die Welt dreht sich weiter:
Die Coronakrise wird in den Hintergrund treten. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass wir nochmal die Tiefs vom März sehen. Aber ab Herbst stehen wichtige realpolitische Themen auf der Liste. Da wäre die US-Wahl: wen setzt Joe Biden als Vize ein? Möchte er ein eher linkes Spektrum bedienen? Für die Börse wird das wichtig sein. Der Handelskrieg mit China. Auch europäische Themen werden uns vermehrt beschäftigen. Man sieht übrigens bereits, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar aufwertet. Das ist schlecht für amerikanische Aktien in Eurem Depot, die werden in Euro weniger wert. Wer sich gegen eine anhaltende Eurostärke absichern will, wählt zum Beispiel das Zertifikat PS1LLL, das ich schon oft vorgestellt habe. Ein Stopkurs für dieses Zertifikat liegt bei 10,50 Euro. Mit anderen Worten:
Die Unsicherheit wird bleiben.
In diesem Umfeld ist es noch wichtiger als sonst, sich auf Qualitätsaktien zu konzentrieren. Die erkennt man nicht daran, dass sie billig sind. Man erkennt sie auch nicht am KGV oder an der Dividendenrendite: Da niemand den Gewinn genau kennt, lässt sich das "G" in der KGV-Formel für die Zukunft nicht klar bemesssen. Dividenden können Luftnummern sein, wie man jetzt in der Ölbranche schmerzhaft erkennt. Im Gegenteil: Qualitätsaktien sind solche, die seit vielen Jahren oder sogar Jahrzehnten deutlich im Kurs steigen und dabei nur selten Rückschläge haben, die dann auch nur schwach ausfallen. Um es ganz plastisch auszudrücken: Es ist besser, eine gute Aktie teuer zu kaufen als eine schlechte Aktie billig. Das ist vielen Hobby-Anlegern nicht klar, sie fangen lieber abgestürzte Tiefflieger auf. Das funktioniert langfristig nicht. Ein Beispiel:
Ich warne schon seit längerem vor Wirecard. Nicht weil ich Insider-Informationen hätte oder das Unternehmen nicht mag, sondern einfach weil momentan die Profis in einen solchen Laden nicht einsteigen werden. Einsteigen tut nur die Staatsanwaltschaft, zum Beispiel letzten Freitag. Trotzdem kaufen viele Amateure die Firma. Und sehen zu, wie es mit jedem Schock immer weiter nach unten geht. Solche Aktien sind Depot- und Spaßbremsen. Das müßt Ihr Euch nicht antun. Geht lieber ins Spielcasino. Dort gibt es immerhin etwas zu trinken und nette Hostessen (m/w).
Schon besser ist es, starke und bekannte Titel wie Microsoft oder Johnson & Johnson zu kaufen. Die beweisen seit vielen Jahren ihre recht gute Qualität. Johnson & Johnson ist in den letzten zehn Jahren um 11 Prozent pro Jahr gestiegen, das entspricht einer Verdopplung alle 6 Jahre. Ein langer Zeitraum. Microsoft hat in den letzten zehn Jahren 24 Prozent pro Jahr zugelegt und sich daher alle 40 Monate (3,3 Jahre) verdoppelt. Die Dividende kommt oben drauf. Klar, man kann den Anlegern nicht verdenken, dass sie bekannte Titel kaufen. Weil sie die Alternativen einfach nicht kennen. Doch es geht noch wesentlich besser:
Es gibt eine ganze Reihe von Aktien, die wesentlich besser sind als die großen bekannten Namen. Die nach meiner Auswertung aktuell beste Aktie der Welt, die Sartorius Vorzugsaktie, konnte knapp 50 Prozent pro Jahr zulegen -- rein rechnerisch entspricht das einer Verdopplung alle 21 Monate. Wohlgemerkt nicht erst in den letzten Wochen, sondern in den letzten zehn Jahren. Ihr wisst, dass meine Auswertungen sehr langfristig angelegt sind. Ich spreche ausdrücklich keine Glücksritter oder Zocker an, die übers Wochenende reich werden wollen. Denn am Wochenende wird ja gar nicht gehandelt. Indes:
Der Spitzenreiter in meiner heutigen Liste (Paycom) überzeugt mit einer Performance von 153% pro Jahr. Das entspricht einer Verdopplung alle 9 Monate! Nicht erst seit letzter Woche, sondern seit 2014. Und der Chart seit 2014 (bitte logarithmisch!) ist ein Traum. Die Plätze 2 und 3 kommen auf 46% per annum (Netflix) in den letzten zehn Jahren, die Aktie verdoppelt sich rein rechnerisch alle 22 Monate, und von 43% im Jahr (Vonovia), was einer Verdopplung alle zwei Jahre entspricht. Also noch viel besser als einfach nur Microsoft oder Johnson & Johnson, die zudem auch noch stärker schwanken als meine heutigen Vorschläge. Fünf Euro ins Phrasenschwein:
Performance wird in der Baisse geboren. Aktien, die in der Krise nicht so stark fallen wie der restliche Markt, und die ihre Verluste schneller wieder aufholen. Mit solchen Papieren wird wirklich Geld verdient.
Und allen, die lieber auf die nächste Korrektur warten und dann den Kursen hinterherlaufen, weil die Korrektur ja immer erst kommt, wenn man schon investiert hat, möchte ich sagen: Zeitraum schlägt Zeitpunkt. Entscheidend ist, was Ihr kauft und nicht wann. In die Trendaktien kann man jederzeit einsteigen. Profis haben auch keine Angst, sogar zum Rekordhoch zu kaufen. Denn bei solchen Aktien kommt das nächste, noch höhere Rekordhoch automatisch. Bitte versucht nicht, Eure Käufe über "Markttiming" zu optimieren: daran scheitern sogar die Profis. Das beste, was man am Aktienmarkt machen kann, ist einfach regelmäßig, zum Beispiel einmal pro Monat oder einmal pro Woche, gute Trendaktien zu kaufen. Solche regelmäßigen, gleichmäßigen Käufe garantieren Euch langfristig -- nicht übers Wochenende! -- den Erfolg.
Grund genug also für eine neue, exklusive Auswertung von sehr langfristig trendstarken Aktien.
Die heutige Liste enthält Titel, die folgende strenge Kriterien erfüllen mussten: (Die Parameter sind hier erklärt)
Mein Rechenzentrum hat mehrere tausend Instrumente (Aktien, Fonds, Indizes) weltweit untersucht. Nach der Filterung bleiben nur 29 Instrumente weltweit übrig, die man kaufen und mit einem individuellen Stopkurs absichern kann, geordnet nach der durchschnittlichen Performance pro Jahr:
In der Liste taucht auch der TecDAX-Index auf, den man am besten mit einem Indexzertifikat (Beispiel: WKN CJ8V3N) oder ETF einsammelt.
Für alle Freunde von Stockdividenden: Die holländische Chemiefirma DSM schüttet zweimal im Jahr Dividenden wahlweise (und gebührenfrei) in Aktien aus. Allerdings braucht man für die Dividende im Mai derzeit mindestens 70 Aktien und für die Dividende im August mindestens 142 Aktien, um eine Stockdividende zu erhalten, da die Dividendenrendite nicht üppig ist.
Aber warum ist denn jetzt die Sartorius-Aktie, die ich eben noch als die beste Aktie der Welt bezeichnet habe, nicht dabei? Gute Frage. Grund ist einfach nur, dass die Aktie momentan heißgelaufen ist. Dadurch ist der RSL-Wert von 151 zu hoch für die heutige Liste. Wer mit dem Risiko umgehen kann, darf natürlich auch gerne Sartorius-Aktien (WKN 716563) kaufen.
Also: Setzt nicht auf irgendwelche Dividendenstrategien, sondern allein auf langfristige Anlagequalität!
Man sagt heute nicht mehr "bleibt gesund", sondern "bleibt negativ". Möge das nur für Corona gelten und nicht für Eure Aktienkurse.
In diesem Sinne ein schöne Zeit,
herzliche Grüße aus einem trüben München
an alle, die das hier lesen müssen
nmh
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 26.06.2020 19:42
@TeePee schriebOh, ich mag das sehr gerne, aber es ist trotzdem weit entfernt davon, meine Lieblingsmusik zu sein. Ich bin da aber generell nicht der Maßstab, weil sehr vielschichtig unterwegs, vielleicht auch, weil ich aus einer Zeit komme (damals™), in der Musik gefühlt irgendwie noch einen anderen Wert hatte (nix gegen Spotify, ich finde es genial), aber wenn man 20 EUR für eine CD (oder in der Praxis eher 200 EUR für 10 CDs) abgedrückt hat, fällt es einem eben einfach deutlich schwerer, nach 20 Sekunden hören festzustellen, dass einem die Musik nicht gefällt und man die CD in die Ecke schmeißt, als wenn man eine Flatrate von 7,50 EUR/Monat zahlt und quasi alles hören kann, was man will.
Hach, damals man noch im Müller an den CD Regalen stand und stundenlang Musik probegehört hat (und versucht hat cool zu wirken). Und mein Vater hatte aus heutiger Sicht doch recht: "Bub, CDs setzen sich nicht durch, da man damit nichts aufnehmen kann"
@nmh: vielen Dank für deine Sternelisten, SL Tipps und sehr interessanten Beiträge. Nur zutiefst negative Einstellung gegenüber Franken finde ich sehr enttäuschend!
Grüße aus dem sonnigen Färdd (Landkreis!!!)
am 27.06.2020 16:01
@TeePee schrieb:
Oh, ich mag das sehr gerne, aber es ist trotzdem weit entfernt davon, meine Lieblingsmusik zu sein. Ich bin da aber generell nicht der Maßstab, weil sehr vielschichtig unterwegs, vielleicht auch, weil ich aus einer Zeit komme (damals™), in der Musik gefühlt irgendwie noch einen anderen Wert hatte (nix gegen Spotify, ich finde es genial), aber wenn man 20 EUR für eine CD (oder in der Praxis eher 200 EUR für 10 CDs) abgedrückt hat, fällt es einem eben einfach deutlich schwerer, nach 20 Sekunden hören festzustellen, dass einem die Musik nicht gefällt und man die CD in die Ecke schmeißt, als wenn man eine Flatrate von 7,50 EUR/Monat zahlt und quasi alles hören kann, was man will.
Oh ja! Die gute alte Zeit! Es war einfach ein anderes Gefühl im Keller eines düsteren Plattenladens stundenlang Platten durchzuhören und immer wieder mal eine Perle zu finden.
Dieses Gefühl kann das heutige "Alles-immer-überall-verfügbar" nicht bieten. Und das ist nicht nur bei Musik so, aber da schon ganz besonders...
29.06.2020 21:14 - bearbeitet 30.06.2020 17:08
29.06.2020 21:14 - bearbeitet 30.06.2020 17:08
Hallo @nmh,
ich lese in den letzten Monaten schon fleißig mit und versuche deinen Ansatz - den der Profis, wie du immer schön predigst - der Momentum Strategie Stück für Stück bei mir umzusetzten, wobei ich mich gerne nur auf die wirklich langfristigen Trends konzentrieren möchte.
Leider hapert es da jedoch immer noch beim Money Management... du sagst ja immer der maximale Verlust sei der Regler, den wir selbst in der Hand haben. Soweit, so gut. Interessanterweise habe ich von dir aber noch nie gelesen was du als Profi denn für einen maximalen Verlust akzeptierst, gerade in Bezug auf langfristige Trends.
Ich habe bisher immer so 200 Euro als gutes Maß gesehen. Nun stehe ich aber oft vor dem Problem, dass ich bei meinen amateurhaft ermittelten Stopkursen und den fixen Verlust selten die 1000 Euro-Marke durchbreche oder mir Aktien wie Givaudan demnach gar nicht kaufen könnte.
Sind meine Stopkurse also viel zu konservativ oder ist der von mir akzeptierte Verlust prozentual einfach zu gering?
Bspw. Paycom, dort habe ich mir einen Stopkurs bei um die 200 Euro ausgemacht, als Basis habe ich mich am Widerstand im September/Oktober kurz vor der Pre-Corona-Ralley orientiert. Ergebnis ich kann mir nur drei (!) Aktien kaufen und lande bei grob 800 Euro. Das kann doch dauerhaft keine akzeptable Investionssumme sein!?
Bei volatileren Aktien wie bspw. Illumina würde ich solche eine niedrigere Investition verstehen, da diese zwar langfristig sehr gut performen, jedoch öfter mal einen ordentlichen Schwächeanfall bekommen.
Verzeiht mir meine plebejerische Fragestellung. Ich hoffe du kannst da etwas Licht ins Dunkle bringen.
Gruß aus dem großen B.
29.06.2020 23:05 - bearbeitet 29.06.2020 23:13
29.06.2020 23:05 - bearbeitet 29.06.2020 23:13
@ehemaliger Nutzer :
Herzlich willkommen in dieser Community und vielen Dank für Dein Feedback! Es freut mich sehr, dass meine Beiträge hilfreich für Dich sind, und dass Du meiner Strategie (richtig: Profis arbeiten so) vertraust.
Kurze Antwort: Du hast alles richtig verstanden.
In der Tat könnte ein maximal akzeptabler Verlust von 200 Euro für einen Privatanleger ein sehr guter Wert sein. Auch der Stopkurs von 200 Euro für Paycom (WKN A1XFVG) ist absolut akzeptabel. Das Papier schwankt in letzter Zeit sehr stark, also darf der Stop nicht zu nah sein.
Die Money-Management-Formel ergibt, dass Du maximal drei Stück kaufen darfst (aktueller Kurs 265 Euro, 200 / 65 = 3,07 Stück). Damit würdest Du 3 x 265 = 800 Euro investieren.
Ja und? Wo steht denn geschrieben, dass es immer mindestens 1000 Euro sein müssen? Wenn Du Dich für Paycom interessierst (eine sehr gute Aktie!), dann kaufst Du heute 3 Stück und bezahlst 800 Euro. Genau so, wie Du es berechnet hast.
Das ist ja gerade das schöne an der Money-Management-Formel: in Aktien, die stärker schwanken, investierst Du weniger Geld. Sollten die Schwankungen in Zukunft nach oben gehen (hoffentlich), wird Dein Gewinn (in Euro) hoch sein. Geht es jedoch nach unten, sorgt Dein Stopkurs dafür, dass der Verlust (in Euro) nicht höher als die maximal akzeptable Grenze ist.
Wichtig: Die Obergrenze von 200 Euro für den maximalen Verlust ist natürlich von Deinem Gesamtvermögen abhängig. Es ist korrekt, dass ich nicht öffentlich über meine eigene Grenze berichte. Das hängt zum einen damit zusammen, dass ich auch nicht öffentlich über die Höhe meiner Investments berichte (weil das für die Leser langweilig wäre). Zum anderen ist die Grenze bei mir nicht fix, sondern von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Unter anderem gibt es "Kerninvestments", für die ich einen höheren Verlust akzeptiere, und darum herum "Satelliten" oder "Spielzeug", also Aktien mit höherem Spekulationsgrad, da geben meine Systeme eine niedrigere Grenze vor.
Wenn Du bereit bist, einen höheren Verlust als "nur" 200 Euro zu akzeptieren, dann wird die Money-Management-Formel automatisch eine höhere Investitionssumme als "nur" 1000 Euro erlauben. Aber warum solltest Du das tun?
Falls die Formel eine geringere Stückzahl als "1" ermittelt (Dein Beispiel: Givaudan), kannst Du die Aktie leider strenggenommen nicht kaufen. Als Notlösung gibt es allerdings Zertifikate, die der Aktie einfach (ungefähr) 1:1 folgen, jedoch mit niedrigerer Stückelung. Für Givaudan kommen beispielsweise die Zertifikate mit der WKN KA5JB3 oder CJ5JPH in Frage. Das Papier CJ5JPH (meine Empfehlung!) hat beispielsweise einen sehr, sehr konservativen Hebel von 1,58. Es macht somit die Bewegungen der Givaudan-Aktie mit dem Faktor 1,58 nach. Wer also eigentlich 1000 Euro in die Aktie investieren wollte, kauft stattdessen für 633 Euro (= 1000 / 1,58) das Zertifikat, was mathematisch dann dasselbe ist. Vorteil: ein solches Zertifikat kostet nur 20,45 Euro, man kann also 31 Stück (633 / 20,45) des Zertifikates kaufen und hat dann rein rechnerisch denselben Gewinn oder Verlust, als ob man 1000 Euro in die Aktie investiert hätte (was nicht möglich ist, weil eine Aktie bereits über 3000 Euro kostet). Die Dividende wird automatisch ins Zertifikat re-investiert.
Falls Dir der Weg über das Zertifikat zu unsicher ist, musst Du Dich eben für andere Aktien entscheiden, deren Kurs nicht so hoch ist. Leider kann man nicht 0,2 Givaudan-Aktien kaufen (außer vielleicht als Sparplan, aber damit kenne ich mich bekanntlich nicht so gut aus).
Als kleines Dankeschön für Dein Interesse an meinen Beiträgen noch einige Stopkurs-Empfehlungen für die drei von Dir genannten Aktien:
Paycom Software: Stop 195 bis 200 Euro (WKN A1XFVG)
Paycom verdoppelt sich rein rechnerisch alle 20 Monate. Daraus ergibt sich als Kursziel:
- auf 5 Jahre: 1290 EUR
- auf 10 Jahre: 6060 EUR
Givaudan: Stop 2600 bis 2700 Euro (WKN 938427)
Givaudan verdoppelt sich rein rechnerisch alle 5 Jahre. Daraus ergibt sich als Kursziel:
- auf 5 Jahre: 6740 EUR
- auf 10 Jahre: 14000 EUR
Illumina: Stop ca. 240 bis 250 EUR (WKN 927079)
Illumina verdoppelt sich rein rechnerisch alle 41 Monate. Daraus ergibt sich als Kursziel:
- auf 5 Jahre: 851 EUR
- auf 10 Jahre: 2240 EUR
Du bist auf dem richtigen Weg. So wirst Du an der Börse großen, nachhaltigen Erfolg haben. Das verspreche ich Dir. Nicht über Nacht, aber über viele Jahre. Gut gemacht, weiter so!
Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg mit meinen Sterneaktien
und viel Spaß beim Lesen meiner Beiträge,
herzliche Grüße aus München
in den großen Bären (???)
in das große Bierfass (???)
in das große Bällebad (??????)
nmh
30.06.2020 00:14 - bearbeitet 30.06.2020 00:17
30.06.2020 00:14 - bearbeitet 30.06.2020 00:17
@nmh schrieb:@ehemaliger Nutzer :
Herzlich willkommen in dieser Community und vielen Dank für Dein Feedback! Es freut mich sehr, dass meine Beiträge hilfreich für Dich sind, und dass Du meiner Strategie (richtig: Profis arbeiten so) vertraust.
Kurze Antwort: Du hast alles richtig verstanden.
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herzliche Grüße aus München
in den großen Bären (???)
in das große Bierfass (???)
in das große Bällebad (??????)
nmh
Huhuuu @nmh !!!!
Vielen Dank für diese tolle Antwort!!!
Überhaupt, möchte ich einmal an dieser Stelle erwähnen, wie wohltuend deine Art und dein Wesen hier im Forum sind!
Du bist ja seit Anfang an dabei und bist immer sehr nett, höflich und ungemein hilfreich! Man hat nie den Eindruck, es würde dir zuviel oder zu nervig sein, den Neulingen und auch den anderen immer und immer wieder Zusammenhänge zu erklären und deine Gebote "zu predigen".
Ich freue mich immer sehr über deine Beiträge allgemein aber auch über deinen "Trost" während der Krisen!
Find ich toll, wie du das machst!!!
Gute Nacht!
Edit: das große B ist, naturellement, Bärlin 😉
am 30.06.2020 06:01
@nmh vielen Dank für deine Antwort. Ich kann @Antonia nur beipflichten.
Das sind schonmal sehr wohltuende Worte. Deinen Standpunkt bezüglich deines persönlichen Verlustrisikos kann ich absolut verstehen, mit der restlichen Antwort lässt sich aber etwas anfangen!
Die Alternative mit den Zertifikaten ist sehr, sehr interessant. Ich werde jedoch erstmal im Musterdepot damit ein paar Trockenübungen machen...
Ich habe mir just den ersten Totalverlust eingehandelt. Ich war stark emotional investiert und auf einen Fehler folgte eine Kaskade von weiteren.
Das Gute an diesem Ereignis ist, dass es im Nachtrag sofort „Klick“ gemacht hat und ich das Money Management jetzt noch viel strikter befolge und weniger emotional investiere.
Ein weiteres Danke an deine SL-Vorschläge.
Gruß aus dem großen B, das mit dem großen Bär.
am 30.06.2020 16:29
@ehemaliger Nutzer schrieb:@nmh vielen Dank für deine Antwort. Ich kann @Antonia nur beipflichten.
Ich habe mir just den ersten Totalverlust eingehandelt. Ich war stark emotional investiert und auf einen Fehler folgte eine Kaskade von weiteren.
Das Gute an diesem Ereignis ist, dass es im Nachtrag sofort „Klick“ gemacht hat und ich das Money Management jetzt noch viel strikter befolge und weniger emotional investiere.
Herzlich willkommen.
Heißt Dein Totalverlust etwa Wircard?
LG Steuerzahler
am 30.06.2020 16:45
Hallo@ehemaliger Nutzer ,
gute Nachfragen, ich glaube ähnlich geht es manch anderem auch, u.a. mir. ![]()
Grüß Dich@nmh ,
tolle ausführliche Antworten! Sehr motivierend! Vor allem, dass Du neben den technischen Erklärungen bzw. Bestätigungen einen von dem Mantra löst, dass sich Orders in der Größenordnung gar nicht lohnen, so wie man es oft sonst überall eingetrichtert bekommt. Und am Ende gar nicht erst anfängt...zu teuer, zu wenig, zu kompliziert usw. usw....
Ich habe den Einstieg in die ersten paar Einzelwerte auch kürzlich gewagt, nachdem ich immer neugieriger und interessierter geworden bin.
Ohne diese Community und Posts wie diesen, und ohne Sternelisten und Tipps vieler Leute hier wäre ich wohl noch lange nicht so weit gewesen.
Jetzt mal abwarten wie es läuft, ich bin gespannt. ![]()
Grüße
KM
am 30.06.2020 16:54
@Steuerzahler ertappt. Ursprünglich war es als das spekulative Papier in meinem Portfolio vorgesehen, wuchs innerhalb von acht Monaten aber zu meiner größten Einzelposition an. Leider lache ich sehr gerne im Leben, so auch beim Verfolgen des Kursfalls... die Realität hat mich dann erst mit der Insolvenzanmeldung eingeholt. Der Verlust schlägt mit niedlichen 97,47 Prozent zu Buche.
Gruß aus dem großen B.
am 30.06.2020 17:05
@ehemaliger Nutzer schrieb:@Steuerzahler ertappt. Ursprünglich war es als das spekulative Papier in meinem Portfolio vorgesehen, wuchs innerhalb von acht Monaten aber zu meiner größten Einzelposition an. Leider lache ich sehr gerne im Leben, so auch beim Verfolgen des Kursfalls... die Realität hat mich dann erst mit der Insolvenzanmeldung eingeholt. Der Verlust schlägt mit niedlichen 97,47 Prozent zu Buche.
Gruß aus dem großen B.
Das geht vielen so.
Einem Freund von mir.
Einem Kollegen von mir.
Ich habe versucht Ihnen den Sinn der Stopkurse näher zu bringen. Keine Chance.
Die schlimmsten Fehler sind die aus denen man nichts lernt.
Du hast das doch erkannt.
Also runterschlucken und emotionslos nach Faktenlage weitermachen.
Viel Erfolg
LG Steuerzahler