Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

50 Prozent bis Weihnachten: Papiere mit frischen Kaufsignalen

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Liebe Börsenfreunde (m/w),

 

war es das jetzt mit der Baisse? Seit Jahresanfang läuft der DAX nach unten, schon dreimal gab es Hoffnung, dass der Boden erreicht ist -- und dreimal waren es nur Bärenmarktrallys, mit anschließend neuen Tiefs. Sowohl die Erholung im März als auch der kleine Aufwärtstrend Ende April und dann im Juli waren eine Falle: Die Weltbörsen zeigen sich 2022 von ihrer schlimmen Seite.

 

Und jetzt geht es seit Anfang Oktober wieder nach oben. Der September hat seinem Ruf als Crashmonat alle Ehre gemacht, seitdem sieht es besser aus -- kommt die Jahresendrally? Vom Tief bei 11860 Punkten hat der DAX bereits wieder fast zwölf Prozent gewonnen. Die Bärenmarktrally ist in vollem Gang. Wird es mehr als das? Die obere Begrenzungslinie des seit Januar intakten Abwärtstrends verläuft bei etwa 13230 Punkten. Und genau bis dahin ist der DAX gelaufen. Es wird jetzt sehr davon abhängen, ob unser Börsenbarometer nächste Woche deutlich darüber steigen kann. Doch erst wenn der DAX auch nachhaltig über die fallende 200-Tage-Linie (aktuell bei 13689 Punkten) steigt, besteht aus technischer Sicht wirklich Hoffnung für eine mittelfristige Trendwende. Bis dahin sind es noch gut 400 Punkte, doch spätestens dann wird dem DAX die Puste ausgehen. "Nachhaltig" bedeutet, dass der DAX eine oder zwei Wochen lang über der 200-Tage-Linie schließen muss. Das wird er sicher nicht beim ersten Anlauf schaffen. Denn:

 

Auch aus Sicht der Marktbreite besteht bisher kein Grund, stärker zu investieren. Noch immer liegen weltweit nur 30 Prozent aller Aktien über ihrer jeweiligen 200-Tage-Linie. Erst wenn sich dieser Wert über 50 Prozent einpendelt, ist der Bärenmarkt offiziell beendet. Das "Weltmomentum", also der Durchschnitt der RSL-Werte (Aktienkurs geteilt durch 200-Tage-Schnitt) aller Aktien weltweit liegt bei 91 Prozent und muss über 100 Prozent steigen, damit Entwarnung gegebenen werden kann. Dazu kommt:

 

Die Fundamentaldaten machen ebenfalls nicht allzu viel Hoffnung. Auch wenn die Berichtssaison in Amerika bisher passabel gestartet ist, sind die meisten Gewinnschätzungen gerade für Tech-Aktien noch immer zu hoch. Was passiert, wenn Gewinnerwartungen nicht erreicht werden, hat man letzte Woche bei Microsoft, Alphabet und Amazon gesehen. Diese Titel sind noch immer recht hoch bewertet, und so gibt es dort aktuell mehr Risiken nach unten als Chancen nach oben. Greife nie in ein fallendes Messer!

 

Die derzeitige Erholung verschafft uns etwas Luft zum Durchatmen, aber wir befinden uns weiterhin bisher nur in einer typischen Bärenmarktrally -- wie im April und Juli. Diese kann möglicherweise noch etwas weiter laufen, aber die zugrundeliegenden Rahmendaten bleiben größtenteils unverändert sehr schlecht. Eine generelle Trendwende nach oben sehe ich in den nächsten Monaten nicht. Im Gegenteil: Die aktuellen politischen Entwicklungen in China sind für den Aktienmarkt sehr beunruhigend! Solange beispielsweise die Null-Covid-Strategie in China mit den damit verbundenen Auswirkungen auf die globale Wirtschaft nicht beendet wird, kann es nicht nachhaltig nach oben gehen.

 

Viele Unternehmen profitieren im Moment noch von hohen Auftragsbeständen, die sie bei abflauenden Lieferkettenproblemen abbauen können. Doch der Überhang wird irgendwann abgearbeitet sein. Schwächelt dann auch noch die Konjunktur und neue Aufträge bleiben aus, wird das zu weiteren Gewinnrevisionen führen und den Druck auf die Aktienkurse erhöhen. Auch der Rückenwind vom schwachen Euro wird sich drehen, falls der Markt 2023 zu der Einschätzung gelangt, dass die Fed viel, die EZB aber noch nicht genug gegen die Inflation tut. Ein gutes drittes Quartal heißt also nicht, dass alle Sorgen weggewischt sind. Einer nachhaltigen Trendwende stehen auch die immer noch zu hohen 2023er-Konsensschätzungen im Weg. Deswegen:

 

Langfristig sind die Bewertungen in Europa teilweise schon interessant, aber dem Markt fehlt auf absehbare Zeit ein Katalysator, der die Trendwende bringt. Zum Beispiel das Ende des Krieges in der Ukraine -- leider setzt Putin auf Eskalation. Auch wenn mit Sicht auf Jahrzehnte die Aktienbörse immer nach oben läuft: Im Moment fährt man mit einer hohen Bargeldquote gut. Aktien würde ich weiterhin nur selektiv kaufen, wenn sich bereits ein Aufwärtstrend etabliert hat. Denn eine vermeintlich niedrig bewertete Aktie bringt Euch nichts, wenn Ihr die einzigen seid, die das erkannt haben und sonst niemand kaufen will!

 

Aus diesem Grund darf man sein Depot weiterhin mit Puts absichern. Empfehlungen habe ich in den letzten Wochen gegeben. Dabei sind drei Produkte zu unterscheiden, die von fallenden oder jedenfalls nicht stark steigenden Aktienkursen profitieren werden:

  • Klassische Put-Optionsscheine ("plain vanilla") eignen sich, um Euer Depot gegen einen echten Crash abzusichern. Für den DAX wäre das etwa der PD72CM, für den Nasdaq der PH70Q6. Diese Papiere verlieren, wenn die Aktienkurse steigen, aber eben auch umgekehrt. Auf fallende Kurse sollte man besser mit solchen Put-Optionen als mit Hebelzertifikaten (Turbo) setzen, weil der Volatilitätsanstieg bei einem Crash den Effekt fallender Kurse verstärkt: Inhaber eines Puts profitieren dann doppelt! Wenn Ihr andere Puts auswählen wollt, achtet bitte auf die drei bekannten Kriterien: Ausreichend lange Restlaufzeit, ausreichend tief im Geld und niedrige implizite Volatilität.
  • Discount-Put-Optionen (DP): Mit Papieren wie dem PH52T2 oder PD1PA7 setzt man darauf, dass die Bärenmarktrally in den nächsten Wochen endet und der DAX nicht mehr stark steigt. Wenn der DAX an Weihnachten unter 13600 Punkten steht -- so wie derzeit -- gibt es beim PD1PA7 eine Auszahlung von 5 Euro -- Gewinn also satte 50 Prozent! Allerdings soll auch nicht verschwiegen werden, dass dieses Papier einen Totalverlust produziert, wenn der DAX an Weihnachten über 14100 geklettert ist. Aber dann freut Ihr Euch über dicke Gewinne im Aktiendepot. Beim PH52T2 werden 20 Euro zurückgezahlt, falls der DAX Ende Januar 2023 unter 12800 notiert -- Gewinn fast 100 Prozent. Ein Totalverlust entsteht, wenn der DAX dann über 14800 steht. Bitte nur Spielgeld investieren.
  • Discount-Put-Plus-Optionen (DPP) sind etwas konservativer als DP. Hier gibt es eine Barriere, die ständig aktiv ist, nicht erst bei Fälligkeit. Wenn die Barriere während der Laufzeit niemals berührt wird, dann wird der DPP zu seinem Maximalbetrag eingelöst. Interessante Optionen sind PD8CTF oder der sehr konservative PD6CDQ. Beide Papiere bezahlen am 22.12.2022 genau 40 Euro, falls der DAX bis dahin niemals über die Barriere bei 14200 (CTF) oder 14800 (CDQ) geblickt hat. Hier sind mit hoher Wahrscheinlichkeit 50 Prozent bzw. 12 Prozent bis Weihnachten drin! Falls die Barriere zwar während der Laufzeit mal überschritten wurde, aber der DAX Mitte Dezember wieder unter die Barriere gefallen ist, richtet sich die Rückzahlung nach dem dann aktuellen DAX-Stand. Ein Totalverlust entsteht nur, wenn der DAX auch Mitte Dezember noch über der Barriere notiert.

Die genaue Funktionsweise dieser Optionen hat mein Nachbar hier beschrieben. Ihr werdet es erleben: Es ist befriedigend, wenn man auch dann viel Geld verdient, wenn Aktien nicht stark steigen. Gleichzeitig sind Puts aber wie alle Optionsgeschäfte sehr riskant und eignen sich daher nur als kleines Gegengewicht für ein gut ausgestattetes, gemischtes Aktiendepot. Doch zurück zur Sache:

 

Was kaufen wir jetzt? Für alle, die nicht bis Dezember* warten wollen, habe ich hier einige Vorschläge. Denn tatsächlich gibt es in den letzten Wochen vermehrt Papiere, die nach längerer Zeit mal wieder ihre 200-Tage-Linie von oben sehen. Solch ein Durchbruch durch den gleitenden Durchschnitt nach oben ist ein starkes Kaufsignal. Die Aktien sind, vor allem wenn auch die fundamentale Bewertung passt, durchaus für zehn oder zwanzig Prozent bis Weihnachten gut. Allerdings sollte man bei diesen Trades immer mit strengen Stoppkursen etwas unterhalb der 200-Tage-Linie arbeiten. Denn sollte sich der Ausbruch als Fehlsignal erweisen, kann es schnell wieder deutlich nach unten gehen!

 

Hier also die Liste der Titel, die in den letzten beiden Wochen nach längerer Zeit ihre 200-Tage-Linie wieder zurückerobert haben.

 

WKN    Titel           Stopkurs (Euro)      Alternative

-------------------------------------------------------

894565 Ashtead Group PLC Re      44

A2DYYS Brembo S.p.A. Azioni       8,50

HV1DB6 DAXplus Seasonal Str      57

556520 DUERR AG AKTIEN O.N.      22           PN19RT

A3CSML General Electric Co.      62 

A2ANV3 ING Groep N.V. Aande       8,00        PE3HA5

850628 JPMorgan Chase & Co.     110 

A1W66W Moncler S.p.A. Azion      40
552484 Netflix Inc. Registe     220
522090 Nexus AG Inhaber-Akt      48

A0MSN1 Nynomic (m-u-t AG Me      29

716460 SAP AG SYSTEME ANW.P      87           SN2XM6

914508 Take-Two Interactive     115 

A2PSEA Verallia SA Actions       23,50

766710 Vossloh AG Inhaber-A      32

 

 

Zusätzlich gab es in den letzten Wochen auch einige Aktien, die aufgrund einer Sondersituation ihre 200-Tage-Linie zurückerobert haben, etwa durch ein Übernahmeangebot, beispielsweise GSW Immobilien, home24, SLM oder Siemens Gamesa. Die habe ich für die heutige Liste aber herausgefiltert. Spekulationen auf einen Nachschlag bei der Übernahme oder ähnliche Sondersituationen sind ein besonderes Thema und sollen ein anderes Mal diskutiert werden.

 

Dieses Mal ist ein interessantes Zertifikat von Unicredit (HVB) dabei. Das "DAXplus Seasonal Strategie" (WKN HV1DB6) investiert in den Monaten von Oktober bis Juli in den DAX und hält in den schwierigen Börsenmonaten August und September Cash. Das Papier existiert seit November 2010 und hat seitdem stolze 177 Prozent gewonnen. Zum Vergleich: Der DAX hat im gleichen Zeitraum ziemlich genau 100 Prozent zugelegt. Dies zeigt die Überlegenheit der simplen Strategie, die beiden Sommermonate einfach auszulassen!

 

A propos Zertifikate: Einige Aktien kann man auch gut über Discount- oder Bonuszertifikate abbilden (siehe Spalte "Alternative"). Ihr bekommt die Aktie mit einem Discount, habt dafür aber nur ein begrenztes Kurspotenzial. Diese Zertifikate sind bei comdirect für 3,90 Euro Provision vergünstigt handelbar.

 

Die Aktie von Moncler ist wieder unter die 200-Tage-Linie gerutscht. Hier würde ich erst bei einem Anstieg über 49 Euro oder noch besser über 51 Euro kaufen -- sicher ist sicher. Das gleiche gilt für Take Two, die erst bei einem Anstieg über 130 oder noch besser über 133 Euro ins Depot wandern sollten. Diese Käufe kann man mit "Stop Buy"-Aufträgen automatisieren. Nach dem Kauf den Stop Loss nicht vergessen! Denn:

 

Wie immer beachtet Ihr vor einem Kauf bitte die Money-Management-Formel (siehe hier) und berechnet unter Berücksichtigung der angegebenen Stoppkurse, wie viele Stücke Ihr kaufen dürft. Auf diese Weise begrenzt Ihr den maximalen Verlust. Verlustbegrenzung ist lebenswichtig, wenn Ihr langfristig erfolgreich an der Börse sein wollt.

 

Diese Trades sollten für solide Gewinne bis Weihnachten im Rahmen einer Jahresendrally gut sein. Für die langfristige Anlage empfehle ich weiterhin gute, langfristige Trendaktien ("Sterneaktien"), die immer dann ein klarer Kauf sind, wenn sie über der 200-Tage-Linie notieren. Beispiele findet Ihr in meinen Sternelisten hier in der Community.

 

Ich wünsche Euch allen viel Erfolg für Eure Aktiengeschäfte, viel Spaß an der Börse

und einen schönen Sonntag

 

herzliche Grüße aus einem spätsommerlichen München 

 

nmh

 

___________________

*)  Gibt es im Dezember 2022 wieder einen Adventskalender mit spannenden Aktienempfehlungen? Lasst Euch überraschen!

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
160 ANTWORTEN

Sonnenwiese
Experte
127 Beiträge

Hallo @Marin 

 

wo hast du den Chart her?

Sonnenwiese
Experte
127 Beiträge

Hallo @nmh 

 

erfolgt die Auszahlung der Optionen automatisch oder muss ich irgendwie selber aktiv werden?

Marin
Mentor ★
1.171 Beiträge

@Sonnenwiese  schrieb:

Hallo @Marin 

 

wo hast du den Chart her?


Stumpf nach "buchwert dax" gegooglet und das erste passende Bild genommen. Leider stammt es von einem Schmierblatt, dessen Name hier nicht ausgesprochen werden sollte. Aber der Verfasser damals war Dr. Dennis Riedl – der war einer der wenigen guten Leute in dem Haus. Allerdings ist er auch nicht mehr dort tätig, sondern betreibt mittlerweile seinen eigenen Youtube-Kanal wo es hin und wieder ganz interessante Charts und Auswertungen zu sehen gibt.

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Guten Morgen!

 

@Zilch  und @Marin : Eure Ergänzung mit dem Buchwert ist sehr wichtig. Ich möchte noch ergänzen, dass das nur für große Indizes wie den DAX gilt. Einzelne Aktien können durchaus auch mal weit unter ihren Buchwert fallen, oder weit über den Faktor 2 darüber steigen. Tatsächlich ist der DAX in den letzten Jahrzehnten niemals unter seinen Buchwert gefallen. Allerdings hatten wir in den letzten Jahrzehnten auch keinen Krieg in Europa. Man sollte weiterhin sehr vorsichtig an der Börse sein.

 

Für alle, die wirklich auf Nummer sicher gehen möchten, gibt es als Geldparkplätze auch noch PD48NX (Cap 6500 bis 9/2023, Rendite 3,3% p.a.) oder PD3FEB (Cap 6800 bis 9/2023, Rendite 3,4% p.a.). Wenn der DAX unter 7000 fällt, dann ist etwas schreckliches passiert, und wir haben andere Probleme als die Börse.

 

@Machine  und alle anderen, die die Aktien halten:

Carlisle: Stopkurs wie bisher 222 Euro; bitte erst kaufen, wenn sie wieder über 260 Euro steigt

RLI: klarer Kauf, Stopkurs bitte hoch von 96 auf 98 Euro

Rollins: klarer Kauf, Stopkurs bitte hoch von 30 auf 31 Euro

 

In 2021 war ein anderer Dienstleister (HSBC) für die Steuerabwicklung bei der Commerzbank (comdirect) zuständig, und da ist sehr viel schief gelaufen. Aus diesem Grund verzögert sich bei einigen Kunden die Steuerbescheinigung für dieses Jahr. Ich habe meine auch noch nicht erhalten; sehr ärgerlich. Man kann beim Finanzamt beantragen, das Veranlagungsverfahren ruhen zu lassen, bis die Bescheinigung vorliegt. Seit 2022 macht die Commerzbank die Steuern wieder selbst, so dass solche Probleme künftig nicht mehr auftreten sollten.

 

@Sonnenwiese : Heute ist eigentlich bei allen Derivaten mit begrenzter Laufzeit die "automatisch Ausübung" vorgesehen. Das bedeutet: alle Zertifikate und Optionsscheine werden automatisch, ohne Deinen Auftrag, am Laufzeitende eingelöst. Achtung: Während bei comdirect die Einlösung von Zertifikaten (z.B. Discount, Bonus) gebührenfrei ist, fällt für die Einlösung von Optionsscheinen (z.B. Put, Discount-Put, Call) eine Gebühr von 10 Euro an. Man erkennt diese Produkte daran, dass einige Wochen vor Fälligkeit ein Beleg "Information über Optionsscheinfälligkeit" in die Postbox eingestellt wird. Bei Zertifikaten hingegen kommt einige Wochen vor Fälligkeit ein Brief per Beutelpost, dann ist die Einlösung kostenlos. Aus diesem Grund sollte man hier eine Woche vor Fälligkeit nachrechnen, ob ein manueller Verkauf für 3,90 Euro Provision sinnvoll ist. Ich muss gestehen, dass ich Derivate vermehrt über Consors handle, wo der Kauf und Verkauf und auch die Einlösung ganzjährig gebührenfrei sind (u.a. BNP, Societe Generale, Citigroup) -- für Zertifikate und für Optionsscheine. Allerdings ist der Service dort auch für sehr gute Kunden wesentlich schlechter als bei comdirect first. Es gibt leider keine ganz perfekte Bank, man muss sich überall das beste herauspicken.

 

@Zilch  und @CurtisNewton : Die Funktion in der Beta-Ordermaske (seit Mitte Oktober), die sie extra für mich programmiert haben, werdet Ihr nicht finden. Ich habe ja gesagt, dass sie außer mir niemandem auffällt. Die zweite Neuerung, die (hoffentlich) Mitte November auf meinen Herzenswunsch kommt, bemerkt man, wenn man sehr aufmerksam ist, aber die meisten Kunden werden dann denken: Hä? Wer braucht denn sowas?

 

@slobology  und @Bergjung : Vielen Dank für Euer Lob! Ich hatte jetzt eben ein AHA-Erlebnis, weil ich kapiert habe, warum "Bergjung" "Bergjung" heißt. Berge gibt es ja nicht nur hier in Bayern. Es ist mir sotzhagen* wie Schuppen aus den Haaren gefallen.

 

Immer dran denken: Die "vielen Stimmen", die @Bergjung erwähnt, sind Pöpsel und sonstige Redaktionen, die jede Woche Hefte verkaufen müssen. Das funktioniert nicht mit Pessimismus -- Leserinnen und vor allem Leser erwarten gute Nachrichten, sonst kaufen sie an der Tankstelle nicht Börse online oder das Schmierblatt von Förtsch, sondern doch wieder nur den Playboy. Gibt's den eigentlich noch?

 

@Zilch : Bei Anleihen hat man (anders als bei Aktiendividenden) einen Rechtsanspruch auf den "Kupon" (Zinszahlung) und auf die Einlösung bei Fälligkeit. Es sei denn, der Emittent (Schuldner) geht insolvent. Oder es wird das Schuldverschreibungsgesetz von 1899 (!!!!) angewendet. So wie bei sehr vielen Anleihen, die ich im Depot halte und mit denen ich viel, viel, viel, viel, viel Geld verloren habe. Aktuell mit Anleihen von Metalcorp (WKN A19MDV; wenn Ihr mal was grausames sehen wollt, schaut Euch A3KRAP an -- die habe ich natürlich auch im Depot. Echt Crap, wie der gepflegte Engländer sagt!!). Die wurden am 2.10.2022 fällig, comdirect hat mir den Betrag (paar tausend Euro) auch schon gutgeschrieben. Wenige Tage später hat man meine Einlösung storniert, weil die Firma am letzten Tag der Laufzeit (!!!) mitgeteilt hat, dass man die Anleihe leider, leider nicht zurückzahlen kann. Da bekommt man dann eine "Einladung zur Gläubigerversammlung", und wenn eine bestimmte Mehrheit der Gläubiger (Inhaber der Anleihe) es so beschließt, dann kann die Anleihe beliebig verlängert oder auch der Zinssatz beliebig, bis auf Null, reduziert werden -- mit Wirkung für alle Gläubiger, das ist das gemeine. Allerdings hilft dieser juristische Kniff gegen die drohende Insolvenz. Wer mehr dazu wissen will, googelt mal nach "nmh Waterloo mit Anleihen". Daher: Vorsicht mit High Yield Anleihen!

 

@ehemaliger Nutzer : Das französische Unternehmen Verallia stellt unter anderem Gläser für Nutella her. Das kennst Du aber nicht, bei Euch in der Zone gibt es ja sicher nur Käpt'n Nuss. SCNR.

 

Herbstliche und herzliche Grüße aus einem feiertäglichen München

 

nmh (= Besserwessi)

 

______________________

*)  Hausaufgabe, falls noch nicht geschehen: Man gebe die Begriffe "sotzhagen" und "sozagen" in Gooooooogle ein.

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

Bergjung
Experte
78 Beiträge

Vielen Dank @nmh für die weitern Informationen, die wie immer dazu auch noch sehr amüsant verpackt sind. 

Ich komme noch mal auf die „vielen Stimmen“ zurück.

Welche YouTube Kanäle schaut ihr euch denn öfter mal an?

Ich sehe öfter mal Mission Money bzw. Mario Lochner.  Ist leider immer ziemlich reißerisch in der Einleitung, aber die Gäste sind hier und da interessant. Leute wie Hendrik Leber oder Andreas Beck wandern aber von einem Kanal zum andern …..


Besonders interessant ist es wenn mal man in die Beträge von vor 6 Monaten oder einem Jahr schaut und dann sieht was aus den Tipps und Voraussagen geworden ist. 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@nmh  schrieb:

 

@ehemaliger Nutzer : Das französische Unternehmen Verallia stellt unter anderem Gläser für Nutella her. Das kennst Du aber nicht, bei Euch in der Zone gibt es ja sicher nur Käpt'n Nuss. SCNR.

 

Herbstliche und herzliche Grüße aus einem feiertäglichen München

 

nmh (= Besserwessi)

 

______________________

*)  Hausaufgabe, falls noch nicht geschehen: Man gebe die Begriffe "sotzhagen" und "sozagen" in Gooooooogle ein.

 


@nmh 

 

Nutella und Käpt'n Nuss? Nie gehört. Ich kenne nur Nudossi. Und weil Du gerade Mangelwirtschaft anspicht: Wer von uns hat schonmal vom anderen Vanille Coke mit Zucker erhalten, weil Südzucker rationieren musste?

 

Übrigens hat mir Dein Nachbar erzählt, dass Du mal wieder Dein Auto mit Elsterglanz pflegen sollst. Nein, ich meine nicht die beiden Künstler, sondern die Reinigungspaste.

 

Wisst ihr wo ich wohne?

Ich wohne in der Zone.

Sonni

SPT
Autor ★★
32 Beiträge

Seid gegrüßt,

kann jemand erklären, warum Carlisle so in die Knie gegangen ist, nach Bekanntgabe der Zahlen? Wenn man sich den Q3 Bericht so durchliest, dann schaut es m.E. ganz passabel aus. Es kommt nicht ein einziges mal das Wort "decreased" vor und die Zahlen versprechen Wachstum und gute EK-Quoten. 

Beste Grüße!

Marin
Mentor ★
1.171 Beiträge

@Bergjung  schrieb:

Vielen Dank @nmh für die weitern Informationen, die wie immer dazu auch noch sehr amüsant verpackt sind. 

Ich komme noch mal auf die „vielen Stimmen“ zurück.

Welche YouTube Kanäle schaut ihr euch denn öfter mal an?

Ich sehe öfter mal Mission Money bzw. Mario Lochner.  Ist leider immer ziemlich reißerisch in der Einleitung, aber die Gäste sind hier und da interessant. Leute wie Hendrik Leber oder Andreas Beck wandern aber von einem Kanal zum andern …..


Besonders interessant ist es wenn mal man in die Beträge von vor 6 Monaten oder einem Jahr schaut und dann sieht was aus den Tipps und Voraussagen geworden ist. 


Markus Koch ist der einzige deutsche Finanzyoutuber, den ich mir fast täglich anschaue. Vorteil außerdem: Es gibt die Opening Bell auch als Podcast. Das Niveau ist merklich mehrere Stufen über dem, was man sonst hierzulande geboten bekommt. Ich habe es schonmal gesagt: Es macht einen Unterschied, ob jemand seit über 25 Jahren direkt von der Wall Street berichtet, oder ob jemand in seinem Kinderzimmer eine Kamera aufgestellt hat und nun auch Youtuber ist. Spannende Gäste gibt es beim Koch auch ab und an. @nmh wird dir bestimmt davon abraten, ihn zu gucken – aber vermutlich nur, weil er neidisch auf das volle Haar vom Markus ist.

 

Ansonsten wurden mir die letzten Wochen vom Youtube-Algorhitmus öfter besagter Dr. Dennis Riedl empfohlen. Ich finde nicht alles gut, was er sagt – und Vorsicht: er will auch seinen Börsenbrief verkaufen –, aber ein paar interessante Denkansätze waren dabei.

frustrierter
Experte ★★★
669 Beiträge

@nmh 

ich kann mich den anderen nur anschließen, alles was du und die anderen hier von sich geben , hat nur Mehrwert

und man lernt dazu sozagen 🙂

 

grüße aus Mittelbayern

 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Marin 

 

Ich sehe das auch so. Es lohnt sich, die Meinung von Markus Koch zu hören.