am 18.10.2019 14:35
@flowyo schrieb:Wenn das Unterhaus morgen wider Erwarten dem Deal zustimmt, kann das schnell passieren...
Ich denke ganz ehrlich nicht, dass sich diese Entscheidung nachhatig auswirken wird. Wenn Locke 2 (Boris) die Abstimmung gewinnt, sind wir am Punkt A angelangt.
Wenn er sie verliert, dann muss er erstmal Verlängerung beantragen und wird dann Neuwahlen abhalten, bei denen er - wenn man den Meinungsforschern glauben will - wohl haushoch gewinnen. Dann hat er eine Mehrheit, lässt nochmals abstimmen und wir sind auch an Punkt A, nur 2-3 Monate später eben.
Die Tatsache, dass dieser Deal kommen wird, war das, was die Börsen beflügelt hat. Das ist nun eingepreist und gut isses.
am 26.10.2019 23:02
Dax hin oder her, ich will es bei dem DPP ganz genau wissen, die Teile gefallen mir:
Zwei Scheine mit derselben Laufzeit (der obere steht auf meiner Montags-Einkaufsliste) und derselben oberen Barriere, aber der erste hat eine höhere Rendite. Warum?
Wenn die Laufzeit endet, bekommen beide ihre Maximalauszahlung und da ist es doch völlig schnuppe, ob der DAX bei 12500 oder 10500 oder tiefer oder höher (bis 14499) steht.
Warum hat der obere eine höhere Rendite, wo ist sein Risiko höher?
Vielen Dank im Voraus.
hx.
am 27.10.2019 00:29
@haxo: Die höhere Rendite ist ja logischerweise nur die Aussage, dass der obere Schein momentan weniger Wert ist. Das einzige, was für mich Sinn ergibt:
Schau Dir den Break-Even an, für den Fall der Barriereverletzung. Du kriegst (Basis-Dax)/100. Dreh es um, dann wird es deutlicher: Angenommen, du hast einen gewissen Daxwert, und die Formel funkionierte so, dass nun beide exakt in der Mitte stünden, der eine bei 10, der andere bei 20. Es gäbe es jeweils eine identische Maximalrendite von 100%. Aber der zweite wäre risikoreicher, weil nach der Barriereverletzung der Dax auf 12500 Punkte statt nur auf 13500 Punkte fallen müsste, um Dir den Einsatz zurückzugeben.
Ergo kann das nicht sein, und beim gleichen Daxwert muss der zweite immer eine höhere Rendite bringen. Es ist eine Frage des Floors bzw. der Spanne Basis-Floor, die natürlich zur Kursberechnung berücksichtigt werden muss (genauso verkehrt wäre es offensichtlich, wenn aktuell beide Scheine bei 14,31 stünden, dann wäre das Risiko identisch, aber die Rendite unterschiedlich).
Notabene: Ich habe keine Ahnung, das obere erscheint mir intuitiv richtig. Gibt bestimmt auch Fachbegriffe für die einzelnen Komponenten der Preisgestaltung, mit Hebelberechnung und griechischen Buchstaben oder sonstwas, da bin ich immer zu faul zum lernen.
27.10.2019 11:30 - bearbeitet 27.10.2019 11:37
Die Antwort von @NR ist nicht nur "intuitiv richtig", sondern auch "faktisch richtig". Man kann es auch einfacher (oder anders) so erklären:
Nach einer Barriereverletzung muss der DAX unter den Floor fallen, damit trotzdem die maximale Rendite ausgezahlt wird. Das ist bei dem unteren Papier leichter möglich, daher ist dort die maximale Rendite geringer. Im Detail:
Bei beiden von @haxo genannten Papieren besteht das Risiko, dass der DAX kurzzeitig über 14500 Punkte steigt. Dann ist die Barriere und somit der Plus-Mechanismus kaputt, und die Scheine werden zu normalen Discount-Put-Optionen.
Die beiden Papiere unterscheiden sich im Floor. Der Floor ist nur nach einer Barriereverletzung relevant. Und zwar so:
Nach einer Barriereverletzung muss der DAX auf 10500 (oder tiefer) fallen, damit der obere Schein (PX137X) trotzdem noch seine Maximalrendite erwirtschaftet. Der zweite Schein (PX138F) wird nach einer Barriereverletzung trotzdem noch seine Maximalrendite erwirtschaften, wenn der DAX "nur" auf 12500 (oder tiefer) fällt. Das ist wahrscheinlicher, was Du mit einer niedrigeren Maximalrendite bezahlst.
Fazit: Wenn Du davon ausgehst, dass der DAX bis Ende 2020 nicht über 14500 steigt, ist der oberste Schein das Papier der Wahl!
Viele Grüße aus einem spätsommerlichen, sonnigen München
nmh
27.10.2019 13:12 - bearbeitet 27.10.2019 13:37
Danke @beide das klingt plausibel.
Vergleichbar also mit zwei Typen, die Tickets für die Titanic haben, aber der eine mit Anspruch auf ein Rettungsboot mit Ledersitzen und der andere mit Holzbank.
Ergo ist das eine Ticket billiger ( Rendite höher). Ist mir doch egal, die Titanic ist eh unsinkbar
Ich weiß nicht, diese "Rettungsboot-Funktionen" erscheinen mir immer etwas arg konstruiert, "Wenn das passiert, geht es so-und-so, aber wenn dieses passiert, brachst du nur.. etc-etc". Im Endeffekt würde doch niemand sehenden Auges die Barriere durchbrechen lassen, sondern vorher verkaufen und entsprechend umschichten, oder?
Aber interessant, dass vorher, also vor Durchbrechen der Barriere das Rettungsboot kaum(*) eingepreist ist (also wenn beide noch gemütlich rauchend auf dem Oberdeck stehen und gelangweilt auf die Eisberge schauen):
Ich würde mich für den ersteren, also mit tieferem Floor entscheiden, und anstelle des Rettungsbootes lieber rechtzeitig in einen Schein mit höherer Barriere wechseln.
Spannende Sache, wenn man auch leicht vor lauter "Konstruktion" den eigentlichen Zweck aus dem Auge verliert.
Schönen Sonntag!
hx.
(*) Edit: Falsch, es ist anscheinend überhaupt nicht eingepreist. Der Vergleich, beginnend an einem Stichtag X, zeigt, dass der risikoreichere Schein bei günstigerem Verlauf (>100% zum Anfangszeitpunkt) vorne liegt und bei schlechterem Verlauf (<100% zum Start) unter dem risikoärmeren.
Das ist völlig logisch, weil der risikoreichere auch am Laufzeitende eine höhere Rendite verspricht. Die Rettungsboot-Funktion ist vor dem Durchbrechen der Barriere anscheinend völlig irrelevant.
Spricht m.E. immer für den mit höherer Seitwärtsrendite, also #1
am 27.10.2019 16:23
Ich suche noch nach einem Schein für die Wirtschaftskrise 2020/2021 😄
Man soll ja antizyklisch agieren 😉
am 28.10.2019 12:37
Mein PP901V-Put steht aktuell ca. 24% im Minus liegt, aber ich glaube noch an die Erfüllung im nächsten Juni (Dax nie auf 14000 oder drüber). Als kleinen Ausgleich und um vom aktuellen Kursverlauf wenigstens etwas zu profitieren habe ich einen ETF auf den Lev-Dax gekauft (LYX0AD), den ich mit engem Stoppkurs auch wieder verkaufen würde/werde. Der ETF hat natürlich einen viel kleinern Hebel.
Was haltet ihr von der Idee?
Ab wann steigt der Put-Schein eigentlich bei gleichbleibendem Dax merklich an, weil die Laufzeit in Sichtweite kommt?
am 28.10.2019 19:27
@A.J. schrieb:Mein PP901V-Put steht aktuell ca. 24% im Minus liegt, aber ich glaube noch an die Erfüllung im nächsten Juni (Dax nie auf 14000 oder drüber). Als kleinen Ausgleich und um vom aktuellen Kursverlauf wenigstens etwas zu profitieren habe ich einen ETF auf den Lev-Dax gekauft (LYX0AD), den ich mit engem Stoppkurs auch wieder verkaufen würde/werde. Der ETF hat natürlich einen viel kleinern Hebel.
Was haltet ihr von der Idee?
Ab wann steigt der Put-Schein eigentlich bei gleichbleibendem Dax merklich an, weil die Laufzeit in Sichtweite kommt?
So Leute, jetzt ist es auch beim PZ39NN kurz davor die Barriere zu reißen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das diese Woche noch passiert schätze ich auf 99% ein. Der Schein liegt jetzt gerade bei -65% (in meinem Depot).
Jetzt stellt sich mir die Frage, wenn die Barriere durchbrochen wird, dann wird es bestimmt einen plötzlichen Verfalls auf -80% oder mehr geben, so geschehen beim PZ39NM von 5,225€ auf 3,43€ (34% gefallen).
Da stellt sich die Frage ob man trotzdem mit nem normalen Discount Put (der er ja dann ist) nicht besser fährt diesen bis zum Laufzeitende durchzuschleifen, und die 30% wieder einstreicht und ggf. mehr. Wenn, ja wenn im Winter doch noch mal was passiert was den DAX alt aussehen lassen würde.
Was sagen die alten Hasen hier? Verluste realisieren (würde dann jetzt einen Stopkurs, kurz vor Barriere durchbruch, setzen), sehe es wie gesagt eher als "Lerngeld", oder weiter spekulieren?
am 28.10.2019 19:47
Guten Abend @Chrissel,
der gesamte Restwert deiner Scheine muss mindestens 10 EUR bringen, also mehr als die Transaktionskosten, damit der Verlust steuerlich angerechnet werden kann.
Wenn du den Verlust verschmerzen kannst - und das kannst du ja, denn sonst würdest du dich nicht an Termingeschäften versuchen -, würde ich einen Stop Loss zwischen 1,50 und 2,50 EUR setzen. So lange die Barriere nicht berührt wird, hält der Schein noch die "Glücksrendite" und das ist eingepreist.
@haxohat zurecht auf das Verhalten nahe der Barriere hingewiesen. In der Umgebung der Barriere ähnelt der Chart des Puts dem einer Hyperbel auf R+, ohne die Nulllinie zu berrühren [siehe f(x)=1/x].
Herzlichst,
"Es gibt keine Gerechtigkeit, es gibt nur mich!"
Gevatter Tod
am 30.10.2019 20:56
Als kleine Info für alle Mitlesenden.
Ich habe in Anbetracht der (jetzt passierten) kommenden FED-Entscheidung, gestern früh einen Trailing-Stop-Loss für meinen Optionsschein eingebaut.
Ich dachte mir zwar das ein Großteil der Kurse die Zinssenkung schon mit eingepreist haben, wollte aber abgesichert sein wenn dem doch nicht so ist.
Eh Voila Der Dow zieht mal richtig kräftig an. Ich gehe davon aus das er den Dax mitreißt (außerbörslich bereits passiert) und dadruch wurde der Stop-Loss auch gezogen. So bin ich mit einem 60% Minus raus aus der Nummer.
In anbetracht dessen, dass November/Dezember eher starke Monate sind und hier, sowie auch andererorts der Dax als nicht mehr nachvollziehbar gesehen wird, wollte ich lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende!
Zum Glück habe ich die Positive Rally mit einem anderen Schein (PX24VC) bisher
kompensieren können, wenn die 13.000 Marke gebrochen wird, bin ich bei +/- 0 aber um einiges an Erfahrung reicher. 😃
Wenn der Dax jetzt doch wiedererwarten einbricht in den nächsten Tagen ist der Turbo Long Schein bereits abgesichert. Und dann bin ich erstmal raus aus dem Dax Put/Call und schaue mir das treiben entspannt von der Seitenlinie an!