am
20.06.2017
14:58
- zuletzt bearbeitet am
04.12.2018
15:28
von
SMT_Chris
Hallo in die Runde,
jetzt bitte nicht lachen: Ich hab ne Riester-Rente und gehöre zu jenen Millionen, die sich so ein Ding haben aufschwatzen lassen, zu einer Zeit, als diese Form der Altersvorsorge als "alternativos" galt - zumindest für als Uninformierrter. Seit ein paar Jahren hört, liest und sieht man, dass wohl nicht alles Gold ist was riestert. Tja, und nun die Frage, was tun wennn's brennt?
Riestern tun ich seit 2011 bei der Zurich und habe Stand Ende 2016 bisher etwas über 9k eingezahlt. Mich ärgert es schon ein wenig, dass ich diesen Betrag nicht in einen ETF oder dergleichen investiert habe. Aber die Wertpapiere etc. waren damals für mich das sprichwörtliche Dorf in Böhmen. Kenn ich nicht. Kauf ich nicht. Der Versicherungs-Mensch hat mir aber deutlich gemacht, dass ich dringend etwas für's Alter tun muss. Ein paar Schaubilder und Rechenbeispiele später, habe ich unterschrieben.
Ich werde mich in nächsten Schrittt einmal bei der Versicherung erkundigen, was unter bestimmten Umständen mit meinen eingezahlten Beiträgen passieren wird:
- Kündigung der Versicherung und Rückkauf durch Versicherer
- Zahlungen ruhen lassen
- Hab ich weitere Optionen?
Mich würde einmal eure Meinung und Erfahrungen in dieser Sache interessieren?
Freue mich auf Feedback.
Ahoi
Der Captain
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 08.03.2019 12:29
Danke für Deinen interessanten Beitrag @Towo !
@Towo schrieb:Die Anzahl der Arbeitsstunden in Deutschland ist auf ein Hoch seit 1991. Soviel zum demografischen Wandel.
[...]
Die einzige Möglichkeit das zu umgehen wäre das Geld im Ausland anzulegen um dann später aus dem Ausland die Zahlungen zu erhalten.
Noch exportieren wir mehr als wir importieren, trotz demografischen Wandel.
Wenn Du Dir die Außenhandelsbilanzüberschüsse verschiedener Länder ansehen würdest, dann würdest Du eine gewisse Wohlstandsverlagerung sehen können.
China und ähnliche Länder haben unabhängig von der Zahl der zur Verfügung stehenden Bevölkerungsarbeitsstunden einen erheblichen Wohlstandszuwachs.
Durch neue Technologien und dadurch, dass sie immer noch die (kostengünstige) Werkbank anderer Hersteller sind. ![]()
Die entscheidende Frage würde also lauten: Auf welche Technologie-, Industrie- oder Wohlstands-Pfeiler soll der Wertzuwachs in Zukunft beruhen.
Erstaunlicherweise sind diese Trends ziemlich stabil bzw. es bilden sich langfristig gültige Aufwärtstrends hinaus.
Noch eine interessante Beobachtung (wie alles nur zu Unterhaltungszwecken):
In den epischen Sternelisten von @nmh ist der Anteil der Aktien vergleichsweise gering, die einen beinahe ausschließlichen Fokus auf Deutschland haben. ![]()
In Deinem Depot ausländische Dividendenquellen aufzunehmen, das kann nicht schaden. Zumal comdirect ja vollautomatisch die Steuerverwaltung und -abführung der Abgeltungsteuer für Dich übernimmt.
Liebe Grüße
Glücksdrache
am 08.03.2019 12:41
Das ist richtig. Zumal der deutsche Akltienmarkt nur bedingt etwas mit der deutschen Wirtschaftsleistung zu tun hat. Er ist halt sehr automobillastig.
Lebensmittelhersteller wie Oetker, Balsen, Ritter, Haribo, Storck usw. sind gar nicht erst börsennotiert.
Da ist man dann mit einem Idex-ETF untergewichtet. Haben zwei gleichgroße AGs unterschiedlichen Streubesitz (z.B. 40% und 80%) dann werden diese auch noch unterschiedlich im Index gewichtet. Die mit 40% nur halbsohoch.
Ich habe auch nur Einzelaktien im Depot.
am 08.03.2019 13:09
Die Diskussion hat jetzt jeglichen Zusammenhang mit dem Thema hier und auch viel an Sachlichkeit verloren. Daher bin ich ab sofort raus, bis es wieder ums Thema geht.
am 08.03.2019 13:22
Hallo @baha,
ist natürlich Deine freie Entscheidung.
Ich weise bloß darauf hin, dass die Entscheidung "weiter-riestern" oder "auszahlen" auch von den Alternativen abhängt.
Insbesondere weil es die früheren Testsieger Treppen-Sparverträge aufgrund des künstlich abgesenkten Zinsniveaus nicht mehr nach vorne schaffen können.
Liebe Grüße
Glücksdrache
am 08.03.2019 13:43
Bei einem eigenem Depot gibt es auch noch Möglichkeiten die kein Riestervertrag bietet.
Ich habe zum Beispiel rund 1% an Depotübertragsprämien erhalten.
Man kann Verluste realisieren obwohl das gesamte Depot im Plus ist, da es immer Versager im Depot gibt.
Umgekehrt könnte man Gewinne bei einem Depot realisieren obwohl es im Minus ist (um Freibeträge auszunutzen zum Beispiel).
Man kann es für 3% Zinsen beleihen.
am 08.03.2019 13:45
@Towo schrieb:Bei einem eigenem Depot gibt es auch noch Möglichkeiten die kein Riestervertrag bietet.
Ich habe zum Beispiel rund 1% an Depotübertragsprämien erhalten.
Man kann Verluste realisieren obwohl das gesamte Depot im Plus ist, da es immer Versager im Depot gibt.
Umgekehrt könnte man Gewinne bei einem Depot realisieren obwohl es im Minus ist (um Freibeträge auszunutzen zum Beispiel).
Man kann es für 3% Zinsen beleihen.
Das sind weitere, gute Gründe dafür die Idee des Alt-Bundeskanzlers Schröder und seines damaligen Arbeitsministers nicht umzusetzen.
Liebe Grüße
Glücksdrache
am 08.03.2019 13:46
...um nochmal die Gedankengänge zu ergänzen
...ich habe in allen betreuten Depots nur Einzelaktien und nur in zweien jeweils nur einen ETF (s.o.)
...der Focus liegt auf Dividenden und der Auslandsanteil liegt zwischen 50 und 70%
...ich habe schon an anderer Stelle gesagt, ich halte die laufenden und sich abzeichnenden Veränderungen unseres Gesellschaftsystems für dekadent und nicht überlebensfähig (8% Lohnerhöhung am Vorabend einer Rezession, 20 €uro Stundenlohn für "ungelernte Körperabtaster", Krankentagequoten, die in Justizanstalten und Krankenhäuser 15% erreichen, Betroffenheitslyrik bei jeder noch so kleinen Befindlichkeitsstörung, political correctness im Karneval, man könnte hunderte Symptome finden für den schleichenden Prozess schwindender Überlebensfähigkeit, das Ganze im Umfeld topfitter, junger nach oben wollender globalen Gesellschaften, die übrigens keine millionenfachen Unausgebildeten aus gewältigen Nahostgesellschaften stammenden Migranten aufnehmen.
...wir reden hier über Renten, die, wenn sie kommen sollen von dann ziemlich kaputt seienden Staatsgebilden, die ihre Anleihen an die Versicherungskonzerne zurückzahlen sollen? Sam Hawkins sag ich nur!
...sein eigenes Geld für später so flexibel und wertbeständig wie möglich zu halten ist das Gebot des kommenden Jahrzehnts
...ein Teil des Geldes muss in Aktien von Unternehmen mit scheinst"ewigen" Geschäftsmodellen, Rohstoffe, Lebensmittel, Kommunikationsmittel werden immer gebraucht, möglichst aus aller Herren Länder und möglichst dann gekauft, wenn sie günstig sind
...das ist das Erfolgsrezept von Warren Buffet, der hat auch nur Einzeltitel (meines Wissens nach)
...in Deutschland ist man stolz auf das "Sammeltopffieber" (mein Ausdruck). Von Doppelkopfkasse bis Rentensysteme, alles solidarisch. Je länger ein Sammeltopf aber existiert, umso mehr Parasiten sammeln sich auch darin an und am Ende ernährt er nur noch diese. So ist der Lauf der Dinge wie in biologischen Systemen
...Vollzeitbeschäftigung, überall werden händeringend Mitarbeiter gesucht und 2,5 Millionen Arbeitslose? Ein klares Symptom für Dekadenz!
...die Gastronomie sucht verzweifelt Kellner, warum soll ein arbeitsloser "Geiger" kein Bier austragen, weil er überqualifiziert ist?
...seid mir nicht böse, ich rede immer noch über Riesterrente, aber scheinst mit Menschen, die ihre in 20-25 Jahre erwarten und ich sage Euch:
IHR KRIEGT SIE NICHT oder sie ist sowenig wert, dass ihr wie die Mütterchen in St. Petersburg 10 Stunden in der Kälte selbstgehäckelte Topflappen auf der Strasse verkaufen müsst, weil der Staat den Rubel so abgewertet hat, dass die Rente noch nicht einmal für die Ernährung reicht.
...meine obersten Gebote in Finanzfragen:
1) wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, gib kein Geld in Sammeltöpfe (abgesehen von solchen mit eindeutigen nachvollziehbar sich lohnenden finanziellen Geschenken)
2) Sieh zu eventuelle Reserven für später schnell mobilisieren zu können
3) Mach es selber, verlass Dich nicht auf andere
am 08.03.2019 13:58
8% Lohnerhöhung mit einer Laufzeit von 33 Monaten ergibt aber auch nur 2,84% per anno und damit in etwa die nominale Steigerung des BIP.
am 08.03.2019 14:39
@Towo schrieb:8% Lohnerhöhung mit einer Laufzeit von 33 Monaten ergibt aber auch nur 2,84% per anno und damit in etwa die nominale Steigerung des BIP.
...stimmt was Du sagst aber es geht um die Botschaften, die gesendet werden
...verlass Dich drauf, die Lohnforderungen werden immer höher werden
...es gibt schon zuviele Gewinner (Lokführer, Piloten, jetzt der öffentliche Dienst)
...immer mehr werden folgen und es sind mehr als 8% da oben, denn untere Lohngruppen kriegen fixe Beträge
...das Dilemma liegt darin, das wieder eine Lohn-Preisspirale in Gang gesetzt wird was die vermeintlichen Gewinner von heute um mehr schädigen wird als sie heute bekommen
...am schlimmsten aber sind Kaufkraftverluste für Rentensparer, womit wir wieder beim Thema sind
am 08.03.2019 14:58
Grundsätzlich hast du recht. Wir haben aber zur Zeit eine Ausnahmesituation, dass in der Vergangenheit die Löhne in Deutschland zu gering gestiegen sind. Deshalb hat zum Beispiel Frankreich ein Problem obwohl deren Produktivität pro Arbeisstunde gleich hoch ist wie in Deutschland.
Frankreichs Löhne sind entsprechen der EZV-Vorgabe von knapp 2% Inflation gestiegen. Deutschland fuhr eine niedrigere Inflation.
Um das wieder ins Lot zu bringen brauchen wir vorübergehend hohe Lohnerhöhungen.
Diese können wir uns auch jetzt leisten. Wenn nicht jetzt bei Arbeitskräftemangel, wann sonst?