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Zukunft der Ordergebühren?

Joerg78
Mentor ★★★
2.939 Beiträge

In den USA gibt es seit einiger Zeit Broker, die keinerlei Ordergebühren mehr verlangen; das sind dann auch keine kleinen Buden, sondern beispielsweise die altehrwürdige Charles Schwab oder andere große Brokerhäuser (TD Ameritrade, etc.). Das machen sie natürlich nicht freiwillig, sondern weil sie von jungen Startups unter Druck geraten.

Auch hierzulande gibt es mittlerweile Startup-Broker, die mit sehr geringen (oder auch komplett gestrichenen) Ordergebühren locken; Geld verdienen die Startups (lt. eigener Aussage) über Rückvergütungen ihrer Handelspartner, zudem sind die Kostenstrukturen nicht vergleichbar mit denen von gewachsenen Banken (auch Onlinebroker). Broker wie Charles Schwab haben zwar ihre gewachsenen Kostenstrukturen, nehmen aber (ebenfalls lt. eigener Aussage) Geld beispielsweise über Beratungsgespräche ein.

Glaubt ihr, dass wir - über kurz oder lang - hierzulande ebenfalls einen Preiskampf sehen? Wie sieht die Zukunft der bisherigen Banken aus?

 

Meine Einschätzung ist, dass diese Entwicklung auch bei uns Einzug halten wird, wir aber noch ganz am Anfang stehen; mittlerweile macht ein Billig-/Gratisbroker nach dem anderen auf (mir sind 4 bekannt), hier wird es möglicherweise auch zu Konsolidierungen kommen. Zudem bieten sie noch nicht die Handelsbreite (z.B. Börsenplätze) an, wie die bisherigen Broker (allerdings dürfte das die meisten Anleger nicht stören oder sich gar negativ auswirken); auch das Thema "Support und Service" kann (muss aber nicht, gibt Gegenbeispiele!) sich unterscheiden. Ich glaube allerdings, dass über kurz oder lang etablierte Broker und Banken unter Druck geraten werden; diese müssen sich dann allerdings neue Einnahmequellen suchen (Berartung? Kreditvergabe? ...), was je nach bisheriger Ausrichtung unter Umständen schwierig sein könnte.

 

Wie sind eure Meinungen zu diesem Thema?

 

Viele Grüße,

Jörg

17 ANTWORTEN

akonkret
Experte ★
186 Beiträge

Ich glaube, dass sich die Kultur verändert hat. Solange Geiz geil ist und "Kundenservice" eigentlich "Verkaufen" meint wird sich das auch nicht ändern.

 

Man hat gelernt, dass am Ende des Tages nur der Euro zählt. Egal ob in der Automobilindustrie oder aktuell bei Bayer verlieren einfache Mitarbeiter ihre Jobs obwohl sie persönlich zuvor einen guten Job gemacht zu haben. Einfach nur deswegen weil sie Geld kosten und das Unternehmen wegen eines anderen Fehlers Geld sparen muss. Solchen Leuten kann man nicht mit Kundentreue kommen.

 

Wenn geklärt ist warum uns der Preis so wichtig ist können wir auf die Leistung schauen (Preis-/Leistungsverhältnis):

Letztlich sind die Unternehmen auch durch den Kostendruck getrieben aus jedem Handschlag ein Geschäft zu machen. Das führt dazu, dass eine normale Kundenanfrage unweigerlich in einem Verkaufsgespräch enden soll. Jemand hat eine Störung an seinem Telefonanschluss? Frag ihn doch ob er nicht ein neues Smartphone kaufen will. Das Problem an dieser Vorgehensweise ist, dass man als Kunde an jedem Ratschlag den Haken sucht, auch wenn evtl. gar keiner dran ist (Ausnahmen bestätigen die Regel). Wenn also jemand tatsächlich durch Mehrleistung einen Mehrpreis rechtfertigen will dann ist es sehr schwer geworden, diese Mehrleistung auch beim Kunden ankommen zu lassen.

 

Die Sparkassen haben zB den komplett falschen Weg eingeschlagen, indem sie ihren guten (halb-öffentlichen) Ruf durch Vetriebsziele verspielt haben. Ich lernte mal einen Gebietsleiter kennen, der letztlich an einem Burnout erkrankt war, weil er den Vertriebsdruck bei der Sparkasse nicht mehr ausgehalten hatte (er hat ihn nicht an die Filialen weitergegeben). Nach seiner Aussage wusste man am Beratungstisch schon was der Kunde verkauft bekommt, wenn dieser gerade erst die Filiale betreten hat.

 

So gesehen schaffen sich die Filialbanken selbst ab. Meine örtliche Commerzbank-Filiale ist zB so ein Fall. Die Mitarbeiter sind übellaunig und machen nicht den Eindruck, dass sie Bock auf Kundenverkehr haben. Aber man ist auch nicht bereit die Konsequenzen daraus zu ziehen. Mit solchen Mitarbeitern ist es dann schwer gegen die "jungen Wilden" zu bestehen.

 

Ich habe damals die Krankenkasse gewechselt als mir meine "Beraterin" ins Gesicht sagte, dass man (Zitat) "die Kunden zu mehr Kostenbewusstsein erziehen müsse". Ich dachte mir dann "schlechten Service kann ich auch billiger haben". Letztlich ist der Leistungsumfang in der GKV sowieso durch die Sozialgesetzgebung festgelegt.

-Wolfi-
Autor ★★
41 Beiträge

Hallo,

 

also ich denke, es wird bald keine Ordergebühren mehr geben bzw. die Ordergebühren gehen gegen 0€, da die Low-Cost-Broker (Gratisbroker (0 €), Trade Republik (1 €) und bald auch Robinhood aus den USA kommend (vermutlich auch 0 €) der Börsengemeinde zeigen, dass es eben auch kostenlos gehen kann.

Im günstigen Einkauf liegt der Gewinn, sodass gerade jetzt viele Anleger wohl überdenken, ein weiteres Depot bei einem billigen Broker zu eröffnen, um langfristig die Transaktionskosten zu sparen.

digitus
Legende
9.069 Beiträge

@-Wolfi-: Weißt Du was, wann Robinhood nach Deutschland kommen will?

 

Ich beobachte Freetrade aus Großbritannien, aber da gibt es für deutsche Interessenten weiterhin lediglich eine Warteliste.

 

Grüße,

Andreas

-Wolfi-
Autor ★★
41 Beiträge

@digitus

 

Nein, ich habe nur irgendwo gelesen, dass Robinhood kommen wird, aber ohne Zeithorizont! 

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Nabend!

 

Interessantes Thema, aus gegebenem Anlass meine bescheidene Meinung:

Es wird dauern bis sich was ändert. Meine Sparkasse hat vor ein paar Jahren ihre Kostenstruktur geändert. Es wird nun pro Buchung abgerechnet. Jede Buchung kostet Geld. Dadurch komme ich auf ca. 5€ bis 10€ Kontoführungsgebühren.... im Monat! Die Visa kostet auch 60€ im Jahr... und das obwohl Premiumkunde etc etc. Das geht auch kostenlos. Deshalb demnächst der Wechsel. 

So viel zu Hausbanken, den "Kundenservice" brauchen viele junge Menschen doch gar nicht mehr. Kostet Zeit zur Bank zu gehen, Kredite kann ich online abschließen, Versicherungen auch (ich habe vor Kurzem meine Rechtsschutz geändert, online). 

 

Das führt uns zu brokern: online Dienst, ohne Filiale, man erwartet keine hohen Kosten. Meine neue Bank wird auch ein kostenloses Depot anbieten, dann habe ich zwei und kann wählen wo was günstiger ist. Mein altes Depot hat Führungsgebühren gekostet, deshalb bin ich weg. Wie bei den Banken braucht man keine Filiale mehr, Telefon reicht und vieles wird doch heutzutage schnell gegoogelt oder per FAQ geklärt. Notfalls per live Chat. Der Kundenkreis der dem Berater die Hand schütteln will schrumpft - und man erwartet mit steigender reiner online Konkurrenz weniger bis keine Kosten. Aber noch ist die Konkurrenz zu klein und gewisse Angebote locken die Kunden und lassen darüber hinweg sehen. Deshalb wird es meiner Meinung nach dauern bis die Kosten verschwinden.

 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

akonkret
Experte ★
186 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Nabend!

 

Interessantes Thema, aus gegebenem Anlass meine bescheidene Meinung:

Es wird dauern bis sich was ändert. Meine Sparkasse hat vor ein paar Jahren ihre Kostenstruktur geändert. Es wird nun pro Buchung abgerechnet. Jede Buchung kostet Geld. Dadurch komme ich auf ca. 5€ bis 10€ Kontoführungsgebühren.... im Monat! Die Visa kostet auch 60€ im Jahr... und das obwohl Premiumkunde etc etc. Das geht auch kostenlos. Deshalb demnächst der Wechsel. 

So viel zu Hausbanken, den "Kundenservice" brauchen viele junge Menschen doch gar nicht mehr. Kostet Zeit zur Bank zu gehen, Kredite kann ich online abschließen, Versicherungen auch (ich habe vor Kurzem meine Rechtsschutz geändert, online). 

 

Das führt uns zu brokern: online Dienst, ohne Filiale, man erwartet keine hohen Kosten. Meine neue Bank wird auch ein kostenloses Depot anbieten, dann habe ich zwei und kann wählen wo was günstiger ist. Mein altes Depot hat Führungsgebühren gekostet, deshalb bin ich weg. Wie bei den Banken braucht man keine Filiale mehr, Telefon reicht und vieles wird doch heutzutage schnell gegoogelt oder per FAQ geklärt. Notfalls per live Chat. Der Kundenkreis der dem Berater die Hand schütteln will schrumpft - und man erwartet mit steigender reiner online Konkurrenz weniger bis keine Kosten. Aber noch ist die Konkurrenz zu klein und gewisse Angebote locken die Kunden und lassen darüber hinweg sehen. Deshalb wird es meiner Meinung nach dauern bis die Kosten verschwinden.

 


Ohne Deinem Beitrag im Kern zu widersprechen möchte ich auf das plakative Statement reagieren: Es gibt keinen kostenlosen Service. Wenn etwas ohne Preis ist, dann wird es anderweitig finanziert. Man muss dann schauen wie die Dienstleistung finanziert wird und ob das nicht eventuell eine Serviceeinschränkung ist (zB. weil nur Produkte angeboten, die hohe Cashbacks zahlen, was mich in der Auswahl der Wertpapiere bewusst/ unbewusst beeinflussen würde).

 

Wenn etwas getan wird - egal ob manuell oder vollautomatisch - dann entstehen Kosten.

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@akonkret  schrieb:

@Zilch  schrieb:

Nabend!

 

Interessantes Thema, aus gegebenem Anlass meine bescheidene Meinung:

Es wird dauern bis sich was ändert. Meine Sparkasse hat vor ein paar Jahren ihre Kostenstruktur geändert. Es wird nun pro Buchung abgerechnet. Jede Buchung kostet Geld. Dadurch komme ich auf ca. 5€ bis 10€ Kontoführungsgebühren.... im Monat! Die Visa kostet auch 60€ im Jahr... und das obwohl Premiumkunde etc etc. Das geht auch kostenlos. Deshalb demnächst der Wechsel. 

So viel zu Hausbanken, den "Kundenservice" brauchen viele junge Menschen doch gar nicht mehr. Kostet Zeit zur Bank zu gehen, Kredite kann ich online abschließen, Versicherungen auch (ich habe vor Kurzem meine Rechtsschutz geändert, online). 

 

Das führt uns zu brokern: online Dienst, ohne Filiale, man erwartet keine hohen Kosten. Meine neue Bank wird auch ein kostenloses Depot anbieten, dann habe ich zwei und kann wählen wo was günstiger ist. Mein altes Depot hat Führungsgebühren gekostet, deshalb bin ich weg. Wie bei den Banken braucht man keine Filiale mehr, Telefon reicht und vieles wird doch heutzutage schnell gegoogelt oder per FAQ geklärt. Notfalls per live Chat. Der Kundenkreis der dem Berater die Hand schütteln will schrumpft - und man erwartet mit steigender reiner online Konkurrenz weniger bis keine Kosten. Aber noch ist die Konkurrenz zu klein und gewisse Angebote locken die Kunden und lassen darüber hinweg sehen. Deshalb wird es meiner Meinung nach dauern bis die Kosten verschwinden.

 


Ohne Deinem Beitrag im Kern zu widersprechen möchte ich auf das plakative Statement reagieren: Es gibt keinen kostenlosen Service. Wenn etwas ohne Preis ist, dann wird es anderweitig finanziert. Man muss dann schauen wie die Dienstleistung finanziert wird und ob das nicht eventuell eine Serviceeinschränkung ist (zB. weil nur Produkte angeboten, die hohe Cashbacks zahlen, was mich in der Auswahl der Wertpapiere bewusst/ unbewusst beeinflussen würde).

 

Wenn etwas getan wird - egal ob manuell oder vollautomatisch - dann entstehen Kosten.


Guter Einwand! Ich hätte das vielleicht nicht ganz so flappsig formulieren sollen, es dürfte allgemein bekannt sein dass nicht mal der Tod kostenlos ist bzw. ging ich davon aus 🙂

 

Aber erst mal betrifft der Abschnitt Banken und Kontoführungsgebühren bzw. Kreditkartengebühren. Online-Banken bieten Kontoführung und Kreditkarte gebührenfrei an und koppeln das an zum Beispiel Mindeseinzahlungen (bspw. ING-DiBa) - ohne grundsätzliche Einschränkung der Leistung des Girokontos oder der Kreditkarte.

Die Einschränkungen sind im Detail - keine Filiale in der persönliche Betreuung möglich ist (DKB), keine gebührenfreie Bargeldeinzahlung, so etwas. 

Hier muss man natürlich vergleichen und alles genau durchlesen.

Mit dem Wertpapierdepot hatte der Abschnitt aber erst mal nichts zu tun, denn ob du dein Wertpapierdepot nutzt oder nicht ist unabhängig vom Girokonto und der Kreditkarte. Es war nur eine Einführung warum Menschen überhaupt die Bank wechseln und wie sich die Sicht auf Dinge auch ändert (vergl. direkt darauffolgende Sätze).

Und ob ich nun "kostenlos" oder "gebührenfrei" schreibe ist für den Fall völlig egal - beides bedeutet "keine Kosten die ich monetär bezahlen muss".

 

Sodele und einen erfolgreichen Start in die Woche! 🙂

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

-Wolfi-
Autor ★★
41 Beiträge

Nachdem die neuen LOW-Cost-Broker(Justrade, Trade Republik, Gratisbroker)  erst gestart sind, bieten die natürlich noch nicht den Service wie ein Discount-Broker - wie etwa die Comdirect!

Insofern sind auch bei der Comdirect höhere Gebühren sozial gerechtfertigt. Aber nachdem jetzt die Kundenzahl bei den billigen Brokern massiv ansteigt( Stichwort: 2. oder 3. Depot), wird über die Masse dort genügend Ertrag generiert, der dort in den Ausbau des Service und den Investitionsmöglichkeiten(mehr Börsenplätze, mehr kostenlose ETFs, etc.) reinivestiert wird, wodurch die Servicelücke kleiner wird und der Kostensenkungsdruck auf die Discount-Broker wachsen muss!

Smartbroker hat schon angekündigt, seine Preise senken zu wollen!

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