Kartenzahlung und Trinkgeld
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am 25.12.2024 22:58
Hallo Comdirect-Community,
hier ein m.E. recht interessanter Artikel von Focus online von heute (25.12.24) zum Thema Kartenzahlung und Trinkgeld
Wegen Kartenzahlung: Den letzten Gästen im Restaurant wird oft eine überraschende Frage gestellt
Auszug:
Kellner stellen den letzten Gäste oft eine Frage
Es gibt noch ein weiteres Problem. Da immer mehr Leute mit Karte bezahlen, kann sich das Personal am Ende einer Schicht das Trinkgeld nicht mehr in bar auszahlen. Auch deshalb werden die letzten Gäste, die vielleicht sogar eine höhere Schlussrechnung haben, höflich gefragt, ob sie ihre Rechnung bar bezahlen können. „Sonst müssen wir ein paar Tage auf unser Trinkgeld warten, und das ist schon ein bisschen ärgerlich“, sagt eine Kellnerin in einer beliebten Münchner Bar. „Ich nehme auch gern Bargeld“, sei ein Spruch, den sie ihren Kunden immer wieder zuruft, wenn sie bezahlen wollen.
„Besonders gegen Ende des Monats sei das Geld bei vielen Aushilfen knapp.“ Auch deshalb seien viele Kellner eben auf die direkte Auszahlung angewiesen. Das Bezahlen mit der Karte, dem Handy oder Smartwatch verändere die Trinkgeldkultur , glaubt sie. „Es kommt immer wieder vor, dass Leute auch bei sehr gutem Service kein Trinkgeld mehr geben. Sie denken sich dann: 'Ich bezahle schon zu viel für das Essen.' Dabei seien viele Verträge von Aushilfen in der Gastronomie so gestaltet, dass das Trinkgeld einkalkuliert wird.“
Das Dilemma mit der 0-, 5-, 10- & 20-Prozent-Taste
Die Branche geht dagegen vor. So finden sich in immer mehr Gastronomiebetrieben neuere Kartenlesegeräte, die Kunden dazu ermutigen, Trinkgeld zu geben. Doch diese Geräte üben auch Druck aus: Immer häufiger werden Kunden beim Bezahlen praktisch zu Trinkgeldvorschlägen genötigt. Standardmäßig 10, 15 oder sogar 20 Prozent – einfach per Knopfdruck.
Gäste können zwar Trinkgeld verweigern, aber die Taste dafür ist schwer zu finden und kann auch unangenehm sein, wenn die Servicekraft genau darauf achtet, was gedrückt wird.
Grüße und schöne Weihnachtsfeiertage
Klever
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am 25.12.2024 23:06
Das kenne ich jetzt noch nicht.
Aber sicherlich gebe ich niemandem eben mal 10% Trinkgeld.
Sind wir hier in USA?
Dafür müsste der Service schon ungewöhnlich gut sein.
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am 25.12.2024 23:33
Noch ist es so, dass der Service inklusive ist. Aus Gewohnheit gibt aber durchaus ein kleines TG, zum Beispiel, man rundet etwas auf oder gibt einen Euro.
Ab ausreichendem Service gebe ich kein TG. Warum auch?
Bei befriedigendem Service gibt es ein kleines TG und bei gutem bis sehr gutem Service entsprechend großzügiger.
TG gebe ich grundsätzlich bar, nie per Karte.
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau
26.12.2024 00:47 - bearbeitet 26.12.2024 00:49
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26.12.2024 00:47 - bearbeitet 26.12.2024 00:49
@Silver_Wolf schrieb:Das kenne ich jetzt noch nicht.
Aber sicherlich gebe ich niemandem eben mal 10% Trinkgeld.
Sind wir hier in USA?
Dafür müsste der Service schon ungewöhnlich gut sein.
10% Trinkgeld dürfte in den USA meistens als Beleidigung angesehen werden. Unter 20% für "guten" Service fängt man dort in der Regel nicht an. In Deutschland gebe ich immer mindestens 10%. Wenn der Service gut war auch mal mehr.
Ich bezahle alles mit Karte und finde die Argumente für Bargeld im Artikel ehrlich gesagt albern. Das Personal bekommt Schwierigkeiten, weil das Geld nicht am gleichen Abend ausgezahlt wird? Puuh...unabhängig von den miesen Arbeitsbedingungen in der Branche, würde ich diesen Personen dringend empfehlen, ihre Finanzen besser zu ordnen und bei der Alltagsbewältigung nicht auf freiwillige, volatile Zusatzeinnahmen angewiesen zu sein. Ebenso sollten sie lieber nie in einen Job wechseln, in dem man tatsächlich nur einmal im Monat Gehalt bekommt...
Man kann heutzutage bei jedem Zahlungsanbieter in Echtzeit sehen, wie hoch die Einnahmen inklusive Trinkgeld sind. Wenn die Auszahlung trotzdem "mehrere Tage" dauert, ist das wohl eher ein Versäumnis des Inhabers als der Zahlungsart. Einfach den entsprechenden Betrag aus der Bar-Kasse entnehmen, wie gehabt auszahlen und fertig. Man kann es auch unnötig kompliziert machen, um zwanghaft Argumente gegen technischen Fortschritt zu konstruieren.
Den Vogel schießt aber der Absatz ab, der es als "Dilemma" bezeichnet, dass die Taste zum Verweigern des Trinkgelds "schwer zu finden ist". Wahnsinn, was für Hinterwäldler wir mittlerweile sind.
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am 26.12.2024 01:22
@Silver_Wolf schrieb:Das kenne ich jetzt noch nicht.
Falls Du die Auswahlmöglichkeit mit mehreren Prozentsätzen für das Trinkgeld auf dem Display des Kartenlesegeräts meinst:
Das habe ich schon erlebt: In einem Lokal in der Langen Reihe.
(Für alle, die sich fragen, wo das sein könnte: Hamburg, St. Georg)
@Marin schrieb:
Den Vogel schießt aber der Absatz ab, der es als "Dilemma" bezeichnet, dass die Taste zum Verweigern des Trinkgelds "schwer zu finden ist". Wahnsinn, was für Hinterwäldler wir mittlerweile sind.
Ich wurde in besagtem Lokal (s.o.) auch noch vom Kellner gefragt, wie viel Trinkgeld ich denn geben wolle, "10, 15 oder 20 %"?
Gedrückt habe ich 10 %. Ich fühlte mich überrumpelt und unter Druck gesetzt.
Statt weg zu bleiben, habe ich bald darauf das Lokal erneut besucht, aber mir dieses Mal ganz bewusst zeigen lassen, wie man die Auswahl wegdrückt. Dann habe ich den Rechnungsbetrag aufgerundet/erhöht - so wie ich es immer mache - und damit auch ca. 10 % Trinkgeld gegeben, aber ich hatte die volle Kontrolle über den Vorgang. Damit fühlte ich mich besser.
Grüße
Klever
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am 26.12.2024 09:12
Meist gebe ich auch um die 10% Trinkgeld, manchmal auch etwas weniger oder mehr (wenn der Service außergewöhnlich gut war). Kein Trinkgeld zu geben kommt extrem selten vor, da muss der Service aber auch schon schlecht sein (und dann sieht mich das entsprechende Restaurant/... auch nicht mehr).
Trinkgeld zahle ich auch mit Karte, weil ich meistens schlicht kein Bargeld in Münzen oder kleinen Scheinen habe. Ich erwarte, dass der Inhaber das sauber trennt (bei einigen Terminals wird das Trinkgeld mittlerweile separat erfasst).
Die 10/15/20%-Trinkgeld-Taste hatte ich bislang 2 mal, in beiden Fällen hat mir die Servicekraft das Gerät dann aber in die Hand gegeben und weggeschaut.
Viele Grüße,
Jörg
26.12.2024 09:18 - bearbeitet 26.12.2024 09:27
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26.12.2024 09:18 - bearbeitet 26.12.2024 09:27
@Antonia schrieb:
TG gebe ich grundsätzlich bar, nie per Karte.
Das ist für mich der entscheidende Satz.
Die „ Pflichtzahlung“ erledige ich wenn möglich mit Karte.
Ob überhaupt bzw. wie hoch das TG letztlich wird entscheide ich erst in den letzten Minuten aus dem Bauch und zahle bar.
Wenn ich sehr zufrieden war, dann darf es gerne auch mal etwas mehr sein.
Wenn ich allerdings wirklich nicht zufrieden war, dann gebe ich auch kein Trinkgeld; damit habe ich kein Problem.
Das o.g. Gesagte bezieht sich auf Deutschland, andere länderspezifische Gepflogenheiten mal aussen vor…
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am 26.12.2024 09:48
Ich mache die Höhe des Trinkgels vom Preis für das Wasser abhängig. Gerade in gehobenen Restaurants kostet die Flasche stilles Wasser €10 und mehr - und es wird meistens ungefragt nachgeordert - gerade wieder beim Käfer in München erlebt, da steht der Wasserpreis noch nicht einmal auf der Karte. Ich sage das beim Bezahlen auch ganz offen - die 50€ für das Wasser wären eigentlich ihr Trinkgeld gewesen. In anderen Ländern gebe ich gerne 10% Trinkgeld - da steht dann aber auch Leitungswasser kostenlos auf dem Tisch.
Und die Frage Trinkgeld in bar habe ich leider (nur in Deutschland!) auch schon häufiger erlebt. Der Grund liegt wohl in steuerlichen Aspekten - direkt bar an die Bedienung gezahltes Trinkgeld ist steuerfrei. Wenn es über die Kasse läuft und auf alle Servicekräfte umgelegt wird, dann fällt Steuer an.
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am 26.12.2024 10:54
Ich zahle inklusive Trinkgeld fast immer bar. Ist der Service gut, dann fällt der Tip gern großzügig aus. Bei schlechtem Service gibt es nichts. Sofern ich mal mit Karte zahle, mache ich eine Ansage, was belastet werden soll. Wenn mir jemand mal so ein Teil mit Tip-Auswahl vor die Nase halten sollte, dann gäbe es nix. Denn das empfinde ich schon fast als Nötigung.
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26.12.2024 10:59 - bearbeitet 26.12.2024 10:59
@kammann schrieb:Ich mache die Höhe des Trinkgels vom Preis für das Wasser abhängig. Gerade in gehobenen Restaurants kostet die Flasche stilles Wasser €10 und mehr - und es wird meistens ungefragt nachgeordert - gerade wieder beim Käfer in München erlebt, da steht der Wasserpreis noch nicht einmal auf der Karte. Ich sage das beim Bezahlen auch ganz offen - die 50€ für das Wasser wären eigentlich ihr Trinkgeld gewesen. In anderen Ländern gebe ich gerne 10% Trinkgeld - da steht dann aber auch Leitungswasser kostenlos auf dem Tisch.
Und die Frage Trinkgeld in bar habe ich leider (nur in Deutschland!) auch schon häufiger erlebt. Der Grund liegt wohl in steuerlichen Aspekten - direkt bar an die Bedienung gezahltes Trinkgeld ist steuerfrei. Wenn es über die Kasse läuft und auf alle Servicekräfte umgelegt wird, dann fällt Steuer an.
Ernsthaft? Du gehst in Restaurants, wo das wasser 10€ und mehr kostet und gibst dann kein Trinkgeld, weil dir die Speisen (meinetwegen auch das Wasser) zu teuer sind?
Trinkgeld, welches als Dankeschön vom Kunden zusätzlich freiwillig gezahlt wird, ist übrigens steuerfrei, egal bei welcher Zahlungsart.
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Oft ist es so, dass Trinkgelder gleichmäßig auf die MA aufgeteilt werden, damit auch die in der Küche etwas abbekommen. Wodurch möglicherweise die verzögerte Auszahlung zustandekommt. Letztlich muss das ja korrekt verbucht werden.
Wenn jetzt Servicekräfte speziell um Barzahlung bitten, stellt sich die Frage, ob das Geld dann auch in der Gemeinschaftskasse landet.
Gruß kio
