am 06.11.2024 19:36
@Nobka schrieb:Finde es gut das Trump gewonnen hat und hier die Leute durchdrehen. Es ist eh egal für Deutschland wird es so oder so nicht besser.
Warum findest du es dann gut? Magst du das etwas ausführen @Nobka ?
Es könnte dir ja schlicht egal sein?
Ich sehe auch nicht, dass hier jemand durchdrehen würde.
am 06.11.2024 19:47
Trump wäre blöd die Ukrainehilfe einzustellen, immerhin bedeutet es Aufträge für die Rüstungsindustrie der USA und mit Krediten sollte er, als mehrfach gescheiterter Unternehmer, sich ja auskennen.
Für Deutschlands Hauptindustrie, Auto, wird es schwer. Strafzölle in den USA wird den Export schwer machen. In Asien kaufen sie lieber eigene E-Autos, da günstiger und nunmal besser. Wir haben zu lange nur teure Autos gebaut, Verbrenner, Trend verschlafen und nun geht es denen ja sooooo schlecht dass Werke schließen müssen. Wie viele Millionen an Boni und Dividende wurden noch ausgezahlt? Wie viele Milliarden Cash hat VW noch mal?
Von daher ja, Trump ist schlecht für uns, der DAX bricht deswegen gerade ein.
Es wird auch teuer für uns und Europa: wenn wir dem 2% Ziel nicht nachkommen wird er die NATO verlassen. Putin bekommt freien Lauf, weil wir uns nicht verteidigen können. Als Berliner sollte ich vielleicht Russisch lernen? Nein, so schlimm wird es nicht. Aber teuer. Und mit unserer Sparpolitik Dank der Flachpfeife im Finanzministerium kommen wir auch nicht über die Runden. Kurzum: wir zerstören uns selber, da braucht es keinen Trump.
Also abwarten was kommt. Senat ist rot, Repräsentantenhaus wird wohl auch rot, und Supreme Court ist mehrheitlich konservativ. Er hat einen dreckigen Wahlkampf geführt und damit gewonnen. Ist so. Er wird durchregieren können, das mag die Börse zumindest.
Auch mit Harris wäre Europa oder eben Deutschland auf einem absteigenden Ast, da sollten wir vielleicht ehrlich sein. Find Ich nicht schön, ich finde Trump nicht gut, aber zumindest kann ich über all die Memes lachen die nun wieder kommen.
Die vier Jahre überstehen wir auch, die Welt dreht sich weiter und wird danach noch da sein.
07.11.2024 00:18 - bearbeitet 07.11.2024 17:07
07.11.2024 00:18 - bearbeitet 07.11.2024 17:07
Hallo,
@Antonia schrieb:
Im Umkehrschluss sind es selten die fähigen, klugen und weitsichtigen Köpfe, die ein Land regieren, auch in D!Das heißt, dass D.T. die Wahl gewonnen hat, bedeutet nicht automatisch, dass er kein hirnverbrannter Vollidiot ist!
Genau so sehe ich das auch.
Das wirklich erschreckende ist m.E., dass die Republikaner einen Kandidaten aufgestellt und unterstützt haben, der an die niederen Beweggründe und an die Dummheit der Menschen appeliert hat.
Dass das nun durchgekommen ist, erschüttert mich nicht wegen Donald Trump, sondern wegen der Tatsache, das wir durch die Wahl eines - ich wiederhole das gern und ausdrücklich noch einmal- m.E. Vollidioten in den USA durch die Bürger dort lernen, dass die USA insgesamt für uns kein zuverlässiger Bündnispartner mehr ist. Die Aufgabe, der Wähler würde darin bestehen, solche Knallköpfe aus den Parlamenten herauszuhalten.
Gruß: KWie2
P.S.: "libertär" ist für mich nichts anderes als ein Synonym für "anarchistisch".
Wer den Staat nicht zerstören möchte, kommt immer mit dem guten alten "liberal" aus. Dazu stelle ich fest, dass die Gesellschaft selbstverständlich das Recht hat, sich zu organisieren und mit dieser Organisation alles durchzusetzen, was ihr durzusetzen klug erscheint.
Die ganzen anarchistischen Versuche, der Gesellschaft einzureden, was ihre Regierung - und damit sie selbst - angeblich alles nicht dürfe, sind undemokratisch.
Selbst stehe ich fest auf der Seite der Demokratie: Demos (Das Volk) Kratia (Herrschaft). Um ein klein wenig in der Zeit zurückzureisen, es ist 1651 und Thomas Hobbes veröffentlicht den Leviathan, sehe ich seither bis heute keinen Grund dafür, dass die Gesellschaft ihren Leviathan (ihren Staat) nicht etwa frei gestalten können sollte, wie es ihr gefällt.
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
am 07.11.2024 08:24
@Antonia schrieb:Im Umkehrschluss sind es selten die fähigen, klugen und weitsichtigen Köpfe, die ein Land regieren, auch in D!
Das heißt, dass D.T. die Wahl gewonnen hat, bedeutet nicht automatisch, dass er kein hirnverbrannter Vollidiot ist!
Eine andere politische Unart, die sich schleichend eingebürgert hat, missfällt mir:
Wenn es letztendlich um zwei Konkurrenten geht, setzt jede Seite eine Person ein, die den Gegner gerade noch so überflügeln könnte.
Warum werden nicht Kandidaten (m,w,d) aufgestellt, die den (langweiligen oder schwachen) Gegner einfach durch ihre Brillanz und Wort- und Tatengewalt überrennen? Unser lieber K0tzbrocken kann doch im Hintergrund die Strippen ziehen. ![]()
Früher war bei Kritik immer ein Totschlagsargument: "Dann mach's doch besser". Ganz ehrlich? So ziemlich jede und jeder hier im Board würde mittlerweile bessere Wirtschaftspolitik machen. Von der holzigen Mega-Außenamts-Diplomatie ganz zu schweigen.
Hoffentlich hat die Wahl wenigstens zum Wachrütteln genutzt, obwohl ich das eigentlich bezweifle. ![]()
hx.
am 07.11.2024 08:33
@KWie2 schrieb:
P.S.: "libertär" ist für mich nichts anderes als ein Synonym für "anarchistisch".
Man mag sich auch mal zu Gemüte führen, was da gerade in Argentinien los ist.
Auch lustig ist bei diesen Typen immer das Gequatsche, das sie angetreten sind, die Korruption zu bekämpfen um dann, wie z.B. im Fall von Milei, dabei erwischt zu werden, wie sie für sich und ihre Vasallen die Gehälter erhöhen, während der Rest des Landes Einsparungen hinnehmen muss. Auch das Milei seine Schwester als Generalsekretärin eingesetzt hat, hat ein übles Geschmäckle. Aus einem kettensägenschwingendem Dreckssack wird nun mal kein Duftsäckchen, da kannst du machen, was du willst.
Ob unter diesen Umständen der Erfolg der sinkenden (Durchschnitts-) Inflation ausreicht, das Land zu reparieren, ist noch lange nicht entschieden.
Gruß kio
ps: Es gibt eine Geschichte von Walt Disney, wo Klaas Klever die Gelegenheit bekommt, den Staatshaushalt von Entenhausen mit extremen Mitteln wieder auf Linie zu bringen. Im Comic hat das geklappt. Wahrscheinlich hat sich Milei daran ein Beispiel genommen. Ich finde, dass seine Auftritte an Comics erinnern, würde also passen.
07.11.2024 15:14 - bearbeitet 07.11.2024 15:50
07.11.2024 15:14 - bearbeitet 07.11.2024 15:50
Hallo,
@ehemaliger Nutzer schrieb:Sieferle hat es seinerzeit zutreffend gesagt: No borders, no welfare.
Weil das so schön leicht mißverstanden werden kann:
Rolf Peter Sieferle in Das Migrationsproblem - Über die Unvereinbarkeit von Sozialstaat und Masseneinwanderung (2017):
Es Wird irgendwann deutlich werden, daß eine Welt von no borders, no nations zugleich auch eine Welt von no welfare sein muß.
Das ist also eine m.E. realistische historische Hypothese und keineswegs eine provokante politische These.
Es bedeutet offenbar nicht, dass wir die Wohlfahrt abschaffen sollten sondern lediglich, dass Wohlfahrt ohne Politische Institutionen nicht aufrecht erhalten werden kann.
Man könnte auch sagen: Laissez-faire führt regelmäßig in einen Raubtierkapitalismus.
Die Feststellung, dass eine Gesellschaft ihren Wohlstand durchaus schützen muss, ist allerdings das genaue Gegenteil von libertär.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
am 07.11.2024 16:10
am 07.11.2024 16:10
Ich glaube, Du hast Sieferle nicht verstanden. Der hat (wie Sarrazin) einfach nur gerechnet und gesagt, daß die Wohlfahrt zerstört wird, wenn irgendwann aufgrund ungezügelter Einwanderung in die Sozialsysteme niemand mehr da ist, der den Bums bezahlt.
Politische Institutionen ändern daran auch nichts. Wenn den Sozialisten das Geld der anderen ausgeht, ist Feierabend. Das erleben wir hierzulande ja gerade.
Der Staat sollte sich auf Kernaufgaben konzentrieren, natürlich auch ein soziales Netz haben, aber das sollte sich nur auf die einheimische Bevölkerung konzentrieren.
07.11.2024 16:28 - bearbeitet 07.11.2024 16:42
07.11.2024 16:28 - bearbeitet 07.11.2024 16:42
Hallo,
@ehemaliger Nutzer schrieb:
Ich glaube, Du hast Sieferle nicht verstanden. Der hat (wie Sarrazin) einfach nur gerechnet und gesagt, daß die Wohlfahrt zerstört wird, wenn irgendwann aufgrund ungezügelter Einwanderung in die Sozialsysteme niemand mehr da ist, der den Bums bezahlt.
Ganz eindeutig: Du hast mich nicht verstanden. Denn genau wie Sieferle habe ich einfach nur gerechnet und bestätigt,
@ehemaliger Nutzer schrieb:daß die Wohlfahrt zerstört wird, wenn irgendwann aufgrund ungezügelter Einwanderung in die Sozialsysteme niemand mehr da ist, der den Bums bezahlt.
Im übrigen scheinen wir sehr verschiedene Auffassungen zu haben und - ich stelle fest - dies mutmaßlich, weil ich zuerst und zu förderst vor allem erst einmal Demokrat bin:
Wenn die Gesellschaft mehr möchte, als nur ein paar Kernaufgaben regeln, wenn die Gesellschaft die gesamte Gesellschaftskultur regeln möchte, wer sollte denn bitteschön die Mehrheit daran hindern, dies zu tun?
Welche Gesellschaft wird sich ohne Not eine willkürliche freiwillige Selbstbeschränkung auferlegen?
Das ist das philosophische und Staatstheoretische Problem, über das schon John Locke (Die Menschen dürfen an den Staat nur delegieren, was sie als Bürger auch tun dürften. Die Aussage von John Locke wird immer wieder gegen Todesstrafe aber auch gegen Steuern angeführt: "Todesstrafe ist Mord" und "Steuern sind Diebstahl") und John Stuart Mill (Die Mehrheit darf die Minderheit nicht unterdrücken, denn auch die Menschen in der Minderheit haben Freiheitsrechte) gestolpert sind.
So ehrenwert die Wünsche sein mögen, so unsinnig sind sie Staatstheoretisch. Wer sollte die Mehrheit denn hindern?
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
am 07.11.2024 16:46
Spätestens wenn ein Politiker sein politisches Programm mit einer Kettensäge bildlich übersetzt, ist ein maximaler Tiefpunkt erreichtet. Diese Inszenierung hätte auch zu Trump gut gepasst.
Mal schauen was solche Zeitgenossen alles so brachial zerlegen, auf keinen Fall ihre eigenen Seilschaften und genauso wenig ihre ungeniert elitäre wirtschaftliche Selbstbedienung = libertäre Ausrichtung.
Wann und wo hat eine Gesellschaft in der Breite von einer sog. libertären Umsetzung langfristig profitiert. Wenn überhaupt haben solche Ansätze nur "Wohlstand" von unten und aus der Mitte nach "oben" in die eigenen Eliten transportiert. Und eine zunehmende
soziale Verelendung zurückgelassen. Für mich ist libertär mehr ein kapitalistisch/dogmatisch Spiegelbild/Gegenüber zum Sozialismus. Die unbegrenzte Durchsetzung der Bedürfnisse einer elitären Minderheit auf Kosten der allgemeinen Bevölkerung.
am 07.11.2024 22:30
Was auch immer sich die Börse von Trump verspricht, wirtschaftliche Kompetenz scheint es nicht zu sein, noch nicht einmal mit Musk an der Seite.
Ich habe aber auch noch nicht nachgeforscht, wo die Gründe wirklich liegen. Da gibt es womöglich spannende Zusammenhänge.
TRUMP MED.+TEC.A DL-,0001(A3CYXD)
Gruß kio