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CFD wer tradet wie mit Gewinn?

ehemaliger Nutzer
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0 Beiträge

Hallo an die die CFD-Trader. Jeder liest, dass 69% der Trader Geld verlieren (bei anderen Broken bis 82%). Gibt es hier in der Community Teilnehmer, die sich zu den anderen 31% zählen dürfen? Wenn ja, wie geht Ihr vor? Ich trade seit fünf Jahren CFDs und habe vier Jahre lang Verluste produziert. Seit Oktober 2022 bin ich jeden Monat im Gewinn. Meine Vorgehensweise und Erfahrungen habe ich letzte Woche auf einer privaten Homepage zusammen gestellt (https://missioncfd.de). Danke und viele Grüße. Hans-Peter

28 ANTWORTEN

xox
Experte ★★
275 Beiträge

Da werden einige weiterhin fleißig ihr Konto kapitalisieren. Es ist schließlich egal woher das Geld auf dem Konto kommt so lang Geld in der Passiv-Seite steht ist es doch dufte dann sind sie bei den 31% dabei.

 

Ich bin seit 2000 bei comdirect. Ich habe ein paar Aktien gehandelt. Seit 2012 trade ich Zertifikate und CFD.

Der Verlust ist für meine Verhältnisse letztlich enorm gewesen.

Ich gab nicht auf. Jede Ausbildung kostet halt. Gut, es wird sicherlich nur einen NOXX geben können aber ich bin da nicht so anspruchsvoll.

Schlussendlich halte ich mich derzeit über Wasser, ist doch auch was.

 

Grüße in die Runde

 

 

Kio
Experte ★★
345 Beiträge

So ist das halt. Die meisten, die an der Börse zu einem kleinen Vermögen gekommen sind, haben mit einem großen angefangen.

 

Dein Werdegang ist ähnlich wie meiner und der von den anderen wenigen, die den Monat grün beenden.

Viele große leichtsinnige Verluste gefolgt von disziplinierten Jahren, um die Verluste wieder reinzuholen. Von dieser romantischen Vorstellung, schnell an der Börse reich zu werden, ist am Ende immerhin noch die Gewissheit geblieben, nicht in Altersarmut zu fallen.

Man wird demütig...

 

Gruß kio

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)

TomGonzalez
Autor ★
7 Beiträge

Da "traden", die besten Zeitpunkte suchen, Auswahl von bestimmten Wertpapieren, funktioniert halt einfach nicht. Beim 'holden' ueber 25 Jahre bleibt bei mir aber gut was haengen - die Strategie - sehr kompliziert: Wenn ich Geld habe kaufe ich ETF (frueher Fonds, weil ich es nicht besser wusste) und wenn ich Geld brauche verkaufe ich - egal was der Kurs ist oder war. Und man muss alle verdeckten Gebuehren von Fonds etc radikal vermeiden (wobei man riskiert dass die Bank das Depot kuendit). Handelsgebuehren zahlt man gerne und nur einmal. Kauf von Wertpapieren (Aktien) finde ich, sind eine super Strategie, und der Handel Wertpapieren (Aktien) ist eine extrem schlechte Taktik. Das Verleihen von Geld an die Bank oder andere ist auch eine Strategie, aber langfristig verliert man durch die Inflation (der die anderen zahlen das manchmal nicht mal mehr zurueck!).

xox
Experte ★★
275 Beiträge

@TomGonzalez,@Kio ,

 

"Da "traden", die besten Zeitpunkte suchen" doch das fu ktioniert schon. Aber auch hier gilt es gibt eben keinen heiligen Gral. Im Zeitmanagement habe ich mich über Jahre hinweg aufgehalten. Kommen zeitliche uns preisliche Level zusammen gibt es gute Wendepunkte an den man entspannt einen Swing traden kann. So ein Swing steht in den kommenden Stunden an. Ob der SP500 dabei noch zu 4095 fällt muss man sehen.

monatschart.jpeg

 

Da kommt der Fehler in das Spiel. Denn mithilfe von CFD kann man 24/h handeln. Der Zugang, zumindest bei anderen Brokern, ist mit einen Klick zu machen. Der Trader kann in Bruchteilen handeln und verlässt dabei seinen Tradingkorridor den er sich erarbeitet hat. Jetzt zoomt man immer weiter in den chart hinein, 5min usw wird aber definitiv nicht schlauer dabei. Ich hätte mir sicherlich Jahre des zoomens sparen können. 

Sprich ein jeder hat so seine Strategie wie es am besten passt.

Fakt ist der Markt war im Sommer extrem überkauft. Nun liegt der Markt am Support. Es liegt nun am Markt selber entweder zu zünden oder wegzubrechen. 

Grüsse

 

 

muensteraner
Autor ★★
18 Beiträge

...und Du sparst an Transaktionsgebühren (bei vielen Online-CDF-Anbietern, die z.B. nur den Spread berechnen)

muensteraner
Autor ★★
18 Beiträge

Hallo zusammen,

 

hier eine „kurze“ Zusammenfassung meines Tradingstils bzw. meines Trading-Kopfsalates 😊. Denn das Thema ist viel zu umfassend mit Charttechnik, Erfahrungen und dem persönlichen Tradingstil, als dass ich hier annähernd halbwegs alle wichtigen Punkte wirklich nachvollziehbar erklären könnte.

 

Die Grundregeln halte ich ein, sie sind Voraussetzung um in den Markt zu gehen, aber ob ich dann wirklich einsteige und wie ich den Trade manage, ist dennoch immer unterschiedlich und tatsächlich doch schwer zu beschreiben. Trotzdem ergibt es Sinn für mich. Schlagt mich nicht ans Kreuz, wenn es hier auch mal Widersprüche gibt 😛

 

Ich trade trendfolgend und lege mit Positionseröffnung IMMER automatisch eine Stopp-Order in den Markt, die dann greift, wenn der aktuelle Trend der Zeiteinheit, in der ich gerade trade, gebrochen wäre. Läuft der Trade ins Plus, so ziehe ich ihn anfangs recht schnell nach, um zumindest nicht mehr mit Verlust ausgestoppt zu werden. Ich trade hauptsächlich eigentlich nur die drei Indizes Dax, SP500, Dow-Jones, selten den Nasdaq, Gold oder Öl. Währungen ganz, ganz selten, mag ich einfach nicht so.

 

Da ich beruflich bedingt sehr wenig Zeit zum traden habe, Hund, Katze und Freundin zudem auch bespaßt werden wollen, sehe ich mir die Charts tagtäglich meistens erst nur schnell nur auf Tages oder Stundenbasis an. Hier suche ich nach einem intakten Trend, dem „übergeordneten“ Trend (der Großwetterlage), oder einem möglichen bevorstehenden Trendwechsel. Sehe ich hier nichts, mache ich den Computer wieder aus und sehe später oder morgen mal wieder rein. In der Regel mache ich so 0- maximal 5 Trades am Tag. Eine Schutzfunktion die ich mir selbst eingebaut habe ist, dass ich bei drei aufeinanderfolgenden Verlusttrades am Tag nicht mehr weiter trade – erst am anderen Tag wieder. Denn schnell komme ich da ins Overtrading, einen Zustand wo ich meine, die Verluste unbedingt mit dem nächsten Trade wieder rausholen zu müssen. Unüberlegte Zocks sind dann der Fall, die alles nur noch schlimmer machen können.  

 

Habe ich also einen intakten übergeordneten Trend entdeckt, gehe ich die Zeiteinheiten herunter, z.B. auf den 10 Min. Chart oder auch mal auf den Minuten Chart, um den untergeordneten Trend einsehen zu können und um hier ein Einstiegssignal zu finden. Das heisst, ich suche hier auch einen intakten Trend, der in die gleiche Richtung wie der übergeordnete Trend (die Großwetterlage) läuft. Finde ich hier trotzdem nichts, denke aber, dass das Signal auf Tagesbasis oder Stundenbasis so gut ist, dass ich unbedingt in den Markt will, setze ich den Stopp im übergeordneten Trend z.B. einfach unter das letzte wichtige Tief. Ist dieses zu weit weg, gehe ich den Trade dann mit kleinerer Positionsgröße ein, um den Trade auch mental durchzuhalten und ihn nicht im Minus vorzeitig zu schließen. Der Stopp, der Verlust, muss immer passen, es darf mich nicht ärgern, wenn das Geld weg ist. Ich überlege also zeitgleich, wieviel Geld ich bereit bin zu verlieren, bevor ich überhaupt einsteige.

 

Ich nutze zum besseren Erkennen des Trends die Heikin-Ashi-Kerzen. Sie stellen immer den Durchschnittsverlauf der aktuellen Kerzenperiode da, filtern im Grunde das Marktrauschen. Sie sind für mich Kerzen und Indikator zugleich, denn wechseln sie die Farbe kommt häufig eine Korrektur. Siehe Screenshot.

 

TradingView.png

 

Zusätzlich nutze ich noch einen gleitenden Durchschnitt, weil der Kursverlauf oft an diesen heranläuft und wieder dreht, nicht immer Punktgenau, aber in dessen Bereich – aber das ist auch immer auf den verschiedenen Zeiteinheiten unterschiedlich. Was, wann, wie und wo, weiß ich natürlich auch nie. Ich sehe mir die verschiedenen Zeitperioden an und bilde mir dann ein Urteil. Der gleitende Durchschnitt dient in der Regel nur als zusätzlicher Hinweis um einen Einstiegspunkt zu finden und nicht ausschließlich als Kaufsignal.

 

Zusätzlich nutze ich noch den MACDF-Indikator – der ist alleine auch nicht kaufentscheidend, aber unterstützend, um z. B. besser stark überkaufte oder überverkaufte Trends-, Tremdwechsel oder Divergenzen zu erkennen. Läuft der MACDF z.B. im Aufwärtstrend nach unten, würde ich nicht mehr long gehen, sondern abwarten bis er sich auch wieder Trendfolgend bewegt. Gibt es Divergenzen, z. B auf Stunden, 4 Stunden, oder Tagesbasis werde ich auch vorsichtig. Die besten Trades habe ich dann, wenn alles im harmonischen Einklang ist und die gleiche Richtung läuft.

 

Widerstände und Unterstützungen zeichne ich nur die letzten wichtigen Punkte, vertikal, im Chart ein. Wichtige langfristige Punkte nur, wenn der Kursverlauf in deren Nähe ist. Der Rest interessiert mich nicht.

 

Trendfolge ist natürlich auch keine Glaskugel für die Zukunft, ich kann auch nie wissen, was in der nächsten Minuten oder Stunde passiert, aber sie gibt mir klare Handelsregeln, an die ich mich halten kann:

Im Aufwärtstrend trade ich eigentlich nur long und z.B. die Korrekturen nur ausnahmsweise bei super guten Signalen (erkennbar durch Widerstände plus spezielle Ausformung/Farbwechsel der Heikin-Ashi-Kerzen, sowie einem Stoppkurs, der vlt nur 5 oder 30 Punkte entfernt ist). Gleiches umgekehrt im Abwärtstrend.

 

Liegt kein Aufwärts- oder Abwärtstrend im übergeordneten Trend vor, also nur eine trendlose Phase, mache ich nichts.

 

Trendfolge soll mir anzeigen, wohin der Markt sich bewegt. Hilfreich ist für mich immer etwas Abstand vom aktuellen Chartbild und die Frage, was will der Markt mir sagen, wohin läuft der aktuelle Trend (Sind mehr Käufer oder mehr Verkäufer im Markt)? Ich darf nicht anfangen zu denken, jetzt muss aber das Tief oder das Hoch erreicht sein – es muss gar nichts – nur ich MUSS dann einen anderen Blickwinkel finden und sehen, ob nach einem möglichen Tief die Kurse tatsächlich steigen oder ob sie noch am fallen sind. Schwer zu erklären. Jedenfalls dem Markt seine Meinung aufzuzwingen ist weniger profitabel als einfach der aktuellen tatsächlichen Marktbewegung zu folgen.

Feste Handelsregeln habe ich zwar übergreifend, aber es sind einfach situationsbedingt mehrere Punkte die ich heranziehe und daher nicht eins zu eins aufschreiben kann, um sie z. B. abzuhaken und dann ein Einstiegssignal zu haben, sondern ich entscheide von Situation zu Situation.

Die einzigen Regeln die stimmmen müssen sind, dass ein Trend vorliegen muss, ich in Trendrichtung trade und dass der Einstieg mit dem Stoppkurs vereinbar ist. Ich steige aber auch in der Regel nicht mehr in einen Aufwärtstrend ein, wenn dieser schon weit gelaufen ist, sondern warte auf die nächste Korrektur bzw. bis diese vorbei ist. Es sei denn es juckt mich so in den Fingern, weil der Markt einfach läuft, dass ich auf Minutenbasis dann doch einsteige – aber nach drei Verlusttrades ist Schluss!

 

Gehe ich einen Trade ein und läuft dieser z.B. schon nach 10 Minuten gut ins Plus, werfe ich auch gerne alles zuvor überlegte über den Haufen und nehme den Gewinn direkt mit. Erfahrungsgemäß bringen mir mehrere schnelle Gewinnmitnahmen mehr, als es darauf anzulegen den Trade jetzt die ganze Woche halten zu wollen. Meistens wird der Gewinn dann mit der nächsten Korrektur wieder aufgefressen und der Stopp ausgelöst. Dann lieber auf den nächsten Wiedereinstieg warten.

 

Im Grunde läuft das bei mir alles sehr schnell ab. Ich mache PC an, sehe mir die Charts an, sehe vlt. ein gutes Signal, steige ein – und lasse wenn ich Zeit habe den PC weiter laufen oder mache ihn aus und sehr später noch mal nach wie sich der Trade entwickelt hat und passe dann den Stoppkurs an, solange bis ich ausgestoppt werde. Trade ich z.B. auf Tagesbasis, brauche ich da nicht alle 10 Minuten nachsehen. Werde ich ausgestoppt, halte ich einfach wieder nach einem Neueinstieg Ausschau.

 

Mein Traum-Setup ist auf dem aktuellen Screenshot vom Dax zu sehen, ein schöner intakter Trend, der sich immer wieder in der Nähe des Gleitenden Durchschnitt weiter nach oben hangelt. Traumhaft, um die Stoppkurse in Ruhe trendfolgend nachzuziehen oder auch einen Wiedereinstieg zu machen - dann beachte ich z.B. den MACDF auch gar nicht mehr, sondern orientiere mich nur am gleitenden Durchschnitt, dem letzten wichtigen Tief und dem aktuellen Kursstand.

TradingView.png

 

Oft gibt es diese Bewegungen auch im Minutenchart, das kann auch schon mal ein paar Stunden laufen, dann steige ich dort natürlich auch ein, wenn ich sie entdecke. War ich beim letzten schönen Aufwärtstrend dabei und habe Geld verdient – nein – letzte Woche war ich mit meiner Steuererklärung zugange und habe gar nicht getradet. So what, das nächste Signal kommt schon von alleine. Heute Morgen um 8 Uhr wäre ich gern long in den Markt gegangen, aber aus irgendeinem Grunde war der Handel mit dem Kontrakt nicht möglich, heute Mittag wäre ich 100 Punkte im Plus gewesen. Was solls, warte ich auf die nächste Chance – man darf sich auch nicht verrückt machen…

 

Ich führe ein Trading-Tagebuch (Excel-Tabelle) in die ich all meine Trades eintrage und die Gründe beschreibe, die mich zum Einstieg oder zur Gewinnmitnahme verleitet haben. Am Wochenende werte ich diese aus und mache eine Fehleranalyse. Das ist wohl wirklich das, was mich mit dem Trading am weitesten gebracht hat.

Screenshot 2024-02-05 145811.png

Führe ich das Tradingtagebuch mal nicht, komme ich oft in den Zockermodus und mein Kontostand schrumpft wieder. Führe ich es aber und analysiere die Trades, trade ich einfach disziplinierter, denn ich muss mich am Wochenende wieder vor mir selbst verantworten, das hat in der Regel auch einen steigenden Kontostand zur Folge. Es ist für mich DER elementrare Baustein in meinem Tradingstil. Ohne Tradingjournal bin ich wohl tatsächlich aufgeschmissen. Ich habe hier im Forum in einem anderen Thread mal das Tradingtagebuch vorgestellt, inzwischen hat sich mein Tradingjournal auch weiterentwickelt, ich kann die Trades schneller eintragen und die Ergebnisse werden zur Wochenendeanalyse fast alle automatisch berechnet. Es ist voreingestellt auf StoppLoss, weil ich meistens durch das auslösen des Stopps den Trade beenden lasse und auf einem 5-Stere-Setup - warum sollte ich schlechtere Signale traden? Mache ich das doch, z.b. 3 Sterne (Chart sieht nicht so toll aus) muss ich dass mir selbst in der Notiz zum Trade begründen. Und den Chart oder den Trade schön reden oder den Verlust dem Markt in die Schuhe zu schieben zieht hier nicht - ich merke spätestens bei der Wochenendanalyse dass ich mich da selbst beflunkert habe 😄 

 

Und man sieht auch unten in der nächsten Tabelle, dass man auch mit einer schlechteren Trefferquote 3 Gewinner (43%), 4 Verluste (57%) noch Gewinne machen kann. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Verluste klein bleiben. Das ist ebenfalls sooo extrem wichtig, denn die Verluste dürfen das Konto nicht ruinieren. Auch bei einer Verlustserie von vielleicht 30 Verlusten muss man noch auf den Beinen stehen bleiben. Es gibt jeden Tag, jede Woche neue Chancen, neue gute Signale - deshalb muss das Kapital erhalten bleiben, damit man morgen, nächste Woche und nächsten Monat auch noch mitspielen kann. Denn irgendwann fällt der Groschen und man tradet besser und irgendwann kommt der große Treffer, der die ganzen kleinen Verluste die zuvor entstanden sind, mit einem Rutsch wieder rausholen wird. Das erlebt man aber nur, wenn das Kapital zum traden bestehen bleibt. Der Heikin-Ashi-Trader sagt immer gerne "Halte Deine Verluste klein, die Gewinne kommen von selbst.".

Trading ist daher nicht einfach in den Charts Signale zu suchen, sondern in erster Linie echtes Money-Management, das konsequente Kleinhalten des Risikos und der Verluste, das anpassen des Stoppkurses und das Absichern der Gewinne, damit diese nicht wieder ins Minus laufen können.

Screenshot 2024-02-05 145843.png

 

Ich war letztes Jahr immer gerne bei der Eröffnung der US-Märkte oder bei der Veröffentlichung von wichtigen Marktdaten dabei, habe auf Minutenbasis gezockt und versucht die Wendepunkte zu fischen, hat Spaß gemacht, aber das hat mir auch die meisten Verluste eingefahren. Allein wenn ich das zukünftig weglasse (mein Vorsatz für dieses Jahr), wird mein Ergebnis zum Jahresende schon um Längen besser sein als dieses Jahr. Inzwischen bleibe ich zu diesen Zeiten einfach aus dem Markt und steige erst danach wieder ein, wenn ein Trend erkennbar geworden ist. Vor der Veröffentlichung wichtiger Marktdaten bin ich eigentlich nie im Markt, weil die starken Schwankungen mich in aller Regel öfter mit Verlust rauswerfen, als mir einen Gewinn zu bringen. Ich habe maximal zwei oder drei Trades gleichzeitig am laufen, eigentlich reicht mir einer.

 

Ich nutze als Tradingplattform Tradingview, darüber verbinde ich mich mit meinem Broker. Der schwarze Hintergrund ist da um die Augen zu schonen und sieht auch ganz nett aus. Ich nutze einen einzigen 27 Zoll Bildschirm, will mir irgendwann aber einen zweiten zulegen – vermutlich dann, wenn ich ein zusätzliches Konto bei einem preisgünstigerem Broker eröffnet habe. Denn ich bin bei whselfinvest mit einem Minikonto, abgesehen vom Spread nehmen sie ca. 1 Euro pro Lot (also 1 Punkt) für Ein und auch für den Ausstieg. Ich trade meistens mit 0,3 oder 0,5 Lot, umgerechnet also jedes Mal 20 Cent zusätzliche Gebühren pro Trade pro 0,1 Lot Positionsgröße.

Mache ich große Tradinggewinne, stört mich das nicht. Werde ich aber oft bei Plus-Minus-Null oder mit Mini-Gewinn ausgestoppt und das passiert häufig weil ich den Stopp anfangs doch immer wieder mal zu schnell und zu eng nachziehe, nehmen die Gebühren natürlich etwas überhand. Trotzdem möchte ich dort mein Konto behalten, weil ich 1. eine immer stabile Kursverbindung habe und 2. sie eine eigene Tradingplattform haben, den Nanotrader, mit dem man auch automatisch handeln lassen kann, da es gibt da gut 80 verschiedene interessante Strategien. Das will ich in ferner Zukunft mal mit weiterem Spielgeld ausprobieren, daher bleibe ich dort und werde in den nächsten Wochen bei einem günstigen Onlinebroker ein neues Koto eröffnen. Comdirect kommt wegen den häufigen Kursaussetzern für mich leider nicht infrage, zudem soll wegen meiner Tradingplattform (Trading View) der neue Online-Broker auch kompatibel sein. Ich liebe Tradingview, weil alles so schön einfach ist – auch wenn es zusätzliches Geld kostet. Den MetaTrader mag ich einfach nicht.

 

Trendfolge hört sich einfach an, ist es aber definitiv nicht. Ich habe gut 6 Monate gebraucht, um die Trendfolge wirklich zu verstehen. Dazu habe ich die kostenlosen Webinare auf youtube von Admirals Markets (2x wöchentlich) und XTB (1x  wöchtenlich) und von whSelfinvest (jeden Sonntag) mit Jochen Schmidt gesehen. Und das hat sogar Spaß gemacht. Er erklärt dort immer wieder die Trendfolge am aktuellen Marktgeschehen. Ich finde, er hat eine witzige Art und kann das wirklich gut erklären. Auch jetzt sehe ich es mir immer mal wieder an, aber es beginnt mich zu langweilen – was ein gutes Zeichen ist, dass ich es tatsächlich inzwischen verinnerlicht habe. Er wiederum hat sein Wissen aus Michael Voigts Buchreihe „Das große Buch der Markttechnik“ (und die Händler-Bände) – ich habe es auch, aber es fällt mir schwer mich da durchzulesen, ich komme da nicht voran – es war einfacher die youtube Webinare anzusehen 😛

 

Whselfinvest macht auch immer wieder neue kostenlose Webinare, auch auf youtube zu sehen, von verschiedenen Tradern, die ihren Handelsstil erklären. Dort auch eine Menge Webinare mit Jochen Schmidt und Michael Voigt, sehr lehrreich was das ganze Drumherum beim traden betrifft. Dort gibt es auch ein langes Webinar von Peter Devare, dem Heikin-Ashi-Trader, wo er seinen Handelsstil mit den Heikin-Ashi-Kerzen erklärt. Er tradet nicht trendfolgend, sondern handelt nur die Korrekturen. Ebenfalls sehr lehrreich, um das mögliche Ende eines Trends und den Beginn einer möglichen Korrektur zu erkennen. Und er tradet ganz bewusst ganz anders, mit anderen Regeln, einer anderen Ansichtsweise als die meisten anderen Trader, als Korrektur-Trader schwimmt er ja sprichwörtlich sowieso schon gegen die Masse. Er hält 1. seine Verluste klein (enger Stopp) und geht 2. mit einer großen Position in den Markt, damit er auch bei einer kleinen Korrektur einen guten Gewinn macht.

 

Jo, das ist im großen und ganzen der Kopfsalat meines Handelsstil. Beim lesen mag das alles verwirrend klingen und wahrscheinlich auch nicht nachvollziehbar sein – muss es aber auch nicht. Das ist meine Art zu traden und ich finde, es läuft so ganz gut. Der Kontostand schwankt noch so um Plus-Minus-Null – habe aber mein Konto noch nicht geplättet und bin mir ziemlich sicher, dass ich dieses Jahr sehr erfolgreich mit Gewinn beenden werde. Aber auch bei mir ist Disziplin angesagt, keine Zockereien, sondern die Charts analysieren und aufschreiben und sie am Wochenende analysieren um immer wieder in mir sich wiederholende Fehler zu finden und auszumerzen.

 

Ich werde hierauf nicht weiter antworten oder alles weiter erklären oder mich rechtfertigen, weil ich es mir meinen Tradingstil nicht madig reden lassen will. Ich bin schon mein eigener größter Kritiker 😊 Ich fühle mich wohl mit meinem Tradingstil und das wichtigste, es macht immer noch Spaß. Wie gesagt, ich finde es läuft ganz gut für die kurze Zeit, die ich mit CDFs am traden bin. Bisher bin ich ja nur mit kleinen Beträgen am handeln, irgendwann werde ich die Einsätze erhöhen, ich muss mich wohlfühlen damit, irgendwann ist die Zeit reif für den nächsten Schritt, wann das ist wird sich wohl von selbst ergeben. Deshalb abschließend noch einmal der unendlich wichtige Rat: Haltet die Verluste klein - sonst zerstört ihr damit eure Trading-Zukunft. Wenn man soweit ist, dass man weiß, dass man sein Konto nicht mehr ruiniert, ist das Ziel nicht mehr weit, denn die Gewinne kommen irgendwann von alleine. Dazu muss man mit genügend Tradingkapital aber im Markt bestehen bleiben.

jalyma
Autor ★
10 Beiträge

Hi,

 

ich bin auf deine April 24 performance gespannt bei nur long.

 

VG

muensteraner
Autor ★★
18 Beiträge

Er tradet ja nur im Minuten-Bereich und schließt die Position mit wenigen Punkten Gewinn, kleine Gegenbewegungen nach oben gab und gibt es ja immer, das ist für diewakus ausreichend, er kann also durchaus seine Gewinne gemacht haben. Es sei denn er hatte das Pech, dass eine Position von Anfang an ins Minus lief. 

 

Ich bin momentan auch raus, habe mich immer wieder nicht an meine Regeln gehalten, kein Tradingtagebuch geführt, spontan in den Markt, die Positionen nicht konsequent verfolgt etc. und natürlich Minus gemacht. Lag auch daran, dass ich privat einfach nicht die Ruhe zum traden finde auch irgendwie nicht mal nen paar Minuten zwischendurch um mal in Ruhe die Charts anzusehen. Meine Verluste waren übersichtlich ca. 250 Euro. Verluste sind keine Schande, aber es war für mich erkennbar, dass das so nicht weiter geht, wenn ich mein Regelwerk nicht einhalte, sondern impulsiv trade. Brauche ne Auszeit. 😩 in ein paar Wochen gehts wieder weiter. 

Kio
Experte ★★
345 Beiträge

@muensteraner  schrieb:
Er tradet ja nur im Minuten-Bereich und schließt die Position mit wenigen Punkten Gewinn...

 

Mehr braucht es auch nicht, um das System-Out heraufzubeschwören. Eine einzige Position, die ins Minus läuft und wo dann eine längere, gründlichere Korrektur folgt, vielleicht ein paar tausend Punkte, oder über mehrere Monate...

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass er niemals eine Position eröffnet, die nicht direkt ins Minus läuft? Laut seinem eigenen Bekunden akzeptiert er keine Verluste. Das jedoch ist etwas, was nicht funktioniert, nicht dauerhaft, niemals, unmöglich. Er schreibt sogar vom Pyramidieren auf Verlustpositionen. Das nennt man auch "gutes Geld, dem schlechten hinterherwerfen".

 

Ich versuche es mal anhand eines Roulette-Spiels zu veranschaulichen. Wir ignorieren vorerst die durch die Null etwas ungleich verteilten Chancen zugunsten des Casinos, brauchen diese Tatsache aber später noch.

Viele, die ins Casino gehen, setzen eine bestimmte Summe auf eine Farbe, sagen wir mal 10 Euro. Gewinnen sie, setzen sie wieder 10 Euro, verlieren sie, verdoppeln sie ihren Einsatz. Das Gewinnpotential ist also begrenzt auf 10 Euro, während das Verlustpotential theoretisch fast unendlich ist. je länger man spielt, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass eine lange Serie kommt, die gegen einen läuft. Früher oder später wird eine Serie kommen, die so lang ist, dass man sie entweder nicht mehr finanzieren kann oder das Limit des Tisches erreicht wird. So oder so wird irgendwann ein großer Verlust kommen, während das Gewinnpotential auf zehn Euro begrenzt bleibt. Egal wie groß der Einsatz wird. Es gibt eine Chance von ca. 1 zu 500, dass eine 10er Serie gegen einen läuft. Dann müssen aber schon 5000 Euro eingesetzt werden, um die 10 Euro zu gewinnen.

Betrachten wir in dem Moment die Chance, dass die nächste Farbe, wieder die falsche ist. Hier begreifen viele nicht, was genau als nächstes passiert, weil das Prinzip der voneinander unabhängigen Ereignisse nicht verstanden wird. Da wir es mit voneinander unabhängigen Ereignissen zu tun haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die falsche Farbe kommt, 50%, und nicht, wie man meinen könnte, 1 zu 1.000. Das wäre die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der Elferserie, aber nicht die Wahrscheinlichkeit für das Einzelereignis. Da wir es aber mit voneinander unabhängigen Ereignissen zu tun haben, eine Farbe kommt unabhängig von der Farbe des vorherigen Spiels, ist es egal, wie groß die Wahrscheinlichkeit für die Serie ist. Das Risiko zu verlieren, beträgt für das einzelne Spiel immer 50%.

 

Und da beißt sich die Katze in den Schwanz. Da es ein Limit beim Roulette gibt, sind schon hier die Chancen nicht gleich verteilt. Es wird vermutlich nicht sehr lange dauern, bis diese Strategie einen mit Vollgas aus der Kurve wirft. Diese Strategie funktioniert nur, wenn das Casino unbegrenzte Einsätze zuließe. Dann müsste man aber bereit sein im Fall der Fälle sechs oder sogar siebenstellige Beträge zu setzen um 10 Euro zu gewinnen. Immer mit dem Risiko von 50% alles zu verlieren. Irgendwo habe ich mal gehört, dass die längste dokumentierte Serie einer Farbe bei 29 liegt. Da ist der Einsatz dann nicht mehr siebenstellig, sondern zehnstellig. Da müssten dann Milliarden gesetzt werden, um zehn Euro zu gewinnen.

Nebenbei bemerkt gibt es kein MM, das bei einer 50% Chance über einen längeren Zeitraum mit einem realistischen Verhältnis von Einsatz zu Gewinn sichere Rendite erzeugt. Zusätzlich gibt es noch die Null, die dafür sorgt, dass das Casino auf Dauer immer gewinnt, garantiert.

 

Einem kleinen Gewinn stehen große Risiken gegenüber. Genau das macht diwakus. Die Ähnlichkeiten zum Roulette sind frappierend. Was helfen all die Gewinnjahre, wenn ein einziger Trade alles auslöschen kann, was man sich zusammengetradet hat?

Läuft die Position direkt gegen ihn, hat er Finanzierungskosten und beim Pyramidieren diese sogar doppelt oder dreifach. Gerät er mit der Position in eine längere und ausführlichere Korrektur, wird er nachschusspflichtig oder glattgestellt. Selbst wenn er all das überstehen sollte, und am Ende wieder mit seinen 7 Punkten Plus aussteigt, hat das Kapital währenddessen keine Rendite abgeworfen und der Trade Finanzierungskosten verursacht. Er wird diese Position(en) mit einem deutlichen Verlust abschließen (müssen). Da ist ein Ruinrisiko eingebaut. Spätestens jetzt sollte bemerkt werden, dass ein Nichtakzeptieren von Verlusten nicht wirklich funktioniert. Weder beim Roulette noch an der Börse.

 

Ich zitiere mal von seiner Seite:

Ich realisiere keine Verluste. Wenn ein Trade ins Minus geht, gehe ich davon aus, dass „die Zeit die Wunde heilen“ wird und halte den Kontrakt. Den Preis hierfür - die Overnightkosten - akzeptiere ich. I Ich gehe weitere Trades ein um Gewinne zu erzielen und um die Overnightkosten zu verdienen.“

An dieser Stelle sagt er das Folgende, nur ist ihm das nicht ganz klar:

„Da ich bis jetzt immer höchstens ein paar Tage warten musste, bis meine Position ins Plus gelaufen ist, verzichte ich auf Stopps und hoffe, dass es bis in alle Ewigkeit so weitergeht. Leider habe ich keine Idee, wie ich aus meinem Handelsansatz ein vollständiges System mit Ausstiegsregeln machen kann. Also bleibt mir nur das Prinzip Hoffnung.“

 

Leider ist das Prinzip Hoffnung kein tragfähiges Konzept. Er hat aus irgendeinem Joghurt-Becher eine euphorisch machende Droge getrunken und glaubt nun, es sei der heilige Gral gewesen. Jeder Trade, der funktioniert, lässt ihn tiefer in seinen Bestätigungsfehler hineinlaufen und blinder für die Gefahren werden.

 

Gruß kio

"Der einzige Unterschied zwischen mir und einem Verrückten ist, dass der Verrückte denkt, er sei gesund." (Salvator Dali)