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Comdirect 2.0

Crazyalex
Legende
9.464 Beiträge

Hallo zusammen!

 

Ich möchte ja nicht immer nur kritisch sein, sondern auch mal kreativ-konstruktiv...

 

ich hab mir mal ein bisschen den Kopf zerbrochen – und dachte mir: Warum nicht mal völlig frei spinnen und unsere eigene Comdirect 2.0 zusammenbauen?

Also so richtig: eine Bank, die wieder Pionier ist, innovativ, kundenfreundlich, agil – ein echter Wachstumsmotor.

Warum? Weil es schön wäre, wenn die Bank wieder zu alter Stärke kommen würde. Ungeachtet ob es eine Übernahme durch die Unicredit gibt oder die Commerzbank sich besinnt und die Comdirect wieder in die Eigenständigkeit auslagert.

Da könnte man echt etwas Geniales daraus machen!

 

Warum Comdirect 2.0?

Service: Seit der Commerzbank-Übernahme teils echt frustrierend… lange Wartezeiten, komplexe Prozesse, Kundenprobleme häufen sich.

Gebühren: Klar, man zahlt fürs Trading, aber die Clearstream-Gebühr von 2,90 € ist mittlerweile ein Alleinstellungsmerkmal, und zwar im schlechtesten Sinne.

Markt: Neo-Broker wie Trade Republic und Scalable haben viele Kunden abgezogen – Comdirect könnte wieder das Maß aller Dinge sein, wenn man clever vorgeht.

 

Also hab ich mir gedacht: Warum nicht mal die perfekte, agile, kundenfreundliche Comdirect 2.0zusammenbauen – und schauen, welche Vorteile das für uns Kunden und die Commerzbank hätte...

 

So könnte die Comdirect 2.0 aussehen:
Agil, wieder eigenständig, schlank, schnelle Entscheidungen.

Probleme werden sofort gelöst, keine ellenlangen Standardprozesse über 72 Fachabteilungen mit 24 Hirachieebenen...

Fokus auf Kernkompetenzen: Trading, Sparpläne, Kontoführung.

Gebühren: Fair & transparent

Clearstream-Gebühr? Weg damit!

Ordergebühren aggressiv: kleine Orders fast kostenlos, große Orders immer noch günstiger als derzeit.

Sparpläne & ETFs: kostenlos oder sehr günstig, ggf. volumenabhängige Rabatte.

Mal eine konkrete aber grobe Preisidee für die Comdirect 2.0:

Ordergröße / Preis
500 € 0–5 €
1.000 € 0–5 €
5.000 € 10–12 €
10.000 € 15–20 €

 

Dann geht es weiter:
Service: Premium-Level - so wie früher...

Schneller Support, persönliche Ansprechpartner für Trader.

Proaktive Infos & Problemlösung: Benachrichtigungen, Fehlerbehebung.

Ziel: Kundenbindung durch exzellente Erfahrung 

 

Produkte & Innovation

Alles in einer App - auch wenn ich das nicht brauche; aber der Zeitgeist verlangt es und die jüngeren Kundne werden es danken: Banking + Trading + Sparpläne + Tools.

KI-gestützte Portfolio-Empfehlungen, individuelle Insights - habt ihr ja sicherlich in der Beta-Community auf dem Schirm.

 

Die Vorteile auf einen Blick

Für Kunden:

Günstige, transparente Gebühren

Exzellenter Service

Innovative Tools, einfache Bedienung

 

Für die Bank (Commerzbank oder UniCredit):

Wieder Marktführer im digitalen Brokerage

Wieder mehr Neukunden, höhere Handelsvolumina

Es wäre ein Leuchtturmprojekt und Kundenmagnet

 

Für den Markt:

Die Neo-Broker überholen - die müssen nachziehen, sofern sie können.. in jedem Fall: mehr Innovation, Wettbewerb belebt Qualität.

 

Die Idee ist: Comdirect wieder auf Kurs bringen, aber diesmal alles besser, moderner, fairer und kundenfreundlicher.

Gebühren fair, keine unnötigen Extras wie Clearstream, dafür der Service herausragend.

Produkte innovativ - nicht nur offensichtlich auf Gewinn getrimmt und der Kunde fühlt sich abgezockt.

 

Wenn die Commerzbank wirklich die Chancen nutzt, könnte Comdirect nicht nur wieder zur Top-Direktbank werden, sondern sich als Innovationsmotor und Wachstumsmotor für den gesamten Konzern etablieren.

 

Also, liebe Community: Wer ist dabei nicht immer nur zu meckern, sondern mal gedanklich die Ärmel hochzukrempeln und die perfekte Comdirect 2.0 weiter zusammenzuspinnen? 

Präsentieren wir dem Vorstand die neue Bank auf dem Silbertablett - fix und fertig!

So, dass am Ende der Vorstand nicht anders kann als das Ding so abzunicken!? 😉

 

...und wenn der Vorstand es nicht macht, dann liest's hoffentlich ein Marktbegleiter und freut sich, dass er damit mächtig Kohle macht 😉

 

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!
60 ANTWORTEN

KarlMünchen
Autor ★★★
70 Beiträge

Immerhin in seltenen Fällen hatten Bestandskunden auch mal Vorteile. Ich habe z.B. lange Zeit den 1€ pro Monat bekommen, mit dem seinerzeit geworben worden war, dafür musste ich aber auch 3750€ Geldeingang pro Quartal haben, sonst hat es schwupps 14,70 gekostet. (Ausgewiesen war es als 1250 pro Monat, aber implementiert war es als Quartalssumme.) Damit Schluss war dann bei der großen "STIMM! JETZT! ZU!" Aktion (sfx: man denke sich eine lederbekleidete durchsetzungsstarke Person) zum 30.06.22.

SlowTrader
Autor ★
37 Beiträge

@Crazyalex  schrieb:

 

Warum? Weil es schön wäre, wenn die Bank wieder zu alter Stärke kommen würde. Ungeachtet ob es eine Übernahme durch die Unicredit gibt oder die Commerzbank sich besinnt und die Comdirect wieder in die Eigenständigkeit auslagert.

Da könnte man echt etwas Geniales daraus machen!

 

Markt: Neo-Broker wie Trade Republic und Scalable haben viele Kunden abgezogen – Comdirect könnte wieder das Maß aller Dinge sein, wenn man clever vorgeht.

 

Dann geht es weiter:
Service: Premium-Level - so wie früher...

Schneller Support, persönliche Ansprechpartner für Trader.

 

Für die Bank (Commerzbank oder UniCredit):

Wieder Marktführer im digitalen Brokerage

Wieder mehr Neukunden, höhere Handelsvolumina

 

Die Idee ist: Comdirect wieder auf Kurs bringen, aber diesmal alles besser, moderner, fairer und kundenfreundlicher.

 

Gruß Crazyalex


Ich hatte immer das Gefühl dass nach der Übernahme durch die Commerzbank alles schlechter geworden ist.  😞

Da wurden sicherlich viele Mitarbeiter entlassen, und die guten Leute sind von selbst gegangen.

 

Der Fehlversuch der IT-Integration durch die HSBC war sicher auch nicht hilfreich.

 

Eigentlich hoffe ich schon fast darauf dass UniCredit ihre Optionen zieht, den Laden übernimmt und mal richtig aufräumt.

Mit einem vernünftigen Konzept könnte die Comdirect wieder eine starke Marke werden.

Crazyalex
Legende
9.464 Beiträge

Ein weiterer Punkt - etwas genauer beleuchtet: Die Zahlungskarte(n): Einfach. Überall. Immer. Punkt.

 

Die Comdirect 2.0 braucht eine Zahlungskarte, mit der man weltweit an jedem Terminal zuverlässig zahlen kann – so wie es Kunden z. B. von den Sparkassen kennen.
Keine „mal geht’s hier, mal dort“, kein „nur online“, kein „nur mit Apple/Google Pay als Behelf“, und ganz sicher kein Abhängigkeitsverhältnis vom aktuellen Mondstand.

 

Der Kunde will nicht überlegen müssen: Welche Karte nehme ich jetzt? Funktioniert die hier? Ist das Offline-PIN oder Online-PIN (und er kennt im Regelfall den Unterschied nicht - weil er von dem Thema selbst an sich keine Kenntnis hat)? Brauche ich jetzt wieder das Handy als Krücke?

 

Anforderung daher: Eine kombinierte Karte (z. B. Girocard + internationale Debitkarte), Offline-PIN-fähig, weltweit akzeptiert.

Funktioniert am Parkautomaten genauso wie an der französischen Automatentankstelle oder britischen Hotel

Ohne Überraschungen, Sperren oder „theoretisch möglich“-Einschränkungen.

 

Mit anderen Worten: Zahlen muss langweilig sein.


Wenn ich an der Kasse stehe, will ich nicht hoffen, beten oder improvisieren – ich will zahlen. Fertig.

Alles andere ist kein modernes Banking, sondern Kartenroulette.

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
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FD774
Autor ★★★
107 Beiträge

Da stimme ich zu. So eine Kombikarte habe ich von der Sparkasse bekommen (Girocard / Visa-Debit).

Crazyalex
Legende
9.464 Beiträge

Bargeld: Überall verfügbar – ohne Rechnen, ohne Limits, ohne Kleingedrucktes


Zur Comdirect 2.0 gehört selbstverständlich auch eine zeitgemäße, kundenfreundliche Bargeldversorgung.
Der Kunde möchte Bargeld abheben – nicht vorher das Preis- und Leistungsverzeichnis studieren oder im Kopf Monatskontingente zählen.
Konkret heißt das:
Weltweit Bargeld abheben, an jedem Geldautomaten, zu fairen und transparenten Konditionen
(keine Überraschungen nach dem Motto: „Hier leider 5,98 €“)
Cash-Group-Automaten:
Ein- und Auszahlungen generell und unbegrenzt kostenlos
– ohne Monatslimits, ohne „x-mal frei, danach kostenpflichtig“, ohne Fußnoten
Bargeld an der Supermarktkasse:
Ebenfalls immer kostenlos, unabhängig von Anzahl oder Betrag


Der Kunde sollte sich nicht fragen müssen:
„Hab ich diesen Monat mein Freikontingent schon verbraucht?“
„War das jetzt der teure oder der kostenlose Automat?“
Das sind Fragen aus der Vergangenheit – nicht aus einer Comdirect 2.0.


Leitprinzip:
Bargeld muss so selbstverständlich funktionieren wie Kartenzahlung.
Der Kunde hebt Geld ab – fertig.
Alles andere ist keine Serviceleistung, sondern ein Rechenspiel auf Kosten der Nerven.

 

Natürlich ist auch klar, dass die genannten Punkte – insbesondere bei Karten, Bargeld und Infrastruktur – kein Selbstläufer sind.
Das kostet Geld, das ist komplex.
Das ist organisatorisch und technisch eine echte Herausforderung.


Aber genau deshalb gehört es in diese Diskussion.


Denn wenn man solche Ziele aus Kostengründen gar nicht erst ernsthaft angeht, dann braucht man über Themen wie Vertrauen, Loyalität oder Comdirect 2.0 eigentlich nicht weiter zu sprechen.
Eine moderne, verlässliche und kundenorientierte Onlinebank entsteht nicht dadurch, dass man nur das umsetzt, was kurzfristig am günstigsten ist – sondern dadurch, dass man sich fragt:
Was muss funktionieren, damit Kunden bleiben – und nicht nur, damit etwas nur auf den ersten Blick gut erscheint?


Wenn man es nicht einmal versucht, wird man dieses Ziel nie auch nur annähernd erreichen.


Und dann bleibt am Ende genau das, was viele hier bereits beschreiben: schleichender Vertrauensverlust, stille Abwanderung – und irgendwann die Erkenntnis, dass es „plötzlich“ zu spät war.


Diese Forderungen sind also kein Wunschkonzert.
Sie sind eher ein Härtetest für den eigenen Anspruch.
Oder anders gesagt:
Großes schafft man nicht, indem man sich nur kleine Ziele erlaubt.

 

Gruß Crazyalex 


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

FMB
Experte ★
176 Beiträge

@Crazyalex  schrieb:


Was muss funktionieren, damit Kunden bleiben – und nicht nur, damit etwas nur auf den ersten Blick gut erscheint?

 


Genau das ist die Frage und eigentlich sollte das eine Bank können und beherrschen.
Mir würde schon wenig reichen und das sollte umsetzbar sein, zumal es davon schon in der Vergangenheit einiges gab

- Ein funktionierendes Kernbanksystem
- Kein Karten-Roulette
- Ein übersichtliches Preisleistungsverzeichnis     
- Erreichbarkeit für jeden und nicht nur für First-Kunden
- Keine Kostenüberraschung bei Trades
- Eine Visa Karte, die überall funktioniert

- Eine Kontoübersicht, die auch anstehende Lastschriften anzeigt

- Unmittelbare Dividendenabrechnung (gab es schon einmal und die comdirect war vorbildlich)
- Keine überflüssigen Mitteilungen in der PostBox

- Realistische Zinsen auf dem Tagesgeld und Verrechnungskonto

 

Für mich als Kundin wirkt es momentan so, dass man mich nicht ernstnimmt und mich eigentlich nicht will.
Jedenfalls so fühle ich mich und somit werde ich 2026 die Entscheidung treffen, ob ich Kundin bleibe oder nicht.

Ich verlange keine kostenlos umsonst Bank - nicht falsch verstehen, sondern eine Bank, die einfach funktioniert.


 

 

 

Floppy85
Mentor ★
1.387 Beiträge

Also die meisten Probleme der Kunden würden sich eigentlich von selbst lösen, wenn man sich einfach informiert, bildet und das PLV liest. Man kann natürlich das Denken komplett abgeben und erwarten, dass die Bank ALLES übernimmt (inkl. Denkprozesse), aber ich finde, den Menschen ist eher geholfen, wenn man eigenständiger wird und schon würden sich auch Fragen der Erreichbarkeit erledigen, weil es eine Entlastung gibt, weil die Leute nicht wegen Allem anrufen müssten. Ansonsten sind vielleicht manche Leute bei einer Filialbank besser aufgehoben, weil sie sich nicht individuell gesehen fühlen bei einer Direktbank mit schlanken Standardprozessen, wo nicht auf jede Befindlichkeit automatisch eingegangen werden kann, sondern es spart Zeit und Nerven, wenn man seine Befindlichkeiten ausblendet und einfach zwischen A oder B wählt, anstatt C+E inkl. F zu verlangen, aber das würde bedeuten, dass man ggf. schlechtere Habenszinsen bekommt und 9,90 € im Monat bezahlt + 29 € p.a. für Kreditkarte.   

microsparer
Experte ★★★
510 Beiträge

ich weiß nicht, ob du dich direkt auf das posting davor von @FMB beziehst, was ich schreiben werde, bezieht sich auf das "Kartenroulette" daher, aber auch auf das "selber denken" von dir.

 

Ich habe für meinen erstgeborenen Spross ein Junior-Girokonto eingerichtet. Mit den bekannten zwei Karten, seine ersten. Wir haben den Umgang mit den Karten am Automaten eingeübt, eine Klassenfahrt ins Ausland stand an. "Bezahlen mit dieser, Geldabholen mit eben dieser", die ganze Palette. "Und beachte, nur dreimal Geld pro Monat, das kannst du aber in der App sehen." 

 

Es kam, wie es zu befürchten war - in Frankreich und auch auf dem Weg dahin war nix mit bezahlen per Karte. Und der Counter der verfügbaren Barabhebungen blieb auch bei 3 stehen. 

 

Nun wird sich niemand beschweren, wenn ihm 4 oder mehr Abhebungen eingeräumt werden, vielleicht ist da auch etwas im Wandel hin zu mehr Flexibilität, was vielleicht noch nicht spruchreif ist, aber schon mal zumindest etwas umgesetzt wird, wie es vielleicht bei Sparplänen zu sein scheint. Aber das Vertrauen in die Karten UND in die Anzeige/Counter ist - eben WEIL er nachdenkt und ein ziemlicher Zahlennerd ist - nicht nachhaltig gegeben.

 

Den Ident-Prozess per Videoschalte hat er gehasst, aber er wird ihn noch einmal machen, weil die eine Karte seines kleinen Bruders von der das-kann-Bank einfach funktioniert. Und da steht kein komischer Counter in der App, auf den man sich offenbar eh nicht verlassen kann. Somit kann der kleine Bruder auch mal n Zwanni abholen, wenn er mehr nicht braucht. Zwei potentielle Kunden, die eine Comdirect 2.0 nur schwer von sich überzeugen könnte. Da müsste schon der Silberrücken ein gewichtiges Wort einbringen, und der wartet ab.

FD774
Autor ★★★
107 Beiträge

@Floppy85 

 

PLV lesen? Ernsthaft? Das sollte eigentlich überflüssig sein, wenn alles gut funktioniert. Aber das ist leider nicht der Fall.

 

Ich persönlich muss auch nicht individuell betreut oder gesehen werden, erwarte allerdings, daß das Tagesgeschäft funktioniert. Also z.B. schnelle Buchungen und problemloser Karteneinsatz.

 

Die Kunden mit komplizierten Tagesgeldaktionen zu verwirren, ist auch nicht hilfreich. Ein simples Beipiel, wie es besser funktioniert: Meine andere Bank hat letztens eine attraktive Tagesgeldverzinsung für neues Geld angeboten. Das entsprechende Tagesgeldkonto war in zwei Minuten eröffnet, in die bestehende Kundenverbindung eingebunden und gut.

 

Bei comdirect hat mittlerweile der Bürokratismus die Oberhand gewonnen und damit schießt man sich über kurz oder lang vom Markt.

 

Verbesserungsvorschläge wurden vielfach genannt. Ich bezweifle jedoch, daß noch etwas Positives passiert. Denn die Verschlechterung hat nichts mit dem Abwehrkampf gegen die Übernahme zu tun, sondern setzte ab dem Zeitpunkt ein, als die Commerzbank die comdirect übernommen hat.

Crazyalex
Legende
9.464 Beiträge

Ich glaube, hier lohnt es sich, kurz einen Schritt zurückzugehen – weil wir sonst aneinander vorbeireden.

Natürlich kann man sagen: PLV lesen, sich informieren, selber denken.


Das ist formal richtig. Aber es geht hier nicht um mangelnde Bildung oder Bequemlichkeit der Kunden.

Es geht um Alltagstauglichkeit und Vertrauen.

 

Der Beitrag von @microsparer ist dafür ein perfektes Beispiel: Da wird genau das getan, was immer gefordert wird – erklären, vorbereiten, einüben, nachdenken.
Und trotzdem steht man im Ausland an der Tankstelle oder Kasse und nichts geht.
Der Counter zeigt etwas anderes als die Realität. Die Karte funktioniert „theoretisch“, aber nicht praktisch.

 

Und genau an diesem Punkt ist die Diskussion über „selber denken“ schlicht irrelevant.

Denn Banking ist kein Strategiespiel, sondern Infrastruktur.
Niemand will beim Bezahlen, Abheben oder Buchen überlegen müssen, ob das jetzt klappt, warum es vielleicht nicht klappt oder welche Fußnote dafür verantwortlich ist.

 

Eine gute Bank erkennt man nicht daran, dass man sie verstehen kann – sondern daran, dass man sie nicht erklären muss.

Und genau da setzt für mich die Idee einer Comdirect 2.0 an:
Nicht weniger Eigenverantwortung beim Kunden, sondern weniger Denkaufwand für Selbstverständlichkeiten.

Wenn selbst gut vorbereitete, reflektierte Kunden (und deren Kinder!) das Vertrauen in Karten, Anzeigen und Prozesse verlieren, dann ist das kein individuelles Problem – sondern ein strukturelles.

Und ja: Das ist genau der Punkt, an dem aus einzelnen Kritikpunkten eine strategische Frage wird.

 

Was @FMB  beschreibt, trifft einen wunden Punkt – und leider ziemlich genau ins Schwarze.

Der zunehmende Bürokratismus ist kein Einzelfehler, kein Betriebsunfall und auch kein kurzfristiges Phänomen. Er ist das Resultat der vollständigen Eingliederung in einen Großkonzern, dessen DNA zwangsläufig anders tickt als die einer agilen Direktbank.


Dass sich die Verschlechterungen zeitlich ziemlich exakt mit der Übernahme durch die Commerzbank decken, ist daher kein Zufall, sondern eine strukturelle Konsequenz.

 

Und ja: Verbesserungsvorschläge wurden hier in der Community seit Jahren gemacht. Viele davon sind weder exotisch noch teuer, sondern betreffen Basics: Funktionierende Systeme, einfache Produkte, klare Preise, verlässliche Karten. Dass trotzdem so wenig davon sichtbar umgesetzt wurde, erklärt den wachsenden Frust – und auch den Vertrauensverlust.

Aber genau hier würde ich widersprechen, was die Konsequenz betrifft.

Dass etwas schiefgelaufen ist, heißt nicht zwangsläufig, dass es irreversibel ist.


Und dass viele Kunden inzwischen nicht mehr daran glauben, dass noch etwas Positives passiert, ist zwar verständlich – aber genau deshalb auch brandgefährlich für die Bank.

 

Denn wenn selbst wohlwollende, langjährige Kunden innerlich kündigen, ist das kein Randproblem mehr, sondern ein strategisches Warnsignal.

Eine Comdirect 2.0 wäre deshalb kein nostalgischer Rückgriff auf „früher war alles besser“, sondern eine bewusste Korrektur: weniger Bürokratie, weniger Konzernlogik, mehr Verantwortung für einfache, funktionierende Produkte.

Oder anders gesagt: Nicht alles, was im Konzern gut gemeint ist, ist für den Kunden gut gemacht.

 

Es lässt sich im Prinzip zusammenfassen mit „Eine Bank, die erklärt werden muss, ist keine gute Bank.“

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
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