07.09.2017 16:37 - bearbeitet 22.04.2021 22:01
Liebe professionelle Aktionäre (m/w),
es hat sich ja inzwischen rumgesprochen, daß ich irgendwie ein bisschen doof bin und daher mein Portfolio extrem breit gestreut habe. Ich halte tatsächlich mehrere hundert unterschiedliche Wertpapiere. Andere sammeln Kronenkorken oder Spielzeugautos oder Briefmarken, ich sammle halt WKNs. Gibt schlimmeres.
In den letzten Monaten haben einige von Euch angeklopft, mich aus dem Schönheitsschlaf aufgeschreckt, und wollten wissen, wie man denn da den Überblick behalten kann. Danke für all die Nachrichten per Postkarte, Flaschenpost, E-Mail und daß Ihr Euch um mich sorgt -- zu Recht um mich sorgt! Ich glaube, von Warren Buffett stammt der Spruch mit dem Harem und den Ehefrauen und daß man nicht zu viele davon haben soll, um jede einzelne besser kennenzulernen. Ähnlich soll das auch mit den Aktien sein: bloß nicht verzetteln. Manche sagen, Privatanleger sollen nicht mehr als zehn verschiedene Aktien halten. Gilt nicht für mich. Erfolgreich mit meinem breiten Portfolio, in den letzten 20 Jahren. Allerdings macht es schon viel Arbeit. Klar, das ist nicht für jeden etwas. Und eindeutig nicht erforderlich: Gutes Geld verdienen kann man auch mit nur zehn verschiedenen Aktien. Das ganz deutlich. Ihr müßt nicht so schlimm sein wie ich, das ist wirklich nur ein Hobby.
Risikosteuerung über den "Hub"
Ich möchte Euch heute einmal einen kleinen Blick hinter die Kulissen professioneller Portfoliosteuerung gewähren und Euch das System erklären, mit dem ich meine Wertschriften unabhängig von ihrer Anzahl gut und effizient kontrolliere. Ich nutze dazu massive Computerunterstützung; es handelt sich um hochgezüchtete EDV-Systeme, die ich mir in den letzten 20 Jahren selbst eingerichtet und programmiert habe und die dem Normalanleger nicht zur Verfügung stehen. Aber für kleinere Portfolien (also nur wenige WKN) könnt Ihr das System durchaus auch ganz einfach mit Excel umsetzen, wenn Ihr's sympathisch findet. Vielleicht mag der eine oder andere mein System und nützt es künftig selbst zur Risikosteuerung. Das würde mich sehr freuen. Ich habe es nicht patentiert. Geschäftsmethoden sind in Europa nicht patentfähig.
Und zwar möchte ich Euch erklären, wie ich für jedes meiner vielen unterschiedlichen Wertpapiere einen sogenannten "Hub" berechne. Das klingt kompliziert, ist aber (wie die meisten erfolgreichen Systeme) im Prinzip ganz einfach. Keine Sorge, nach der theoretischen Erklärung gebe ich ein Beispiel. Es ist wirklich nicht schwierig.
Für den eiligen Leser läßt sich mein System in drei Zeilen zusammenfassen:
Gut, waren jetzt vier Zeilen. Zählen war noch nie so meine Stärke.
Und jetzt die Langfassung. Uff, alle nochmal durchatmen bitte; keine Angst, es wird nicht schlimm.
1. Stopkurse werden maschinell nachgezogen
Basis meiner Systeme ist, daß es fast ohne Ausnahme* für jedes Wertpapier einen Stopkurs gibt. Ich predige ja immer: Gewinne laufen lassen, bloß nicht zu früh verkaufen, und Verluste strikt begrenzen. Die meisten Privatanleger machen es ja leider genau umgekehrt, aber alle Leser dieser Community wissen Bescheid. Wenn eine Aktie anfängt zu fallen, muß ich über einen Verkauf nachdenken, aber erst dann. In allgemein schwierigen Börsenphasen mag das anders sein, wenn ohnehin alles fällt. Aber wenn Euer Papier als einzige von vielen Aktien fällt, nennt man das relative Schwäche -- raus damit und vom Geld was besseres kaufen.
Denn merke: das einzige, das ich an der Börse von vorn herein festlegen kann, ist mein maximaler Verlust. Das ist das einzige, was ich beeinflussen kann. Alles andere ergibt sich aus dem Markt!
Außerdem gibt es bei mir für jede WKN oberhalb vom Stopkurs einen "Nachziehkurs", und wenn der erreicht wird, dann ziehe ich den Stopkurs nach.
Bei der Vielzahl meiner Papiere geht das nicht manuell, das macht freundlicherweise mein Computer. Der schaut sich regelmäßig alle Positionen an. Wenn der "Nachzieh-Kurs" erreicht ist, dann wird der Stopkurs nachgezogen. Im Prinzip** funktioniert das dann so: Der Stopkurs und der Nachziehkurs werden jeweils um denselben Betrag so weit nachgezogen, daß der aktuelle Aktienkurs genau in der Mitte zwischen dem neuen Stopkurs und dem neuen Nachziehkurs steht.
Diese Differenz zwischen dem Stopkurs und dem Nachziehkurs verändert sich beim Nachziehen der Stops also nicht. Das ist wichtig für mein System.
Also: für jede einzelne WKN gibt es einen Stopkurs und einen Nachziehkurs. Beide klettern im Idealfall regelmäßig nach oben, ohne daß ich etwas tun muß. Der Abstand der beiden ist für jede WKN individuell festgelegt. Wie, zeige ich weiter unten im Text.
Ein Beispiel: Mein alter Stopkurs für die X-Aktie lag bei 102 Euro. Sobald 114 Euro erreicht werden (Nachziehkurs), soll der Stopkurs angehoben werden. Die Differenz beträgt 12 Euro (114 minus 102). Jetzt ist die X-Aktie tatsächlich über 114 geklettert, nämlich auf 115 Euro. Also sieht mein Computer, daß er den Stopkurs nachziehen muß. Der Aktienkurs soll exakt zwischen Stop- und Nachziehkurs liegen. Also liegt der neue Stopkurs bei 109 Euro und der neue Nachziehkurs bei 121 Euro. Der Börsenkurs 115 ist genau in der Mitte. Die Differenz beträgt weiterhin 121 - 109 = 12 Euro. Wenn die Aktie dann demnächst hoffentlich über 121 klettert, wird der Stopkurs wieder maschinell nachgezogen. Das ist der Idealfall.
Doch es gibt leider auch Aktien, die fallen. Die Stopkurse dienen dazu, Verluste zu begrenzen oder dann später Gewinne zu sichern. Wenn jetzt also die X-Aktie unter den Stopkurs von (neu) 109 Euro fällt, schlägt mein Computer Alarm. Dann muss ich entscheiden, ob ich sofort verkaufe, ob ich einen Börsen-Stopkurs setze, vielleicht nur einen Teil verkaufe, oder ob ich die Warnung ignoriere, zum Beispiel weil derzeit alle Aktien fallen.
Dazu muß ich sagen, daß nicht alle Stopkurse auch automatisch als Orders an der Börse liegen. Positionen, die als riskant eingestuft werden, sind meistens auch an der Börse mit einem Stop abgesichert. Meine Kernpositionen, das könnten ETFs oder breite Indexzertifikate sein, haben dagegen oft nur den Stopkurs in meinen Systemen.
So eine ähnliche Strategie bietet Euch auch comdirect für Börsenorders an, das heißt "trailing stop loss". Das nutze ich aber nicht, weil ja mein eigener Computer die Stopkurse überwacht und nachzieht. Dazu brauche ich die Bank nicht. Aber vielleicht ist das etwas für Euch.
Ihr habt gesehen, daß der Abstand zwischen Stopkurs und Nachziehkurs eine wichtige Rolle spielt. Und damit komme ich zum zweiten Teil meiner langwierig erklärten, aber im Kern ganz simplen Technik. Nämlich dem "Hub".
2. Der "Hub" als Risikomaß
Der Hub ist einfach die Differenz zwischen den beiden Kursen multipliziert mit der Stückzahl. Wenn ich von der X-Aktie 50 Stück halte und Stopkurs/Nachziehkurs bei 109 bzw. 121 Euro liegen, dann beträgt der Hub (121-109) x 50 = 600 Euro.
Mein System achtet auch darauf, daß für jede einzelne Aktie der Hub einen bestimmten Euro-Betrag nicht überschreitet, andererseits aber auch nicht zu klein wird. Dieser Euro-Grenzwert ist im Prinzip für jedes Wertpapier gleich. Es handelt sich, grob gesagt, um den maximalen Verlust in Euro, den ich bereit bin, in einer einzelnen WKN zu tragen. Die genaue Höhe hängt wiederum davon ab, wie das Investment klassifiziert ist. Ich besitze Kern-Positionen, die ich nur ungern verkaufen würde. Zum Beispiel ETFs, Indexzertifikate, solche Sachen. Das sind die Positionen, in die ich mich "verliebt" habe (sollte man ja eigentlich nicht tun) und die ich viele Jahrzehnte halten möchte. Und ganz außen gibt es Satelliten, also Spielereien, Aktien also, bei denen ich keine größeren Verluste toleriere. Die Kernpositionen haben einen viel höheren Grenzwert als die Satelliten.
In meinem Fall gibt es also mehrere unterschiedliche Grenzen für den Hub. Nehmen wir der Einfachheit halber mal ein, ein typischer Privatanleger setzt sich immer einen Hub von maximal 1.000 Euro. Mehr will er pro WKN nicht verlieren.
Das Schöne ist, daß Ihr diese Entscheidung prinzipiell nur einmal im Leben treffen müßt. Sagen wir also 1.000 Euro. Das ist Eure Vorgabe an Euer Portfolio. Und die entscheidet jetzt bei jedem Aktienkauf, wieviele Stücke Ihr kaufen dürft!
Das nennt man "Money Management" -- ebenfalls eine Strategie, die alle Profis verfolgen. Vor dem Kauf einer Aktie denkt der Profi erst über den Stopkurs nach, und dann entscheidet er, wieviele Stücke er kauft. Noch vor dem Kauf drüber nachdenken, wo man wieder verkauft -- für den Privatanleger gewöhnungsbedürftig.
Wieder ein Beispiel. Angenommen, wir wollen jetzt die Y-Aktie kaufen. Bevor wir kaufen, werfen wir einen Blick auf den Chart. Die Y-Aktie steht derzeit bei 59 Euro. Der Profi entscheidet bereits vor dem Kauf, bis zu welcher Untergrenze er Verluste tolerieren wird, wo also der Stopkurs liegen soll. Nehmen wir mal an, die Aktie ist in den letzten Monaten schwankend zwischen 55 und 70 Euro aufwärts gelaufen. Also können wir unterhalb von 55 einen Stopkurs setzen, sagen wir mal bei 53 Euro. Und wenn die Aktie über 70 Euro steigt, dann ist sie aus diesem Korridor ausgebrochen, und wir dürfen den Stopkurs nachziehen. Also soll der Nachziehkurs bei 72 Euro liegen.
Die Differenz zwischen den beiden Kursen beträgt also 72 - 53 = 19 Euro. Und jetzt können wir ausrechnen, wieviele Stücke wir kaufen dürfen. Der Hub, also diese Differenz multipliziert mit der Stückzahl, soll ja nicht größer als 1.000 Euro sein. 1.000 geteilt durch 19 ist 52,6. Also wäre ein Kauf von 40 oder 50 Stück eine gute Idee. Das kostet z.B. 50 x 59 Euro = 2.950 Euro und ist auch eine ganz passable Größe, wenn man die Bankgebühren dazurechnet.
Mein Computer geht jedes Wochenende durch alle meine Positionen, berechnet die Differenz zwischen Stopkurs und Nachziehkurs und multipliziert diese Differenz mit der Stückzahl. Das Ergebnis ist der "Hub" jeder WKN. Wenn bei einer Position der Hub größer ist als mein Grenzwert, sagen wir mal 1.000 Euro, dann schlägt der Computer Alarm. Denn das bedeutet, daß bei dieser WKN mein Stopkurs zu weit vom Nachziehkurs entfernt liegt. Ich muß dann eingreifen und den Stopkurs anheben oder den Nachziehkurs absenken.
Mein Computer meckert aber auch, wenn der Abstand multipliziert mit der Stückzahl zu klein ist, zum Beispiel nur 150 Euro. Dann liegen Stop- und Nachziehkurs zu nah beieinander. Denn dadurch ergibt sich das Problem, daß der Stopkurs zu häufig nachgezogen wird. Dadurch steigt das Risiko, ungewollt aus der Position ausgestoppt zu werden.
Was soll das alles? Warum so und nicht anders?
Das System hat den großen Vorteil, daß es Euch eine risikoadjustierte Kontrolle jeder einzelnen Position liefert. Mit anderen Worten, wenn Ihr von einer Aktie viele Stücke und damit einen größeren Euro-Betrag besitzt, dann sorgt die Mathematik dafür, daß der Stopkurs und der Nachziehkurs enger beieinander liegen müssen. Diese große Position führt Ihr also an einer kürzeren Hundeleine als eine kleinere Position. Das ist auch sinnvoll, denn Verluste bei einer großen Position können ein Portfolio stärker beschädigen als Verluste in einer kleinen Nebenposition.
Ergebnis ist, daß Euer Computer bei größeren Positionen schneller mal warnt, daß ein Stopkurs unterschritten ist. Ihr könnt dann selbst entscheiden, ob Ihr beispielsweise einen Teil der Position aus Sicherheitsgründen verkaufen wollt. Nach einem Teilverkauf sinkt die Stückzahl im Depot, und somit dürft Ihr den Stopkurs und den Nachziehkurs etwas auseinanderziehen. Mit anderen Worten, Ihr verlängert dann die Hundeleine für diese WKN.
Der weitere große Vorteil eines solchen Systems ist seine Skalierbarkeit. Mit dem Hub-Prinzip könnt Ihr ein Depot aus nur fünf unterschiedlichen Aktien steuern, oder schlimmstenfalls auch ein Portfolio mit mehreren tausend Aktien und Zertifikaten. Das Prinzip ist immer dasselbe: Die Differenz zwischen Nachziehkurs und Stopkurs multipliziert mit der jeweiligen Stückzahl sollte bei jeder WKN nicht größer als zum Beispiel 1.000 Euro sein und nicht kleiner als beispielsweise 200 Euro.
Und noch ein Vorteil: Dieses System könnt Ihr unabhängig davon anwenden, warum Ihr eine Aktie kaufen wollt: seien es charttechnische Signals, oder Trends (Sternelisten), oder auch Fundamentalanalyse oder schlicht eine Empfehlung, die Ihr gelesen habt. Das Hub-System ist perfekt kompatibel zu allen Kauf-Strategien!
Nachtrag, April 2021: Es gibt immer wieder Misverständnisse über den Unterschied zwischen Money-Management (siehe hier) und der Hub-Technik (siehe oben). Daher hier ein allgemeiner Hinweis zur Ergänzung:
Stopkurse kann man nicht berechnen, auch nicht über das Hub-System. Meine Hub-Technik berechnet nur ICO-Stopkurse ("in computer only"). Diese werden in aller Regel nicht automatisch an der Börse platziert, sondern eben nur im Computer. Wenn ein ICO-Stopkurs unterschritten wird, löst mein System erstmal nur eine Warnung aus. Falls eine Aktie dann noch keinen "scharfen" Stop Loss an der Börse hat, kann ich eine entsprechende Order erteilen. Bei der Wahl des "echten" Börsenstopkurses analysiere ich dann den Kursverlauf der Vergangenheit, um einen passenden "scharfen" Stopkurs zu ermitteln.
Für das Money-Management sollte man sich an den "echten" Stopkursen orientieren und nicht an den ICO-Stopkursen, die über die Hub-Technik berechnet werden.
Ihr seht: viele Worte, um ein im Kern ganz billiges, einfaches System zu beschreiben. Ich nehme an, Stopkurse setzen die meisten von Euch bereits ein -- hoffentlich. Überlegt Euch doch mal, ob diese Portfoliosteuerung über den Hub nicht auch etwas für Euch wäre.
Viele Grüße aus einem sonnigen München
nmh
_________________
*) Ausnahme: für sehr kleine Positionen, deren Euro-Wert unterhalb einer bestimmten Grenze liegt, habe ich keinen Stopkurs. Man nennt das "Risikosteuerung über die Positionsgröße".
**) Es gibt Ausnahmen. Beispielsweise werden Stopkurse auch nachgezogen, wenn Kursziele meiner Pressedatenbank erreicht sind. Beim Nachziehen der Kurse wird gerundet, auch aus diesem Grund ist der aktuelle Kurs nicht immer genau in der Mitte des Intervalls. Und um Schlafmützen-Aktien rauszuwerfen, die jahrelang nur seitwärts laufen, können Stop- und Nachziehkurse außerdem auch ganz sanft zeitgesteuert automatisch erhöht werden.
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 12.10.2020 09:39
@nmh schrieb:
Gerne die gewünschten Daten:
Sartorius Vz: ICO-Stopkurs 365, Nachziehkurs 395 EUR
Bechtle: ICO-Stopkurs 166, Nachziehkurs 186 EUR
Adyen: ICO-Stopkurs 1600, Nachziehkurs 1800 EUR
Mensch & Maschine: ICO-Stopkurs 57, Nachziehkurs 62 EUR
Bei Sartorius Vz. meinst Du sicherlich 265 Euroals ICO-SL?
am 12.10.2020 09:44
@MMJ :
Meine Angabe 365 EUR ist korrekt. Bitte beachte, dass der Abstand zwischen ICO-Stopkurs und Nachziehkurs von der Stückzahl im Depot abhängt (siehe meinen Artikel über den Hub). Bei sehr hohen Stückzahlen ist der Abstand sehr gering. Bitte beachte auch, dass der ICO-Stopkurs nicht automatisch ein geeigneter Börsenstopkurs ist.
nmh
am 12.10.2020 09:49
am 13.10.2020 06:18
@hmg schrieb:
Kannst Du inzwischen eigentlich Hebelzertifikate auf US-Aktien bei SmartBroker handeln, oder bist Du weiterhin auf Optionsscheine ausgewichen?
Ich bin immer noch mit Optionsscheinen unterwegs, aber da Comdirect zum Beispiel für nächstes Jahr auch Freetrades plant (es wurde im Forum hierüber berichtet) und auch immer wieder 3,90€ Aktionen hat fallen die Gebühren nicht so arg ins Gewicht sodass ich die dann auch weiterhin hierüber handeln werde.
Was sind schon 8€ Gebühren bei drei- oder vierstelligen Gewinnen?
Smartbroker ist und bleibt ein kleines Zockerdepot, solange es nicht gewisse Sachen verbessert.
am 14.10.2020 01:05
@Zilch schrieb:
@hmg schrieb:Kannst Du inzwischen eigentlich Hebelzertifikate auf US-Aktien bei SmartBroker handeln, oder bist Du weiterhin auf Optionsscheine ausgewichen?
Ich bin immer noch mit Optionsscheinen unterwegs, aber da Comdirect zum Beispiel für nächstes Jahr auch Freetrades plant (es wurde im Forum hierüber berichtet) und auch immer wieder 3,90€ Aktionen hat fallen die Gebühren nicht so arg ins Gewicht sodass ich die dann auch weiterhin hierüber handeln werde.
Was sind schon 8€ Gebühren bei drei- oder vierstelligen Gewinnen?
Smartbroker ist und bleibt ein kleines Zockerdepot, solange es nicht gewisse Sachen verbessert.
Vierstellige Gewinne sind natürlich toll, aber dafür musst Du entweder viel Kapital einsetzen oder hohe Hebel nutzen. Für Einsätze um max. 500 Euro pro Zertifikat (mein kleines "Zockerdepot") sind die Gebühren bei der Comdirect derzeit einfach zu hoch.
Optionsscheine finde ich schwieriger abzuschätzen als Knockout-Zertifikate, deshalb halte ich mich im Moment an Hebelzertifikate auf Nicht-US-Aktien.
am 14.10.2020 08:33
@hmg schrieb:Vierstellige Gewinne sind natürlich toll, aber dafür musst Du entweder viel Kapital einsetzen oder hohe Hebel nutzen. Für Einsätze um max. 500 Euro pro Zertifikat (mein kleines "Zockerdepot") sind die Gebühren bei der Comdirect derzeit einfach zu hoch.
Kommt drauf an wie lange du die Sachen laufen lässt. Nur als Beispiel: Im August gekauftes Hebelzertifikat mit Hebel unter 3 auf Sartorius stünde nun bei 45% bis 50% plus, so ungefähr (hab ich gerade nachgeschaut aus meinen alten Trades). Trotz Korrektur im September und all der Unsicherheit am Markt.
Bei 500€ Einsatz wären das nun irgendwo 720€ - Gebühr für Kauf schon eingerechnet. Nun verkaufst du das Ganze und hast über 200€ Gewinn, ohne Gebühren wären es 208€. Macht das nun wirklich so viel aus?
Bei kurzfristigen Sachen bleibe ich allerdings bei Smartbroker, weil wir hier von Gewinnmitnahmen aus Daytradinggeschäften sprechen und viel hin und her. Wenn nicht gerade der Markt so blöde Sachen macht wie jetzt im September 😉
@hmg schrieb:Optionsscheine finde ich schwieriger abzuschätzen als Knockout-Zertifikate, deshalb halte ich mich im Moment an Hebelzertifikate auf Nicht-US-Aktien.
Würde ich auch machen. Alles in Ruhe Stück für Stück, rennt dir ja nicht weg. Lieber langsamer mit Ruhe als überstürzen und viel Geld verlieren.
am 14.10.2020 09:05
Gibt es denn eigentlich eine Art "Faustformel", wann man seinen gesetzen SL (manuell) nachziehen sollte?
Ich arbeite nicht mit Trailing etc., sondern ziehe manuell nach - jedoch frage ich mich, was eine gute Zeitspanne ist, um seine SL kritisch zu hinterfragen/überprüfen. Wochen? Monate? Kann man das überhaupt so pauschal beantworten?
am 14.10.2020 09:07
Ich prüfe automatisch samstags alle zwei Wochen auf Basis der Schlusskurse vom Freitag.
Gruß Crazyalex
am 14.10.2020 15:22
@Zilch schrieb:
@hmg schrieb:Vierstellige Gewinne sind natürlich toll, aber dafür musst Du entweder viel Kapital einsetzen oder hohe Hebel nutzen. Für Einsätze um max. 500 Euro pro Zertifikat (mein kleines "Zockerdepot") sind die Gebühren bei der Comdirect derzeit einfach zu hoch.
Kommt drauf an wie lange du die Sachen laufen lässt. Nur als Beispiel: Im August gekauftes Hebelzertifikat mit Hebel unter 3 auf Sartorius stünde nun bei 45% bis 50% plus, so ungefähr (hab ich gerade nachgeschaut aus meinen alten Trades). Trotz Korrektur im September und all der Unsicherheit am Markt.
Bei 500€ Einsatz wären das nun irgendwo 720€ - Gebühr für Kauf schon eingerechnet. Nun verkaufst du das Ganze und hast über 200€ Gewinn, ohne Gebühren wären es 208€. Macht das nun wirklich so viel aus?
Naja, 8€ Gebühren für Kauf und Verkauf zusammen wären ok, soviel kostet es z.B. bei Smartbroker unter 500€ Volumen oder wenn Du einen der "falschen" Emittenten nimmst.
Bei der Comdirect kostet bei 500€ Einsatz aber Kauf und Verkauf je 9,90€, d.h. zusammen 19,80€. Die 3,90€-Aktionen für Zertifikate gelten erst ab 1000€ Einsatz!
Wenn ich jetzt mit kleinem Geld (500€ oder weniger) reingehe, dann finde ich das verhältnsmäßig viel an Ordergebühren.
Bei SmartBroker kann ich für 300€ Zertifikate kaufen, zahle dafür 4€, und wenn es gut läuft, dann verkaufe ich die demnächst irgendwann für >500€ ohne Gebühren.
Natürlich könnte man jetzt fragen, warum ich 3 Zertifikate für je 300 Euro kaufe und nicht stattdessen lieber 1 Zertifikat für 1000 Euro. Ich versuche momentan aber noch, mich in das Thema Hebelzertifikate einzuarbeiten, experimentiere damit etwas herum (auch bzgl. Stopkursen etc.) und möchte nicht zuviel auf eine Karte setzen.
Außerdem schreibt @nmh ja auch immer, man solle am besten mehrere Aktien kaufen, wenn eine davon richtig gut liefe, würde das den Verlust der anderen (dann natürlich ausgestoppten) Aktien mehr als wettmachen. Das versuche ich jetzt mit Hebelzertifikaten auf Sterneaktien zu übertragen.
Derzeit habe ich Zertifikate auf Sartorius, Bechtle und Adyen; Mensch und Maschine habe ich im Blick. Ansonsten warte ich gespannt auf die nächste Sterneliste zur Inspiration... ![]()
Lieber @nmh vielleicht wäre es möglich, demnächst nochmal eine Liste mit Fokus auf Nicht-US-Aktien zu machen?
Die Liste mit den stabilen Aufwärtstrends hat mir vom Fokus schon sehr gut gefallen, aber da war mal wieder die überwiegende Zahl der Aktien aus den USA...
@hmg schrieb:Optionsscheine finde ich schwieriger abzuschätzen als Knockout-Zertifikate, deshalb halte ich mich im Moment an Hebelzertifikate auf Nicht-US-Aktien.
Würde ich auch machen. Alles in Ruhe Stück für Stück, rennt dir ja nicht weg. Lieber langsamer mit Ruhe als überstürzen und viel Geld verlieren.
Genau. Deshalb auch erst mit kleinen Einsätzen rantasten und nicht alles auf eine Karte setzen.
14.10.2020 15:48 - bearbeitet 14.10.2020 15:51
@hmg :
Hier eine Auswahl an Nicht-US-Aktien, die ich in den letzten Wochen gekauft habe:
WKN Instrument
----------------------------
A0BVU2 USU Software AG Inha
A0B5GC Techtronic Industrie Maschinenbauer aus Hongkong!
A0B5Z8 Siemens Gamesa Corp.
A0B733 NEL ASA Navne-Aksjer
A0F657 LEM HOLDING SA Namen
A0HHJR Cliq Digital AG Inha
A0HL4U Shenzhou Intl Group Konsumgüter aus China (Kaiman)!
A0JQ5U Manz AG Inhaber-Akti
A0KEXC Vectron Systems AG I
A0MR2G Salmar ASA Navne-Aks
A0M1W6 Reckitt Benckiser Gr
A0M4W9 BYD Build Your Dream
A0XYGA technotrans AG Namen
A0Z23Q adesso AG Inhaber-Ak
A1H4J8 Xero Ltd. Registered Software aus Neuseeland!
A1JLZG BKW AG Namens-Aktien Energie aus der Schweiz!
A1MMCC Medios AG Inhaber-Ak
A1TNUT Deutsche Beteiligung
A1TNWJ MPC Muenchmeyer Pete
A1X3XX DIC Asset AG Namens-
A1X3YY Bastei Luebbe AG Inh
A113Q5 Stabilus S.A. Action
A115BA Scottish Mortgage In traumhafter Chart!
A115MJ Euronext N.V. Aandel
A12C5D Scatec Solar ASA Nav
A12HVN Appen Ltd. Registere Software aus Australien!
A143NB EDAG Engineering Gro
A161N3 GRENKELEASING AG Nam
A2AA40 Clere (BALDA) AG Inh
A2AJP8 NIBE Industrier AB N Kamine aus Schweden!
A2AR94 Shop Apotheke Europe
A2DKCH Qiagen N.V. Aandelen
A2E4K4 Delivery Hero SE Nam
A2G9MZ STEMMER IMAGING AG I
A2JEGN SPOTIFY TECHNOLOGY S
A2JNWZ AKASOL AG Inhaber-Ak
A2PSR2 BioNTech SE Nam.-Akt
A2PUXF Trip.com Group Ltd.
A2P8B7 Davide Campari-Milan
A2YN90 TeamViewer AG Inhabe
BASF11 BASF SE Namens-Aktie
ENER6Y Siemens Energy AG Na
FPH900 Francotyp-Postalia H
LED400 OSRAM Licht AG Namen
LEG111 LEG Immobilien AG Na
NWRK01 New Work SE Namens-A
TRAT0N TRATON SE Inhaber-Ak
511000 All for One Steeb AG
511880 11 88 0 Solutions (T
515710 Dr. Hoenle AG Inhabe
516790 3U Holding AG Inhabe
522723 Biotest AG Vorzugsak
540710 CENIT AG SYSTEMHAUS
547040 LANXESS AG Inhaber-A
553340 Dt. Grundstuecksaukt
554550 1&1 DRILLISCH AG Inh
566480 Evotec AG Inhaber-Ak
575440 LS telcom AG Inhaber
578580 FRESENIUS MEDICAL CA
593700 MAN AG STAMMAKTIEN
645932 LANG & SCHWARZ WERTP
691660 PFEIFFER VACUUM TECH
729700 SUEDZUCKER AG STAMMA
755150 Uzin Utz Aktien DM 5
756857 SFC Energy AG Inhabe
765723 Villeroy & Boch AG I
798263 Emmi AG Namens-Aktie
852363 Peugeot S.A. Actions
854658 Komatsu Ltd. Registe
855182 Fujitsu Ltd. Registe
855689 Volvo (publ) AB Namn
856193 Svenska Cellulosa AB
863807 Unicharm Corp. Regis Hygieneartikel aus Japan!
864009 Nintendo Co. Ltd. Re
865126 Swatch Group AG Inha
870737 NOKIA CORP. SHARES C
872087 COMPAGNIE DE SAINT-G
872318 H & M Hennes & Mauri
872535 Tomra Systems ASA Na
874827 Keyence Corp. Regist Hightech aus Japan!
877480 Lotus Bakeries S.A. Kekse aus Belgien!
881319 Fisher & Paykel Heal Technologie aus Neuseeland!
892502 Rosenbauer Internati
894983 Lenovo Group Ltd. Re
905650 Balchem Corp. Reg. S
919964 PALFINGER AG Inhaber
ACHTUNG: Dies ist keine Kaufempfehlung. Nicht alle Aktien sind für jeden Anleger geeignet. Aktien unter der 200-Tage-Linie bitte nur mit strengem Stopkurs kaufen. Diese Liste soll nur Anregungen für eigene Recherchen geben.
Einige besonders interessante Titel, die wohl noch nicht jeder kennt, sind grün markiert. Diese empfehle ich ausdrücklich zum Kauf.
Alle Zertifikate und alle US_Aktien habe ich aus der Liste herausgefiltert.
nmh