Ich gehe davon aus, daß nächste Woche eine technische Gegenreaktion fällig ist. Bis auf Staatsanleihen produziert diese Woche eigentlich alles Verluste ... was eine ziemliche Panik kennzeichnet. Risk-off heißt die Devise. Was mich erstaunt, ist allerdings der aktuell fallende Goldpreis, was eigentlich nicht dazu passt. Einzige Erklärung ist für mich, daß nach dem starken Anstieg seit Dezember noch viele auf Gewinnen sitzen, die jetzt in Cash umgewandelt werden. Eins ist für mich klar: Speziell "sichere" Staatsanleihen bieten mit ihren aktuellen Renditen keinerlei Ertragspotenzial, von daher ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Geld wieder in Aktien wandert.
Wann der Bärenmarkt endet, weiß niemand - auch meine Glaskugel ist in den Streik getreten und weigert sich beharrlich, Auskunft zu geben. Daß er irgendwann endet, ist für mich klar. Den ersten Crash habe ich 1987 erlebt und danach folgten noch weitere, von denen sich die Märkte immer wieder relativ zügig erholt haben. Übel wäre einzig ein 1929-er Szenario, wo es 23 Jahre gebraucht hat, bis das alte Hoch wieder erreicht war. Allerdings gab es damals zuvor eine beispiellose, irrationale Hausse des Aktienmarktes und nach dem Absturz noch einen Weltkrieg. Diese Voraussetzungen haben wir heute nicht. Auslösen könnte so etwas heute in meinen Augen nur ein Zusammenbruch der Weltwirtschaft, verbunden mit einem Platzen der Staatsschulden der G20-Länder. Für mich ist ein solches Szenario derzeit sehr unwahrscheinlich.
Ein Gutes hat die ganze Sache in meinen Augen aber: Vielleicht kommen viele in Westeuropa, denen das Fell juckt mal wieder auf den Boden des realen Lebens zurück. Denn wer braucht schon Genderwissenschaften und ähnliches Gedöns, wenn die Leute an Corona krepieren, das Unternehmen schließt, der Job weg ist und die Supermärkte leergekauft werden?
Was Letzteres angeht ... ich war vorhin ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Mir fiel auf, daß in den Regalen für Reis, Nudeln und Konserven so einige Lücken klafften (in zwei Supermärkten). Angesichts des Medienhypes für mich kein Wunder. Hier zeigt sich ein durchaus begründetes Mißtrauen gegenüber Regierung und Behörden. Was in meinen Augen ein Skandal ist, ist die Tatsache, daß wirkungsvolle Schutzmasken, Desinfektionsmittel etc. anscheinend in keiner Weise mehr verfügbar sind. Speziell für Ärzte, Klinikpersonal, Polizei, Feuerwehr usw. sollte regierungsseitig für solche Fälle eigentlich Vorsorge mit entsprechenden Notvorräten getroffen sein. Ich glaube jedenfalls nicht, daß unser Land für einen echten Notfall gerüstet ist.
