zur aktuellen Marktlage: was tun?

[nmh]

Liebe Börsenfreunde,

aus aktuellem Anlass -- einige von Euch haben mir geschrieben -- hier ein Hinweis zur aktuellen Marktlage.

Es gilt immer noch, was ich Euch seit Februar 2018 angesagt habe. Ich will mich nicht ständig wiederholen; bitte zum Beispiel hier nachlesen.

Ich habe Euch mehrfach empfohlen,

• europäische und deutsche Aktien in der Breite eher zu meiden,
• keine Tiefflieger aufzufangen,
• auf amerikanische Trendwerte zu setzen,
• schwache Einzel(!)aktien mit Stopkursen abzusichern,
• für breite Investments (ETF) keine Stopkurse zu setzen, sondern Sparpläne einfach weiter laufen zu lassen,
• Euer Depot vor allem gegen Rückschläge im DAX abzusichern. Den Optionsschein PR3S05 (oder ähnliche Papiere) habe ich bereits einige Male erwähnt. Damit seid Ihr inzwischen komfortabel im Plus; sieht im Moment ganz so aus, als ob Ihr diese Absicherung jetzt im Oktober benötigen werdet.

Diese Empfehlungen waren richtig, und sie bleiben gültig.

Immerhin hat sich meine Warnung vor einem starken Euro nicht bewahrheitet. Da habe ich mich wohl geirrt -- gut so. Denn das ist ein gutes Signal für Eure amerikanischen Trendaktien.

Dank Eurer Stopkurse müßtet Ihr inzwischen viel Liquidität haben. Das ist wichtig, damit Ihr handlungsfähig seid, wenn der Boden erreicht ist. Doch wartet bitte weiterhin mit dem Einstieg vor allem in den europäischen und deutschen Aktienmarkt, bis sich ein Boden abzeichnet. Einzelstories und Trendaktien aus Europa sind davon ausgenommen.

Rückschläge gehören an der Börse dazu. Was aktuell passiert, ist sehr ärgerlich und für viele von Euch neu, aber völlig normal. Dennoch greifen wir bitte nicht in das fallende Messer.

Herzliche Grüße aus einem spätsommerlichen München

nmh

[Saldor]

Danke @Shane 1 für deinen Beitrag. Der kommt erfrischend sachlich und begründet herüber.

[swolpoll]

@chi: Ah, gut zu wissen. Eine DWS-Riesterrente habe ich auch. Da schaue ich gleich mal rein und checke ob ich deine Theorie auch nutzen kann

Mir ist in der Tat schon aufgefallen, dass die ziemlich viel Quatsch machen bei der ständigen Umschichterei. Immerhin bin ich im Plus. Ganze 10% in 10 Jahren...

Update: Oh Gott, sie haben es getan. Am 12.10. umgeschichtet von Aktien in Anleihen. Sofort alle "long" gehen!

Gruß,

swolpoll

[nmh]

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@Shane 1  schrieb:
Ich glaube derzeit nicht an einen Weltuntergang, ich glaube auch nicht, dass wir den Tiefpunkt bereits gesehen haben denn dazu ist noch zu wenig Panik vorhanden, und ich glaube deshalb an eine kurzzeitige vorübergehende technische Gegenreaktion.

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Beides (besser: alles drei) sehe ich exakt genau so wie @Shane 1. Also:

1. kein Weltuntergang (warum auch)
2. Tiefpunkt am Aktienmarkt kommt erst noch
3. die nächsten Tage erwarten wir eine technische Reaktion nach oben

Ich fürchte allerdings, gerade in Europe wird es noch einige Monate dauern, bis es wieder nachhaltig nach oben geht. Shane hat die Gründe genannt. Meine Hoffnung ist, dass jetzt in USA die 200-Tage-Linie hält, die im Dow soeben verletzt wurde. Wenn nein, sieht es sehr finster aus.

nmh

[chi]

@swolpoll: Ah, bei mir noch nicht. Das ist wohl die individuelle Portfoliosteuerung.

Die Wertentwicklung vor staatlicher Förderung ist in der Tat sehr mau; eine Folge vor allem der (vorgeschriebenen) Beitragsgarantie. Ich bin auch bei ca. 10% Überschuß des aktuellen Werts über die Einzahlungen (eigene plus Zulagen), über 11 Jahre.

[Shane 1]

@swolpoll

Ganze 10 Prozent in 10 Jahren , da hast du wirklich unser ehrliches Mitleid verdient. So ein falscher Kontraindikator kann also auch Erkenntnisse liefern um richtige Entscheidungen zu treffen (für dich ist das aber bestimmt nicht lustig)!

Solche Erfahrungen regen mich dann an, einen eigenen Thread oder Beitrag über sinnvolle Kapitalanlagen einzustellen, leider ist dazu immer zeitintensive Einarbeitung erforderlich, und da nmh richtigerweise über nicht vorhandene Aktienkultur in Europa geschrieben hat, sollten wir uns einmal bewußt mit diesem gefährlichen Anlageinstrument "Aktien" befassen und ich meine Einstellung dazu schreiben, nämlich, warum es keine bessere und rentablere Anlageform wie Aktien gibt (natürlich vorausgesetzt, ihr investiert nicht in eine Pfefferminzaktie in Timbuktu). Bin zwar derzeit zeitlich etwas überfordert, aber mit einer zusätzlichen Nachtschicht ist das in den Griff zu bekommen. 

Ärgerlich ist hier leider, dass wichtige Threads nach zwei oder drei Tagen vom Schirm verschwinden und ohne Suche nicht mehr so leicht auffindbar sind.

Mal sehen - Grüßle Shane

[Shane 1]

Kleiner Nachtrag:

klinke mich für heute aus, schließlich haben wir 20:45 Uhr die Holländer zu schlagen  und heute läuft es hoffentlich wenigstens im Fußball besser.

Unser Jogi hat ja inzwischen eine detaillierte Analyse erstellt und bekannt gegeben.

Sie klang zwar etwas kompliziert, lautete aber einfach übersetzt etwa so:

Wir haben wie 1941 schon wieder den gleichen Fehler gemacht und sind unvorbereitet nach Rußland gefahren, die Geschichte hat uns nicht gewarnt!

Aber wir (Löw, Grindel, Bierhoff) haben erkannt, dass Rücktritte sinnlos sind, es nützt dem Fußball nichts, wenn uns die großen Scheinchen ausbleiben. Deshalb übernehmen wir die Verantwortung !

Vielleicht habe ich das auch nur falsch übersetzt, die reden aber auch immer so geschwollen daher!

[Joerg78]

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@swolpoll  schrieb:

@chi: Ah, gut zu wissen. Eine DWS-Riesterrente habe ich auch. Da schaue ich gleich mal rein und checke ob ich deine Theorie auch nutzen kann

Mir ist in der Tat schon aufgefallen, dass die ziemlich viel Quatsch machen bei der ständigen Umschichterei. Immerhin bin ich im Plus. Ganze 10% in 10 Jahren...

Update: Oh Gott, sie haben es getan. Am 12.10. umgeschichtet von Aktien in Anleihen. Sofort alle "long" gehen!

Gruß,

swolpoll

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Eine DWS-Riesterrente - vor Jahren abgeschlossen - habe ich auch noch, aber seit Längerem beitragsfrei gestellt. Ich habe mir nämlich mal die Mühe gemacht und die ganze Umschichterei (teilweise täglich!) angeschaut: Nicht immer, aber in den meisten Fällen war es bei mir so, dass sie bei fallenden Aktienkursen in Anleihen umgeschichtet haben, dafür bei steigenden Kursen zu spät eingestiegen sind und zu höheren Kursen (im Vergleich zu den Verkaufskursen) wieder eingekauft haben.

Die aktuelle Situation betrachte ich recht relaxt, da mein Depot langfristig ausgelegt und zudem kreuzlangweilig ist: Breite Aktien-ETFs, etwas in Anleihen-ETFs (die "Defensive") und fertig. Regelmäßige Zukäufe stellen meine Ziel-Allokation wieder her. Außerdem: Bislang ist das eher eine Korrektur, mehr nicht.

Viele Grüße,

Jörg

[ehemaliger Nutzer]

Hey Sonni,

vorab: nimm es nicht persönlich, wenn ich das Thema strapaziere. Ich möchte nur verstehen, was die Anleger in diese überteuerten Aktien treibt. Ich vermute da ähnliche Motive wie bei den Käufern von Apple-Produkten. Außerdem müssen gute Ideen es aushalten, wenn man mal kräftig dagegentritt. Wenn sie es nicht tun, weiß man wo man die Idee noch weiter ausarbeiten muss.

Aber jetzt wieder zu FANG:

Du schreibst, dass Du eher Fundamentalist als ein Techniker bist. So sehe ich mich eigentlich auch. Aber ich tue mich echt schwer eine Aktie mit KGV 50 zu kaufen. (Wenn überhaupt dann im Sparplan, wie ich an anderer Stelle schon einmal schrieb). Deine präferierte Amazon hat ein KGV von 109. Mit welchen fundamentalen Argumenten kommst Du bei diesem KGV zu einer Kaufentscheidung?

Berkshire (auch eine Guru-Aktie) hat ein KGV von 22. Ist Amazon zu recht 5x teurer als Berkshire?

[Shane 1]

@ehemaliger Nutzer

Hallo akh, wahrscheinlich wird Sonni als Angesprochener dir selber antworten, aber weil ich gerade deine Frage lese, ob Amazon zu recht 5x teuerer ist wie Berkshire;

Es ist eine Frage der Betrachtung, ob eine Aktie teuer ist!

Am Beispiel der Alibaba-Aktie kann ich einmal vorrechnen, ob die Aktie teuer oder günstig bewertet ist (nur um dich zu verwirren).

Zuerst betrachte ich als Analyst die billige Variante:

Dazu nehme ich die Wachstumsgeschwindigkeit des Gewinns (35%) und setze sie ins Verhältnis zum erwarteten Kurs/Gewinn Verhältnis (24). In der Regel ist (für mich jedenfalls) das zweifache KGV des Gewinnwachstums für einen Wachstumswert akzeptabel. Du siehst, die Aktie ist wirklich als günstig zu betrachten.

Dann will ich, dass die Aktie teuer erscheint:

Also rechne ich so, dass die Aktie exorbitant teuer ist. Dazu nehme ich die Marktkapialisierung (450 Mrd. EUR) und setze sie ins Verhältnis zum Jahresumsatz (21 Mrd. EUR).
Das Kurs/Umsatz-Verhältnis von 21,4 sprengt jeden Rahmen, denn auch hier gelten Werte über 2 als viel zu teuer.

Die Lösung liegt rechnerisch hier beim PEG

Die PEG-Ratio  - KGV: Gewinnwachstum (24:35) ist mit 0,68 sehr günstig. Werte bis 1 gelten als fair, für Wachstumsunternehmen wie Alibaba wird aber auch gerne mal das Zweifache bezahlt.

Mit dem PEG kann man deshalb auch einfach Kursziele berechnen und erkennt, ob Aktien weiteres Kurspotential haben, oder bereits überteuert gehandelt werden. Den Rest , bzw. weitere Ausführungen überlasse ich Sonni als Angesprochenem.

Danke für dein Like in meinem neuen Thread (Aktien sind die beste Geldanlage)

Grüßle - Shane

[ehemaliger Nutzer]

Hi @Shane 1

Danke Dir für den Kommentar. NImmst Du das Umsatzwachstum als Wachstumswert?